Reisebericht Usbekistan – Tadschikistan 2022

3. Teil: Usbekistan

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Alles in allem verlief die Ein- und Ausreise aber so unproblematisch wie die vorherigen Male, so dass wir um 16.00 Uhr usbekischen Boden unter den Füßen hatten. Mit Taxi- und Marshutkafahrern handelten wir einen Preis von insgesamt 10 USD aus und standen gegen 17 Uhr nach Fahrt in einer vollgepackten Marshutka vor unserer unweit des Registanplatzes gelegenen Unterkunft in Samarkand. Nach einer wohltuenden Dusche fanden wir in einer Seitenstraße des Registanplatzes ein kleines Restaurant, in dem zwar bei weitem nicht alle ausgeschilderten Speisen vorhanden waren, jedoch sehr leckere Spieße, Salat, Brot und Bier vom Fass serviert wurden.

Anschließend besuchten wir den nächtlich illuminierten Registanplatz, der zum Teil unnatürlich bunt ausgeleuchtet wurde.

Unterwegs genehmigten wir uns ein leckeres Softeis.

Da wir ein wenig dehydriert waren, kauften wir noch Bier, Ayran und Kefir in einem nahe gelegenen Shop und nahmen diese bei angenehmen Temperaturen im Innenhof unseres Gästehauses zu uns.

Tag 18 – Do, 18.08.22, Shahrisabs (sonnig, 36 °C)

Wir begannen den Tag mit einem sehr leckeren Frühstück (dem besten bisher auf dieser Reise) in unserem Gästehaus um 8.00 Uhr.

Nachdem wir anschließend ergebnislos nach einem Bus nach Shahrisabs gesucht hatten, nahmen wir für die 2x 85 km ein Taxi dorthin (30 USD hin und zurück).

Bei sehr sommerlichen Temperaturen begannen wir gegen 11.30 Uhr unseren Rundgang vor Ort. Wir begannen mit dem Ak-Sarai Palast und der Amir Timur-Statue…

…und bahnten uns unseren Weg in den Süden zur Kok-Gumbas- und der Khizrati Imam Moschee.

Unsere Mittagspause legten wir im Restaurant am südlichen Ende des Parks ein. Für Franz gab es Lagman, für mich Mantis und für Martin Schaschlik-Spieße. Dazu wurden uns Brot, Salat, Coca-Cola und Ayran gereicht. Um 15.00 Uhr waren wir wieder am Startpunkt, wo unser Taxifahrer auf uns wartete.

Bei der Rückfahrt präsentierte er sich als wahrer Turbo-Opa, so dass wir um 16.40 Uhr bereits zurück am Registanplatz in Samarkand waren. Aufgrund der angenehme werdenden Temperaturen, setzten wir uns zunächst mit ein paar kühlen Getränken in den Innenhof unseres Guesthouses. Später gingen wir in einem guten Restaurant essen. Wir aßen Spieße, Somsas (eine Art usbekische Empanadas ????) und ich probierte zudem Agroschka, eine Art Brotsuppe. Leider mussten wir zweimal auf die fehlerhafte Rechnung hinweisen, da zusätzliche Posten verzeichnet waren.

Tag 19 – Fr, 19.08.22, Samarkand, Nachtzug Samarkand – Khiva (sonnig, ca. 36 °C)

Nach einem erneuten leckeren Frühstück mit einigen Variationen gegenüber gestern machten wir uns auf zum Registanplatz. Dort schauten wir uns die drei Medresen (ehemalige islamische Schulen) an. Tolle Mosaike, große verzierte Torbögen und lauschige Innenhöfe machten die Gebäude aus.

Zwischendurch blieb auch etwas Zeit für Spaßfotos 😛

Unser Mittagessen nahmen wir inmitten des Parks in einem Selbstbedienungsrestaurant ein, wo sich jeder von uns einen Döner einverleibte plus Franz und ich noch ein Eis als Nachspeise.

Danach besuchten wir die gewaltige Bibi Khanum Moschee incl. des Mausoleums.

Nur ein paar Schritte weiter schlenderten wir über einen Bazar und besuchten noch die dahinterliegende Hazrati Hizr Moschee, die unter anderem das Grab des ersten usbekischen Präsidenten Karimov beherbergte.

Hier trafen wir einen Touristenpolizisten, der sehr gut Deutsch sprach, weil er mal ein halbes Jahr in Deutschland gelebt hatte. Da die Sonne unerbittlich brannte, kehrten wir am Nachmittag in den schattigen Innenhof unserer Unterkunft zurück, wo wir ein paar Liter Flüssigkeit zu uns nahmen. Unser Abendessen nahmen wir im gestrigen Restaurant ein, da dort die Auswahl und die Qualität relativ gut waren. Ich aß Beef Stroganov, Franz Plov und Martin Lagman, dazu bestellten wir Somsas und Bier vom Fass. Diesmal stimmte die Rechnung ????

Anschließend hielten wir ein Taxi an und ließen uns zum Bahnhof bringen, um von dort pünktlich um 20.17 Uhr mit unserem Nachtzug nach Khiva zu fahren. Wie zuvor war der Nachtzug sehr heiß und verfügte über keine Klimaanlage. Wir teilten unser Abteil mit einem Einheimischen, der leider kein Englisch konnte. Das Schild auf der Zugtoilette wussten wir nur teilweise zu interpretieren 😉

Tag 20 – Sa, 20.08.22, Khiva, Abendzug Khiva – Buchara (sonnig, 35 °C)

Heute hatte unser Zug trotz der enormen Standzeiten unterwegs eine gehörige Verspätung, was allerdings nicht problematisch war, da für Khiva ein paar Stunden ausreichten. Um 8.15 Uhr erreichten wir nach Fahrt durch die karakalpakistanische Steppe Khiva. Vom Bahnhof zur Altstadt führte eine stattliche Avenue, die links und rechts von pompösen Hotels und Restaurants eingefasst war, die allerdings alle noch leer zu stehen schienen.

Nach einem vergleichsweise teuren Frühstück, das zur Abwechslung allerdings auch mal aus verschieden gefüllten Teigtaschen bestand, bahnten wir unseren Weg durch die Altstadt, die sich mit ihren vielen verwinkelten Gassen, Passagen, Verkaufsständen, Moscheen und Medresen als eine Art usbekisches Marrakesch präsentierte.

Wir stellten sofort fest, dass sich dieser Abstecher gelohnt hatte. Wir nutzten die uns verbleibenden Stunden, um durch die Altstadt zu stromern und die diversen Statuen, Gebäude und Menschen in Bildern festzuhalten.

Unser Mittagessen in einem schattigen Hostelinnenhof bestand einmal mehr aus Manti und Lagman, immerhin gab es abermals kühles Fassbier dazu.

Nachdem wir bei einem Abschlussbierchen in einem Straßencafé noch ausreichend Zeit gehabt hatten, Einheimische inklusive einer Hochzeitsgesellschaft zu beobachten, gingen wir auf dem neu angelegten Prachtboulevard zurück zum ebenfalls recht neuen Bahnhofs“klotz“ und checkten für unseren Abend-/Nachtzug nach Buchara ein. Gegen 16.15 Uhr lief unser Zug aus. Diesmal teilten wir unser Abteil mit einer usbekischen Studentin, die sich zum Teil in Taschkent und zum Teil in Minsk aufhielt. Sie konnte Englisch, so dass eine nette Unterhaltung möglich war. Da die Standzeit im circa 30 Minuten entfernten Urgentsch etwa 85 Minuten betrug, verließen wir drei dort den Zug, um in einem nahe gelegenen Restaurant zu Abend zu essen.

Hier war die Auswahl noch geringer als sonst, dafür waren die Preise aber auch deutlich weniger touristisch als in Khiva – und schließlich gingen Spieße und Bier immer ???? Als wir zurück in den Zug kamen, schlief unsere Abteilgenossin schon, so dass wir es ihr bald nachtaten. Um kurz nach Mitternacht stiegen wir dann in Buchara aus. Der Taxivermittler war so frech und versuchte, für die verbleibenden 14 km 150.000 UZS zu verlangen, was etwa 15 EUR entsprach. Ein Normalpreis am Tag wären wohl 20.000 UZS gewesen, immerhin handelten wir den Preis auf 50.000 UZS herunter. In unserer komfortablen und zentralen Unterkunft legten wir uns dann noch einmal aufs Ohr.

Tag 21 – So, 21.08.22, Buchara (sonnig, 32 °C)

Um 8.00 Uhr nahmen wir im Innenhof unserer Unterkunft ein reichhaltiges Frühstück ein. Wir bekamen es statt in dreifacher sogar in vierfacher Ausführung – vielleicht, weil wir ein Viererzimmer gebucht hatten? Anschließend begannen wir unsere Stadtbesichtigung in Buchara mit der Chor Minor, einer kleinen alten Moschee mit vier dicht stehenden Minaretten.

Es folgten die Medresen Kukeldash und Nadir Devon Begi, die Statue Nasruddins, einer Art usbekischen Till Eulenspiegels,…

… der See Labi Chaus, zwei Stadttore, weitere Moscheen, …

… die schönen Medresen Abdulazkanah und Mirzo Ulugbek…

… und schließlich als Highlight der von der Poy Kalyan Moschee, der Mir i arab-Moschee und dem Kalon-Minarett umgebene Platz.

Hier fand sich auch ein schönes Rooftop Restaurant, wo wir im Anblick der Moscheen ein usbekisches Standardmahl zu uns nahmen.

Nach 14.00 Uhr gingen wir zurück…

… in unsere Unterkunft und legten bis circa 16.30 Uhr eine ausgedehnte Siesta ein. Dann folgte ein Besuch des 7 km außerhalb liegenden Sommerpalastes des damaligen Emirs, den wir per kurzer Taxifahrt für 10.000 UZS erreichten. Hier versuchte man uns zunächst haarsträubende 22 EUR Eintritt pro Person abzuknöpfen. Als das Personal feststellte, dass dies nicht auf Gegenliebe bei uns stieß und wir uns schon zum Gehen wenden wollten, bot man uns 40.000 UZS, als umgerechnet 4 EUR als „last price“. Schon seltsam, welch Schindluder an mancher Stelle mit Touristen getrieben wurde.

M.E. waren selbst die 4 EUR p.P. noch zu viel für das, was man zu sehen bekam: drei mäßig interessante Museen mit wenigen Basisinformationen in Englisch und ein eher heruntergekommener Palast, von dessen einstigem Glanz nicht mehr viel übrig war. Nach einem kühlen Getränk ging es per Taxi zurück ins Zentrum Bucharas an den Labi Chaus, wo wir uns ein nettes Restaurant unmittelbar an dem kleinen See suchten, wo es mit Pizza auch mal was anderes als die gewohnte begrenzte Auswahl gab.

Der Service war mäßig (keiner der Bediensteten schien wirklich Lust zu haben, Gäste zu bedienen) und zeitweise wehte ein kloakeartiger Geruch vom See herüber, nichtsdestotrotz schmeckten uns unsere Pizzen hervorragend ???? Wir machten noch einen kleinen Abschlussspaziergang zu den heute bereits gesehen Sights bei nun untergegangener Sonne, allein das Kalon-Minarett wurde allerdings beleuchtet.

Die laute Musik eines vorbeifahrenden Elektrotaxis führte uns vor Augen, dass in Buchara mehrheitlich Tadschiken, und damit Arier, leben, die entsprechend gerne ihren „Orio“-Song, der für uns schon zu einem Ohrwurm geworden war, hörten.

Tag 22 – Mo, 22.08.22, Buchara, Abendzug Buchara – Samarkand (sonnig, 30 °C)

Nach einem ordentlichen Frühstück machten wir uns gegen 9.30 Uhr auf einen erneuten Fußweg durch die Stadt. Während uns der erste Teil unseres Rundgangs durch bekanntes Terrain führte, kamen mit der Ark-Zitadelle, der Boloi Havz Moschee und den beiden im Samanidov Park gelegenen Mausoleen noch neue Sehenswürdigkeiten hinzu.

Als Mittagessen nahmen wir diesmal ein leckeres westliches Burgermahl mit Pommes und dazu einen alkoholfreien Mojito-Cocktail in einem netten Straßencafé zu uns.

Als wir anschließend mit einem kühlen Bierchen (vorsichtshalber in Plastiktüte „eingepackt“) auf einer Bank saßen, begegneten uns tatsächlich nochmal die Schweizer, die wir zuletzt im Wakhan-Tal in Tadschikistan gesehen hatten. Auch sie erzählten von Problemen mit ihrem Mietwagen, an dem sie zum einem einen Reifenplatten erlitten (was sie lokal auf eigene Kosten fixen ließen) und zum anderen die Reserveradabdeckung verloren hatten, was Khudoguy dazu veranlasst hatte, 70 USD der Kaution einzubehalten. Danach machten wir uns per Taxi auf den Weg zum Bahnhof, um gegen 16.30 Uhr ins 2.5 Bahnstunden entfernte Samarkand zu fahren. Obgleich unser Zug nicht so modern war wie der auf dem Nachbargleis stehende Afrosiyob-Schnellzug, waren wir in der 1. Klasse diesmal zumindest klimatisiert und in modernen verstellbaren Ledersesseln unterwegs.

Nach Ankunft und Taxitransfer zum Registanplatz suchten wir uns diesmal ein kleineres Restaurant zum Abendessen. Auch hier gab es leckere Spieße mit Zwiebeln, Salat, Brot und Bier – sogar ohne den für größere Restaurants in Touristengebieten üblichen Servicezuschlag von 10-15%. Zur Übernachtung checkten wir im bereits bekannten Gästehaus Imran&Bek ein.

Tag 23 – Di, 23.8.22, Samarkand, Abendzug Samarkand – Taschkent (sonnig, 30 °C)

Nach einem umfangreichen und leckeren Frühstück brachen wir gegen 9.30 Uhr zur letzten Besichtigung Samarkands auf.

Die für heute aufgesparten Sehenswürdigkeiten beeindruckten uns wider Erwarten sehr positiv: nächst besuchten wir den Shah-i-Zinda Komplex, ein Ensemble aus Bögen, Moscheen und Mausoleen, das insbesondere dadurch beeindruckte, dass alles sehr dicht zusammen stand.

Anschließend fuhren wir mit dem lokalen Bus Nr 1 zur bekannten Papierfabrik, einer Manufaktur, in der man die immer noch auf traditionelle Art erfolgende Papierherstellung anschauen konnte – vom Schälen der Bambusrinde über deren Reinigung, Aufkochen, Zusammenpressen, Sieben/Schichterzeugung und erneuten Verdichten bis hin zum Trocknen und Polieren der Papiere.

Die schöne, von Flüsschen durchzogene Anlage brachte alle dafür benötigten wasserangetriebenen Geräte mit. Anschließend fuhren wir per Bus zurück ins Zentrum, wo wir in einem kleinen lokalen Restaurant Lavash (vergleichbar mit türkischem Dürüm) und Bier zu uns nahmen. Danach besuchten wir noch das Amir Temur Mausoleum, das uns mit seinem vergoldeten Innenraum zum Abschluss ebenfalls nochmal sehr positiv überraschte.

Die dann noch verbleibenden 1.5 h bis zu unserem Aufbruch verbrachten wir bei Melone und kühlen Getränken im Innenhof unserer Unterkunft. Gegen 17.15 Uhr rief unser Host ein Taxi, das uns zum Bahnhof brachte, wo heute der Afrosiyob-Schnellzug für uns einfuhr.

Das Ambiente erinnerte ein wenig an unseren ICE, auch waren Dämpfung und Geräuschpegel deutlich besser als etwa bei den Nachtzügen. Gas geben konnte der Zug allerdings nur auf kurzen Streckenabschnitten (bis max. 230 km/h), meist begrenzte die wohl noch sowjetische Schienenverlegung die Geschwindigkeit auf 160 km/h. Um 19.45 Uhr kamen wir an und ließen uns von einem Taxi zu unserer besten (und mit 45 USD auch teuersten) Unterkunft der Reise nahe des Flughafens bringen. Die Räumlichkeiten waren recht neu und das Besitzerpaar fuhr einen nagelneuen VW ID4. Da wir auf der Hinfahrt nicht allzuweit von unserem Guesthouse ein chinesisches Restaurant entdeckt hatten, machten wir einen kleinen Spaziergang dorthin, um die Öffnungszeiten zu checken. Der Besitzer erklärte uns, dass er den auf Hot Pot spezialisierten Laden eigentlich erst am kommenden Samstag eröffnen, für uns aber eine Ausnahme machen und ihn am nächsten Abend für uns öffnen wolle. Wir kauften noch drei sehr leckere Lavashs für 1.50 EUR pro Stück und ließen den Tag ausklingen.

Tag 24 – Mi, 24.8.22, Taschkent (sonnig, 32 °C)

Unser Frühstück nahmen wir heute in dem Straßencafé ein, in dem wir gestern die Lavash erworben hatten. Es gab Somsa und Café. Dann fuhren wir mit dem Bus zum Hauptbahnhof und von dort mit der Metro zum Chorzu Bazar. Dort war Shopping für die Hinterbliebenen und uns selbst angesagt.

Wir erwarben mehrere Funktionsshirts, Wasserpfeifen, einen Seidenschal und eine Souvenirfigur – und das für gerade mal umgerechnet 25 EUR. Außerdem gönnten wir uns im lokalen Marktrestaurant etwas zu trinken.

Per Metro und zu Fuß ging es weiter zum Next Cinema Komplex. Dort angekommen buchten wir den Film „Bullet Train“ mit Brad Pitt für 14.25 Uhr. Die bis dahin verbleibende Zeit nutzten wir für ein mexikanisches Mittagessen im hiesigen Foodcourt. Der rasante Actionfilm war bildgewaltig. Für ein tieferes Verständnis reichte unser Russisch zwar nicht aus, nichtsdestotrotz bot der Film tolle 2 Stunden Unterhaltung. Auf dem Rückweg zur U-Bahn kamen wir an einer gewaltigen Freizeitanlage, Magic City genannt, vorbei. Hier war ganz im Stile Disneys eine Stadt in der Stadt errichtet worden – mit nachgebauter Tower Bridge, Big Ben, Kreml und anderen bekannten Bauwerken, dazu eine eindrucksvolle Springbrunnenanlage.

Generell stellten wir in Usbekistan, insbesondere in der Hauptstadt, eine verstärkte Bauaktivität fest. So wurde z.B. mit dem Seoul-Projekt eine Promenade an einem ausgeleiteten Fluss geschaffen, an der entlang zahlreiche Luxusbauten hochgezogen wurden. Pünktlich um 18.00 Uhr hatten wir das Panda Hot Pot Restaurant erreicht. Der Inhaber hatte Wort gehalten und seine Pforten für uns geöffnet. Das Hot Pot Essen mit Rindfleisch, Fisch, Kartoffeln, Algen und Pilzen war wie einst in China ein kulinarisch interessantes Erlebnis, der Preis mit annähernd 30 EUR für uns drei in Anbetracht der eher kleinen Portionen jedoch vergleichsweise hoch (der höchste für diese Reise).

Das Restgeld wurde in Form von Bier vernichtet.

Tag 25 – Do, 25,08.22, Rückreise Taschkent – München (sonnig)

Aufstehen war heute für 3.00 Uhr terminiert. Wir hatten die seltene Möglichkeit, die knapp 2 km zum Flughafen zu Fuß zurückzulegen. Das gesamte Prozedere verschlang einige Zeit, so dass das Boarding fast nahtlos möglich war. Unser Gepäck wurde bis München durchgecheckt, die zweite Bordkarte mussten wir jedoch erst in Frankfurt separat ausstellen lassen.

In Frankfurt mussten wir zunächst Kilometer weit laufen, um einen Schalter im richtigen Terminal zu finden. Dort erhielten wir lediglich ein Standby Ticket, da die Maschine deutlich überbucht war. Die Einlösung in Bordkarten mit Sitzplatznummern war uns letztlich nur möglich, indem wir den noch freien Jump Seat an eine Stewardess in Zivil abtraten und dadurch einen Sitzplatz gewinnen konnten. Wie der Flughafen war auch der Flieger brechend voll. Am Nachmittag waren wir dann froh, wieder daheim angekommen zu sein.

Fazit Usbekistan:

Usbekistan hat sich uns als ein aufstrebendes Land mit zahlreichen laufenden Infrastrukturprojekten präsentiert. Zumindest die Hauptverbindungsstraßen sind in einem akzeptablen Zustand, das Eisenbahnnetz ist gut. Die tollen Sehenswürdigkeiten entlang der Seidenstraße sind noch nicht überlaufen und noch zu zivilen Preisen zu besuchen. Usbekistan ist ein sehr preiswertes Reiseland. Ein paar Beispiele:

1.5 l Wasser 0.50 EUR, 0.5 l Ayran 1 EUR, 0.5 l Bier 0.80-2 EUR, Hauptgericht 2-5 EUR, Übernachtung in gutem DZ 30-45 EUR, lokale Bus-/Metrofahrt 0.10-0.40 EUR, City Taxi 1-5 EUR, Überlandtaxi bezogen auf 380 km 45-50 EUR, 1 kWh Strom 0.04 EUR, 1 l Sprit 0.80 EUR.

Die Menschen sind gesprächsoffen und interessiert, meist allerdings nur dem Russischen mächtig. Das verfügbare Essen ist i.d.R. schmackhaft, die Auswahl allerdings meist auf Schaschlik, Plov, Lagman und Somsa beschränkt, in größeren Städten gibt es auch West-Essen. Wenngleich man nach dem Besuch einiger Städte eine Art Kulturmüdigkeit erleiden kann, haben und insbesondere die Altstadt von Khiva, die Altstadt von Bukhara und der Registanplatz, der Shah-i-Zinda Komplex, die Bibi Khanum Moschee und das Amir Temur Mausoleum in Samarkand nachhaltig beeindruckt.