Reisebericht Oman – Sri Lanka 2017/2018

2. Teil: Sri Lanka

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6. Tag (01.01.2018): Weiterflug nach Sri Lanka, Colombo, 32 °C, sonnig

Wir landeten gegen 19.20 Uhr in Colombo und nahmen den gegenüber der Ankunftshalle startenden Bus 187 ins Stadtzentrum. Der sog. Expressbus war zu dieser späteren Uhrzeit nur noch ein Minibus und wartete ca. 30 min bis genügend Leute an Bord waren. Für die Fahrt ins Zentrum musste ungefähr eine Stunde veranschlagt werden.

Wir kamen mit einem sehr hilfreichen Einheimischen ins Gespräch, der uns eindringlich vor betrügerischen Maschen seiner Landsleute warnte. Es stimmte uns allerdings etwas nachdenklich, dass er sein eigenes Land sehr negativ darstellte: „Why do people come to Sri Lanka? Honestly, this is a waste of time. This country is a filthy place with a lot of criminal people that rip tourists off“. Nachdem uns der Fahrkartenverkäufer im Bus zunächst zu wenig Wechselgeld herausgeben wollte, setzte er sich für uns ein und drohte ihm sogar mit der Polizei. Anschließend ließ er sich nicht davon abbringen, uns ein Tuk-Tuk herbeizurufen und gemeinsam mit uns ins Zentrum in die Nähe unseres Hotels zu fahren und die Fahrt auch noch zu bezahlen. Sehr nett! Und seine Warnhinweise sollten sich leider auch bestätigen, da der Busfahrer oder der Ticketverkäufer von mir unbemerkt meinen Flachmann aus dem Rucksack geklaut hatten. Die Unterkunft Star Anise Boutique Capsules war ein toll eingerichtetes sehr sauberes Hostel mit netten Angestellten.

Dennoch musste ich leider feststellen, dass bei 10-12 Personen auf kleinem Raum immer ein Kommen und Gehen und Rascheln herrscht, so dass der Erholungswert für die ohnehin kurze Nacht leider quasi null war.

7. Tag (02.01.2018): Anuradhapura, 30 °C, sonnig

Wir standen um 04.30 Uhr auf, so dass wir das Hostel gegen 05.00 Uhr verlassen konnten und nach 15 min Fußweg gegen 05.15 Uhr den Bahnhof Colombo Fort erreicht hatten. Nach dem Ticketkauf für die 2. Klasse für den Zug nach Anuradhapura (290 LKR p.P.) stellte ich fest, dass dieser erst für 06.35 Uhr terminiert war. Glücklicherweise fuhr noch ein als Intercity Express bezeichneter Zug mit ausschließlich erster Klasse (1000 LKR p.P.) bereits um 05.45 Uhr ab, so dass ich die ursprünglichen Tickets schnell wieder umtauschte und wir uns die teureren Tickets für den Zeitgewinn von 1.5 Stunden vor Ort in Anuradhapura gönnten. Nebenbei bemerkt, versuchte man hier abermals, uns um mehr als 1000 LKR zu prellen, in dem man uns das falsche Wechselgeld zurückzahlte. Als wir es verspätet feststellten, forderten wir es trotzdem ein und bekamen es schließlich auch richtig zurückbezahlt. Der Zug rumpelte über die unebenen Schienen, die seit der britischen Kolonialzeit nicht wirklich überarbeitet worden waren. Um 09.30 Uhr kamen wir unterkühlt durch die kalt eingestellte Klimaanlage in Anuradhapura an, wo wir problemlos zu Fuß den Fahrradverleih Indika aufsuchten, der von einem Vater und seinem Sohn als Stand am Straßenrand betrieben wurde.

Nebenbei verkauften die beiden noch Fisch. Da sie vertrauenswürdig waren, ließen wir auch unser Schwergepäck bei ihnen stehen und schwangen uns auf unsere Fahrräder. Diese verfügten zwar nicht über eine Gangschaltung, konnten mit den anderen im Umlauf befindlichen Rädern aber locker mithalten. Da es keine größeren Steigungen zu bewältigen war, kamen wir gut klar. Wir fuhren quasi im Uhrzeigersinn durch Anuradhapura Old Town. Von den 25 USD pauschalen Eintrittskosten, die in den Reiseführern angegeben werden, lasen wir weder vor Ort etwas noch wurden wir von irgendeinem der zahlreichen Aufseher und Polizisten nach einem Ticket gefragt. Möglicherweise hatten wir das dem herrschenden Vollmond zu verdanken… Der einzige Tempel, der mit 200 LKR bezahlt werden musste, war Isurumuniya Vihara. Anuradhapura war über 1000 Jahre Zentrum singhalesischer Könige. Gegründet im 4. Jahrhundert v. Chr. in der Nähe des Sri Mahabodhi Baumes war es die erste Haupstadt Sri Lankas und um ca. 100 n. Chr. sogar die neuntgrößte Stadt der Welt. Der angesprochene Sri Mahabodhi Baum ist eine Pappelfeige, die aus einem Zweig des Baumes stammen soll, unter dem Buddha die Erleuchtung erlangt haben soll. Wir begannen unsere Besichtigungstour beim Sri Maha Bodhi Tempel mit ebendiesem, über 2000 Jahre alten Baum. 

Als nächstes besuchten wir Isurumuniya Vihara,

dann die beiden Dagobas (oder Stupas) Mirisavatiya Dagoba und Ruvanvelisaya Dagoba

und zu guter Letzt die Thuparama Dagoba sowie die Jetavanarama Dagoba.

Inklusive eines ausgedehnteren Zwischenstopps an einem Imbiss (Restaurants gab es im Gebiet der Tempel leider nicht) waren wir von ca. 10.00 Uhr bis 14.45 Uhr unterwegs. Im Anschluss aßen wir im unmittelbar neben dem Fahrradverleih gelegenen Restaurant und ließen uns gegen 15.20 Uhr von einem Tuk-Tuk zur neuen Bushaltestelle fahren, wo u.a. die Busse nach Polonnaruwa abfuhren. Ein Bus stand bereits bereit und war um 15.45 Uhr abfahrtsbereit. Der Fahrer war einer der typisch asiatischen Landstraßenhelden, der leicht an Überschätzung litt und mit seinem in die Jahre gekommenen Bus des Typs Ashok Leyland sämtliche Motorräder, Tuk-Tuks, PKWs und LKWs überholen musste. Mit einsetzender Dunkelheit kamen wir um 18.20 Uhr in Polonnaruwa an. Unser Homestay war nur wenige Meter von der Bushaltestelle entfernt, ein Supermarkt war ebenfalls direkt um die Ecke gelegen. Interessanterweise gab es im Ortskern aber kein Bier zu erwerben. Zusammen mit einem französischen Pärchen, die in einem der 4 Zimmer unseres Homestays untergekommen waren, ließen wir auf der Terrasse den Tag bei kühlen Getränken ausklingen.

8. Tag (03.01.2018): Polonnaruwa, Dambulla, 27-30 °C, sonnig

Um 08.00 Uhr nahmen wir das Frühstück ein, das von der Familie serviert wurde. Gegen Ende unseres Frühstücks gesellte sich dann auch das finnisch-italienische Pärchen aus einem der anderen Zimmer zu uns. Um 08.45 Uhr brachen wir auf. Ursprünglich hatten wir geplant, die Anlage auf einer ca. 10-12 km dauernden Tour zu Fuß zu durchqueren, da um die Ecke unserer Unterkunft aber Fahrräder für 200 LKR = 1,20 EUR pro Tag angeboten wurden, entschieden wir uns spontan erneut für eine Erkundung per Fahrrad. Die Ticketverkaufsstelle lag seltsamerweise nicht direkt am Eingangstor zum Tempelareal sondern einige hundert Meter entfernt – nicht ganz selbsterklärend. Das Ticket bestand aus 3 Abschnitten, einem für das Museum, einem für die Tempel und einem für die letzte Sehenswürdigkeit im Tempelareal, vier aus einem Fels geschlagenen Buddhastatuen. Das Ticket wurde auch mehrere Male kontrolliert. Von 09.00 bis 13.00 Uhr radelten wir so durch Polonnaruwa, der früheren Hauptstadt des zweitältesten Königreichs Sri Lankas, das zwischen 1055 und 1110 n. Chr. von König Vijayabahu gelenkt wurde. Der Enkel des Königs hatte der Stadt später erste Bewässerungsanlagen und damit einen Wirtschaftsaufschwung gebracht. Wir begannen unsere Rundfahrt am Royal Palace,

radelten weiter zum Sacred Quadrangle,

dann zu Pabula Vihara, Shiva Devale No 2, Rankot Vihara,

weiter zu Lankatilaka mit der riesigen Buddha-Statue

und letztlich abschließend zu Gal Vihara, den vier aus dem Fels geschlagenen Buddhastatuen.

Diese auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste stehende Anlage hatte uns noch mehr beeindruckt als die gestern besuchten Tempel von Anuradhapura!

Anschließend nahmen wir im unweit des Homestays gelegenen New Araliya Sinhala Restaurant ein leckeres Mittagessen ein. Wir bestellten uns ein Chicken- bzw. Fischcurry. Um 14.45 Uhr fuhren wir mit dem Bus nach Dambulla, das wir 1h 15min später um 16.00 Uhr erreichten. Unser Hotel, das New Peacock Resort, lag nur wenige hundert Meter von der Bushaltestelle am Bentota Bakehouse / Clocktower entfernt, so dass wir gegen 16.45 Uhr bereits schon wieder mit dem hoteleigenen Tuk-Tuk auf Tour gingen. Unser Ziel war der Cave Tempel. Wir kraxelten die zahlreichen Treppenstufen zum hochgelegenen Tempel hinauf und hatten von oben nicht nur einen tollen Rundumblick und rumtollende Affen

sondern auch einen schönen Einblick in den durchaus interessanten Höhlentempel, in dem es verschiedenste Gemälde und Buddhafiguren aller Größen zu bewundern gab.

Die Malereien in diesem buddhistischen Höhlentempel gingen auf das 1. Jahrhundert v. Chr. zurück, wurden im 11., 12. und 18. Jahrhundert aber erneuert. Insgesamt gibt es in diesem und umliegenden Tempeln 153 Buddha-Statuen zu bestaunen. Leider waren einige Teile des Tempels – vermutlich aufgrund einer Störung der Elektrik – nicht beleuchtet. Gegen 18.00 Uhr stiegen wir auf der anderen Seite des Hügels hinunter und kamen so beim Golden Tempel raus. Mit dem letzten vorherrschenden Licht schossen wir unsere letzten Fotos von dem ganz in Gold glänzenden überdimensionalen Buddha, der diesen Tempel zierte. Gegen 18.30 Uhr brachte uns das Tuk-Tuk zurück zum Hotel, wo wir uns frisch machten und dann nochmal für ein Abendessen in die Stadt gingen. Das Bentota Bake House bot ein gutes und preiswertes Restaurant (nicht mit dem eher hochpreisigen klimatisierten Restaurant im 1. Stock zu vertauschen!). Wir aßen beide ein Kottu und kamen mit den Franzosen Elouise und Alexeji ins Gespräch.

Da die beiden sehr unterhaltsam waren, gingen wir anschließend noch auf ein Absackerbier (Lion Strong) in ein benachbartes Pub.

9. Tag (04.01.2018): Sigiriya, Kandy, 27-30 °C, sonnig

Heute warteten wir mit einer knappen halben Stunde etwas länger als gewöhnlich auf den lokalen Bus, der uns um 08.30 Uhr in 30-minütiger Fahrt nach Sirigiya brachte. Dafür war es dann aber ein Direktbus, der uns nicht nur bis zur 8 km entfernten Junction brachte, sondern direkt vor einem der Eingänge zum Felsentempel absetzte. Wir gingen zunächst in das nahegelegene New Sigiri Cafe, wo wir unser Schwergepäck zwischenlagerten und ein Frühstück zu uns nahmen. Um 09.45 Uhr starteten wir dann zur Besteigung des Sigiriya Rock, nicht ohne zunächst festzustellen, dass uns der Bus an einem Eingang ohne Tickethäuschen abgesetzt hatte, so dass wir ca. 20 min Extra-Fußweg zurücklegen mussten. Der stolze Preis von 30 USD ist im Vergleich zu anderen Tempelanlagen weltweit schon sehr grenzwertig, da hätte man zumindest mal eine gute Beschilderung und mit Seife und Toilettenpapier ausgestattete sanitäre Anlagen erwartet. Dennoch war der Besuch des von einem Wassergraben umgebenen Monolithen lohnenswert. Um 10.15 Uhr hatten wir unsere Tickets und begannen den Aufstieg, der uns zunächst durch Ruinen und schöne angelegte Gärten führte, einen Abstecher zu einer Höhle zuließ und dann über zahlreiche Treppen steil den Fels hinaufführte.

Unterwegs passierte man die eher unspektakuläre Mirror Wall und die bekannten Felsmalereien mit den Wolkenmädchen, bis man schließlich zum Platz mit den Löwenklauen gelangte (die dem sog. Löwenfelsen den Namen gaben), von wo aus man den letzten Aufstieg anging.

Um 11.00 Uhr hatten wir das Gipfelplateau erreicht, das einen Rundumblick über den ausgedehnten Urwald und den dahinter gelegenen Hügel Pidurangala zuließ. Zudem konnten wir die Ruinen der ursprünglichen Felsenfestung durchqueren.

Gegen 11.30 Uhr stiegen wir wieder ab, schnupperten um 12.00 Uhr noch schnell ins eher dilettantisch anmutende Museum. Dann holten wir wieder unser Gepäck im Cafe ab und warteten kurz auf den Bus, der uns in 35 min wieder zurück nach Dambulla brachte. Hier nahmen wir erneut im Bentota Bake House ein Essen ein, wieder ein Curry, das zur Mittagszeit aber wieder mit komplett anderen Beilagen kam als zum Abendessen – erneut ein sehr schmackhaftes Mahl. Um 14.15 Uhr setzten wir unsere Reise mit dem Bus nach Kandy fort. Diesmal war der vor dem Bake House einlaufende Bus bereits sehr voll, so dass ich die ersten 30 min stehen musste. Für die verbleibenden  knapp 2 Stunden Fahrt konnte ich dann aber auch noch einen Sitzplatz ergattern, so dass man für die 150 LKR = 0,80 EUR Fahrtkosten nach wir vor fürstlich bedient war. Gegen 17.00 Uhr trafen wir im eher einfachen, aber in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs und der Busstation gelegenen Kandy City House ein. Der sehr freundliche Besitzer bemühte sich, auf dem Schwarzmarkt zumindest für die übermorgige Zugfahrt von Hatton nach Ella noch ein Sitzplatzticket für uns zu ergattern – leider ohne Erfolg. Vielmehr bestätigte er, dass es für die gesamte Strecke Kandy-Hatton-Ella keine Sitzplatztickets mehr gab und man lediglich noch am Tag der Fahrt ein Ticket für die offene 2. oder 3. Klasse (unreserved seats) erwerben konnte – was bedeutete, dass man sich mit zahlreichen Menschen in einen Waggon quetschen und um einen Sitzplatz kämpfen musste. Die gute Nachricht war immerhin, dass niemand stehen gelassen wurde, sondern alle Menschen – wenn auch stehenderweise – ihre geplante Zugfahrt antreten konnten.

Nachdem der Ticketverkauf immer 1 Monat vor Fahrtantritt startet und ich bereits 2 Monate im Voraus auf eine empfohlene Agentur im Internet zugegangen war, die mir mit Eröffnung des Ticketverkaufs dann aber mitgeteilt hatte, dass sie selbst keine Tickets für die 1. oder 2. Klasse mehr hatten erwerben können, hatte ich in Eigenregie über das Hotel in Colombo einen weiteren erfolglosen Versuch gestartet. Scheinbar buchen hier Agenturen und Schwarzmarkthändler in der Hochsaison derart schnell so große Kontingente, dass für die Individualreisenden dann keine Chance auf den Erwerb eines offiziellen Tickets mehr besteht.

Um 17.30 Uhr machten wir uns dann noch auf den Weg zum Zahntempel, den wir gegen 18.00 Uhr betraten.

Hier fand heute eine besondere, nur selten durchgeführte Zeremonie statt, zu der man verschiedene Opfergaben darbringen konnte und dann den vergoldeten Reliquienbehälter zu sehen bekam, in dem angeblich ein oberer linker Eckzahn Buddhas aus dem 4. Jahrhundert aufbewahrt wurde. Selbst wir ließen es uns nicht nehmen, eine schöne Blüte zu kaufen und beizusteuern. Es waren viele Menschen in dem Tempelkomplex unterwegs und wir ließen uns für eine detaillierte, von der Musik der Zeremonie untermalte Erkundung des Tempels Zeit.

Gegen 19.30 Uhr genossen wir einen letzten Blick auf den angestrahlten Tempel, bevor wir noch schnell einen Einkauf erledigten und dabei feststellten, dass in den Hinterhöfen der Supermärkte bzw. in speziellen Liquor Stores nach Ende des offiziellen Vollmondtages doch Alkohol verkauft wurde – wir kamen aus dem Staunen nicht heraus, als wir die langen Schlangen der Einheimischen sahen, die hier verstohlen rucksackweise Bier und stärkeres abschleppten.

10. Tag (05.01.2018): Kandy, Zugfahrt durch´s Hochland, Delhouse, 20-25 °C, sonnig

Bereits vor dem Frühstück nutzte ich die geniale Lage unseres Hotels, das nur 100 m vom Bahnhof entfernt lag und kaufte zwei 2. Klasse-Tickets ohne Sitzplatz für unsere heutige Fahrt nach Hatton. Unser Hotelbesitzer gab uns den Tipp, statt in Kandy bereits in Peradeniya, eine Station vor Kandy, in den Zug einzusteigen, da in der Regel viele Bahngäste aus Colombo in Kandy ausstiegen und man sich dann deren Sitzplatz noch vor Eindringen der Massen schnappen konnte. Nach einem Frühstück um 08.00 Uhr machten wir uns nochmal für ca. 1.5 h in den Ort auf. Am Kandy Lake konnten wir einer Hochzeitszeremonie beiwohnen, das Paar war festlich geschmückt und war gerade auf Fototour entlang des Sees.

Vom See aus gingen wir dann auch noch zum Aussichtspunkt hinauf, der uns einen guten Überblick über See, Zahntempel und Stadt gab. Da es ansonsten nicht wirklich viel in Kandy zu sehen gab, nahmen wir gegen 10.00 Uhr ein Tuk-Tuk zur ca. 10 km entfernten Bahnstation Peradeniya. Leider waren wir nicht die einzigen, die den „Trick“ des früheren Einsteigens nutzten, so dass wir nur einen Sitzplatz für uns beide ergattern konnten. Immerhin konnten wir so die insgesamt 2 h Fahrt auf ein erträgliches Maß an Beinbeanspruchung reduzieren. Der Personenverkehr der heutigen Sri Lanka Railways von Colombo nach Kandy war 1867 von den Briten eröffnet worden. Für uns ging es heute von Kandy nach Hatton.

Um 11.20 Uhr fuhr unser leicht verspäteter Zug in Kandy ab, gegen 13.20 Uhr trafen wir in Hatton ein. Dort stand gegen unsere Erwartungen bereits am Bahnhof ein Direktbus nach Delhouse bereit, der nach nur kurzer Standzeit vollgepackt losfuhr. Wir kamen mit Elke und Patrick, zwei Backpackern aus Braunschweig bzw. Erlangen ins Gespräch. Nach 1.5 h spektakulärer Serpentinenfahrt hatten wir um 15.00 Uhr das kleine Bergdorf Delhouse erreicht. Wir checkten in unser kleines aber ordentliches Vegetable Gardens Home ein. Die Familie bot 4 Zimmer an, von denen allerdings nur 2 gebucht waren. Das Mädchen des Hauses, das wir auf Erwachsenenalter geschätzt hatten, servierte uns einen Willkommenstee und zeigte uns ihren Garten und ihre Teeplantage. Es machte den Eindruck, als schmisse sie den ganzen Laden, dabei erzählte sie uns, dass sie gerade mal 12 Jahre alt war! Anschließend gingen wir erst mal in einem Cafe ausgedehnt essen, dann kauften wir noch ein paar Getränke für den morgigen Aufstieg auf den Adam´s Peak. Wir ließen den Tag ruhig ausklingen, aßen zum Abendessen nochmal ein sehr schmackhaftes Curry in unserem Guesthouse und gingen früh schlafen.

11. Tag (06.01.2018): Adam´s Peak, Zugfahrt durch´s Hochland, Ella, 10-22 °C, sonnig mit wolkigen Abschnitten

Da Juliet und ich durchaus verschiedene Geschwindigkeiten beim Wandern haben, hatten wir uns im Vorfeld bereits darauf geeinigt, den Aufstieg separat durchzuführen. Während Juliet um 02.00 Uhr aufstand und gegen 02.30 Uhr ihre Wanderung zum 2243 m hohen Gipfel begann, startete ich um 03.30 Uhr. Da im Reiseführer von 2.5-4 h Aufstiegsdauer die Rede war, die Hosts in unserem Homestay aber von ca. 2 h sprachen, hatte ich mich für diese „goldene Mitte“ entschieden. Letztlich waren jeweils hoch und runter 5200 Stufen über 1100 Hm und über ca. 7 km Länge zu bewältigen. Dadurch, dass die Touristenmassen bereits um 02.00 Uhr gestartet waren, hatte ich die meiste Zeit „freie Bahn“. Mit fortgeschrittener Zeit musste man natürlich zunehmend Pilger „aufrollen“. Im Normalfall ging das ganz gut ohne großen Zeitverlust, das ein oder andere Mal musste man auf der unterschiedlich breiten Treppe aber auch mal großzügig sitzende oder stehende Pilgergruppen umrunden.

Um 05.00 Uhr traf ich im vorletzten Tea House ein, das 10 min vom Gipfel entfernt war. Dort traf ich auch Juliet wieder, die ebenfalls gerade eingetroffen war. Da wir am Gipfel nicht frieren wollten, gingen wir erst um 05.37 Uhr weiter, um gegen 05.47 dem beginnenden Sonnenaufgang beizuwohnen.

Denen, die halbwegs fit sind, sei also empfohlen, möglichst zwischen 03.45 Uhr und 04.15 Uhr aufzubrechen, um gegen 06.00 Uhr für die einsetzende Rotfärbung des Himmels am Ziel zu sein. Der Aufstieg ist ohne weiteres Equipment möglich, der Weg ist durchgehend beleuchtet, es sind durchgehend in geringen Abständen Shops vorhanden, die Wasser, Süßigkeiten, Tee etc. verkaufen und ebenfalls „begleitend“ Toiletten für 20 LKR verfügbar. Da die Gipfelplattform völlig überfüllt war, entschieden wir uns, die Fotos und Videoaufnahmen von der Treppe ein paar Meter unterhalb aufzunehmen. Gegen 06.20 Uhr begannen wir dann den Wiederabstieg.

Die Zeiten im Detail: 03.22 Uhr Start am Hotel 03.30 Uhr Parkplatz

03.45 Uhr Gate

04.23 Uhr Police Post Rathu Ambalama

04.43 Uhr KM4

04.47 Uhr Police Post Indikathupahama

05.00 Uhr vorletztes Tea House, Pause bis 05.37 Uhr

05.37 Uhr Aufbruch vom vorletzten Tea House

05.43 Uhr Last Tea House

05.47 Uhr Kloster auf dem Gipfel des Adam´s Peak

06.20 Uhr Beginn des Abstiegs

06.45 Uhr KM4

07.04 Uhr Police Post Rathu Ambalama

07.13 Uhr Gateway mit Brücke und Wasserfall

07.20 Uhr Police Post

07.42 Uhr Gate

08.02 Uhr Parkplatz

08.10 Uhr Ankunft am Hotel

Nach unserer Rückkunft machten wir uns in unserem Homestay frisch und bekamen anschließend ein super-leckeres lokales Frühstück serviert: Rooti mit Linsencurry und einem weiteren sehr schmackhaften Curry und dazu Tee. Ein zweites Zimmer war durch ein finnisches Pärchen belegt, das mit uns gemeinsam das Frühstück einnahm. Um 10.10 Uhr nahmen wir den Bus zurück zum Bahnhof Hatton. Hier trafen wir Elke und Patrick wieder. Nach schwindelerregender Fahrt erreichten wir gegen 11.30 Uhr den Bahnhof Hatton. Wir hatten uns auf den Zug nach Ella um 13.35 Uhr eingestellt,

jedoch gelang es uns noch, den verspäteten 11.14 Uhr-Zug zu erwischen. Das hatte den Vorteil, dass die ganzen Backpacker und Pilger, die heute morgen den Adam´s Peak bestiegen hatten, noch nicht am Bahnhof waren und wir zumindest in der 3. Klasse für die meiste Zeit einen Sitzplatz hatten. Wir hatten zwar ein Ticket für die 2. Klasse erworben, jedoch war der Komfortunterschied minimal und die 2. Klasse durch stehende Touristen bereits völlig überfüllt. Der um 11.40 Uhr abfahrende Zug erreichte schließlich gegen 15.35 Uhr den kleinen Ort Ella, nachdem er uns zuvor eine kühle Prise durch die geöffneten Fenster sowie tolle Blicke auf das Hochland gewährt hatte. Wir verkürzten uns die Zeit durch Erfahrungsaustausch mit den Backpackern Jens und Katharina aus Nürnberg sowie Dominik und Theresa aus Österreich.

Ella eröffnete sich uns als recht partylastige Touristenhochburg, wo man vornehmlich Burger und Fast Food essen konnte und auch problemlos ein Bier bekommen konnte. Ich nutze die Gelegenheit für kühle 625 ml Lion Strong. Zum Ausklang des Tages ließen wir uns nach Tagen lokalen Essens heute einen Burger und eine Pizza im Dream Cafe schmecken.

Beim abendlichen Rundgang trafen wir das französische Pärchen aus unserem Homestay in Polonnaruwa wieder.

12. Tag (07.01.2018): Ella, ca. 24 °C, sonnig

Wir begannen mit einem leckeren Frühstück um 08.00 Uhr in unserem Homestay. Gegen 09.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Ella Rock. Ich hatte bereits im Vorfeld gelesen, dass der Weg nicht ganz einfach zu finden sei und mir daher maps.me runtergeladen, wo selbst die kleinsten Wanderwege verzeichnet waren. Letztlich machten uns Einheimische darauf aufmerksam, dass man am besten zunächst der Bahnstrecke in Richtung Kithaella folgt. Unweit von der Hauptstraße nahe der Busstation ging eine Straße bergauf in Richtung Gleise. Dann folgten wir für ca. 1.5 km der Bahnstrecke nach links. Da die Züge hier sehr langsam fuhren und ihre Ankunft schon von weither durch laute Signalgebung zu hören war, empfanden wir den Weg entlang oder gar auf den Gleisen als weitgehend ungefährlich. Für die Einheimischen schien das ebenfalls eine Standard-Route zu sein. Einem Zug mussten wir denn auch Platz machen, was spektakuläre Videoaufnahmen bedeutete.

Leider ließen wir uns durch den Hinweis eines Touristen in die Irre führen und folgten nicht den Schildern in Richtung Little Ravana Falls, die kurz hinter der Überquerung einer Brücke nach links verwiesen, sondern gingen weiter bis kurz vor KM166 ¼, wo wir scharf links dem Weg weiter folgten. Es taten uns zahlreiche ausländische Wanderer nach. Dank der App maps.me fand man so zwar auch einen gangbaren Weg, jedoch verlief sich dieser irgendwann im Nebelwald, so dass wir nur durch die Hinweise Einheimischer weiterkamen – Ursache war u.a., dass einer der Wege, dem wir folgten, durch Bäume etc. blockiert war, was nicht direkt ersichtlich war.

Letztlich gelangten wir auch so ans Ziel, hatten allerdings 2 h 15 min (statt der erhofften 60 min) gebraucht. Der Weg war ein gelungenes Abenteuer, auch der Blick vom Ella Rock war schön, allerdings wie so häufig durch Rauch bzw. Dunst in seiner Weite beschränkt.

Um 11.45 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, u.a. durch Teeplantagen und diesmal über die Little Ravana Falls, was uns dann auch tatsächlich in 75 min zurück nach Ella führte. Für die Wegbeschreibung zum Ella Rock durfte man also ruhig mal auf die Hinweise der Einheimischen hören, die einen nicht immer in die Irre führen wollten! Wir gönnten uns ein Mittagessen incl. Mango-Lassi und brachen um 14.00 Uhr in Richtung 9 Arches Bridge auf. Gegen 14.30 Uhr waren wir am Aussichtspunkt auf die imposante Brücke, mussten uns jedoch damit abfinden, dass es kein Foto mit Zug werden würde, da der letzte Zug um 13.30 Uhr durchgefahren war und der nächste erst um 15.30 Uhr durchfahren würde.

Nach ein paar dennoch schönen Fotos und einem kühlen Getränk am Viewpoint Kiosk gingen wir um 14.50 Uhr den gleichen Weg zurück. Eine sicher lohnenswerte und abenteuerliche Alternative wäre gewesen, zu den Gleisen abzusteigen und dann auf den Gleisen incl. Durchschreiten eines kurzen Tunnels nach Ella zurückzugehen, was nach Info der Einheimischen ca. 40 min dauerte. Heute war der erste Tag, wo wir den Wunsch gehabt hätten, ggf. noch eine Nacht länger zu bleiben als bereits weiterzureisen. Da wir aber noch einiges sehen wollten, standen wir gegen 15.45 Uhr an der Bushaltestelle von Ella und warteten für die Weiterfahrt in den Udawalawe NP auf den Bus nach Wellawaya. Recht schnell sammelten sich Minibus- bzw. Taxifahrer, die einen darauf hinwiesen, dass es keinen Direktbus gab (sondern man eben in Wellawaya umsteigen musste) und daher ein durchgehender Minibus die beste Wahl sei. Während die Preise zunächst bei 4000 LKR = 22 EUR p.P. rangierten, gingen die Preise alleine mit der Zeit (ohne, dass wir das Handeln begonnen hätten) weiter runter. Die Kollegen wollten eben die bereits im Minibus sitzenden Touristen nicht zu lange warten lassen und daher noch schnell ihr Fahrzeug voll machen. Nach kurzem Handeln anderer Reisender war der Preis bei unschlagbaren 500 LKR = 2,70 EUR p.P. für die ca. 100 km Strecke nach Udawalawe Town – sicherlich für einen schnellen und preiswerten Transfer zu empfehlen. Wir hatten keine Lust auf Quetscherei im Minibus und hatten noch genügend Zeit, so dass wir bei der Bus-Variante blieben: 16.07-16.54 Uhr Ella-Wellawaya, dort stand bereits der Anschlussbus bereit, 17.00-19.00 Uhr Colombo-Bus Wellawaya-Udawalawe Town (incl. Snack- und Toilettenstopp). Das ganze gab´s für 176 LKR = 0,95 EUR p.P.! Dank Offline-Navi stiegen wir in Udawalawe Town passend aus, so dass wir den Weg zur Unterkunft zu Fuß zurücklegen konnten. Der Domain Elephant Safari Bungalow bot mit 8 EUR p. DZ ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Besitzer war so nett, uns noch ein Curry zum Abendessen zuzubereiten, und Lion Bier (allerdings nur die leichte Variante) gab es auch. Wir ließen den Abend bei Gesprächen mit den beiden anderen Gästen, den Österreichern Gregor und Michael, ausklingen.

13. Tag (08.01.2018): Udawalawe NP, Tangalle, ca. 20 bzw. 30 °C, sonnig

Heute war frühes Aufstehen angesagt, wir fuhren um 05.30 Uhr mit dem hoteleigenen Safari-Jeep los. Da die Österreicher nichts dagegen hatten, den 6-sitzigen Jeep mit uns zu teilen, konnten wir den Standard-Preis durch entsprechende Umlage nochmal deutlich reduzieren. Der Eintritt in den Nationalpark kostete für 2 Personen 7200 LKR, für 4 Personen 12.400 LKR, es war also eine leichte Staffelung vorhanden. Der Jeep kostete 4000 LKR für 2 Personen und 6000 LKR für 4 Personen. Final kostete uns die ca. 4-stündige Safari also 4600 LKR = 25 EUR p.P. Die Fahrt zum Park war empfindlich kühl, hier waren unbedingt Jacken bzw. Pullover erforderlich. Nach ca. 30 min hatten wir den Park erreicht, zusammen mit vielen anderen Offroad-Fahrzeugen folgten kurze Einfuhrformalitäten, dann konnten wir im Park einen tollen Sonnenaufgang sehen.

Das Fahrzeug, auf dessen überdachter Pritsche wir saßen, bot ausreichend Platz für uns vier und beste Fotomöglichkeiten. Pfauen waren unzählig vertreten, auch Elefanten bekamen wir in Herden und alleine zu sehen. Desweiteren sahen wir Bienenfresser, grüne Tauben, ein Krokodil, Papageien, Reiher, Adler, Nashornvögel und (Wasser-)Büffel.

Das seltene Glück, einen Leoparden zu sehen, blieb uns leider verwehrt. Nachdem wir gegen 09.30 Uhr zurück an der Unterkunft waren, gab es ein leckeres Frühstück. Gegen 10.40 Uhr nahmen wir direkt vor dem Hotel den Linienbus nach Embilipitiya (10.40-11.17 Uhr) und dort dann quasi ohne Warten den Anschlussbus in Richtung Matara bis nach Tangalle (11.21-12.45 Uhr). Mit Hilfe von maps.me stiegen wir auch hier bereits vor der zentralen Busstation aus, um zum Hotel quer zu gehen, „mogelten“ allerdings ein bisschen, indem wir uns doch ein Tuk-Tuk nahmen. Da unweit von unserem Hotel die Beach Road zerstört war, mussten wir die letzten hundert Meter am Strand zurücklegen. Traumhaft! Den restlichen Tag verbrachten wir am schönen Strand von Tangalle Beach, der schöner wurde, je weiter man sich vom Ort Tangalle entfernte. Unser Guesthouse Cinnabar Resort mit ganz im Baumstil gehaltenen Bungalows und direkter Strandlage bot mit den durch Frühbuchung erzielten 40 USD p. DZ ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Da wir wussten, dass unsere Bekannte Annette aus München ebenfalls in Tangalle war, besuchten wir sie im unweit gelegenen Strandhotel und gingen nach einem Strandspaziergang noch gemeinsam im Pumpkin Restaurant essen.

Für Juliet und mich gab es Lime Soda, Ananas Lassi, ein Curry und ein Käse-Tomaten-Jaffle.

14. Tag (09.01.2018): Tangalle, Mirissa, ca. 30 °C, sonnig

Nach einem ausgedehnten guten Frühstück in unserem Hotel, das ich aus Unwohlsein in der Magengegend fast vollständig Juliet überließ, ließen wir in der Hängematte bzw. auf der Liege die Seele baumeln.

Gegen Mittag checkten wir aus, ließen uns mit dem Tuk-Tuk zum Busbahnhof fahren und warteten dort auf den Express-Bus Nr.32 nach Mirissa (Colombo-Bus). Das war das erste Mal, dass wir fast 30 min warten mussten, bis der Bus losfuhr. Ein weiteres Mal trafen wir das französische Pärchen aus Polonnaruwa, das den gleichen Bus wie wir nahm. Nach 1 h 20 min erreichten wir um einige Nahtod-Erfahrungen reicher Mirissa, wo wir es diesmal mit Hilfe der Offline-Navi schafften, genau auf Höhe unseres Hotels W&D Beach Resort auszusteigen. Das Hotel war von der Strandseite aus gesehen zwar eines der am wenigsten ansehnlichen, da es sich um einen Betonbau handelte, die Zimmer waren aber ok. Nach einem kurzen Mittagsschläfchen nahmen wir ein spätes Mittagessen in einem lokalen Imbiss zu uns, anschließend war Relaxen am Strand angesagt. Im Gegensatz zum weitläufigen Tangalle Beach war die halbmondförmige Bucht von Mirissa Beach nur ca. 1 km lang, jedoch war der Strand gepflegter, da hier durchgängig Hotels ansässig waren, die ihren jeweiligen Strandbereich entsprechend sauber hielten.

Dadurch war in Mirissa auch mehr los, Baden war hier aufgrund des sanfteren Abfalls des Strands zum Meer hin einfacher. Im Lauf des Nachmittags liefen wir den Strand komplett ab. Mit der Dämmerung konnte man die Fischer bei der Arbeit beobachten.

Am Abend stellten nahezu alle Hotels Tische und Stühle raus (bis ans Wasser) und beleuchteten diese entsprechend. Das gab dem gesamten Strand eine tolle Atmosphäre.

Und da die hier und da gespielte Musik nicht zu laut war, war es auch keine ausgelassene Partystimmung, sondern eine uns eher zusagende gediegen-gemütliche Stimmung. Eigentlich wollten wir uns mit den Franzosen auf ein Abschlussbierchen treffen, da diese sich stark verspäteten, fiel dies dann aber doch aus. Wir nahmen ein leichtes Abendessen und ein Bier bzw. einen Cocktail zu uns. Zwischen 17 und 22 Uhr fand sich immer irgendein Strandrestaurant, das ein großes Bier oder Cocktails für 300-400 LKR anbot.

15. Tag (10.01.2018): Galle, Heimflug

Da das Hotel Frühstück erst ab 08.30 Uhr servierte, wir aber bereits gegen 07.00 Uhr wach waren, setzten wir uns bereits zu früher Stunde an den Strand und beobachteten die Fischerleute sowie vereinzelte Jogger. Das Personal nahm es mit der Pünktlichkeit nicht so genau, so dass wir letztlich gegen 09.00 Uhr unser Frühstück einnahmen. Anschließend nahmen wir von der Bushaltestelle vor dem Hotel einen Bus nach Galle (09.30-10.30 Uhr). Unser Schwergepäck lagerten wir für 50 LKR pro Gepäckstück im neben der Busstation gelegenen Bahnhof. Für die Besichtigung der Altstadt benötigten wir lediglich gute zwei Stunden, alles ist fußläufig gut erreichbar.

Leuchtturm, Uhrenturm und Fort sowie nette z.T. rausgeputzte Gassen prägten das Stadtbild. Der ursprünglich geplante Zug um 13.50 Uhr fuhr leider nur sonntags, so dass wir uns eine alternative Fortbewegung zum Colombo Flughafen suchen mussten. Letztlich war es egal, ob man

a) den lokalen Bus nach Matara (ca. 1 h) und von dort den Highwaybus zum Flughafen (ca. 3 h),

b) den Zug nach Colombo Fort (ca. 2.5 h) und von dort den Highway- oder Expressbus zum Flughafen (ca. 1 h),

c) den lokalen Bus nach Colombo Fort (ca. 3 h) und von dort den Highway- oder Expressbus zum Flughafen (ca. 1 h) oder

d) den Highwaybus nach Maharagama (ca. 1.5 h), von dort den lokalen Bus nach Colombo Fort (ca. 1 h) und von dort den Highway- oder Expressbus zum Flughafen (ca. 1 h)

nahm. Wir entschieden uns für Variante d). Auf jeden Fall sollte man mindestens 4 h Transferzeit für die 117 km von Galle zum Flughafen Colombo Bandaranaike einplanen. Bei uns sah das zeitlich letztlich wie folgt aus: Klimatisierter Highwaybus nach Maharagama 13.00-14.38 Uhr (scheint fixe Abfahrtszeiten zu haben), lokaler Bus nach Colombo Fort 14.42-15.50 Uhr (trotz zwischenzeitlichem Aufenthalt wegen eines kleinen Auffahrunfalls des Busfahrers, woraufhin uns der Bushelfer zu einer alternativen Haltestelle führte und wir dort nach bereits 7 min einen anderen Bus erwischten), klimatisierter Highwaybus zum Flughafen 16:10-16:55. Der Highway war tatsächlich unserer Autobahn ähnlich, so dass man dort zügig und deutlich sicherer als auf den Landstraßen vorankam.

Pünktlich mit der Fahrt zum Flughafen begann es zu regnen, was sich kurz nach Betreten des Flughafens in einen monsunartigen Schauer ausweitete. Es war also genau richtig an der Zeit, nun nach Hause zu reisen. Im 1. Stock des Flughafengebäudes lächelte uns ein Burger King-Schild an. Ich verspürte Lust nach einem ausgiebigen Burger-Mahl, entschied mich aber ganz schnell dagegen, als ich feststellte, dass die günstigsten Menüs bei 17 USD (!) begannen. Unverschämt! Die Airline (Oman Air) bestätigte ihre guten (Essen, Service, Auswahl im Seat Entertainment) aber auch schlechten Eigenschaften (Seat Entertainment Performance, Beinfreiheit) vom Hinflug. Hinzu kam, dass diesmal unter einigen Sitzen (so auch unseren) die Rettungswesten fehlten, was gar nicht geht. Diese wurden dann auf Verlangen „aufgefüllt“ und es gelang uns glücklicherweise wieder auf beiden Flügen, das Defizit „Beinfreiheit“ durch Sitzen in der Reihe am Notausgang zu eliminieren.

Fazit: 

Viele bezeichnen das Reiseziel Sri Lanka als „Indien light“, was man in gewisser Weise auch nachvollziehen kann: Kultur, Religion und Preisniveau sind mit Indien vergleichbar, Infrastruktur, Straßenzustände und hygienische Verhältnisse sind Welten besser. Und wir haben die Mehrheit der Sri Lanker (Colombo mal außen vorgelassen) als zuvorkommende, faire und freundliche Menschen kennengelernt. Es gibt nur wenige Länder, die in Sachen Transport bzgl. der Flexibilität mithalten können: In Sri Lanka fahren die Busse frequent, so dass selbst Umsteigen selten länger als ein paar Minuten dauert, die bekannten Ort sind (mit Ausnahme des Flughafens Colombo) gut vernetzt und als Rückfalllösung steht immer die Möglichkeit einer Taxifahrt zur Verfügung. Auch die Bahn nimmt jeden mit, ungeachtet der Platzverhältnisse im Zug. Die Abwicklung der Strecken selbst dauert allerdings recht lang, oft liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 30 km/h oder sogar darunter. Das Preisniveau gehört zu den günstigsten weltweit, lediglich Touristenattraktionen fallen durch eine separate Preisgestaltung durch recht hohe Kosten auf. Ella und die Strände sind im Vergleich zu den übrigen Gegenden etwa mit dem Preisfaktor 2 einzukalkulieren. Es gibt sicherlich Länder, die großartigere Sehenswürdigkeiten zu bieten haben als das ehemalige Ceylon, jedoch ist definitiv auch eine Rundreise durch Sri Lanka eine lohnenswerte Tour mit schönen Stränden, naturreichem Hochland, interessanten Tempeln und netten Begegnungen.