Reisebericht Mexiko – Mittelamerika – Argentinien/Chile – Antarktis 2009/2010

12. Teil: Argentinien (Pampas und Iguazu)

Hier geht’s zurück zum 11. Teil: Chile (Chiloé, Santiago & Osterinsel)

71. Tag (06.02.2010): Panoramafahrt nach Mendoza

Gegen 17.30 Uhr kam unser Bus in Mendoza an. Bereits auf der Suche nach einem Hotel fiel uns der schöne und große Baumbestand in der City auf. Nachdem wir ein Hotel gefunden hatten, gönnten wir uns seit langer Zeit nochmal ein 450 g-Steak bei Facundo’s.

72. Tag (07.02.2010): Mendoza

Wir standen um 07.30 Uhr auf und frühstückten im Hotel. Da heute auf Sonntag um die Uhrzeit in der Stadt noch nicht allzuviel los war, besuchten wir zunächst die Aqua- und Schlangenausstellung der Stadt. In ersterer gab es ein paar kleinere Meerestiere zu sehen und eine Riesenwasserschild-kröte, die sich in dem viel zu kleinen Aquarium ständig ihre Nase am Glas anstieß. In zweiterer gab es interessante Schlange, so z. B. eine sehr plastisch wirkende gelbe Python aus Burma. Für nachmittags hatten wir uns zwei alternative Programmideen überlegt: Entweder den Besuch eines Weinguts incl. Führung und Weinprobe, da Mendoza ja die „Weinhauptstadt“ Argentiniens ist oder der Besuch eines Thermalbads im Panorama der Anden. Leider mussten wir schnell feststellen, dass ausgerechnet sonntags alle Weingüter geschlossen hatten. Also gingen wir zum Busterminal, um ein Busticket nach Cheuta zu lösen. Der Busfahrer im bereits bereitstehenden Bus ließ uns ohne Ticket nicht einsteigen und wies uns darauf hin, dass dieses nur am Schalter zu erhalten sei. Also rannten wir zum Schalter, wo wir von einigen netten Einheimischen vorgelassen wurden und wollten dort das gewünschte Ticket kaufen. Hier sagte man uns, dass für heute bereits alle Fahrten nach Cheuta ausverkauft seien. Also mussten wir zusehen, wir der gerade mal halbvolle Bus ohne uns das Terminal verließ. So was passiert einem nur im bürokratischen Südamerika. In Zentralamerika hätte man direkt in den Bus einsteigen und ein Ticket lösen können. Wenn die Sitzplätze voll gewesen wären, hätte man eben einen Stehplatz genommen. Nun ja: andere Länder, andere Sitten.

So lag einmal mehr ein relativ ruhiger Tag vor uns. Zum Mittagessen gab es eine Pizza, unser anschließender Stadtrundgang führte uns über die Hauptplätze Plaza Brasil, Plaza Espana und Plaza Italia.

Dabei beobachteten wir, wie zwei Kinder eines Familienvaters in einem der großzügig angelegten Brunnen herumplanschten und jäh von einem Ordnungshüter herausbefehligt wurden. Hier war eben alles irgendwie geregelt.

Unser Abendessen nahmen wir in einem der schön gelegenen Restaurants in der Fußgängerzone ein. Danach holten wir unsere Rucksäcke im Hotel ab und gingen zum Busterminal. Um 21.30 Uhr stand unsere zweite Busnachtfahrt an. Diesmaliges Ziel war Cordoba. Das Busunternehmen PlusUltra hatte zwar im Vergleich zum letzten Anbieter das bessere Abendessen, erlaubte aufgrund eines viel zu laut eingestellten Videos, das über Lautsprecher im ganzen Bus ausgestrahlt wurde, keine Nachtruhe vor Mitternacht. Außerdem gab es keine Decken und die Beinfreiheit war geringer als beim letzten Mal.

73. Tag (08.02.2010): Cordoba

Gegen 07.30 Uhr kamen wir merklich gerädert mit quasi null Schlaf in Cordoba an. Wir suchten unser Hostel auf und starteten unsere Besichtigungstour. Besonders sehenswert waren die Kirchen Iglesia Compania de Jesus, Iglesia Santa Teresa, Iglesia Catedral und die Basilika Santo Domingo sowie der Plaza San Martin.

Mittags besuchten wir das im Lonely Planet gut bewertete All-you-can-eat-Restaurant Tinajas, das einer argentinischen Kette angehörte. Hier wurden wir wahrlich nicht enttäuscht. Es gab ein riesiges Angebot an Grillfleisch, Vorspeisen, Salaten, Beilagen und Desserts.

Nachmittags spazierten wir durch den Parque Sarmiento, wo wir bei der Hitze einen willkommenen Bier-Stopp einlegten. Abends gingen wir früh ins Bett.

74. Tag (09.02.2010): Transfer nach Rosario

Aufstehen um 07.15 Uhr, Frühstück um 08.00 Uhr, Fahrt zum Busterminal um 08.50 Uhr. Um 10.00 Uhr startete dann unser Langstreckenbus nach Rosario, das wir gegen 16.30 Uhr erreichten. Mit einem Stadtbus fuhren wir ins Zentrum und checkten im Hotel La Vina ein. Wir relaxten ein wenig und stellten zu unserer Freude fest, dass auch Rosario über ein Tinajas-Restaurant verfügte. Also war heute Abend einmal mehr All-you-can-eat angesagt. Für umgerechnet gerade mal 5 EUR konnte man sich bei herrlicher Auswahl den Magen vollschlagen 🙂

Abends stellten wir fest, dass im Hotel ein relativ reges Kommen und Gehen herrschte: Die untere Etage war jungen Pärchen oder Verliebten vorgehalten, die zu Hause keine Möglichkeit hatten, ihrem Spaß nachzugehen :D. Es gab zahlreiche Hotels in Argentinien, die sich auf diese Weise etwas Geld dazuverdienten.

75. Tag (10.02.2010): Rosario

Da die Klimaanlage in unserem Zimmer defekt war, schliefen wir relativ schlecht und schwitzten wie die Blöden. Um etwa 10.00 Uhr brachen wir zur Stadtbesichtigung auf. Zunächst kamen wir an den eher unspektakulären Plätze Plaza Sarmiento, Plaza Montenegro und Plaza San Martin vorbei, später gelangten wir dann zum attraktiveren Plaza 25 de Mayo mit dem benachbarten Monumento Nacional.

Von dessen Aussichtsdeck hatten wir einen lohnenswerten Blick über die Stadt und den breiten Rio Paraná. Nach einem schnellen Mittagessen fuhren wir mit einem Stadtbus zur Rambla Cataluna, der populären Uferpromenade am Rio Paraná. Hier spannten wir ein wenig aus und nahmen einen Drink zu uns.

Die Rückfahrt erfolgte gegen 18.00 Uhr.

Im Vergleich zu den übrigen Ländern sind die Argentinier relativ aggressive und rücksichtslose Autofahrer. Ein Wunder, dass hier nicht mehr passiert – Fußgänger haben nämlich einen ganz geringen Stellenwert…

76. Tag (11.02.2010): Transfer nach Buenos Aires, Buenos Aires

Mit der Busgesellschaft Urquiza ging es verspätet um 09.30 Uhr los in Richtung Buenos Aires. Da wir die Fahrt bereits bei Ankunft in Rosario gebucht hatten, hatten wir gute Plätze bekommen: Im Doppeldecker oben in der ersten Reihe. So genossen wir den schönen Blick auf die vorbeiziehende Umgebung. Um 13.30 Uhr erreichten wir die nahezu unüberschaubare Busstation Retiro in Buenos Aires. Hatten wir bei der Fahrt über den 12-spurigen Highway auf die Stadt zu noch befürchtet, dass Buenos Aires ein ausufernder Molloch ist, konnten wir dies jetzt halbwegs revidieren. Trotz z. T. 20-spuriger Straßen (z. B. Ave 9 de Julio) durch das Stadtzentrum vermittelten die rasterförmige Anordnung, die zahlreichen Plätze, die breiten Bordsteine und die grüne Bepflanzung doch ein wenig ein Gefühl von Geborgenheit.

Wir brachten ein letztes Mal unsere Wäsche zu einer Wäscherei und brachen noch zu einer kurzen Fototour zum Plaza de Mayo auf. Nach dem Abendessen packten wir unseren kleinen Rucksack so, dass er für die morgen und übermorgen anstehende Zweitagestour zu den Iguazu-Wasserfällen ausreichte. Den großen Rucksack ließen wir im Hotel.

77. Tag (12.02.2010): Iguazu-Wasserfälle (argentinische Seite)

Um 07.15 Uhr verließen wir unser Hotel und fuhren per Stadtbus zum nationalen Flughafen Aeroparque. Um 09.30 Uhr hob unser Flieger der Aerolineas Argentinas nach Puerto Iguazu ab. Ursprünglich war der Flug auf 07.00 Uhr terminiert gewesen, wurde dann aber im Lauf der letzten Monate für die Airline typisch mehrere Male verschoben, so dass er nun erst um 09.30 Uhr abflog. In Puerto Iguazu angekommen, nahmen wir aus Zeitgründen ein Taxi, um um 11.15 Uhr die Besichtigung der Wasserfälle auf der argentinischen Seite zu starten.

Die im Drei-Länder-Eck Argentinien/Brasilien/Paraguay gelegenen Wasserfälle sind gigantisch und setzen sich aus mehreren extrem wasserreichen Wasserfällen zusammen. Gut ausgebaute Stege führten an den verschiedenen, nahezu im 360°-Panorama angeordneten Wasserfällen vorbei. Wir erkundeten die beiden Wege Sendero Superior und Sendero Inferior. Letzterer führte derart dicht an einen der Wasserfälle heran, dass alleine durch die Gischt alle nass bis auf die Haut wurden. Unterwegs machten wir einmal mehr Bekanntschaft mit drolligen Nasenbären.

Da mit über 35 °C Temperatur und nahezu 100% Luftfeuchtigkeit ohnehin alles nass war, riskierten wir eine Bootsfahrt in die Wasserfälle hinein. Alles, was nicht nass werden durfte, packten wir in einen wasserdichten Sack und dann ging es los. Unser Bootsführer rangierte gekonnt in die Wasserfälle und ließ sogar einen Teil des Wassers auf den Bug des Bootes hinabprasseln.

Danach fuhren wir mit einer im Nationalpark operierenden Eisenbahn zum Trail „Garganta del Diablo“. Dieser führt uns zu einem regelrechten „Schlund“, in dem riesige Wassermassen verschwanden. Die Gischt durchnässte einen erneut und man konnte tolle Regenbogen im Wasser sehen.

Gegen 17.30 Uhr verließen wir den Nationalpark und fuhren von Puerto Iguazu (Argentinien) per Bus nach Foz do Iguacu (Brasilien).

Hier geht’s weiter:  13. Teil: Brasilien (Iguazu und Itaipu)