Reisebericht Myanmar – Thailand – Kambodscha 2007

2. Teil: Nordthailand und Bangkok

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11. Tag (07.01.2007): Bangkok – Shoppingtour

Der Abflug aus Yangon gestaltete sich als leicht chaotisch, da zweimal der Strom ausfiel und währenddessen hilfsweise Handzettel für das Gepäck geschrieben wurden. Außerdem musste am Flughafen eine Ausreisegebühr von 10 USD in bar abgegeben werden, die zahlreiche Leute nicht aufweisen konnten bzw. deren zerknitterte Dollarnoten nicht angenommen wurden. Da auch hier natürlich (!) keine Kreditkartenzahlung möglich war, hatten wir brav unsere 10 USD in bar dabei und konnten ohne zusätzliche Schwierigkeiten unseren Flug nach Bangkok nehmen.

Am neuen Suvarnabhumi Airport angekommen, zogen wir uns zunächst für ein par hundert Euro neues „Taschengeld“ und ließen uns anschließend gleich auf einen handelnden Taxifahrer ein, statt eines der staatlichen Taxen zu nehmen. Davon sei grundsätzlich abgeraten, da des öfteren schon Überfälle erfolgt sind und der Pauschalfahrpreis nicht wirklich günstiger ist als der nach Taxameter bemessene Preis der staatlichen Taxen. So wollte der gute Mann indischer Abstammung uns nach etwa 5 min Fahrt dann auch prompt überreden, die schnellere und besser fahrbare Autobahn ins Zentrum zu nehmen – wir ahnten jedoch schon, dass dies durch die Mautstellen bedingt weitere noch nicht im Fahrpreis inkludierte Kosten nach sich ziehen würde und beharrten auf der gemütlicheren Fahrt über die normalen Zugangsstraßen. Letztendlich nahm er dann doch auf eigene Kosten die Autobahn, da er sich davon ein deutlich schnelleres Vorankommen erhoffte. Direkt von Beginn an war uns klar, dass man in Thailand von Händlern leicht über den Tisch gezogen wird und stets ein gesundes Misstrauen angebracht ist.

Wir bezogen das Srung Kasem Sri Krung Hotel am Bahnhof Hualampong (DZ für 650 baht, entsprach ca. 15 EUR) und machten uns direkt im Anschluss vorbei am Chinatown Gate auf zur nächsten Skytrain-Station. Wenn die Straßen mal wieder verstopft sind, empfiehlt sich entweder ein „Über-den-Stau-schweben“ mit dem Skytrain oder ein „den-Stau-überholen“ mit einem der Schnellboote/Fähren auf dem Chao Praya. Da wir im Verlauf unsere Reise noch zweimal nach Bangkok kommen würden (einmal nach der Reise durch Thailands Norden und einmal nach dem Abstecher nach Kambodscha), hatten wir uns entschieden, bei unserem ersten Stopp auf Shoppingtour zu gehen und u. a. einen Anzug schneidern zu lassen und diesen dann beim zweiten Stopp entgegenzunehmen. Der dritte Stopp hätte dann die Möglichkeit gegeben, im Fall einer Reklamation o. ä. noch etwas ändern zu lassen. So zogen wir denn los zum Mahboonkron – kurz MBK -, eines der Shopping-Oasen der asiatischen Metropole. Dort ließen wir uns für ca. 120 EUR einen Kaschmir-Anzug (Hose, Sakko, Hemd, Seidenkrawatte) maßschneidern und kauften diverse Klamotten. Auch eine vollautomatische Plagiatuhr für ca. 35 EUR wurde unser Eigentum. Ansonsten hielten wir uns zurück, da wir das Zeug ja auch irgendwie tragen mussten. Abends ging es dann in rasanter Fahrt mit dem Tuk-Tuk zurück zum Hotel. Die eingekauften Sachen lagerten wir bis zu unserer Abholung beim dritten Stopp in unserem Hotel ein.

12. Tag (08.01.2007): Bangkok – Golden Mount, Wat Saket, Königspalast, Wat Pho, Wat Arun

Den heutigen Tag nutzten wir für eine „Kul-Tour“ durch die Stadt. Wir starteten am Golden Mount, von dem wir einen tollen Blick über die Stadt genossen. Im Wat Saket trafen wir Mönche beim Gebet an, am Wat Ratchanada versuchte uns einer der Händler, zu einer einmaligen und sehr preiswerten Buddha-Tour durch die Stadt zu überreden: „Some buddha places are only open today. Closed tomorrow. Very cheap!“ Es blieb beim Versuch, da wir die Bauernfänger abhängen konnten. Eindeutiges Highlight des Tages war der Besuch des Königspalastes Wat Phra Kaeo und Grand Palace. Wer keine langen Hosen trug, bekam Überziehhosen ausgeliehen. Am frühen Nachmittag besuchten wir die Anlage Wat Pho und den dort liegenden Buddha, im Anschluss bestiegen wir – soweit möglich – das Wahrzeichen Bangkoks, das Wat Arun. Von oben genoss man einen schönen Blick über den Chao Praya, der die Stadt in zwei Hälften teilt. Für die Überquerung des Flusses stehen Cross River Ferries für umgerechnet 7 ct pro Fahrt zur Verfügung. Nach einer kurzen Anprobe der gestern angefragten Anzüge im MBK und einem guten Eindruck von der Qualität, gingen wir zurück zum Hotel, wo wir unsere Rucksäcke packten, und anschließend zum benachbarten Bahnhof, von wo unser Nachtzug in den Norden Thailands nach Chiang Mai startete. Wir hatten uns den Luxus gegönnt und bereits von Deutschland aus ein Schlafwagenabteil in der 1. Klasse gebucht, was pro Person keine 30 EUR kostete. Nachdem wir es uns bequem gemacht hatte, fanden wir bei der langsamen Fahrt des Zuges recht schnell den Schlaf.

13. Tag (09.01.2007): Bergdorf Pai – Elefantentrekking

Nach unserer Ankunft in Chiang Mai mit über einer Stunde Verspätung, schnappten wir uns einen Pickup und ließen uns zur Mietwagenstation bringen, in der wir unseren Geländewagen entgegennahmen. Leicht gewöhnungsbedürftig fuhren wir dann im fließenden Linksverkehr zunächst zu einer Gaststätte, in der wir ein hervorragendes Thai-Gericht incl. Getränk für 75 baht (entsprach etwa 1,60 EUR) zu uns nahmen. Weiter ging es dann aus dem Stadtbereich heraus in Richtung Berge in das Bergdorf Pai, wo Elefantentrekking auf unserem Programm stand. Abends besuchten wir die angeblich beste Pizzeria Thailands, die unter Strohdächern und bei offenen Feuer ein tolles Ambiente bot.

14. Tag (10.01.2007): Höhlen von Tham Lot, Fish Cave, Bergdorf Ban Nai Soi (Langhalsfrauen), Mae Hong Son

Heute brachen wir früh auf zu den Höhlen von Tham Lot. Nachdem wir leckere Pfannkuchen als Frühstück vor den Höhlen eingenommen hatten, fuhren wir mit einer Touristenführerin, die eine Lampe dabei hatte und einige Erläuterungen in gebrochenem Englisch gab, auf einem Floß durch die Tropfsteinhöhlen. Dabei konnte man mit etwas Phantasie interessante Gebilde im Fels erkennen. Weiter ging es zur Fish Cave.

Dabei war jeder Fahrabschnitt in den Höhenlagen Nordthailands ein besonderer Genuss und eine neue Herausforderung: Wo sonst teilt man sich enge, z. T. durch Felsabgänge halb abgerutschte Straßen, mit Hühnern, Kühen, Kindern, herumliegendem Material, anderen PKW und schweren LKW – und das bei Linksverkehr und selbst in Kolonne mit den Einheimischen bei Geschwindigkeiten jenseits von gut uns böse!? Das ganze wurde nur noch am Abend des heutigen Tages durch Fahrt bei Dunkelheit getopt. Nach dem Besuch der Fish Caves und einer warmen Mahlzeit ging es dann richtig ins Gelände. Mit z. T. nur Schritttempo folgten wir Pisten, die z. T. eher Panzerschneisen glichen.

So gelangten wir aber schließlich ins völlig abgelegene Bergdorf Ban Nai Soi, in dem das Bergvolk der Karen lebte. Die Frauen trugen lange Halskrausen und waren uns durch die Vorbereitung anhand der Reiseführer als Langhalsfrauen bekannt. In dem kleinen Dorf bekamen wir Einblick in den Alltag der dort lebenden Menschen.

Nach ca. 40 km Weiterfahrt gelangten wir nach Mae Hong Son, einem gemütliche Ort mit idyllischem See und dem dem Gewässer benachbarten Tempelkomplex Wat Yong Kham und Wat Yong Klang. Von der auf einem Hügel liegenden Pagode Wat Phra That Doi Kong Mu hatten wir einen tollen Blick über Stadt und angrenzenden Provinzflughafen. Nach einem guten Thai-Essen incl. Getränk und Frühlingsrollen-Vorspeise (alles zusammen für umgerechnet 1,75 EUR) setzten wir unsere Fahrt in Richtung Khun Yuam fort. Die Dunkelheit und die Tatsache, dass vor allem die LKW das Recht der Stärkeren gerne nutzten (u. a. als Entgegenkommende auf meiner Fahrbahn), veranlassten uns, ein Domizil für die Nacht in Khun Yuam einzunehmen. Diese trug den – nicht ganz passenden – Namen Khun Yuam Resort, bot mit einem Doppelzimmerpreis von 500 baht (umgerechnet etwa 11 EUR) aber ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

15. Tag (11.01.2007): Doi Inthanon Nationalpark, Chiang Mai

Auch diesmal bot die Weiterfahrt durch die – im weiteren Sinne – Ausläufer des Himalaya wieder tolles Bergpanorama. Zwischenstopp auf unserer heutigen Etappe war der Doi Inthanon Nationalpark, ein Naturreservat, das neben drei imposanten Wasserfällen und einem Tempel mit gepflegter Gartenanlage auch die höchste Erhebung Thailands mit 2565 m ü. NN zu bieten hatte. Den Gipfel konnten wir vorbei an Reisefeldern mit dem Fahrzeug erreichen, die Wasserfälle umrundeten wir zu Fuß. Am späten Nachmittag setzten wir unsere Fahrt nach Chiang Mai fort. Nach einem guten Thai-Essen und einem lokalen Bier (man hätte alternativ auch im „German Hofbräuhaus“ essen und trinken können) streiften wir noch über den Night Bazar und suchten anschließend unsere Herberge, das Golden Fern Guesthouse, auf. Nachdem wir schon bettfertig waren, stellte ich fest, dass die schwarzen Flecken an der Wand im Zimmer und im Bad eine riesenhafte Ansammlung von Ameisen waren und die Ameisenstraße quer durch das Bad verlief. Da wir aber schon müde waren, das Haus ohnehin ausverkauft war und die Ameisen scheinbar nicht daran interessiert waren, ihre vorgegebene Route zu verlassen, blieben wir für die Nacht.

16. Tag (12.01.2007): Chiang Mai – Wat Chedi Luang, Wat Phra Singh, Wat Chiang Man, Doi Suthep

Der heutige Vormittag stand ganz im Zeichen Chiang Mais. Auf einem ausgedehnten Fußweg besuchten wir die Tempel Wat Chedi Luang, Wat Phra Singh und Wat Chiang Man, die alle auf ihre Weise beeindruckten. Abschließend erklommen wir über 290 Stufen den Hausberg Doi Suthep, von dem sich ein – heute wolkenverhangener – Blick über die Stadt ergab. Nachmittags fuhren wir die verbleibenden ca. 270 km zu unserem heutigen Etappenziel Sukothai, wo wir für 350 baht für das Doppelzimmer (entspricht ca. 7,60 EUR) im akzeptablen TR Guesthouse unterkamen. Unser Abendessen nahmen wir eher unkonventionell im gegenüberliegenden KFC ein.

17. Tag (13.01.2007): Sukhothai, Phitsanulok, Lobpuri

Mit Fahrrädern erkundeten wir den „Sukhothai Archaeological Park“, der etwa 14 km außerhalb von Sukhothai liegt. Wir hatten etwas Probleme, die einzelnen Tempel zu finden. Diese lagen recht verstreut im ganzen Park. Auch die Hinweis- und Richtungsschilder waren zum Teil irreführend. Aber wir gaben nicht auf und fanden letztlich alle Tempelanlagen.

Nachdem alle Tempel besichtigt waren, machten wir uns auf die Weiterreise nach Phitsanulok. Dort aßen wir zu Mittag und besichtigten neben zwei Tempelanlagen noch die Flussbewohner auf ihren Hausbooten.

An einem Bahnübergang in Lobpuri sahen wir schon die ersten Affen, von denen im Reiseführer berichtet ist. Und unsere erste Adresse in Sachen Guesthouse erschien uns sehr sauber, so dass wir eincheckten.

18. Tag (14.01.2007): Lobpuri, Ayutthaya

Die Nacht war ziemlich warm. Wir merkten, dass wir in Richtung Süden unterwegs waren. Dank der thailändischen Beschriftungsphilosophie fanden wir den Eingang zum Phra Narai Rajaniwet Palace sofort (nachdem wir einmal komplett um die Außenmauer spaziert sind). Nach dem weiteren Spaziergang durch die Stadt kamen wir wieder an dem Bahnübergang vorbei, an dem wir gestern schon die Affen gesehen hatten. Es waren hunderte von Affen, die sich am Bahnübergang und am Wat Phra Prang Sam Yod tummelten. Nach Besichtigung dieses Tempels fuhren wir weiter Richtung Ayutthaya.

Die Autofahrt nach Ayutthaya verlief ausnahmsweise ohne Umwege, da diese Stadt bestens ausgeschildert war. Dort angekommen, bemühten wir uns zuerst einer Unterkunft. Nach einem Mittagessen in einem Floating Restaurant ging es dann auf Besichtigungstour. Wir stellten unser Auto ab und schlenderten zu Fuß die zentral gelegenen Tempelanlagen ab. Hier wimmelte es von Touristen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass von Bangkok aus Tagesausflüge nach Ayutthaya angeboten werden. Abends gönnten wir uns noch ein Bier in einem kleinen gemütlichen Pub direkt gegenüber von unserem Guesthouse. 

19. Tag (15.01.2007): Bang Pa In, Bang Pa In Nakhon Pathom, Damnoen Saduak

Nach dem Frühstück und einem kurzen Besuch in einem Supermarkt ging es auf den Highway in Richtung Bang Pa In, wo sich die Sommerresidenz des Königs befindet.  Der Eintritt kostete uns 100 bath p.P. – bisher der teuerste Eintritt in Thailand. Der schön angelegte Palastgarten war schon gut von Touristen besucht.

Danach fuhren wir weiter nach Nakhon Pathom. Hier steht der höchste Chedi Thailands. Von weitem sahen wir schon die goldfarbene Spitze.

In Damnoen Saduak wollten wir uns morgen früh die berühmten „Schwimmenden Märkte“ ansehen. Nach der Unterkunftssuche machten wir uns noch auf die Fahrt weiter nach Süden – zum Golf von Thailand. Allerdings fanden wir dort keinen Badestrand, sondern nur Felsen und Unrat. Achja – und jede Menge Restaurants mit Meeresgerichten im Angebot. Nach einem Eis für 10 bath fuhren wir wieder zum Guesthouse nach Damnoen Saduak zurück.  

20. Tag (16.01.2007): Damnoen Saduak, Bangkok

Die kalte Dusche am Morgen war nach der schwülen Nacht richtig erfrischend. Mit von der Partie war eine dicke Kakerlake. Nach dem Zusammenpacken und dem Auschecken fuhren wir erst mal zum Frühstücken zur nächsten Tanke. Ich baute mir einen Shrimp-Burger zusammen, Martin blieb bei Backwaren und Kaffee. Danach ging es zum großen Parkplatz nahe des „Floating Market“. Schon von weitem winkten uns die Parkplatzwächter zu. Für zusammen 300 bath buchten wir uns eine 1-stündige Bootsfahrt durch das ganze Marktgeschehen.

Nach dieser Bootstour führte uns unser weiteres Vorhaben wieder zurück nach Bangkok. In einem Vorort von Bangkok waren wir wegen schlechter Beschilderung etwas falsch gefahren, aber dann war der neue Airport Bangkoks gut ausgewiesen. Wir tankten den Mietwagen wieder voll und gaben ihn an der Mietwagen-Firma am Flughafen ab. Mit dem Bus fuhren wir dann zum Hauptbahnhof ins Zentrum. In unserem bekannten Hotel checkten wir wieder ein und im Anschluss ging es mal wieder ins große Einkaufszentrum MBK – unsere maßgeschneiderten Anzüge waren fertig !!! 

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