Reisebericht USA Westen mit Hawaii 2014

Reisedetails

Reisedatum:   06.09.2014 bis 04.10.2014

Reiseverlauf:  1 Woche Hawaii

                             3 Wochen California, Arizona, Utah & Nevada

                             Rundreise per Mietwagen / SUV

Organisation: Selbst organisiert, individuell

Personen:  Bielefeld, Henrike; Kenn, Carola (nicht Hawaii);  Kenn, Christoph;  Kenn, Franz; Kenn, Juliet

Airlines:     US Airways:  München – Philadelphia – Los Angeles

                                                Los Angeles – Philadelphia – München

                      Hawaiian Airlines:  Los Angeles – Honululu

                                                            Honululu – Kona

                                                            Honululu – Los Angeles

                      Mokulele:  Kona – Kahului

                      Aloha Island Air:  Kahului – Honululu

                      Grand Canyon Airlines: Panoramarundflug über den Grand Canyon

„USA Westen – die Vierte“ – nach inzwischen 3 Besuchen der Westküste (2001, 2004 und 2006) hatte ich mich einmal mehr zum Organisieren einer Rundreise animieren lassen. Da meine Frau, meine Schwester und meine Schwägerin in spe noch nicht dort gewesen waren, erklärte ich mich bereit, eine vierte Auflage einer Rundreise durch Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada zu schaffen. Für meinen Bruder und mich war natürlich einiges doppelt – was aber ja kein Problem darstellte, wenn man dies auf die wirklich sehenswerten Dinge beschränkte und sogar das ein oder andere neue hinzunahm. Auf jeden Fall auch für uns beide neu war der vorangestellte Besuch dreier Hawaii-Inseln, der 1 Woche der insgesamt 4 Wochen in Anspruch nahm. Zunächst aber kurz zusammengefasst die wesentlichen Unterschiede und Herausforderungen, denen ich mich bei der diesjährigen Organisation gegenüber sah:

1.

Das Preisniveau war (natürlich) im Vergleich zu den letzten Malen wesentlich angestiegen – das ein oder andere runtergekommene Motel vom letzten Mal erkannte ich bei den Vorbereitungen wieder, jedoch mit Preissteigerungen von bis zu 100%! Dafür war der Dollarkurs für touristische Zwecke mit 1 EUR = 1,38 USD entsprechend günstig.

2.

Die meisten Las Vegas-Hotels (auf jeden Fall die namhafteren entlang des Strips) erhoben inzwischen ein nicht zu verachtendes Resort-Fee (meist um die 20 USD), das zusätzlich zum eigentlichen Zimmerpreis (der wie üblich So-Do oft mehr als die Hälfte günstiger war als Fr & Sa) und den Steuern berücksichtigt werden musste.

3.

Für gewisse Wanderungen, die vor Jahren noch als „Geheimtipp“ fungierten (z.B. „The Wave“ oder diverse Canyoning-Touren im Zion NP), bedurfte es inzwischen eines Permits, dessen z.T. sehr unwahrscheinliche Erlangung nur über eine Online- und/oder Vor-Ort-Lotterie möglich war. Der Versuch, ein solches Unternehmen ohne Permit zu wagen, schied für uns aufgrund der für Amerikaner typischen und total überzogenen Maximalstrafe von mehreren Tausend USD aus. Wie fast zu erwarten war, war uns leider trotz diverser taktischer Tricks (siehe auch unter www.synnatschke.de) einmal das Losglück nicht hold, so dass wir leer ausgingen und somit die geplante Tour zu „The Wave“ (Paria Wilderness, North Coyote Buttes) durch ein Alternativprogramm (South Coyote Buttes) ersetzt werden musste. Das angehängte Foto der sehenswerten Felsformation „The Wave“ war auf meiner letzten Tour entstanden, wo es das Permit-System zwar schon gab, ein Permit aber noch durch Schnelligkeit statt durch Losglück ergattert werden konnte.

4.

Die Einreise in die USA, die 2001 noch ganz ohne Visum und später dann immerhin noch via eines online erworbenen kostenlosen ESTA-Visums möglich war, war inzwischen mit 14 EUR kostenpflichtig.

Hilfreiche Web-Links während der Vorbereitung waren neben den Links zu den Permit-Bewerbungen und derer zu den Nationalparks folgende:

www.canyonchronicles.com -> Tolle Bildergalerie diversester Canyons im Westen der USA

www.canyoneeringusa.com/utah/zion -> Übersicht über Wanderungen und Canyoning-Möglichkeiten im Zion Nationalpark

Nun aber zu unserer Anreise: Nachdem mir tatsächlich ein Reisebüro hatte weismachen wollen, dass der Flug München-Philadelphia-Los Angeles aufgrund der gleichen Flugnummer beider Teilstücke lediglich einen Stopp ohne Ausstieg in Philadelphia beinhaltete, war ich bereits im Vorfeld auf Suche gegangen und hatte meine Vermutung bestätigt gefunden: Aufgrund der US-Regelung, dass ein Flugzeug, sobald es regulär auf amerikanischem Boden gelandet war, seine Passagiere zunächst in die Einreisekontrolle entlassen muss (incl. Gepäckentgegennahme und anschließendes Wieder-Einchecken) und darüber hinaus ein 2 1/2-stündiger Stopp viel zu lange wäre, um Passagiere ohne Ausstieg an Bord zu behalten, war schnell klar, dass der als Non-Stop-Flug angepriesene Flug lediglich ein Direktflug mit Flugzeugwechsel in Philadelphia war – worüber wir einhergehend mit einer Flugnummernänderung für den zweiten Streckenabschnitt dann auch ein paar Monate nach Buchung informiert wurden. Das war nicht weiter schlimm, erhöhte allerdings das Risiko, in Philadephia den Anschlussflieger zu verpassen und dann als weitere Folge die sich am folgenden Morgen von Los Angeles aus anschließenden Weiterflüge nach Hawaii zu verpassen.

Das ganze traf auf uns glücklicherweise nicht zu. Anbei der vollständige Reisebericht.

1. Tag (06.09.2014): Flug nach Los Angeles

Da unser Flieger nach Philadelphia auf 12.15 Uhr terminiert war, entschieden wir uns, um 08.00 Uhr von Ingolstadt aufzubrechen. Gegen 09.00 Uhr waren wir dann auch bereits am Franz-Josef-Strauß Airport, wo wir uns wie verabredet mit Freunden trafen, die uns angeboten hatten, während der 4 Wochen unser Auto zu beherbergen. Aus dem geplanten gemeinsamen Brunch im Air-Bräu wurde aber leider nichts – obwohl wir fast 3 h vor Abflugzeit am Checkin-Schalter waren, mussten wir uns in eine bereits endlos erscheinende Schlange einreihen, die uns 1 h 40 min Wartezeit kostete. Rekord! Der Versuch, uns parallel per Mobiltelefon online einzuchecken, scheiterte bei uns sowie bei zahlreichen anderen Reisenden an technischen Problemen der Website. Und dann erwartete uns nicht etwa ein freundlicher Servicebeamter an einem Schalter, sondern ein Computerterminal, in das man akribisch alle Daten (incl. Hotel vor Ort mit Angabe von exakter Adresse und PLZ) eingeben musste und das von einer  mehr als unfreundlichen Angestellten von US Airways beaufsichtigt wurde, die zwischenzeitlich sogar von einer Kollegin an Ihren eigentlichen Job-Auftrag, in dem es darum ging, Kunden zu helfen, erinnert werden musste. Der folgende Ausreiseprozess sowie für Amerikaflüge typische Sicherheitscheck incl. Befragung kostete dann nochmals mehr als 30 min, so dass wir rechtzeitig zum Boarding am Gate waren. Der Flieger war voll und die nicht vorhandene Freundlichkeit des Servicepersonals setzte sich fort. Dafür waren Beinfreiheit und Essen in Ordnung und das Seat-Entertainment bot eine gute Auswahl an Filmen. Mit Essen, ein bisschen Schlafen und zwei Filmen (für mich „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und „Transcendence“) konnte man sich die 9 h Flugzeit erstaunlich schnell vertreiben. Das Gegenteil war beim Anschlussflug von Philadelphia nach Los Angeles der Fall: Wir boardeten nahezu pünktlich, mussten dann aufgrund eines aufziehenden Gewitters aber fast 2 h im Flieger sitzen bleiben, bis wir Starterlaubnis bekamen. Der Flug zog sich wie Kaugummi, zumal Essen nur gegen Bezahlung zur Verfügung stand und es kein Seat-Entertainment gab. Da wir das aber gewusst hatten, hatten wir unseren gut 2-stündigen Zwischenstopp in Philadelphia bereits für eine erste Fast-Food-Schlacht bei Wendys genutzt. Gegen 22.30 Uhr landeten wir in Los Angeles, wo wir unser kostenfreies Hotelshuttle anforderten, das uns zum vorgebuchten Tradewinds Hotel transportierte, das sich von konventionellen Motels durch den stylischen Innenbereich mit Pool abhob. Unser Schwergepäck, das wir erst wieder nach unserem Hawaii-Aufenthalt brauchten, schlossen wir in dortigen Schließfächern ein. Nach einem kostenlosen Champagner in der hoteleigenen Bar gönnten wir uns noch ca. 4.5 Stunden Schlaf.

2. Tag (07.09.2014): Flug nach Big Island, Makalawena Beach

(32 °C, sonnig)

Nur mit Handgepäck bewaffnet ließen wir uns vom kostenlosen Hotel-Shuttle um 05.30 Uhr zum LAX bringen, wo ich feststellte, dass auch 1 h mehr Schlaf drin gewesen wäre: Irgendwie hatte ich 08.00 Uhr als Abflugzeit abgespeichert, konnte meinen Unterlagen am Flughafen aber eindeutig entnehmen, dass 09.00 Uhr die korrekte Startzeit war. So genehmigten wir uns noch ein Frühstück bei Burger King bzw. Starbucks und nutzten die Zeit am Gate, um unsere Handy-Navigationssysteme mit GPS-Koordinaten für zukünftige Ziele zu füttern. Flug HA1 der Hawaiian Airlines brachte uns pünktlich nach Honolulu, wo wir uns am Flughafen noch schnell ein asiatisches Nudelgericht gönnten, bevor wir abermals mit Hawaiian Airlines, die auch zwischen den einzelnen Inseln mit Großraumjets operierten, unsere Reise nach Kona auf Big Island fortsetzten. Die Crew war in beiden Fällen sehr freundlich und servierte auf dem langen Flug sogar ein kleines Frühstück. Weiteres Essen und Seat-Entertainment wurde jedoch leider nur gegen Aufpreis angeboten. In Honolulu war uns während des Landeanflugs die großzügige Militärpräsenz rund um den Flughafen aufgefallen – uns wurde bewusst, dass wir uns hier in Pearl Harbor befanden. Im Zielort Kona angekommen, übernahmen wir unseren Mietwagen der Kategorie Midsize-SUV bei Alamo – wir entschieden uns für einen Hyundai Santa Fe AWD – und fuhren zu unserem vorgebuchten Appartement. Das Ferienappartement lag in traumhafter Lage mit Blick auf die Bucht und konnte neben einer schönen Einrichtung mit einem Outdoorpool glänzen. Die Besitzer, Paul und Michelle, wohnten nebenan und entpuppten sich als hilfsbereite und gleichzeitig unaufdringliche Nachbarn.

Nachdem wir uns „eingerichtet“ hatten, fuhren wir zu den nächstgelegenen Supermarkten Wal Mart und Safeway, wo wir Obst, Cornflakes, Milch und Orangensaft für die anstehenden Frühstücke und Grillgut, Salate, Gemüse, Snacks und Bier bzw. Wein für die anstehenden Abendessen kauften. Da es danach ca. 17 Uhr waren und somit der Sonnenuntergang noch ca. 1.5 h auf sich warten ließ, nutzten wir die Gelegenheit, um noch für ca. eine Stunde an den Strand Makalawena Beach zu fahren – ein inmitten einer Vulkanlandschaft eingebetteter Strand in einer kleinen Bucht.

Nach angenehmer Erfrischung im Pazifik stand nach erfolgter Rückkehr in unsere Unterkunft abendliches Grillen mit zwischenzeitlichem Bad im Pool und tollem Blick über die nächtliche Insel an.

3. Tag (08.09.2014): Big Island – Volcanoes Nationalpark

(32 °C, sonnig und teilweise bewölkt)

Nach Aufstehen um 6.30 Uhr folgte um 7.00 Uhr ein gemütliches Frühstück, das bei 22 Grad Celsius ebenfalls auf der Außenterrasse stattfand. Da Franz Geburtstag hatte, gab es zudem Sekt und Schokoladenkuchen.

Gegen 9.00 Uhr brachen wir in den Volcanoes Nationalpark auf. Wir ließen uns Zeit und legten auf der Südroute entlang der Küste zahlreiche Zwischenstopps an Aussichtspunkten etc. ein. Bei der Einfahrt in den Nationalpark erwarben wir den Annual Park Pass für 80 USD, den wir nun für alle weiter geplanten Nationalparks – auch in den Weststaaten – nutzen konnten. Nach kurzer Info im Visitor Center begannen wir um 11.15 Uhr mit unserer ca. 2-stündigen Wanderung über den Kileau Iki Trail, der uns zunächst am Kraterrand einer der Vulkane vorbei- und später durch selbigen hindurch zurück zum Ausgangspunkt führte. Wir hatten tolle Ausblicke und durchquerten bizarre Vulkanlandschaft. Die erstarrte Lava glich teilweise Asphaltbrocken.

Weil uns die Gegend so gut gefiel, hängten wir um 13.30 Uhr noch gleich den kurzen Thurston Lava Tube Trail und gegen 14.00 Uhr den nicht minder längeren Devastation Trail an. Um 14.30 Uhr fuhren wir in ca. 75-minütiger Fahrt nach Kalapana, wo man sich die Überbleibsel des Ortes, der vor Jahren bei Eruptionen von Lava überströmt worden war, anschauen konnte. Von hieraus hatte eigentlich mal eine Direktverbindung in den Nationalpark bestanden, jedoch war diese Strasse auf einer recht großen Länge irreparabel von derart großen Lavamassen zerstört worden, dass bislang kein Wiederaufbau erfolgt war. Wir kamen mit einem Bewohner ins Gespräch, der vor Jahre mit eigenen Augen hatte ansehen müssen, wie der Lavastrom sein Haus erreicht und in Flammen hatte aufgehen lassen. Im Gegensatz zu vielen anderen war er im Ort geblieben bzw. dorthin zurückgekehrt und hatte ein neues kleines Haus gebaut, das im nicht zu unwahrscheinlichen Fall einer erneuten Eruption aber diesmal wohl leichter abzutransportieren wäre. Auf dem Rückweg in Richtung Nationalpark fuhren wir in Pahoa vorbei, einem kleinem Ort, von dem es im Radio hieß, dass er aktuell wieder von vulkanischen Aktivitäten bedroht würde. Der vielversprechendste Weg auf der Suche nach glühenden Lavaströmen, der uns möglichst nah an die vermutete Stelle der Aktivität heranführen sollte, wurde im späteren Verlauf durch einen Staatsbeamten versperrt, der nur Anwohner passieren lies. Dieses erste Indiz, dass wir mit unserer Vermutung richtig lagen, wurde im Jaggar Museum im Nationalpark bestätigt, wo ein Lavafluss genau in dem von uns anvisierten Gebiet angezeigt wurde – allerdings auf brüchigem und unsicherem Terrain und ca. 1.5 Meilen von nächster Besiedlung entfernt, so dass man Touristen den Zutritt verweigerte. So begnügten wir uns zum Abschluss der heutigen Aktivitäten mit einem Blick auf den Krater des Halema’uma’a, wo wir mit Einsetzen der Dunkelheit gegen 18.30 Uhr die glühende Lava im nun rot gefärbten Rauch des aktiven Vulkans beobachten konnten. Für die anschließende Rückfahrt nahmen wir diesmal die zentrale Inlandsroute. Nach ca. 2h 15min schlecht beleuchteter Fahrt, zu der noch Auswirkungen des Jetlag dazukamen, erreichten wir müde gegen 21.15 Uhr unsere Unterkunft – jedoch nicht zu müde, um noch ein abschließendes Abendessen auf der Terrasse einzunehmen.

4. Tag (09.09.2014): Big Island – Mauna Kea Beach, Hapuna Beach

(32 °C, sonnig)

Nach Aufstehen um 7.00 Uhr und einem erneuten ausgedehnten Frühstück machten wir uns gegen 9.00 Uhr auf den Weg zum Mauna Kea Beach, den wir gegen 9.45 Uhr bevölkerten. Die überschaubare Bucht beherbergte in erster Linie ein paar Hotelgäste, erlaubte aber auch den öffentlichen Besuch. Es waren nicht allzu viele Besucher zugegen und der Strand bot auf großer Breite feinsten hellen Sand. Wir hatten Bodyboards und Sonnenschirme aus unserer Unterkunft mitgenommen und sogar das Angebot erhalten, vor dem Weiterflug am Abend noch mal die Duschen benutzen zu können – sehr großzügig, wobei wir doch nur bis heute morgen gebucht hatten. Wir entspannten ein wenig, kühlten uns im angenehm temperierten Wasser ab und machten uns um 13.00 Uhr auf einen ca. 30-minütigen Spaziergang zur benachbarten Bucht mit dem dort ansässigen Hapuna Beach.

Der angelegte Trail führte z.T. an einer Steilküste vorbei und passierte dabei die gigantischen Grundstücke hier ansässiger Millionäre, die hier ihre riesigen Behausungen hochgezogen hatten. Der Hapuna Beach war grösser als der vorangegangene und bot etwas höhere Wellen. Auch hier relaxten wir, bevor wir uns um 15.00 Uhr auf den Rückweg zum Mauna Kea Beach machten, wo wir unser Auto geparkt hatten. Gegen 16.15 Uhr erreichten wir ein letztes unsere Behausung, bevor wir gegen 17.00 Uhr zum Flughafen aufbrachen – nicht ohne den unerwartet verbrauchsstarken Hyundai vollzutanken und Subway-Sandwiches zu erwerben. Das Terminal von Mokulele Airline, deren Flug uns um 19.12 Uhr nach Maui bringen sollte, entpuppte sich als besserer Container – die beiden unfreundlichen und überforderten Damen am Checkin-Schalter konnten uns nicht erklären, warum 2×15 Pfund pro Person als freies Gepäck zulässig waren, jedoch z.B. 1×23 Pfund nicht. Um alle Vorgaben einzuhalten, packten Franz und ich unser jeweils „übergewichtiges“ Einzelgepäckstück kurzerhand in jeweils zwei gewichtskonforme Gepäckstücke um. Das Flugzeug entpuppte sich als 8-sitzige Propellermaschine – schade, dass es bereits dunkel war. Nach sicherer Landung in Kahului auf Maui kauften wir im dortigen Wal Mart noch schnell ein paar Getränke ein und erreichten gegen 21.00 Uhr unser vorgebuchtes Cottage.

5. Tag (10.09.2014): Maui – Schnorcheltrip, Haleakala Nationalpark

(32 °C und sonnig, im Haleakala NP kühler und stark bewölkt)

Heute brachen wir um 7.00 Uhr zur vorgebuchten Schnorcheltour auf. Um 7.30 Uhr checkten wir am Maalea Harbor bei Pride of Maui zur 5-stündigen Tour ein. Pünktlich um 8.00 Uhr legte das Schiff mit ca. 100 weiteren Personen ab. Trotz der großen Anzahl an Teilnehmern verlieft die Tour sehr angenehm: Auf dem Schiff verteilten sich die Leute auf 2 Decks, die Schnorchelspots, wo sogar noch weitere Schiffe ankerten, boten ebenfalls für alle ausreichend Platz. Und die Crew hatte dafür gesorgt, dass ausreichend Essen zur Verfügung stand. Zunächst ging es in 1-stündiger Fahrt incl. Frühstücksbüffet mit Brot, Muffins, Croissants, Erdbeeren, Ananas und Getränken zum Molokini Crater, wo uns eine Stunde zum Schnorcheln an intakten Korallenriffen zur Verfügung stand. Wir bekamen eine Vielzahl bunter Fische, Seeigel und Korallen zu sehen. Auf der ebenfalls ca. 1-stündigen Weiterfahrt zum zweiten Spot gab es ein reichliches Mittagessen in der Form eines Barbecue, wo neben Steaks und Würstchen auch Burgerfleisch gegrillt wurde, das mit zahlreichen weiteren Zutaten in Eigenregie zu einem leckeren Burger zusammengebaut werden konnte. Ich genehmigte mir gleich zwei J

Die zweite Location bot ebenfalls ein Korallenriff, in den meisten Teilen aber etwas trüberes Wasser als am Molokini Crater. Dafür bekamen wir hier gleich mehrfach Wasserschildkröten zu sehen!

Nach ungefähr 60 Minuten Stopp ging es anschließend in ca. 1-stündiger Fahrt wieder zurück zum Hafen. Auf der Rückfahrt wurde die Schiffsbar geöffnet und es wurden neben antialkoholischen Getränken Wein, Bier, Mei Tei und Cola-Rum ausgeschenkt. Da wir alle bereits seit gestern leicht sonnenbrandgeschwächt waren und unsere Haut nicht weiter strapazieren wollten, strichen wir den für den frühen Nachmittag vorgesehenen Aufenthalt am Big Beach und fuhren direkt in den ca. eine Fahrstunde entfernten Westteil des Haleakala Nationalparks. Als wir uns die Serpentinenstrecke zum Nationalpark hinaufschraubten, machten sich zunehmend Wolken breit und es wurde uns klar, dass heute vom Gipfel aus kein Sonnenuntergang zu sehen sein würde. Wir ließen uns trotzdem nicht entmutigen und wurden belohnt: Ab ca. 2700 m waren wir schließlich über den Wolken und konnten vom Gipfel des Pu’u’ula’ula auf 3055 m sogar bis Big Island herüberschauen, wo wir die Bergspitzen des Mauna Loa und Mauna Kea aus den Wolken ragen sahen. Außerdem nahmen wir den Leleiwi Overlook und den Hosmer Grove Natural Trail mit. Auf letzterem bekamen wir u.a. die farbenprächtigen roten I’iwi-Vögel zu sehen.

Kurz vor der Ausfahrt aus dem Nationalpark erblickten wir schließlich noch die fasanenartigen Nenes.

Die Abfahrt bot uns noch den ein oder anderen  schönen Blick über die Buchten, bevor wir gegen 18.30 Uhr wieder unsere Unterkunft erreichten. Der zuvor kurze Stopp in einem Bioladen ließ uns beim Blick auf die Rechnung die Nackenhaare aufstellen: Die u.a. zwei erworbenen Paprika hatten uns über 9 USD gekostet! Kein Wunder, dass bei diesen Preisen die Fast-Food-Klientel so stark ist. Wir schlossen den Tag mit Spaghetti und Tomatensauce ab.

6. Tag (11.09.2014): Maui – Hana Highway und Pipiwai Trail

(32 °C, sonnig)

Aufstehen um 6.30 Uhr, Frühstück um 7.00 Uhr, Aufbruch um 8.30 Uhr. Heute war der Weg das Ziel: Der Hana Hwy führte uns heute durch den nördlichen Teil der Insel – meist an der Küste entlang. Die mit über 600 Haarnadelkurven und 50 One-Way-Brücken anspruchsvolle Strecke passierte traumhafte Strände und Buchten und verlief teilweise oberhalb der Klippen, wobei sie einen spektakulären Rundumblick bot. Unser erster Stopp war an einem Surf-Spot, wo wir Anfängern und Fortgeschrittenen (incl. Surfer Girls) bei ihrem Hobby zuschauen konnten.

Es folgten zahlreiche Ausblicke von Klippen und überhängenden Straßenpassagen auf die darunter liegende Küstenlinie sowie eine kleine Wanderung zu diversen Aussichtspunkten mit Blick auf die begrünten Hügel und Bambuswälder.

Im weiteren Verlauf des Hana Hwy kamen wir an schönen Wasserfällen vorbei und der dschungelhafte Bewuchs der Umgebung kam immer wieder bis an die Strasse heran. Gegen Mittag erreichten wir Hana, wo wir noch ein paar Getränke kauften und uns um 13.30 Uhr auf die insgesamt knapp 2-stündige Wanderung auf dem Pipiwai Trail zu den Waimoku Falls aufmachten. Der Pfad verlief durch grüne Wiesen, über mit Wurzeln überzogene Passagen und durchquerte Flussläufe und Bambuswälder. Das Geräusch der durch den Wind aneinanderstoßenden Bambusrohre gab dem ganzen dabei eine ganz besondere Atmosphäre.

Die Waimoku Falls waren für die Jahreszeit typisch relativ wasserarm, durch ihre Höhe aber allemal sehenswert.

Zum Abschluss war zumindest für die anderen drei ein erfrischendes Bad in den Pools of O’heo, drei durch Wasserfälle entstandene Wasserlöcher mit direktem Zugang und Blick auf das offene Meer, angesagt.

Gegen 17.00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg über die Südroute des Hana Hwy – eine unübersichtliche Rumpelpiste mit engen Kurven und verdeckten Kuppen und Senken und einmal mehr einem tollen Blick auf die Küste. Später erfuhren wir, dass Mietwagen auf diesem Stück des Hana Hwy aufgrund des schlechten Straßenzustands wohl nicht versichert sind. Nicht ohne die Sonne vor der Kulisse des Pazifiks und der Vulkane untergehen gesehen zu haben, erreichten wir gegen 19.00 Uhr unsere Unterkunft, wo noch Spaghetti und ein ruhiger Tagesausklang anstanden.

7. Tag (12.09.2014): Flug nach Oahu, Waikiki Beach, Diamond Head und Hanuma Bay

(33 °C, sonnig)

Nachdem wir ein letztes Mal in Kihei gefrühstückt hatten, ging es zum Flughafen, wo um kurz nach 9.00 Uhr unsere Maschine der Island Air nach Honolulu abhob. Der Anflug bot abermals einen tollen Blick auf die Insel mit ihren Stränden und Buchten. Nachdem wir unseren Mietwagen – wieder einen Nissan Note mit grauenvollem Automatikgetriebe – entgegengenommen hatten, fuhren wir zunächst zum Diamond Head State Park, wo wir in ca. 30 Minuten den gleichnamigen Hügel erklommen, der einen Top-Blick über Waikiki Beach und den auf der anderen Seite gelegenen Teil von Honolulu bot.

Danach war Mittagessen angesagt – bei Jack in the Box bzw. Jollibees. Anschließend folgten fast 2 Stunden Strandaufenthalt am populären Waikiki Beach, der sich weniger überlaufen und zugebaut als befürchtet präsentierte. Die Promenade war schön hergerichtet, die angrenzenden Hotels boten tolle Pools mit Bars und eine kleine Lagune lud zu abgeschiedenerem Baden ein.

Um auch auf Oahu noch einen anderen Strand zu Gesicht zu bekommen, fuhren wir gegen 15.30 Uhr noch zur ein paar Buchten weiter gelegenen Hanauma Bay, einer geschützt liegenden Bucht, deren Besuch eigentlich mit 7.50 USD pro Person bezahlt werden muss. Da dieser als State Park abgegrenzte Bereich aber bereits um 18.00 Uhr schloss, war 1.5 Stunden davor kein Kassenhäuschen mehr besetzt. Der Strand hatte neben seiner traumhaften Lage ein unmittelbar vorgelagertes Riff zu bieten, wo man neben Fischen laut der ausgewiesenen Schilder auch Schildkröten zu sehen bekommen konnte.

Bevor dann gegen 18.40 Uhr die Dunkelheit über Oahu hereinbrach, beobachteten wir von einem Aussichtspunkt aus, wie die Sonne im Ozean versank. Dann folgten nur noch Abendessen bei Wendys, Rückgabe des Mietwagens und Warten auf unseren Nachtflug der Hawaiian Air nach Los Angeles.

Den optional für heute geplanten Besuch der Haiku Stairs, einer Verbindung zahlloser Servicetreppen, die auch als Stairway to Heaven bekannt sind, hatten wir aufgrund der unklaren Territorienfrage, der hohen Temperaturen und der langen dafür vorgesehenen Auf- und Abstiegszeiten verworfen.

8. Tag (13.09.2014): Flug nach Los Angeles, Six Flags Magic Mountain Funpark

(32 °C, sonnig)

Der Flieger war pünktlich, dennoch verloren wir mindestens 30 min beim Aussteigen, da zunächst ein medizinischer Notfall versorgt und von Bord gebracht wurde. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, warteten wir auf den Bus zur Mietwagenstation – den Wagen für die folgenden 3 Wochen hatte ich bei Dollar angemietet. Der Bus ließ lange auf sich warten – 1. Minuspunkt für Dollar. Als ich die Mietwagenstation erreichte, traute ich meinen Augen nicht: Eine endlos erscheinende Menschenschlange wurde in abgesteckten Bereichen gehalten und wartete genervt auf den nächsten freiwerdenden Servicemitarbeiter. Ich wurde gerade noch in diesen Bereich hineingelassen, die Leute hinter mir wurden nach draußen in die Hitze zum Warten verbannt – 2. Minuspunkt. Die Wartezeit mit über 45 Minuten brachte den 3. Minuspunkt ein. Außerdem versuchte uns der Servicemitarbeiter unnötige Versicherungspakete anzudrehen und uns in puncto Rückgabe des leeren Fahrzeugs zu vermeintlich günstigeren Konditionen auszutricksen. Da Carolas und Juliets Führerschein noch nicht im Original vorlagen, sondern ich nur die Nummern nennen konnte, wurden wir aufgefordert, am Abend, wenn nach der Ankunft von Carola alle Dokumente vorliegen sollten, erneut zurückzukehren. Bei der Auswahl des Mietwagens auf dem Hof wurde uns ebenfalls das Leben schwer gemacht, da uns zunächst nur eine beschränkte Auswahl an Fullsize-SUVs angeboten wurde – allesamt ohne Allrad –, wobei uns ein Allradfahrzeug zugesagt worden war. Letztlich nahmen wir uns einfach einen Ford Explorer von einem der anderen Parkplätze und wurden bei der Ausfahrt auch problemlos durchgelassen. Bei Alamo war dieses ganze Prozedere bei allen 3 Fahrzeugen ungleich einfacher gewesen, hatte jeweils maximal 10 Minuten gedauert und an Terminals ein eigenhändiges und automatisiertes Anmelden ermöglicht. Fazit: Nie wieder einen Mietwagen von Dollar!

Wir holten das Gepäck in unserem Hotel von vor einer Woche ab, nahmen noch schnell ein Mittagessen bei McDonalds zu uns und erreichten gegen 12.45 Uhr nahezu 2 Stunden später als geplant den Achterbahnpark Six Flags Magic Mountain. Schon beim Parken (und später auch hinsichtlich Getränke und Snacks sowie Schließfächern im Park) wurde klar, dass neben dem verhältnismäßig günstigen Eintritt mit allem Drumherum Geld gemacht wurde: Der Preis für den Parkplatz betrug schlappe 20 USD. Der Park bot Achterbahnen der verschiedensten Kategorien. Es war brechend voll, super heiß und wir schafften in den uns zur Verfügung stehenden 7 Stunden gerade mal 6 Achterbahnen und 1 Wildwasserbahn – diese hatten sich jedoch allesamt gelohnt:

– X2, wo man in schaukelnd gelagerten Stühlen seine Runden drehte,

– Viper, eine „normale“ schnelle Achterbahn,

– Tatsu, wo man liegend unter die Schienen geschnallt wurde,

– Riddler’s Revenge, in der man stehend seine Runden drehte,

– Tidal Waves, eine kurze Wildwasserbahn mit abschließendem Super-Splash,

– Batman, eine klassische Inverted Rollercoaster und

– Green Lantern, eine Achterbahn, wo sich die Gondeln zusätzlich noch um die eigene Achse drehten.

Nachdem wir diese letzte Achterbahn zuvor schon ausprobieren wollten, diese jedoch kurzzeitig wegen eines technischen Defekts geschlossen war, stand sie demzufolge als letztes Fahrgeschäft an. Mit der Einfahrt in die Ausstiegsstation ereignete sich auch bei unserer Fahrt ein Problem, so dass die Bahn für mehrere Minuten stand. Die hinter uns befindlichen Gondeln drehten sich dabei dauerhaft hin und her, so dass die Leute immer wieder auf dem Kopf standen.

Ziemlich erschöpft von den durchaus belastenden Fahrten und der enormen Hitze fuhren wir – nicht ohne einen Trinkstopp bei McDonalds – gegen 20.15 Uhr zurück zum Flughafen LAX, wo wir pünktlich um 21.30 Uhr Carola abholten. Nun standen nur noch Abendessen und eine kurze Weiterfahrt nach Anaheim an. Dort kamen wir gegen 23.00 Uhr im runtergekommenen Frontier Motel unter.

9. Tag (14.09.2014): San Diego

(32 °C, sonnig)

Aufstehen war für 7.00 Uhr angesetzt, Abfahrt um 7.30 Uhr. Nach Einkauf und Frühstück im bzw. am Walmart in Irvine erreichten wir gegen 10.00 Uhr San Diego, wo wir am Seaport Village parkten und unsere Stadtbesichtigung begannen. Zunächst ging es zu Fuß durch das Seaport Village mit seinen zahlreichen Restaurants und Shops und unweit des Embarcadero Marina Parks am Yachthafen vorbei, von wo wir einen tollen Blick auf die Luxushotels hatten.

Anschließend besuchten wir das z.T. nach oben offen gebaute Einkaufszentrum Horton Plaza und das umgebende Gaslamp Quarter, das mit seinen immer noch präsenten Gaslampen die Altstadt San Diegos markierte. Wir erhaschten noch Blicke auf die Santa Fe Train Station, die sich vor den Hochhäusern des Financial Districts zu verstecken versucht und auf das Convention Center, bevor wir unsere Runde nach fast 3 Stunden am Flugzeugträger USS Midway, der inzwischen als Museum fungiert, beendeten.

Nun stand eine weitergehende Erkundung der Millionenstadt per Auto an – und zwar entlang des eigens für Touristen eingerichteten 59-miles-drive, der neben den Innenstadtsehenswürdigkeiten auch an interessanten Stellen außerhalb der Stadt vorbeiführte. So bekamen wir u.a. Harbor Island, Shelter Island, Cabrillo National Monument, den ebenfalls auf der Höhe gelegenen Heldenfriedhof, den partylastigen Ocean Beach sowie den Mission Bay Park zu sehen, der allerdings aufgrund einer Schnellbootveranstaltung weitestgehend gesperrt war.

Gegen 15.30 Uhr fuhren wir nach La Jolla, wo wir Freunde von Henrike trafen und gemeinsam einen Spaziergang machten, der uns am Strand, am Seal Rock und durch den Stadtkern führte. Nach einem abschließenden Besuch im dortigen Starbucks brachen wir gegen 17.15 Uhr zum Balboa Park auf, der unseren letzten Stopp in San Diego darstellte.

Um 18.30 Uhr nahmen wir noch leckere Sandwiches bei Subway zu uns und begaben uns dann auf die Weiterfahrt nach Palm Springs, der Golfer-Oase, die wir gegen 22.00 Uhr erreichten. Für gerade mal 42 USD pro Doppelzimmer erwischten wir hier mit der hiesigen Travelodge ein schönes Motel mit Pool.

10. Tag (15.09.2014): Panoramafahrt nach Williams

(42 °C, sonnig)

Wir standen um 6.20 Uhr auf und brachen pünktlich um 7.00 Uhr zu unserer heutigen Transferfahrt nach Williams auf, die wir durch geplante Panoramastopps auf ca. 850 km aufgebläht hatten. Nach Einkauf und Frühstück im Walmart Yucca Valley, wo wir bereits trotz der frühen Morgenstunden Temperaturen über 30 Grad hatten, begaben wir uns gegen 9.30 Uhr auf eine ca. 45-minütige Wanderung im Joshua Tree Nationalpark, der neben den Joshua Trees selbst zahlreiche Top-Locations zum Klettern bot, da die dort aufzufindenden Felsen sehr griffig sind.

Weiter ging es über den Südausgang des Parks vorbei am Salton Sea in die Mojave-Wüste, wo wir uns mit den Imperial Sanddunes und dem Osborne Overlook in den Algodones Sanddunes zwei interessante Stopps entlang der CA78 ausgesucht hatten: Hier präsentierten sich Sanddünen, wie sie auch in der Sahara zu finden sind.

Und auch die Temperaturen bis 44 Grad waren der Wüstenlandschaft würdig. Über verlassene Straßen, wo man es mit der Geschwindigkeit nicht so genau nehmen musste und wir uns zumindest bis 85 mph zu fahren trauten, fuhren wir über Blythe weiter auf die Interstate 40, über die wir letztlich gegen 19.00 Uhr mit einsetzendem Sonnenuntergang und über 25 Grad Temperatursturz auf 18 Grad den kleinen Ort Williams erreichten. Nach ein wenig Suchen und ein bisschen Verhandlungsgeschick bezogen wir 3 Zimmer im netten von Indern geführten Royal America Inn, bevor wir den Abend im unweiten Steakhouse ausklingen ließen.

11. Tag (16.09.2014): Grand Canyon – Rundflug und South Rim Trail

(24 °C, sonnig)

Unsere Befürchtung, dass sich die gestrigen Temperaturen von über 40 Grad weiter fortsetzen könnte, bestätigten sich glücklicherweise nicht: Bei sehr angenehmen 24 Grad verließen wir Williams gegen 8.00 Uhr und machten zunächst am Grand Canyon Airport in Tusayan einen Halt, wo wir uns einmal mehr gegen eine Helikoptertour und für eine doppelt so lange Kleinflugzeugtour entschieden. Und wir wurden nicht enttäuscht: Um 10.00 Uhr boardeten wir den 12-Sitzer der Grand Canyon Scenic Airlines und machten uns auf einen fast 60 Minuten dauernden Rundflug über den Grand Canyon. Wir hatten tolles Licht, einen sehr gute Sicht und konnten so Blicke auf diverse Seitenarme und den Colorado genießen. Nachdem wir dann Grand Canyon Village erreicht hatten, wanderten wir eine Weile entlang des South Rim Trails – von den letzten Besuchen wussten wir noch, dass der Abschnitt zwischen Hopi Point und The Abyss besonders lohnenswert war.

Ausserdem liessen wir uns noch per Shuttlebus zum westlich gelegenen Aussichtspunkt Pima Point transportieren. Am späten Nachmittag kauften wir im Grand Canyon Village Proviant und ein nahrhaftes Frühstück für morgen, bevor wir in der Maswik-Lodge ein Pasta-Abendessen zu uns nahmen. Gegen 18.15 Uhr beobachteten wir vom Hopi Point aus den Sonnenuntergang, der leider durch den aufziehenden Regen, der für diese Gegend in dieser Jahreszeit eher ungewöhnlich war, nicht wirklich ein Farbenspiel verursachte. Nichtsdestotrotz hatten wir einmal mehr einen lohnenswerten Blick in den Canyon. Dann packten wir alles für die morgige Tageswanderung in den Canyon zusammen und gingen zeitig ins Bett.

12. Tag (17.09.2014): Grand Canyon – Tageswanderung

(27 °C, sonnig)

Mit insgesamt ca. 20 Liter an Flüssigkeit brachen wir früh um 5.45 Uhr zu unserer Tageswanderung in den Grand Canyon auf. Anders als die letzten beiden Male hatten wir uns diesmal entschieden, nicht bis zum Colorado hinunter und anschließend wieder hinauf zu steigen, sondern auf dem Bright Angel Trail nur bis etwas unterhalb der Indian Gardens abzusteigen, dann über den Tonto Trail auf etwa gleich bleibender Höhe zum South Kaibab Trail zu queren und diesen von dort aus dann wieder hinaufzusteigen – das waren immer noch 24 km und jeweils ca. 1000 Höhenmeter im Auf- und Abstieg. Im Detail sah der Wanderverlauf zeitlich wie folgt aus:

5.45 Uhr Aufbruch

6.07 – 6.30 Uhr Frühstückspause zwischen 1st Tunnel und 2nd Tunnel

6.50 Uhr 1.5 mile Resthouse

7.25 Uhr 3 mile Resthouse

7.25 – 7.45 Uhr Pause am Resthouse

8.20 Uhr Indian Gardens

8.30 – 8.50 Uhr Pause in den Indian Gardens

8.57 – 9.10 Uhr Sonnencremepause

9.10 Uhr Beginn auf Tonto Trail, Tonto Trail # Bright Angel Trail

10.25 Uhr Durchquerung Schilfgürtel Tonto Trail

11.23 Uhr Tonto Trail # South Kaibab Trail

11.23 – 12.03 Uhr Mittagspause

12.30 Uhr Beginn auf South Kaibab Trail

14.05 Uhr Cedar Ridge

14.05 – 14.35 Uhr Pause am Cedar Ridge

15.00 Uhr Ooa Aah Point

15.28 Uhr Beginn Serpentinen

15.35 South Rim

Das waren 9 h 50 min Gesamtdauer, die sich aus 7 h 24 min reiner Gehzeit und 2 h 26 min Pausen zusammensetzte. Vom Tonto Trail bot sich zwar kein direkter Blick auf den Colorado, jedoch konnte man die Phantom Ranch Lodge auf dem Grund des Canyons sehen und andere eindrucksvolle Einblicke in den Canyon gewinnen. Auf den Blick auf den Colorado mussten wir aber nicht verzichten, da sich uns dieser etwas später beim Wiederaufstieg bot. Nach Wiederankunft am South Rim ging es per Shuttlebus zurück zur Maswik Lodge, wo unser Mietwagen stand, und von dort über den östlichsten der Grand Canyon Viewpoints, dem Desert View Point, weiter nach Page. Zum Abendessen kehrten wir im dortigen Jack in the Box ein, als Übernachtungsdomizil diente uns das stark von deutschen Touristen besuchte Motel 6. Zuvor hatten wir wie bereits bei unserem letzten Besuch vor 5 Jahren feststellen müssen, dass die Preise in Page im Vergleich zu unseren Besuchen davor stark angezogen hatten und außer im Rodeway Inn und im Motel 6 keine Zimmer für unter 100 USD zu bekommen waren. Außerdem waren alle Motels/Hotels stark ausgelastet oder gar ausgebucht.

13. Tag (18.09.2014): Waterholes Canyon, Upper Antelope Canyon, Lake Powell

(30 °C, sonnig)

Aufbruch war um 8.00 Uhr, es folgte ein Frühstück bei bereits sommerlichen Temperaturen im Freien. Zu meiner Überraschung waren die Touren in den Upper Antelope Canyon stark gefragt, so dass ich für heute nur noch Plätze für die 13.30 Uhr-Tour bekam – die Touren für alle anderen Uhrzeiten waren bereits voll und die für die beiden nächsten Tage sogar komplett ausgebucht. Für den verbleibenden Vormittag wollten wir nun Waterholes Canyon und Lower Antelope Canyon besuchen. Da ich zweiteren bereits kannte, starteten wir mit ersterem. Wir erwarben die dazu notwendigen Permits für inzwischen 12 USD im 3 Meilen entfernten Lechee und begaben uns zum angegebenen Parkplatz. Mit ein wenig Orientierung war der Einstieg bzw. ein möglicher Einstieg in den Canyon schnell gefunden. Wir bewegten uns weg von Straße und Brücke durch die recht attraktive Schlucht weiter „landeinwärts“, wo der Canyon zunächst weiter wurde, aber einen interessanten schmalen Seitencanyon zum Klettern bot.

Wir setzten unseren Weg fort, der nun von interessanten Felsformationen begleitet wurde, die doch sehr an The Wave erinnerten. Da die durch das Permit freigegebene Sektion des Canyons bis zu den in der Ferne sichtbaren Stromleitungen ging, gingen wir weiter und erreichten so den interessantesten Bereich des Canyons: Stark verengt und entlang zahlreicher abgeschliffener Felsrundungen ging es über mehrere hundert Meter weiter, bevor über eine Leiter ein höher liegender Teil des Canyons erreicht werden konnte.

Es folgte ein weiterer sehenswerter Abschnitt bis kurz vor die Stromleitungen, wo das Gelände wieder weiter wurde. Da wir bis hierher bereits 1.5 Stunden verbracht hatten und dieser Canyon nach meinem Geschmack weitaus sehenswerter und abenteuerlicher war als der Lower Antelope Canyon, ließen wir letztgenannten diesmal aus und gingen stattdessen Mittag essen, bevor wir der geführten Tour zum Upper Antelope Canyon beiwohnten. Wir wurden zusammen mit etlichen anderen Touristen mit Offroadfahrzeugen zum Eingang des Canyons gebracht, wo uns ein Navajo-Indianer für eine Führung zur Verfügung stand.

Es war bereits klar, dass dieser Canyon in puncto „Personenaufkommen“ das absolute Gegenteil zum Waterholes Canyon war, wo wir fünf alleine unterwegs gewesen waren. Hier wurden alleine in den ca. 45 Minuten, in denen wir durch den Canyon geschleust wurden, mindestens 200 weitere Personen durchgeführt.

Der Canyon selbst ist einen Besuch wert, nur recht überteuert angeboten und zu gewissen Zeiten einfach total überlaufen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Strand des Antelope Point am Lake Powell, wo das klare Wasser eine willkommene Abkühlung bot.

14. Tag (19.09.2014): Horseshoe Bend, Paria Wilderness Coyote Buttes

(27 °C, sonnig & bewölkt)

Wir begannen unseren Tag mit einem zuvor bei Walmart erworbenen Frühstück am Horseshoe Bend, dem Aussichtspunkt, der einen tollen Blick auf eine Flussschleife des Colorado gewährt und dessen Bild an vielen Wänden Amerikas zu finden ist.

Nach 9.00 Uhr machten wir uns dann auf den Weg in die Paria Wilderness – nicht ohne Stopp am Glen Canyon Dam -, wo wir im Vorfeld für das Gebiet „Coyote Buttes South“ ein Permit erworben hatten. Anders als für „Coyote Buttes North“, das durch „The Wave“ bekannt geworden ist und dessen Zugang inzwischen nur noch durch Losglück gewonnen werden kann, hatten wir den Zutritt zu „Coyote Buttes South“ per Schnelligkeit am Stichtag der Kalenderfreischaltung erworben. Die House Valley Rock Road ließ sich wie in den Jahren zuvor bequem mit Geschwindigkeiten bis 50 mph fahren – da hätte es auch ein frontangetriebenes Fahrzeug getan. Die weitere Route zum Cottonwood Trailhead war uns als ausschließlich für allradangetriebene Fahrzeuge geeignete Strecke genannt worden – was wir definitiv bestätigt fanden, als wir trotz zugeschalteter Untersetzung inmitten der Wildnis im tiefen Sand stecken blieben.

An dieser Stelle schien das schon dem ein oder anderen vor uns so ergangen zu sein, verschiedenste Holzplanken und Bretter lagen am Wegesrand. Nach guten 30 Minuten hatten wir den Wagen mit deren Hilfe wieder freigeschaufelt und konnten zum Trailhead weiterfahren. Gegen 12.00 Uhr begannen wir unsere Erkundung der Gegend, angefangen mit den Cottonwood Tippees, die nach Meinung von Franz und mir die Schönheit der Wave sogar noch toppten. In unterschiedlichsten Farben und Schichten war jedes Sandsteingebilde einmalig und ein wahrer Genuss für die Augen.

Auch die Cottonwood Cove und der half-and-half colored Rock waren einen Abstecher wert. Da wir anschließend noch Zeit hatten, „verirrten“ wir uns dann auch noch in die Coyote Buttes North Area. Nach den bereits tollen Eindrücken rund um die Cottonwood Area gingen wir nicht bis zur Wave, die Franz und ich bereits Jahre zuvor aufgesucht hatten, sondern begnügten uns mit den South Tippees, den North Tippees und dem Big Mac sowie den umliegenden Formationen.

Der Rückweg führte uns in ca. 1 h 45 min wieder zurück zum Parkplatz am Cottonwood Trailhead. Der Weg durch den Sand war beschwerlich, glücklicherweise war es jedoch die längste Zeit bewölkt, so dass es erträglich war. Außerdem bekamen wir tolle Kakteen, verschiedenste Blumen und mehrere Hasen zu sehen. Um 17.25 begann dann der abenteuerliche Rückweg. Vor allem die ersten paar hundert Meter hatten es in sich, war dies doch auf dem Hinweg die von Tiefsand und Löchern übersähte Abfahrt zum Parkplatz hinunter, die es jetzt hinaufzufahren galt (wer also in den oben genannten Passagen mit seinem Allradfahrzeug bereits Probleme hatte, sollte den Wagen besser oberhalb der Abfahrt zum Cottonwood Trailhead abstellen). Mit maximaler Geschwindigkeit schlingerte ich die Piste hoch, nachdem sämtliche Insassen den Aufstieg zu Fuß absolviert hatten. Und es klappte tatsächlich beim ersten Anlauf. Mit nun deutlich höherer Geschwindigkeit als auf dem Hinweg (wir wollten ja nicht wieder stecken bleiben) benötigten wir 40 Minuten für die Sandpisten, weitere 7 Minuten für die Querspange auf die House Rock Valley Road und noch mal 30 Minuten für selbige, so dass wir um 18.42 Uhr wieder den zuverlässigen Asphalt der AZ 89 unter der Rädern hatten. Zurück in Page kehrten wir bei Jack in the Box zum Abendessen ein.

15. Tag (20.09.2014): Panoramafahrt nach Moab, Monument Valley, Goosenecks State Park, Valley of the Gods

(32 °C, sonnig)

Für heute stand die Panoramafahrt von Page nach Moab an, für deren Verlauf wir drei interessante Zwischenstopps eingeplant hatten:

Ersterer war das von den Navajo-Indianern verwaltete Monument Valley, das inzwischen 6,50 USD Eintritt kostete und in puncto Durchfahrung leider nach wir vor nur eine Piste zu bieten hatte, deren Zustand sich seit dem letzten Besuch nochmal weiter verschlechtert zu haben schien. Nichtsdestotrotz sind die verschiedenen Gesteinsformationen, für die es an klangvollen Namensgebungen wie „The Three Sisters“ oder „Elephant Butte“ nicht mangelt, sehenswert.

Unmittelbar nach dem Monument Valley verließen wir Arizona, um in den Nachbarstaat Utah eintreten bzw. -zufahren.

Den zweiten Stopp legten wir im Goosenecks Statepark bei der Dreifach-Schleife des San Juan Rivers ein, von der man kaum erwartet, dass sie tatsächlich natürlich entstanden ist. Um diese Szenerie komplett zu erfassen, bedarf es schon einer Aneinanderreihung von Fotos im Panoramamodus der Digitalkamera oder einer Luftaufnahme via GoPro und Drohne.

Für den letzten und dritten Stopp auf unserer Fahrt hatten wir uns für das Valley of the Gods entschieden – letztlich eine kostenlose und nicht minder attraktive Alternative zum Monument Valley. Auch hier konnte per Erkundung über eine eher als Piste zu bezeichnende Straße eine Ebene voller interessanter Steinformationen durchfahren werden.

Gegen 18.00 Uhr kamen wir in Moab an und mussten wie damals feststellen, dass Moab im September häufig ausgebucht ist und sich durch extrem hohe Preise auszeichnet, während sich das nach unserer Erfahrung im Lauf des Oktobers deutlich entspannt. Wir klapperten Motel um Motel ab, konnten nach dutzenden „No Vacancy“-Schildern und mündlichen Absagen aber nur noch ein Viererzimmer in einem in einer Seitenstraße gelegenen Motel ergattern. Das sollte für die anstehende Nacht ausreichen. Für die darauffolgende, zweite in Moab geplante Nacht, machten wir uns dann sicherheitshalber schon heute auf Zimmersuche und erwarben für satte 179 USD (!) eine Suite mit abtrennbaren Schlafbereichen im Super8. Abendessen gab es beim Diners Denny’s, wo ich mich für ein schmackhaftes Schnitzel entschied.

16. Tag (21.09.2014): Arches NP, Canyonlands NP, Dead Horse Point SP

(vormittags 25 °C und vorwiegend bewölkt, nachmittags kühler und Gewitter)

Da uns genügend Schlaf zur Verfügung gestanden hatte, klingelte der Wecker bereits um 6.30 Uhr. Bereits um 7.00 Uhr brachen wir auf. Zunächst buchten wir eine Raftings-Tagestour für den nächsten Tag – wie die USA-Besuche zuvor bei Adrift Adventures. Dann gab es Frühstück – aufgrund der positiven Resonanz von gestern abend wieder bei Denny’s, der – zumindest im September in Moab – 24 Stunden geöffnet hatte! Nach dem Einflößen sättigender Pfannkuchen fuhren wir gegen 8.30 Uhr in den Arches Nationalpark ein, dessen Einfahrtsstraße uns in steilen Serpentinen in die touristisch interessanten Gebiete brachte. Um 9.00 Uhr begannen wir unsere umfangreiche Wanderung durch die Devils Garden-Sektion. Hier konnten wir zahlreiche Steinbögen unterschiedlichster Statur inspizieren – angefangen vom Tunnel Arch und Pinetree Arch, gefolgt vom Durchbruch gefährdeten Landscape Arch, dem zur Besteigung freigegebenen Wall Arch, dem Navajo Arch und Partition Arch und dem etwas abgelegenen, aber durch spektakulären Fußweg erreichbaren Double-O-Arch. Wir hatten tollen Ausblicke auf die in der Entfernung sichtbaren und von Schnee bedeckten La Sal Mountains und hatten uns 3 ½ Stunden für die Erkundung der hiesigen Bögen Zeit gelassen.

Dann fuhren wir weiter zum Delicate Arch Trailhead, von wo aus wir zur Wanderung zum Delicate Arch, der u.a. das (alte) KFZ-Kennzeichen Utahs schmückt, aufbrachen. Unmittelbar mit Beginn der Wanderung, für die wir bergauf 40 min benötigten, hatte sich der Himmel stark bezogen und war ein teils kühler Wind aufgekommen. Der Delicate Arch, den man erst hinter der letzten Kurve des in den Sandstein gehauenen Weges zu Gesicht bekommt, beeindruckte mich einmal mehr. Selbst ein deutscher Tourist, der nur noch ein Bein hatte, hatte sich den Weg zu diesem Bogen erarbeitet!

Wir machten ein paar Fotos und brachen dann aber alsbald zum Rückweg auf, für den wir bergab 30 min benötigten. Die Bewölkung und der Wind nahmen zu und man sah bereits das aufziehende Gewitter. Wir machten noch ein paar Schnappschüsse vom Delicate Arch Viewpoint aus, die gegenüber den direkt am Bogen entstandenen Bildern aber ohnehin hinten anstanden und saßen pünktlich mit dem einsetzenden Starkregen wieder im Auto. Obwohl es noch keine 15 Uhr waren, entschieden wir uns für einen Rückweg in den Ort Moab – nicht ohne Umweg über die Windows-Sektion, die aus dem Auto heraus und vor verregneter Kulisse allerdings nicht so viel hergab. Nach dem Einchecken im Hotel verzogen sich über Moab dann gegen 16.30 Uhr aber wieder die Wolken, so dass wir den geplanten Abstecher in den Canyonlands Nationalpark doch unternahmen – mit Erfolg. Wenngleich nicht völlig wolkenfrei, konnten wir mit der tiefstehenden Sonne aber noch ein paar schöne Blicke vom Grandview Overlook und vom Green River Overlook über die zerklüftete Landschaft des weitläufigen Canyonlands Nationalpark und des ihn durchziehenden Colorado Rivers erhaschen.

Abschluss des Abstechers markierte ein Besuch des Dead Horse Point State Parks, der einen weiteren Überblick über die tiefer liegende Ebene aus einer anderen Perspektive bot. Da wir die in die Ebene hinunterführende Offroadpiste sowie den unten liegenden White Rim Trail sehen konnten, nahm ich mir für den – wenngleich auch unwahrscheinlichen Fall –, dass ich die USA-Westküste noch ein fünftes Mal bereisen sollte, vor, beim nächsten Mal eine Allradtour durch die Canyonlands zu unternehmen, um diesen Nationalpark auch mal aus nächster Nähe zu Gesicht zu bekommen.

Nach einem Abendessen bei Wendy’s gegen 19.30 Uhr folgte noch eine Stunde Pool und Hot Tub im teuren, aber auch komfortablen Super 8 Hotel.

17. Tag (22.09.2014): Westwater Rafting

(27 °C, sonnig)

Zum ersten Mal diesen Urlaub nahmen wir in einem Hotel ein akzeptables Frühstück ein: Im Super 8 in Moab gab es bereits ab 6.00 Uhr eine vernünftige Auswahl an Müsli, Brot und Joghurt, so dass wir uns noch stärken konnten, bevor wir pünktlich um 7.00 Uhr bei Adrift Adventures auf der Matte standen, wo sodann unser Rafting-Trip begann. Da wir uns nicht mit Rafting-Grad 2 zufrieden geben wollten, hatten wir eine Tour auf dem Colorado in der Westwater Section gebucht, die mit Grad 3 bis 4 angegeben war. Dazu war zunächst eine etwa 1.5-stündige Anfahrt notwendig. Während der Anfahrt regnete es kurz und bei Ankunft am Einstiegsort hatte es maximal 20 Grad. Glücklicherweise kam aber quasi mit dem Einsteigen in die Rafts die Sonne raus und es hatte schnell um die 27 Grad, was die Tour trotz des vergleichsweise kühlen Wassers des Colorados angenehm machte. In unserem Raft nahmen neben uns fünfen ein holländisches Pärchen sowie ein älteres Paar aus Connecticut Platz. Wir hatten uns entgegen dem anderen Raft dafür entschieden, selbst mitzupaddeln, was es unserem Guide Christi einfacher machte.

Die Tour war schön, die Gruppe sehr angenehm und es stand ausreichend Verpflegung und Trinkwasser zur Verfügung. Ein bisschen mehr hatte ich mir bei dem Preis (169 USD+ Tax) allerdings erwartet, letztlich waren nur 3 der insgesamt 14 Flussmeilen, die wir auf dem Boot zurücklegten, mit Stromschnellen des Grads 3-4 versehen, die restliche Strecke war maximal Grad 2 und insbesondere die letzten Meilen harte Armarbeit, da der Colorado hier nahezu ohne Strömung dalag! Es macht für zukünftige Auswahlen also Sinn, neben dem Grad auch die Anzahl der dazugehörigen Stromschnellen bzw. die Strecke vorher zu erfragen. Die Studentin Christi machte ihre Arbeit trotzdem gut und wir hatten Spaß in der Gruppe. Gegen 17.00 Uhr waren wir wieder am Büro der Agentur, von wo aus wir in einer etwa 4-stündigen Fahrt zuzüglich eines Essens- und Tankstopps en route nach Panguitch fuhren. Dabei stellte ich beim Tanken fest, dass wir dabei u.a. das Piute County durchquerten, wo ich etliche Jahre zuvor wegen zu schnellen Fahrens von einem Sheriff zu 300 USD Strafe verdonnert worden war. Diesmal lief alles glatt 😉 Das Hotel in Panguitch hatte ich vorgebucht, da ich den Ort als Nadelöhr in Erinnerung hatte; hier wäre aber wohl auch noch eine Vor-Ort-Buchung möglich gewesen.

18. Tag (23.09.2014): Bryce Canyon NP, Zion NP

(27 °C, sonnig)

Nachdem wir gegen 7.45 Uhr das Motel verlassen hatten, stellten wir fest, dass es mit gerade mal 5 Grad recht schattig war – und dabei war der Himmel glasklar, die Sonne schien und es war kein Wölkchen am Himmel. Das machte wohl die Höhe aus – wir befanden uns deutlich über 2000 m. Wir nahmen ein Frühstück bei Subway ein – Wahnsinn, wie diese Kette seit unserem letzten Besuch in den USA, wo sie nur vereinzelt aufzufinden war, expandiert hatte! Anschließend fuhren wir ca. 30 Minuten in den nahegelegenen Bryce Canyon. Wir begannen mit einem Blick vom Sunset Point und begaben uns dann auf den 1,3-Meilen-Rundweg Navajo Loop Trail. Dieser führt malerisch hinab zwischen die Nadeln und in einem interessanten Bogen wieder hinauf und führt einem auf eindrucksvolle Weise die Tiefe und Immensität der für den Bryce Canyon typischen “Nadeln“ vor Augen. Besonders die als „Wall Street“ bekannte Sektion, die die Straßenschluchten von New York symbolisieren soll sowie die Formation „Thor’s Hammer“ stechen heraus.

Anschließend gönnten wir uns noch weitere Ausblicke über den Nationalpark vom Inspiration Point und vom Bryce Point aus.

Gegen 12.00 Uhr ging es dann weiter in Richtung Zion Nationalpark, den wir gegen 14.00 Uhr erreichten. Zwischendurch legten wir eine spontane Rast in Orderville ein, wo eine deutsche Bäckerei scheinbar recht frisch ihre Pforten eröffnet hatte. Zu unverschämten 4.50 USD wurden hier schmackhafte Teilchen verkauft.

Nachdem wir uns am Besucherzentrum des Zion Nationalparks noch mühevoll einen Parkplatz ergattert hatten, holten wir zunächst unsere Permits für die für morgen geplante Canyoning-Tour durch „The Subway“ ab – eine populäre Canyoning-Route durch einen z.T. röhrenförmigen Seitencanyon des Zion NPs, für den wir per Online-Lotterie im Vorfeld ein Permit erworben hatten. Dann fuhren wir mit dem Parkshuttle die Endstation „Temple of Sinawawa“ an, wo wir um 15.00 Uhr den ca. 1 Meile langen Riverside Walk begannen, den wir nach Erreichen dessen Endes mittels Durchwaten des Virgin Rivers fortsetzten. Diese Tour durch die immer enger werdende Schlucht des Virgin Rivers, auch als „The Narrows“ bezeichnet, gehört zu einer der Highlights im Zion NP.

Nach ca. 1 Stunden kehrten wir wieder um und wateten den abwechslungsreichen und immer wieder von Wasserfällen gesäumten Weg im 14 Grad kalten Wasser, an das wir uns bei der ansonsten vorherrschenden Hitze aber schnell gewöhnt hatten, wieder zurück. Hier waren auch wieder zahlreich die hiesigen Squirrels vertreten. Gegen 17.30 Uhr verließen wir den Park in Richtung Springdale und bezogen ein Motel in St George, wo wir noch zu Abend aßen und nächtigten.

19. Tag (24.09.2014): Zion Wilderness

(35 °C, sonnig)

Der Bericht des heutigen Tages könnte so lauten:

Wir fuhren früh in den kleinen Ort Virgin, von wo aus wir die Kolob Terrace Road zum Parkplatz am Wildcat Trailhead nahmen. Von diesem aus wanderten wir von 8 bis 15 Uhr durch wunderschöne Landschaft, die von Lava- und Sandstein durchzogen war und unter anderem tief eingeschnittene Canyons aufzeigte. Anschließend fuhren wir in den Sands Hollow State Park, wo wir bei angenehmen 35 Grad in warmem Wasser badeten und den Strand für uns alleine hatten.

Folgende Beschreibung kommt der Realität aber wohl eher näher:

Wir fuhren früh in den kleinen Ort Virgin – nicht ohne vorherigen Einkaufsstopp im WalMart von Hurricane – und von dort aus zum Parkplatz am Wildcat Trailhead. Da wir gestern das für Shuttle-Busse zuständige Büro telefonisch nicht erreicht hatten, hatten wir keinen Shuttle-Bus für den Transfer zwischen Start- und Ziel-Trailhead organisieren können, sondern verließen uns darauf, dass einer von uns am Ende der Canyoning-Tour, die am Left Fork Trailhead enden sollte, per Anhalter zum Wildcat Trailhead mitfahren konnte, um dort wieder das Auto abzuholen. Um kurz nach 8.00 Uhr begannen wir unsere Canyoning-Tour mit einer Wanderung entlang wohl markierter Wege, bevor es ins Gelände ging. Die uns vorliegende Tourbeschreibung war natürlich nur so genau, wie eine solche in unmarkiertem „wilden“ Gelände eben sein konnte, zusätzliche GPS-Koordinaten sollten uns ergänzende Hilfe geben. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir leider noch nicht, dass die Haupt-GPS-Markierung, an der wir uns für den Einstieg in den als „Subway“ bezeichneten Canyon orientierten, falsch war und auf ein benachbartes Sandsteinplateau bezogen war. Wir versuchten von dort aus „querfeldein“ zu korrigieren und schafften es durch unwegsamstes Gelände tatsächlich, uns bis auf etwa 100 m dem Einstieg in den Canyon zu nähern. Während Franz mich die erste Klippe, die sich vor uns auftat, über ca. 15 m abseilen konnte, stellte ich fest, dass die unmittelbar dahinter folgende Klippe, die direkt oberhalb des Einstiegs lag, ein ca. 70 m tiefer Abgrund war, der mit unserem Equipment und 40 m-Seil unmöglich zu bezwingen war. Die folgenden Versuche, um einzelne Sandsteinfelsen herum zu navigieren und einen Quereinstieg an anderer Stelle zu finden, scheiterten, so dass wir irgendwann aufgaben und abgekämpft bei über 35 Grad zum Auto zurückkehrten.

Nach 7 Stunden uneffizienten Herumirrens, das auf eine falsche GPS-Koordinate und damit letztlich Pech und eine nicht ganz ausgefeilte Vorbereitung zurückzuführen war, suchten wir auf der Landkarte einen nahgelegenen See, um wenigstens noch etwas baden gehen zu können. Wir fanden den Sands Hollow State Park, der uns für 10 USD Einfahrt gab. Das Schild „Swimmer’s Itch“ sagte uns, dass hier durch Enten eine Art Erreger eingeschleppt worden war, der bei 7% der Menschen zu einer allergischen Reaktion in Form eines Juckreizes führen konnte, man durchaus aber unbedenklich schwimmen gehen konnte. Wir fanden einen tollen Sandstrand und einen dahinter liegenden, herrlich blau schimmernden See vor und wunderten uns, dass der Strand quasi menschenleer war. Beim Hineingehen wurde uns klar, was die Leute abzuschrecken schien: Der Grund des Sees war von Algen übersäht und der See war so flach, dass man zunächst mindestens 50 m zurücklegen musste, um in schwimmbare Tiefen zu kommen.

Wir erlitten zwar keinen Juckreiz, jedoch waren die Algen derart unangenehm an den Füßen, so dass wir nach kurzem Aufenthalt wieder nach St George fuhren und unserem Hotelpool den Vorrang gaben. Abends füllten wir uns in der Pizza Hut mit Riesenpizzen bzw. Doppel-Pasta-Portionen ab.

20. Tag (25.09.2014): Zion Wilderness The Subway bzw. Zion Nationalpark Angels Landing, Las Vegas

(32 °C, sonnig)

Da ich es nicht zulassen konnte, dass wir Kilos an unnötigem Equipment (wie Bandschlingen, Karabiner, Sitzgurte, etc.) eingeflogen hatten und ich Permits mit geringer Gewinnchance in der Lotterie ergattert hatte und wir letztlich den Zugang zum Canyon aber nicht gefunden hatten, hatten wir uns darauf geeinigt, dass die Mädels das geplante Programm weiterverfolgten und eine Wanderung zu „Angels Landing“ unternahmen (eine der schönsten Wanderungen im Zion Nationalpark), während Franz und ich das Desaster von gestern durch eine erfolgreiche Canyoning-Tour durch „The Subway“ abschließen wollten – wenngleich auch mit eigentlich abgelaufenem Permit.

Um 7.30 Uhr hatten uns die Mädels am Wildcat Trailhead abgesetzt, und unsere erneute Unternehmung begann. Da wir diesmal die topographischen Gegebenheiten mit berücksichtigt hatten, funktionierte am Anfang alles bestens – wir waren korrekt auf der vorgesehenen „GPS-Spur“.

Bei der Suche nach dem korrekten Einstieg verfehlten wir abermals die „reguläre“ Route, die ein Betreten des Canyons ohne Seileinsatz ermöglichen sollte. Stattdessen gelangten wir in einen Seitencanyon, in dem es ca. 35 Meter auf das spätere Canyonniveau abzuseilen galt. Da unser Seil nur gute 40 m betrug und wir es doppelt nutzten, mussten wir auf einer Zwischenposition einen Stopp einlegen und erneut ansetzen. Das gelang uns auch, so dass wir nahezu auf Zielniveau waren.

Lediglich eine weitere Stelle von ca. 10 m, die in einen tiefen Pool mündete, bedurfte der Überwindung – da es noch recht kühl war, waren wir froh, dass wir eine seitliche Kletterroute fanden, die keinen Seileinsatz erforderte. Dann gelangten wir endlich in den eigentlichen Canyon, der auch als „The Subway“ bezeichnet wird. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass wir auf die anspruchsvolle Russel Gulch-Route für den Einstieg gelangt waren. Beim ersten Hindernis trafen wir eine 7-Personen-Gruppe, die wir auf dem Hinweg bereits überholt hatten, die durch unseren alternativen Einstieg nun aber wieder vor uns war. Das währte allerdings nicht für lange, da wir das Hindernis nach einem interessanten Hinweis im Internet seitlich durch das Durchsteigen einer kleinen Höhle im Fels passierten, während sich die Gruppe Mann für Mann abseilte. So hatten wir den Canyon nun für uns alleine und konnten die vor uns liegenden Hindernisse ohne Verzögerungen genießen.

Es gab mehrere kalte Pools zu durchwaten bzw. durchschwimmen, einige blockierte Passagen zu über- bzw. unterklettern und zum Schluss den Keyholes Wasserfall durch Abseilen zu überwinden. Danach war die semi-technische Strecke zu Ende und der eigentliche Teil der Subway, der eine beliebte Fotostrecke darstellte, begann. Die semi-technische Sektion hatte sich als interessanter und abwechslungsreicher Abschnitt herausgestellt. Bei regulärem Einstieg kommt man bei guten Kletterfähigkeiten theoretisch ohne Seil aus, da selbst der Keyholes Wasserfall durch Hinunterklettern an der gegenüberliegenden Felswand passiert werden kann. Die Pools waren trotz heißer Tagestemperaturen über 30 Grad mit ca. 14 Grad sehr kalt, was uns aufgrund der mangelnden Sonne im schmalen Canyon das ein oder andere Mal zittern ließ. Nach Absolvierung des technischen Teils kam dann aber gegen 12.00 Uhr die Sonne in den Canyon und wir bekamen tolle Bilder der Subway vor die Kamera.

Der restliche Weg entpuppte sich als über 2-stündige Wanderung und Stein-/Felskletterei am Virgin River entlang, bevor der steile Ausstieg zum Left Fork Trailhead folgte.

Da wir mit ca. 7 Stunden trotz der Probleme beim Einstieg recht schnell unterwegs gewesen waren, waren die Mädels noch nicht am Parkplatz, so dass wir ihnen in Richtung Virgin entgegentrampten. Das erste Auto auf der nicht allzu stark befahrenen Kolob Reservoir Road hielt und die beiden alten Herren freuten sich über die 20 Minuten Unterhaltung bis Virgin. Kurz darauf wurden wir dort von den anderen aufgelesen und die Fahrt ging nach Las Vegas weiter, das wir bereits gegen 16.30 Uhr erreichten. Juliet, Carola und Henrike waren die spektakuläre Angels Landing-Route gewandert, die in einem Grat endet, von dem es linker und rechter Hand mehrere hundert Meter in die Tiefe geht.

Wir nutzten die frühe Ankunft für den Kauf von Show-Tickets für „Illusions“ von Jan Rouven, einem deutschen Nachwuchszauberer in Las Vegas. Ein schnelles Fastfood-Abendessen und eine kurze Dusche in unserem Hotel, dem Stratosphere Tower, und schon begann um 19.00 Uhr die gebuchte Show. Die etwa 100 Minuten waren kurzweiliges und durchaus eindrucksvolles Programm, dass jeden der 55 Dollar Wert war, wenngleich die Professionalität noch nicht das Niveau einer Blueman Group oder eines David Copperfields hatte.

Wir schlenderten noch ca. 90 Minuten über den beleuchteten Strip und kehrten dann zum Hotel zurück. Da der Pool im Stratosphere Tower bereits um 19.00 Uhr geschlossen hatte und wir recht müde waren, verzichtete ich diesmal auf die Fahrgeschäfte auf dem Dach. Anbei ein kurzer Blick in eines der unendlich vielen Casinos und vom Stratosphere Tower auf den nächtlichen Strip:

21. Tag (26.09.2014): Las Vegas

(32 °C, sonnig)

Wir frühstückten beim iHop um die Ecke und begannen dann mit unserer Besichtigung des Strip und der ganzen Themenhotels. Den ursprünglichen Besuch des Hoover-Staudamms ließen wir aus Zeitgründen entfallen, Franz und ich hatten diesen ohnehin schon mehrere Male gesehen. Wir fuhren mit dem Auto in den südlichen Teil des als Strip bezeichneten Las Vegas Blvd und stellten es auf einem der Hotelparkplätze ab. Wir begannen unsere Erkundung des Strip beim Mandalay Bay, des am südlichsten gelegenen Hotels. Hier dreht sich alles um Dschungel und Exotik, das Hotel verfügt über eine üppige tropische Poollandschaft und ein Riesenaquarium mit Haifischbecken, das wir aufgrund der Vielzahl der übrigen Attraktionen allerdings nicht besuchten. Vor dem Hotel war ein großzügiger Parcours aufgebaut, auf dem Leute in verschiedenen Sportwagen und Luxuslimousinen bei maximal möglicher Geschwindigkeit die Reifen quietschen ließen. Es folgte das Hotel Luxor, in dem – wie sollte es anders sein – alles im ägyptischen Stil gehalten war: Sphinx, Sphingenallee, Ramses-Statuen und allerlei Symbolik sollen die Besucher in die Atmosphäre des nordafrikanischen Landes versetzen.

Das Excalibur, das inzwischen leicht angestaubt wirkt und mit seiner einem Disney-Schloss ähnelnden Fassade und viel Beton zu den inzwischen eher weniger attraktiven Strip-Hotels zu zählen ist, hat sich die Sage um König Artus und seine Tafelrunde zum Thema gemacht. Da war das New York New York mit seiner dem Big Apple nachempfundenen Skyline (u.a. mit Brooklyn Bridge und Chrysler Building) und seinen im Innern verschiedenen Vierteln nachempfundenen Räumlichkeiten wieder deutlich authentischer. Wenngleich wir diesmal die dampfenden Gullideckel nicht finden konnten, rief die sich um die Skyline windende Achterbahn aber einmal mehr unsere Aufmerksamkeit hervor.

Weiter ging es zu Caesar’s Palace, einem Hotel, in dem außen und innen alles an das römische Reich erinnern soll. Insbesondere die sogenannten Forum Shops fanden unser Gefallen: Hier boten allerlei (Edel-)Marken im römischen Ambiente ihre Waren an. Nächster Stopp war das Bellagio, das wohl immer noch zu einem der edelsten Hotels am Strip gehört. Während im Hotelinnern natürliche Gärten mit tollen Arrangements aufwarten, ist die außen liegende Hotellandschaft dem Comer See nachempfunden. Die Wasserspiele gehören für mich zu einer der schönsten Attraktionen am Strip, die Touristen „im Vorbeigehen“ mitnehmen können.

Wir schlossen unseren Rundgang mit dem Venetian und dem Paris L.V. ab. Wie die Namen schon suggerieren, findet man sich im Venetian auf dem Markusplatz, der Rialto-Brücke oder in einer der von Kanälen gesäumten Gassen wieder. Selbst dem Verlangen, mit einem singenden Gondoliere die Wasserstraßen zu durchfahren, kann man bei Bedarf nachkommen – was wir aber lieber anderen Touristen überließen. Das Hotel Paris präsentiert sich in erster Linie mit Eifelturm und Triumphbogen und versucht, ein wenig französisches Flair unter die Besucher zu mischen.

Das MGM Grand, immer noch eines der größten Hotels der Welt, in dem die Löwen den Eingang zieren, unterzogen wir diesmal keiner genaueren Stippvisite. Wir stellen fest, dass das für den Schluss geplante Aladdin-Hotel nicht mehr existierte und an dessen Stelle ein Planet Hollywood hochgezogen worden war. Überhaupt hatte sich Las Vegas seit dem letzten Besuch vor 5 Jahren wieder mächtig erweitert und verändert – neue Mega-Hotels, wie das Aria, das Cosmopolitan und ein 2. Tower des Wynn-Resorts waren inzwischen errichtet worden. Was sich nicht geändert hatte: Las Vegas war nach wie vor Stadt der Strechlimousinen, der leichtbekleideten Damen, schriller und skuriller Gestalten, der Sieger und Verlierer…

Unser Abendessen nahmen wir im Monte Carlo Resort ein, nachdem wir bei Tix4Tonight ein 50%-Coupon erhalten hatten und für gerade mal 14 USD an einem unschlagbaren All-u-can-eat-Buffet teilnahmen. Es gab mexikanische Speisen, Barbecue, italienische Spezialitäten, ein tolles Salatbuffet, Sushi, ein umfangreiches Dessert-Buffet sowie Softdrinks und warme Getränke ohne Limit. Nach 2 Stunden ausgedehntem Essen machten wir uns gegen 20.00 Uhr wieder auf den Strip, der nun erneut in toller nächtlicher Illumination vor uns lag.

Das Luxor sendete seinen Lichtstrahl in den Nachthimmel, sämtliche Hotels und Shops am Strip hatten bunte und z.T. einfallsreiche Beleuchtung aufgefahren. Wir schlenderten in Richtung Norden und sahen uns erneut die Wassershow vor dem Bellagio an sowie den Vulkanausbruch vor dem Mirage. Außerdem folgten noch eine Inspektion des Mirage und des Treasure Island von innen. Die für 22.00 Uhr geplante Seeschlacht, die Show des Treasure Island, fiel ohne ersichtlichen Grund und zum Missfallen der Wartenden aus, so dass wir wieder Richtung Süden weiterliefen.

Gegen 23.00 Uhr qualmten uns die Füße, so dass wir unseren am Morgen abgestellten Mietwagen wieder vom Parkplatz holten und in den nördlich von Las Vegas gelegenen Stadtteil Nellis fuhren, wo wir für eine kurze Nacht das Super8 bezogen.

22. Tag (27.09.2014): Death Valley

(23-32 °C, sonnig; gegen Abend 5 °C und stark bewölkt)

Heute ging es nach kurzem Einkauf weiter in Richtung Mammoth Lakes, was bedeutete, dass das Death Valley zu durchqueren war. Wir staunten nicht schlecht, als das Thermometer in Death Valley Junction gerade mal 23 Grad anzeigte, wo hier um diese Jahreszeit normalerweise doch locker Temperaturen zwischen 35 Grad und 45 Grad zu erwarten waren. Am zunächst angefahrenen Aussichtspunkt Dantes View waren es gerade mal 17 Grad! Trotzdem genossen wir den Blick auf die unter uns liegende Salzwüste. Der zweite Aussichtspunkt Zabriskie Point bot immerhin 32 Grad.

Es folgte der Besuch von Devil’s Golfcourse, den mit golfballgroßen Salzbrocken geschmückten Bereich nahe Badwater sowie Badwater selbst, der 86 m unter dem Meeresspiegel gelegenen Salzpfanne.

Der anschließend durchfahrene Artist’s Drive zeigte noch mal die Farbenvielfalt der hiesigen Gesteins- und Mineralienvorkommen auf. Gegen frühen Nachmittag setzten wir dann unsere Fahrt fort. Bevor wir die Wüste verließen, durchquerten wir einen von einem Sandsturm betroffenen Bereich und durchfuhren eine kurvenreiche Bergstrecke, in der eine gerade vorbeiziehende Sturm-/Regenfront zahlreiche Fels- und Steinbrocken auf die Straße gespült bzw. geweht hatte. Auch bei der Weiterfahrt über Lone Pine und Bishop nach Mammoth Lakes stellten wir fest, dass das Wetter heute unnormal war, da die Temperaturen auf 5 Grad runtergingen und in den Berggipfeln um Mammoth Lakes sogar Schnee zu sehen war. Die Benzinpreise der hiesigen Tankstellen erreichten die Rekordmarke von 5 USD für eine Gallone, was über dem Preisniveau im Death Valley oder am Highway No 1 lag und uns signalisierte, dass wir uns östlicher der Bergkette in einer infrastrukturell eher abgelegenen Region Kaliforniens befanden! Wir relaxten bei heißen Temperaturen im Jacuzzi der Travelodge und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

23. Tag (28.09.2014): Mono Lake, Bodie, Yosemite NP

(4-16 °C, vormittags bewölkt, nachmittags Regen)

Als wir heute morgen gen Norden fuhren, stellen wir erstaunt fest, dass die SR 120, der Tioga-Pass, gesperrt sei. Da diese Überquerung in den Yosemite Nationalpark für uns essentiell war – andernfalls würde das über hundert Meilen Umweg über einen anderen Pass bedeuten – fuhren wir zunächst nach Lee Vining an die Stelle, wo die Tioga Road abgeht. Dort fanden wir einen Arbeiter mit Schneemobil vor, der mir auf meine Nachfrage mitteilte, dass die Straße gerade wieder geöffnet würde, da sie geräumt sei. Da sich dieser Zustand während des Tages wohl so schnell auch nicht ändern sollte, gingen wir unserem geplanten Programm nach und besuchten zunächst die South Tufa Area am Mono Lake, wo man die durch das Absenken des Wasserspiegels hervorgekommenen Tuffsteingebilde bewundern sowie die damit einhergehende Fauna und Flora unter die Lupe nehmen konnte.

Der Rundweg umfasste 1 Meile und gab uns einen guten Eindruck. Anschließend fuhren wir weiter nach Bodie Ghosttown, die Stadt, die nach dem Goldrausch verlassen und verfallen zurückgelassen wurde. Nachdem der Eintritt in dieses als State Park ausgewiesene Gebiet in den letzten Jahren wohl noch kostenlos war, waren inzwischen 5 USD pro Person fällig. Diese waren aber gut angelegt, bot die ehemalige Stadt doch allerlei interessante Einblicke. Man konnte die Häuser und Goldmine von damals anschauen und durch die Fenster sogar Blicke in die noch von damals eingerichteten Räume werfen. Eine Schule, ein Hotel, eine Werkstatt, eine Tankstelle, diverse Läden, eine Apotheke und etliche Wohnhäuser sahen wir uns an.

Dann fuhren wir über die immer noch geöffnete Tioga Road in Richtung Yosemite Nationalpark. Inzwischen hatte es sich sehr stark bewölkt und es hatte zu regnen begonnen. Dieser ging auf dem Pass sogar in Schnee über. Leider setzte sich das Wetter auch auf der anderen Seite fort, so dass die Besichtigung der Mammutbäume in der Tuolumne Grove diesmal buchstäblich ins Wasser fiel. So fuhren wir zunächst zum Housekeeping Camp, wo wir unsere Tent Cabin bezogen – eine Hütte, die nach drei Seiten hin gemauert war und deren vierte Seite durch eine Zeltplane gleichzeitig als Eingang diente. Bei unstabilem Wetter machten wir einen kurzen Spaziergang zu den Lower Yosemite Falls, besuchten die Swinging Bridge mit Blick auf die umliegenden, wolkenverhangenen Berge und stärkten uns im Restaurant des Parks.

Nachdem das nötigste für die für morgen geplanten Unternehmungen eingekauft war, luden wir alle Lebensmittel und Toilettenartikel in die bärensicheren Aufbewahrungsboxen vor unserer Tent Cabin und gingen früh zu Bett – mit der Hoffnung, dass das für morgen angekündigte sonnige Wetter denn auch tatsächlich Einzug hielt.

24. Tag (29.09.2014): Yosemite Nationalpark – Half Dome bzw. Panorama Trail

(22 °C, sonnig)

Franz und ich brachen früh gegen 06.45 Uhr zur Besteigung des Half Dome auf, während die Mädels etwa eine Stunde später aufstanden und sich langsam für den Panorama Trail vorbereiteten. Die Wettervorhersage hatte Recht behalten und es brach ein schöner Tag mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen an.

Für Franz und mich ergaben sich folgende Zeiten bei unserer Besteigung des auf dem Northface-Logo stilisierten Half Dome:

07.17 Uhr Aufbruch von der Happy Isles Brücke

08.00 Uhr Top of Vernal Falls

08.42 Uhr John Muir Trail # Mist Trail, Pause bis 08.57 Uhr

09.53 Uhr John Muir Trail # Half Dome Trail

10.30 Uhr The Little Spring

10.46 Uhr Base of the Cables

11.05 Uhr Half Dome, Pause bis 11.45 Uhr

11.55 Uhr Bottom of Cables

12.10 Uhr Bottom of Sub Dome

12.45 Uhr John Muir Trail # Half Dome Trail

13.35 Uhr Top of Nevada Falls, Pause bis 13.45 Uhr

14.48 Uhr John Muir Trail # Vernal Falls Trail

15.05 Uhr Wiederankunft auf der Happy Isles BrückeBrücke

Das bedeutet: Gesamtdauer 7 h 48 min, reine Gehzeit 6 h 43 min

Die letzten Höhenmeter wurden in steilem Anstieg über etwa 47 Grad über den blanken Granitrücken des Half Dome zurückgelegt – in diesem als “Cables” bezeichneten Wegstück dienten beidseitige Stahlseile dazu, sich mittels zusätzlicher Armarbeit die verbleibende Steigung hochzuziehen. Vom Gipfel des Halfdome hatten wir einen Spitzen-Blick über das tief unter uns liegende Yosemite Valley sowie die ganze Umgebung. Auf dem Granitrücken des Berges hatten sich während unserer Pause an die 50 Wanderer angesammelt, die hier oben ihre Pause einlegten oder sich zu spektakulären und teilweise nicht ganz ungefährlichen Poser-Fotos auf den Felsvorsprüngen, auch als „The Visor“ bekannt, mit ihrer GoPro hinreißen ließen, um diese anschließend bei facebook & Co zu posten. Da wir nicht die Notwendigkeit sahen, uns auf eine schräge Granitplatte zu stellen, unterhalb der sich ein mehrere hundert Meter tiefer Abgrund anschloss, begnügten wir uns mit einem Foto oberhalb der abfallenden Kante.

Die gesamte Wanderung war mit 27 km nicht ganz unanstrengend gewesen, da wir ein zügiges Tempo eingeschlagen hatten. So war es uns aber möglich, die drei Mädels nach nicht zu langer Wartezeit anschließend am Glacier Point abzuholen. Sie waren gegen 9.00 Uhr im Yosemite Valley aufgebrochen und waren dem Panorama Trail gefolgt, von dem aus sie tolle Aussichten auf Vernal Fall, Nevada Fall, Halfdome usw. genossen hatten, bevor sie gegen 15.00 Uhr am Glacier Point angekommen waren.

Gegen 17.30 Uhr fuhren wir weiter, verließen den Park, aßen in Mariposa zu Abend und übernachteten in Merced im vorgebuchten America’s Best Value Inn, das mit 32 USD pro Doppelzimmer in der Tat ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bot.

25. Tag (30.09.2014): San Francisco

(25 °C, sonnig)

Nach einem auf 7.30 Uhr datiertem Frühstück in der Lobby brachen wir um 8.15 Uhr zur Fahrt nach San Francisco auf, das wir gegen 10.30 Uhr über die Oakland Bay Bridge erreichten. Kurz darauf begannen wir mit dem 49 miles drive, einem zu touristischen Zwecken ausgeschilderten Weg, der an allen interessanten Sehenswürdigkeiten im Herzen San Franciscos sowie dessen Umland vorbeiführt. Da im Einbahnstraßensystem der Innenstadt zahlreiche Schilder fehlten und einige Baustellen ein sinnvolles Navigieren im Stoßverkehr erschwerten, kürzten wir im Zentrum ein paar Stellen ab, die wir ohnehin später noch zu Fuß besuchen wollten.

Nach Start am Ferry Building und einem intensivem Durchfahren des Financial District incl. TransAmerica Pyramid gelangten wir zum Fort Mason und dem dortigen Yachthafen, wo sich der Verkehr merklich entspannte, so dass man das Auto immer mal wieder für Besichtigungsstopps am Straßenrand abstellen konnte. Hier kauften wir uns in einem Supermarkt ein Mittagessen, das wir direkt am Wasser und bei schönem Blick auf die Golden Gate Bridge einnahmen. Der frühmorgentliche Nebel, der anfangs noch die Spitzen der Pfeiler der Golden Gate Bridge verhangen hatte, war inzwischen aus San Francisco abgezogen und es hatten sich sommerliche Temperaturen breit gemacht. Nachdem wir gesättigt waren, besuchten wir den Palace of Fine Arts, einer Parkanlage, die mit Bauten, die griechischen und römischen Tempeln nachempfunden waren, bestückt war.

Es folgten mehrere Aussichtsstopps mit guten Blicken auf die Golden Gate Bridge, u.a. vom Baker Beach aus, wo nochmal ein bisschen Strandfeeling aufkam.

Die nächsten Besichtigungsstopps galten dem als Land’s End bezeichneten Landzipfel oberhalb der Steilküste, dem Kriegerdenkmal Legion of Honor und dem breiten und gerade von Baggern neu eingeebneten Ocean Beach sowie dem oberhalb des selbigen gelegenen Cliff House.

Die Schleife des 49 miles drive führte uns weiter heraus zum Lake Merced und anschließend in den Golden Gate Park, wo wir uns Spreckels Lake ansahen, einen Teil des Stow Lake umwanderten und einen kurzen Blick durch die Pforte des Japanese Tea Garden warfen.

Es folgte ein Abstecher von der regulären für Touristen ausgewiesenen Route zum sehenswerten Alamo Square, wo der Kontrast zwischen den im Vordergrund sichtbaren, als „Painted Ladies“ bezeichneten alten viktorianischen Holzhäusern und der im Hintergrund sichtbaren modernen Skyline incl. TransAmerica Pyramid zu begeistern weiß. Der Zwillingshügel Twin Peaks bot mit seinem tollen Blick über S.F. und die Bucht einen tollen Abschluss des von uns leicht modifizierten 49 miles drive.

Anschließend checkten wir im runtergekommenen Budget Inn ein, das mit seiner Lage an der Market Street nahe der 6ten/7ten Straße nicht gerade mit touristenfreundlicher Umgebung punkten konnte, und suchten uns einen Parkplatz unweit unseres Hotels, wo wir unseren Wagen für 24 h abstellen konnten.

Zu Fuß durchquerten wir nun die Innenstadt rund um den Union Square und betraten durch das Dragon Gate die Grant Avenue, die Chinatown, die größte chinesische Enklave außerhalb Chinas, durchquert. In einem der dortigen Restaurants nahmen wir unser Abendessen ein. Als dann Horden von Fröschen – hier sind weniger die Tiere als unsere westlichen Nachbarn gemeint 😉 – einfielen, machten wir uns durch das nächtliche San Francisco auf den Weg zurück zu unserem Hotel.

26. Tag (01.10.2014): San Francisco

(25 °C, sonnig)

Obgleich San Francisco eine für Touristen interessante und in vielen Bereichen durchaus attraktive Stadt ist, so kommt für meinen Geschmack nirgends in den USA so krass die Obdachlosen- und Sozialsystemproblematik zum Ausdruck wie in der Market Street, insbesondere im Bereich zwischen 6ter und 8ter Straße. Während der übrige Bereich der Market Street vornehmlich zu nächtlicher Stunde von zwielichtigen Gestalten bevölkert wird, die jeden Morgen mit der Straßenreinigung regelrecht „weggespült“ werden und diesen Bereich wieder verlassen, so verbleibt o.g. Bereich ganztägig den Obdachlosen, Drogenabhängigen und geistig wie körperlich Versehrten, die auf der Suche nach ein paar Dollars oder etwas zu essen sind. Durch die in diesem Bereich entsprechend aufgestockte Präsenz an Polizei und Wach-/Sicherheitspersonal sollte die Gegend zumindest am Tag für Touristen aber auch nicht gefährlich sein. So begannen wir den auch um 8.30 Uhr mit einem Frühstück beim hiesigen Burger King, um gestärkt mit einer Stadtbesichtigung zu Fuß zu beginnen:

– Civic Center – hier befindet sich neben Regierungsgebäuden die Oper und es fand gerade ein Markt statt,

– Stadtpark Yuerba Buena Gardens – ein lokaler kleiner Park, der sich zwischen die Hochhäuser duckt und in dem diverse Veranstaltungen stattfinden,

– Union Square – das Einkaufs- und Theaterviertel im Zentrum San Francisco,

– Columbus Ave – die Hauptstraße durch das Finanzzentrum, an der u.a. die (angeblich) erdbebensichere TransAmerica Pyramid zu finden ist,

– Telegraph Hill mit Coit Toiwer – von diesem Turm, der eine stilisierte Feuerwehrspritze darstellen soll, hatten wir trotz inzwischen verglaster Öffnungen auf dem Aussichtsdeck einen tollen Blick über Stadt und Bucht,

– Lombard Street – die bekannt gewordene Serpentinenstraße

– sowie die um 2 Blöcke nach Westen versetzte Filbert Street, die an gleicher Stelle ohne Serpentinen auskommt und daher mit 31,5% Steigung zu den steilsten Straßen San Franciscos gehört,

– Fisherman’s Wharf mit Pier 39 – touristische Vergnügungs- und Fressmeile, in der man mit Blick auf die meist stinkenden Seelöwen frischen Fisch verspeisen kann.

Nachdem wir an der Wharf ein Mittagessen zu uns genommen hatten, setzten wir per der Fähre auf die Insel Alcatraz über, wo eine sehr kurzweilige und interessante Führung durch das ehemalige Hochsicherheitsgefängnis anstand. Die zeitlich frei einteilbare Audio-Guide-Führung mit eingespielten Dialogen, Rückblicken und passenden Soundeffekten versetzte uns für ca. 90-100 Minuten in die Zeiten Al Capones zurück und gehört für mich zu einer der besten bisher erlebten audiovisuellen Führungen.

Nach insgesamt ca. 2 h Aufenthalt auf der Insel erreichten wir gegen 17.00 Uhr wieder das Festland und versuchten, eine Cable Car zurück zur Market Street zu erwischen. Am Abfahrtspunkt der Powell/Mason-Linie quoll die Schlange der anstehenden Mitfahrer über und es ging nicht wirklich zügig voran – Limousinen-Services boten bereits ihre Dienste an und es wurden uns mindestens 50 Minuten Wartezeit genannt. Wir gingen kurzerhand eine Station zu Fuß weiter und mussten feststellen, dass sich auch dort eine lange Schlange gebildet hatte – und dass bei gleichzeitig geringer Chance, einen Platz (zu fünft!) in einer der vornehmlich voll besetzten Trams vom Startpunkt zu ergattern. Also gingen wir quer zur unweiten Powell/Hyde-Linie, mit der wir bei unserem letzten Besuch stressfrei unterwegs gewesen waren. Die von uns aufgesuchte Haltestelle (die 2. oder 3. dieser Linie seit dem Startpunkt) war auch komplett leer – wie sich herausstellte allerdings aufgrund eines technischen Defekts dieser Cable Car Linie, was inzwischen in einem Ersatzbusverkehr resultierte. Da wir natürlich keinen Bus nehmen, sondern den Charme einer Original-Cable Car erleben wollten, gingen wir ohne große Hoffnung zurück auf die Powell/Mason-Linie, auf die wir auf Höhe der 3. Station trafen. Hier warteten zu unserer Überraschung keine Leute, und es traf in der Tat auch ein paar Minuten später eine Cable Car ein, die zwar voll war, trotz nicht aussteigender Passagiere aber tatsächlich noch Platz für uns fünf bot! Das war Glück, so hatten wir trotz der geringen Zeitverluste durch das Hin und Her die richtige Entscheidung getroffen! Gegen Ende wurde dann sogar das beliebte Trittbrett frei, so dass ich noch für 2-3 Stationen bis zur Endstation an der Market Street außen an der Cable Car mitfahren und filmen konnte.

Gerade noch pünktlich mit Ablauf der vereinbarten 24 h-Parkzeit um 18.30 Uhr holte ich zusammen mit Juliet und Carola das Fahrzeug ab und sammelte anschließend wieder Franz und Henrike ein, die noch schnell einen Schuhladen aufgesucht hatten. Nun fuhren wir noch zur Golden Gate Bridge, um diese bei bereits einsetzender Dunkelheit und Beleuchtung der Stadt auch mal zu Fuß betreten zu haben. Wir gingen bis etwa in die Mitte der Brücke und genossen einen letzten Blick über die Metropole, bevor wir unsere Fahrt nach Santa Cruz fortsetzen, das wir nach 2 h incl. Tank- und Essensstopp als Schlafdomizil erreichten.

27. Tag (02.10.2014): Highway No 1 nach Los Angeles

(30 °C, sonnig)

Wir frühstückten um 8.00 Uhr in unserer Hotel-Lobby und begannen dann unsere Panoramafahrt entlang der wohl bekanntesten und als „schönster Highway der USA“ bezeichneten Küstenstraße CA-1. Der Highway No. 1 führte uns zunächst nach Carmel, wo wir das dortige Kloster Carmel Mission, das heute als Museum und Schule fungiert, besuchten.

Über einen der schönsten Abschnitte des Hwy 1 ging es inklusive zahlreicher Fotostopps weiter in Richtung Morro Bay, nicht ohne einen ausgedehnteren Halt mit Mittagspause im Julia Pfeiffer Burns State Park. Hier bot sich ein toller Blick auf eine malerische Bucht mit kleinem Wasserfall.

Pfennig- bzw. Centfuchsern seien darauf hingewiesen, dass man sich die Parkgebühren im State Park sparen kann, indem man unweit des Eingangs am Hwy 1 parkt und das kurze Stück zu Fuß in den Park läuft. Ein weiterer Anlaufpunkt auf unserer Weiterfahrt war ein nördlich von Morro Bay gelegener Strand, wo wir Seeelefanten zu sehen bekamen, die in rauhen Mengen in der Brandung badeten, sich am Strand tummelten oder Kämpfe austrugen.

Am späten Nachmittag erreichten wir Santa Barbara, wo wir durch die zentralen Einkaufsstraßen bummelten und ca. 1,5 Meilen zum Strand zurücklegten, um dort die Sonne förmlich im Meer versinken zu sehen. Da die Busverbindung „Downtown – Beach“ nur bis 18.00 Uhr bestand, legten wir die 1,5 Meilen stadteinwärts auch wieder zu Fuß zurück.

Die Stadt erstarrte in (partieller) Dunkelheit, da aus uns unbekannten Gründen in großen Bereichen der Strom ausgefallen war. Mit einem Subway-Restaurant fanden wir eines der wenigen beleuchteten und betriebsbereiten Gastronomiebetriebe, um unser inzwischen deutliches Hungergefühl zu beseitigen. Da es mit ca. 19.00 Uhr immer noch recht früh war, traten wir anschließend noch die Weiterfahrt nach Los Angeles an, wo wir uns eine im Vergleich zur Küste günstigere Übernachtung erhofften. Leider fanden wir das von uns vorgesehene Motel trotz längerer Suche nicht und benötigten dann wegen zahlreicher ausgebuchter oder weniger vertrauenswürdiger Hotels entlang unserer weiteren Strecke durch die Stadt bis etwa 23.00 Uhr, bis wir ein noch freies Motel gefunden hatten.

28. Tag (03.10.2014): Los Angeles

(33 °C, sonnig)

Nach einem Frühstück im Hotel versuchten wir zunächst, dem Hollywood-Sign per Auto so nah wie möglich entgegenzufahren – und zwar auf dem North Beachwood Drive bergauf, bis es quasi nicht mehr weitergeht und eigentlich ein Parkplatz unweit der Sunset Ranch zum Abstellen dienen sollte. Kurz vor Ende der Straße fand sich allerdings eine provisorische Absperrung, der ein Security-Mann beigestellt war. Wir wollten gerade schon nach einem Parkplatz in der Straße suchen, um anschließend zu Fuß weiterzugehen, als uns der Mann ansprach und uns fragte, wohin wir wollten. Als wir ihm sagten, dass wir auf dem Hollyridge Trail zum Schild gehen wollten, sagte er uns, dass das eigentlich aktuell nicht gestattet sei (was natürlich Blödsinn war), er uns aber gegen ein „Trinkgeld“ die Absperrung öffnen und uns Zugang zum Parkplatz an der Sunset Ranch gewähren wolle. Da wir uns einen derart korrupten Akt nicht entgehen lassen wollten, reichten wir ihm 5 USD rüber, so dass wir unser Fahrzeug bequem auf dem Parkplatz der Sunset-Ranch abstellen konnten – was vermutlich auch funktioniert hätte, wenn wir ihm zielstrebig gesagt hätten, dass wir die Sunset Ranch besuchen wollten. Wie dem auch sei, konnten wir so in der vormittäglichen Hitze dem sandigen Pfad des Hollyridge-Trail bis auf ein asphaltiertes Plateau folgen, von wo aus wir eine ungehinderte und nächstmögliche Sicht auf das Hollywood-Schild hatten. Seltsamerweise gab es hier Papierkörbe, die für eine touristische Nutzung vorgesehen waren, gleichzeitig aber ein offizielles Verbotsschild, das pauschal einen Aufenthalt verbot („No Trespassing“). Die Spannungen zwischen Anwohnern und rücksichtslosen Touristen scheinen anzuhalten, was leider auch ein deutscher Tourist förderte, in dem er in die von Rangern mit Sensoren ausgestatteten Hänge weiter vordrang.

Wir gingen ohne Zwischenfälle wieder zurück zum Auto und fuhren das auf einem der benachbarten Hügeln Hollywoods gelegene Grifft Park Observatory an, eine ehemalige Sternwarte, die einen tollen Blick über die Millionenmetropole bot – abgesehen von dem Smog, der deutlich sichtbar war. Anschließend parkten wir am Hollywood Boulevard und schlenderten den Walk of Fame entlang, wo sich auf beiden Seiten der Straße die Stars auf dem Bordstein verewigt haben. Der Capitol Records Tower und das Mann’s Chinese Theater mit den davor befindlichen Handabdrücken von Stars wie Harrison Ford locken noch den ein oder anderen Touristen hierher. Der ehemalige Glanz von Hollywood ist meiner Meinung nach aber inzwischen deutlich verblasst, das Hollywood Boulevard ist letztlich zu einer Ansammlung eher minderwertiger Shops und Bars verkommen.

Daran konnten auch die gerade stattfinden Dreharbeiten in einem abgelegeneren Teil des Hollywood Boulevards, in denen eine Szene gespielt wurde, in der eine Schwarze per Polizeigewalt aus einem Motel herausgeführt wurde, nicht mehr viel ändern. Beverly Hills ließen wir diesmal aus, stattdessen durchfuhren wir noch den Sunset Boulevard, bevor wir uns einem späten Mittagessen widmeten und noch ein paar Einkäufe von Mitbringseln erledigten. Anschließend durchquerten wir die Straßenschluchten von Downtown, wo sogar tatsächlich etwas Großstadtfeeling aufkam.

Einen guten Fotospot, um den sog. Stack, das groß angelegte vierstufige (!) Autobahnkreuz der Interstates 101 und 110 einzusehen, fand ich leider auch diesmal nicht – vielleicht sind die existierenden Aufnahmen auch einfach alle aus der Luft gemacht worden…

Wir ließen den Tag am Santa Monica Beach ausklingen, wo wir zunächst ein Stück am Strand entlang spazieren gingen, uns dann den auf dem Pier ins Meer hineingebauten Vergnügungspark anschauten und zuletzt bei einem gemeinsamen Picknick einem herrlichen Sonnenuntergang beiwohnten. Außerdem stellten wir fest, dass hier die legendäre Route 66 endet, deren Verlauf wir bereits in Williams gekreuzt hatten.

Während die Muskelpakete trotz der Dunkelheit noch ihr Training auf dem als Muscle Beach bekannten Abschnitt fortsetzen, machten wir uns auf die Fahrt in die Flughafenregion, wo wir das Hacienda Hotel für unsere letzte Nacht vorgebucht hatten.

29./30. Tag (04./05.10.2014): Heimflug nach Deutschland

Früh ging es los, die Rückgabe des Mietwagens beim Chaos-Laden Dollar sowie deren Shuttle-Transport zum Flughafen verlief entgegen unserer Erwartungen reibungslos und pünktlich. Da wir vor Abflug nochmal nahrhaft frühstückten, verging sogar der Inlandsflug ohne Essen sehr schnell, ebenso der sich anschließende Interkontinentalflug nach München. Vom neu erschienenen Film „Edge of Tomorrow“ mit Tom Cruise, den das Seat Entertainment bot, war ich allerdings eher enttäuscht. Wir landeten pünktlich in München, wo uns Lothar bereits am Gate mit Autoschlüssel erwartete.

Damit ging ein mehr als erlebnisreicher Urlaub zu Ende, der trotz der zahlreichen Aktivitäten und des tagesfüllenden Programms eine „Wiederauffrischung des Geistes“ gewesen war.