Reisebericht Philippinen incl. Beijing (China) 2020

2. Teil: Philippinen

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2. Tag – Mo, 30.12.2019: Manila – Treffen mit Juliets Familie, 30 °C, leicht bewölkt

Nachdem wir nach nächtlicher Landung gegen 02.30 Uhr in unserem vorgebuchten Appartement in den Avida Towers angekommen waren, schliefen wir ca. 4 h, bevor wir gegen 07.00 Uhr von Juliets Schwester Kristel abgeholt und zu einem privaten Eventhotel gebracht wurden, wo uns ein Pool, eine Küchenecke, Sitzgelegenheiten sowie ein paar Zimmer zur Erholung erwarteten. Hier trudelten im Lauf des Vormittags Juliets Cousinen incl. Familie, Juliets Eltern sowie Schwester Shara mit Familie sowie ein paar weitere Verwandte ein. Es wurde gekocht, Fisch gegrillt und im Pool gebadet.

Gegen Mittag bedienten sich alle am reichhaltigen Buffet aus gegrilltem Fisch, Thunfisch, Spanferkel, Pork Adobo, Glasnudelgerichten, Reis, Obstsalat, etc. Gegen 17.30 Uhr war dann alles wieder vorbei. Für uns bedeutete das ein leckeres Abendessen bei Shara aus den Resten des heutigen Buffets.

3. Tag – Di, 31.12.2019: Manila, 30 °C, leicht bewölkt

Heute stand zunächst Ausschlafen an. Es folgten ein kleiner Einkauf und ein Mittagessen im philippinischen Fast Food-Restaurant Jollibees in der dem Appartementtower gegenüberliegenden SM Mall Sucat. Nach einem anschließenden Mittagsschlaf fuhren wir erneut zu Shara. Wir kauften noch etwas für das Silvesterabendessen ein und bereiteten selbiges vor. Nachdem wir geschlemmt hatten, waren wir gegen 22 Uhr zurück in unserem Appartement, was wir für ein weiteres Aufholen unseres Schlafdefizits nutzten. Dank der neuerlichen Regelungen durch Präsident Duterte wurde dieses Jahr zur Jahreswende nicht mehr die ganze Nacht durchgeballert sondern lediglich in einem schmalen Zeitfenster nach Mitternacht Feuerwerkskörper abgeschossen.

4. Tag – Mi, 01.01.2020: Nord-Luzon – Baguio, 24 °C, sonnig

Heute begann unsere 7-tägige Rundreise zusammen mit Juliets Eltern, ihrer Schwester Kristel sowie ihrer Schwester Shara mit Familie und Haushälterin. Da neben Sharas Auto ein weiteres Fahrzeug benötigt wurde, hatten wir über den im Stadtteil Las Pinas ortsansässigen Autovermieter „RCBS Car Rentals“ einen 7-sitzigen Suzuki Ertiga gebucht. Bei aller chaotischer Vorabstimmung incl. einigem Hin und Her bzgl. des finalen Fahrzeugtyps wurde uns letztlich aber zu einem guten Preis ein solider japanischer Mini-SUV zur Verfügung gestellt, der trotz des vergleichsweise kleinen Hubraums aber sehr gut mit den anderen Fahrzeugen mithalten konnte. Um 08.30 Uhr brachen wir gemeinsam mit 2 Fahrzeugen Richtung Norden auf. Aufgrund des Neujahrsfeiertags war zu dieser Stunde erwartungsgemäß wenig Verkehr, so dass wir ohne größere Probleme durch die EDSA in Manila kamen und mit annähernd 150 km/h über recht leere Expressways (NLEX, SCTEX und TPLEX) donnern konnten. Ein obligatorischer Zwischenstopp am über der anschließenden Bergstraße (Kennon Road) wachenden Löwenkopf durfte natürlich nicht fehlen. Die Kennon Road wies spektakuläre und steile Passagen auf, an denen sich einige Fahrzeuge schwer taten. Gegen 13 Uhr hatten wir das hoch über dem Stadtteil La Trinidad liegende Homestay in Baguio erreicht, was für die hiesigen Straßenverhältnisse eine durchaus akzeptable Zeit für die absolvierten 285 km war.

Gegen 15 Uhr nahmen wir in der SM Mall in Baguio ein spätes Mittagessen im dortigen Food Court ein, bevor wir anschließend der Kirche einen Kurzbesuch abstatteten und dann gegen 16 Uhr durch den großzügigen Burnham Park, der grünen Lunge Baguios, schlenderten. Hier gab es neben Fußballfeldern und Spielplätzen einen Indoorbereich, der über Autoscooter und diverse Kinderbelustigungsprogramme verfügte sowie einen Outdoorbereich, wo Kinder Kettcar und Fahrrad fahren konnten. Rund um einen See genossen die Filipinos das gute Wetter in den Grünanlagen. Wir mieteten uns für 30 min ein Paddelboot für einen Ausflug auf dem sehr stark mit Paddel- und Tretbooten frequentierten See – Kollisionen inklusive 😉

Mit anbrechender Dunkelheit machten wir uns auf den Rückweg zu unserer Unterkunft, wo wir gegen 18.30 Uhr in einer der Appartementküchen mit der Vorbereitung eines Abendessens begannen. Um 19.30 Uhr war es vollbracht und wir ließen uns Reis- und Nudelgerichte schmecken. Ich ließ den Abend bei einem kühlen Red Horse Bier mit Blick auf das nächtliche Baguio ausklingen.

5. Tag – Do, 02.01.2020: Nord-Luzon – Umgebung von Baguio, 26 °C, sonnig

Wir begannen den Tag um 8 Uhr mit einem ausgedehnten warmen Frühstück. Als ersten Besichtigungspunkt für heute steuerten wir um 10 Uhr eine im Stadtteil La Trinidad gelegene Erdbeerfarm an. Der Norden Luzons ist die einzige Gegend auf den Philippinen, wo Erdbeeren wachsen können, was zu der Präsenz zahlreicher Erdbeeranbaugebiete führt.

Ein Drohnenflug über die mit Erdbeeren und Salat belegten Felder rundete unseren Besuch ab.

Bei unserer Weiterfahrt durch Baguio kamen wir gegen 11 Uhr durch das farbenfrohe Valley of Colors, einem Armenviertel, das nach dem Vorbild einiger Favelas in Rio der Janeiro durch Gemälde und Street Art künstlerisch aufgehübscht worden war. Von einer in das im Hang liegende Viertel führende Hängebrücke hatten wir einen tollen Fotoblick.

Um 11.30 Uhr besuchten wir die chinesisch geprägte Bell Church. Die Kirche selbst war eher schlicht, die tempelartige Anlage jedoch war ansprechend gestaltet.

Um 12.30 Uhr gab es ein Mittagessen bei einem der zahlreichen Jollibees der Stadt, wobei die Wartezeiten des Prädikats „Fast Food“ eher unwürdig waren. Nächstes Ziel war das Diplomat Hotel, eine Bauruine in Bestlage auf einer der höchsten Erhebungen Baguios, das früher 33 Hotelzimmer zur Übernachtung anbot. Neben einem tollen Ausblick über die Umgebung bot die Ruine abgefahrene Wandgemälde und fast schon den Charme eines runtergekommenen Berliner Stadtviertels 😉

Um 15.30 Uhr stand mit einem Besuch des Stammesdorfes Tan-awan Village, das allerdings lediglich 3-4 traditionelle Holzhäuser und ansonsten eher einen interessanten Spaziergang durch die z.T. dschungelartige Hügelbewachsung bot, der letzte Programmpunkt für heute an.

Gegen 16.30 Uhr waren wir zurück im Appartement, wo es um 18.30 Uhr einmal mehr ein aufwändiges warmes Abendessen gab.

6. Tag – Fr, 03.01.2020: Nord-Luzon – Sagada, 23 °C, sonnig

Da heute eine längere Fahrt durch bergige Umgebung anstand, nahmen wir bereits um 6.30 Uhr ein Frühstück zu uns. Um 8.10 Uhr brachen wir dann in Richtung Sagada auf. Die Fahrt führte uns über teils abenteuerliche, aber stets landschaftlich reizende Serpentinenstraßen, auf denen das Überholen ständige Konzentration verlangte, man als jemand, der gerne auch mal anspruchsvollere Strecken mit dem Auto fährt, aber dennoch voll auf seine Kosten kam. Mir war diese kurvenreiche Fahrt definitiv lieber als die Teilnahme an einer Blechkarawane durch eine staugeplagte Millionenstadt.

Wir legten 3 Stopps für Foto- und Toilettenpausen ein und saßen um 12.40 Uhr nach erfolgreichem Checkin in unserer heutigen Unterkunft in einem lokalen philippinisch-koreanischen Restaurant, in dem ich mir Hähnchen süß-sauer schmecken ließ.

Als Unterkunft stand uns insgesamt 8 Erwachsenen und 4 Kindern ein komplettes Haus mit 4 Schlafzimmern, einem großen Koch- und Wohnbereich sowie 2 Bädern zur Verfügung.

Zunächst machten wir uns nochmal auf den Weg ins Echo Valley, wo es die bekannten, in Felsnieschen untergebrachten „hängenden Särge“ zu bewundern gab.

Vor ein paar Jahren war es wohl noch möglich, diesen ca. 2×30-minütigen Fußweg alleine und ohne die Entrichtung von Gebühren zurückzulegen, inzwischen versuchten die hier lebenden Igorot allerdings, aus allem Geld zu machen. So wurde nicht nur eine personenbezogene „Eintrittsgebühr“ fällig, sondern auch noch die Verpflichtung zu einem Guide. Da der Preis mit 300 PHP (ca. 5.50 EUR) pro Gruppe akzeptabel war und wir so auch noch das ein oder andere über die Traditionen der Igorots erfuhren, hatten wir eingewilligt und so in ca. 90 min diese Must-See-Attraktion wahrgenommen.

Gegen 17.10 Uhr waren wir zurück in unserem gemütlichen Häuschen und ließen uns später ein gutes Abendessen und ein Bierchen schmecken.

7. Tag – Sa, 04.01.2020: Nord-Luzon – Sagada-Vigan, Vigan, 23-30 °C, sonnig

Heute standen Juliet, Julius, Shara und Sean um 4.45 Uhr auf, um vom Mt Kiltepan aus einen Sonnenaufgang mit der hier häufig zu beobachtenden „Sea of Clouds“, der Ansammlung der Wolken in einer oder mehrerer der zahlreichen Bergkämme zu beobachten. Leider war der Zugang zum Mt Kiltepan ohne weitere Hinweise gesperrt, so dass wir nach alternativen Anhöhen in der Umgebung suchten. Auf dem Weg zu einem unweiten Viewpoint wurden wir bei der Passage einiger Verkaufsbuden durch Einheimische  / „Offizielle“ (?) des Stands „More Fun in the Philippines“ gestoppt, die uns erklärten, dass wir uns für den Besuch des Aussichtspunkts registrieren, eine personenbezogene Gebühr entrichten und einen Guide für 800 PHP (ca. 15 EUR) buchen müssten. Bei einem Hinterfragen der Gebühren und der Notwendigkeit eines Guides für die Beobachtung eines Sonnenaufgangs wurden die Herren recht ungehalten. Da wir es nicht einsahen, für das Naturereignis eines Sonnenaufgangs und ein paar Meter Fußweg eine derart hohe und für mich fragwürdige Gebühr zu bezahlen, verzichteten wir auf den Abstecher und fuhren zu einem nahegelegenen Hotel, von dessen Vorplatz aus man den Sonnenaufgang normalerweise auch gut verfolgen konnte. Da es heute in diesem Gebiet ohnehin neblig war, gab es hier nicht viel zu sehen, so dass wir zu unserer Unterkunft zurückkehrten. Von einer dortigen Anhöhe konnten wir letztlich aber doch noch einen Blick auf die hinter den Bergen hervorquellenden Wolken („Sea of Clouds“) erhaschen. Um 7 Uhr stärkten wir uns zusammen mit den anderen durch ein Frühstück und entschieden uns aufgrund der in Sagada vorherrschenden Masche der Geldmacherei gegen einen Besuch der hiesigen Höhlen, weil auch für diese wieder eine Registrierung, eine Pro-Kopf-Gebühr und ein noch teurerer Guide fällig geworden wären. So machten Juliet, Thea, JC und ich um 8.10 Uhr in ca. 1-stündiger Fahrt einen Abstecher zu den Maligcong Reisterrassen. Auf dem letzten Stück der schmalen Bergstraße nahmen wir eine alte Frau mit Gepäck mit, die sich über die Einsparung des beschwerlichen Fußwegs freute. Die Terrassen waren weniger ansprechend, da sie recht überschaubar und auch bereits abgeerntet waren.

Anders jedoch die auf dem Weg liegenden Reisterrassen, die zudem noch von einem Fluss gesäumt wurden. Um 10.20 Uhr waren wir zurück in Sagada, von wo aus wir um 10.40 Uhr unsere Weiterfahrt nach Vigan begannen. Unser Versuch, den direktesten Weg zu nehmen, was uns ca. 50 km gegenüber der Hauptstraße eingespart hätte, wurde nach ca. 30 min gestoppt, da die Straße aufgrund von Bauarbeiten derart stark beschädigt war, dass nach Info eines Einheimischen aufgrund der Länge der Einschränkungen eine Weiterfahrt mit unseren Fahrzeugen nicht empfehlenswert war. Da es keine alternativen Umfahrungen gab, kehrten wir nach Sagada um, um um 11.40 Uhr einen erneuten „Anlauf“ nach Vigan zu unternehmen. Die Fahrt führte uns zunächst einmal mehr durch herrliche Berglandschaft. In der Middle of Nowhere war dann plötzlich die Straße wegen einer nicht passierbaren Brücke gesperrt. Hier gab es allerdings eine Umfahrungsmöglichkeit, wenngleich diese eine der bislang abenteuerlichsten „Querbeet-Passagen“ darstellte, die derart großen Steigungen aufwies, dass unser Mietwagen dies nur mit Traktionsverlust meistern konnte. Wir genossen ein Mittagspicknick mit Blick auf Reisfelder und ein Dorf. 

Später kamen wir dann ans Meer, wo die Straßen voller, aber auch unspektakulärer wurden. In San Esteban legten wir einen knapp halbstündigen Strandstopp ein, den Thea für ein erstes Herumplanschen nutzte.

Um 17.07 Uhr hatten wir nach knapp 5.5 h, wovon knapp 1 h Pausenzeiten waren, unsere eher rudimentäre Unterkunft in Vigan erreicht. Zunächst nahmen wir ein paar leckere Empanadas zu uns, die eine Frau gegenüber unserem Haus an ihrem Straßenstand frisch zubereitetete. Dann brachen wir gegen 18.30 Uhr nochmal zu einem kurzen Streifzug durch die Stadt Vigan auf. Letztlich markierte die Calle Crisologo, die sich durch die Altstadt ziehende Fußgängerzone, die von zahlreichen attraktiven Altbauten flankiert wurde, die Hauptattraktion.

Nachdem wir diese komplett abgelaufen hatten, setzten wir die Kinder in eine der Pferdekutschen, so dass sie in ca. 15 min Fahrt nochmal die fußfaule Möglichkeit einer nächtlichen Besichtigung hatten.

8. Tag – So, 05.01.2020: Nord-Luzon – Vigan, Vigan-Alaminos, 30 °C, sonnig

Den Vormittag nutzten wir nach einem Frühstück erneut für eine Besichtigung Vigans. Diesmal unternahmen auch Juliet und ich mit Thea eine ca. 30-minütige Kutschfahrt bei Tageslicht, die uns auch abseits der Calle Crisologo führte.

Es schloss sich ein Besuch der Kirche Vigans sowie des Burgos Museums und des Bantay Bell Towers an.

Anschließend statteten wir noch dem hiesigen Zoo einen Besuch ab, einem immerhin kostenlosen Projekt des ortsansässigen, korrupten Politikers Baluarte, der seinen Privat-Zoo der Öffentlichkeit zur Verfügung stellte. Hier gab es neben einer Ausstellung präparierter Tiere Afrikas (z.T. wohl selber erlegt) und diversen Kleintieren, wie Hamstern, Schlangen und Vögeln auch ein Zebra und zwei Tiger zu sehen.

Als guter Snack zwischendurch boten sich saure Mangos mit Fischpaste an 🙂

Unser geschmackvolles Mittagessen nahmen wir im Hidden Garden ein, einer mit einer Farm kombinierten Grünanlage, die auch ein großes ansprechendes Restaurant bot.

Um 13.55 Uhr brachen wir zu unserer Weiterfahrt nach Alaminos auf. Diese gestaltete sich aufgrund des heftigen Verkehrs und der gegen 18 Uhr einsetzenden Dunkelheit als zäh, so dass wir um 19 Uhr eine Erfrischungspause mit Abendessen bei Wendy´s in Dagupan einlegten. Erst gegen 21 Uhr hatten wir nach etwa 7-stündiger Fahrt (davon ca. 45 min Pause) unser gebuchtes Haus in Alaminos erreicht. Da auch unser Vermieter eine von uns für morgen geplante Bootstour durch die 100 Islands anbot, buchten wir gleich eine bei ihm.

9. Tag – Mo, 06.01.2020: Nord-Luzon, Alaminos – 100 Islands, 30 °C, sonnig

Gegen 8.45 Uhr brachen wir zur unweiten Schiffsanlegestelle auf, wo sich bereits zahlreiche – insbesondere inländische – Touristen eingefunden hatten. Unglücklicherweise waren – wohl aufgrund eines seit heute verbindlichen Erlasses, dass nur noch registrierte Boote die bei Touristen so beliebten Touren durch die Inselwelten anbieten durften – für heute alle Bootstouren abgesagt. Nach kurzem Gespräch mit den Offiziellen gab es im 2-3 km entfernten Nachbarort aber wohl registrierte Boote, mit denen Ausfahrten möglich waren. Da wir aufgrund der kurzen Entfernung unseres Hauses zum Hafen nur mit 1 Fahrzeug gefahren waren und die anderen zu Fuß gelaufen waren, nahmen wir nun zusätzlich zu unserem 7-Sitzer noch ein Tricycle, so dass wir zügig nach Bued transferieren konnten. Dort charterten wir ein 15-sitziges Boot incl. zweier Bootsführer für uns und brachen um 9.30 Uhr zum Island Hopping auf. Den ersten Stopp markierte um 9.55 Uhr Governors Island, das nach der Überwindung einiger Treppenstufen einen herrlichen Blick auf das benachbarte Virgin Island sowie eine weitere Insel bot, den ich u.a. auch per Drohne festhielt.

Hier gab es auch die Möglichkeit zum Ziplining nach Virgin Island. Unser zweiter Stopp galt um 10.35 Uhr der Insel Pilgrimage Island. Während die anderen badeten, lief ich die über 1000 Stufen, die gleichzeitig einen Kreuzweg markierten, auf den Gipfel der Insel hinauf, der von einer übergroßen Jesusstatue „Christ the Saviour“ gekrönt wurde. Da es sich um einen heiligen Ort handelte, verzichtete ich auf einen Drohnenflug und genoss die herrliche Aussicht.

Um 11.20 Uhr setzte unser Boot seine Fahrt nach Quezon Island fort, das wir nach 15 min erreicht hatten. Hier legten wir eine ausgedehnte Pause ein, sowohl am Strand als auch in einem angemieteten Pavillon, wo wir grillten und ein Mittagessen einnahmen.

Ein erneuter Drohnenflug gewährte grandiose Blicke aus ca. 200 m Höhe auf die weit unten liegende Insel, die ständig von Auflegerbooten angefahren wurde.

Um 14.36 Uhr ging es dann weiter zu einem Schnorchelspot, den Juliet und ich zum Abschwimmen eines kleinen Korallenriffs nutzen. Neben wenigen interessanten Korallen waren allerdings kaum Fische zu sehen. Nach 10 min Weiterfahrt hatten wir gegen 15.10 Uhr schließlich Marcos Island, die vierte und letzte Insel unserer heutigen Besichtigungstour erreicht. Diese Insel bot eine Höhle, in die man aus einer Anhöhe hineinspringen und im unteren Bereich wieder schwimmend in Richtung Strand verlassen konnte. Juliet gönnte sich diesen Spaß zweimal, während ich mich mit Filmen und einem Drohnenflug begnügte.

Um 15.45 Uhr traten wir mit unserem Boot die Rückfahrt an, so dass wir um 16.08 Uhr wieder unseren Ausgangspunkt Bued erreicht hatten. Außer Abendessen, ein paar kühlen Getränken und einem kurzen Besuch der Promenade zusammen mit Juliet und Thea stand heute nichts mehr an.

Da Julius kurzfristig zum Dienst auf einem Schiff in der Karibik abberufen wurde, musste er mit seiner Familie bereits heute abend zurück nach Manila reisen.

10. Tag – Di, 07.01.2020: Nord-Luzon – Bolo Beach, Alaminos-Manila, 30 °C, sonnig

Nach den vorgestrigen Erfahrungen der staureichen Hauptverkehrsstraßen änderten wir unseren Plan derart ab, dass wir heute keinen Zwischenstopp in Subic einlegten. Stattdessen brachen wir kurz vor 8 Uhr zum Bolo Beach auf, wo Thea nochmal 45 min im Wasser planschen und Sandburgen bauen konnte.

Dann brachen wir zu unserer nervenaufreibenden Rückfahrt nach Manila auf, die damit begann, dass uns nach fast 40 km Umweg zugunsten einer längeren Nutzung von mehrspurigen und mautpflichtigen Expressways zweimal der Zugang zum Expressway aufgrund von Sperrungen verwehrt wurde. Immerhin versüßten wir uns die lange Fahrt durch einen 90-minütigen Zwischenstopp mit reichhaltigem Mittagessen mit Pizza, Pasta, Knoblauchbrot, Hähnchen und Caesars´s Salad bei Shakeys.

Während die Weiterfahrt über die Expressways TPLEX, SCTEX und NLEX halbwegs flüssig lief, nahm das Desaster ca. 30 km vor dem Zentrum Manilas seinen Lauf, als wir in einem der häufigen Megastaus entlang der EDSA versanken. Hier brauchten wir für wenige Kilometer über 2 Stunden und das bei ständigem Gehupe, Gestank von Abgasen und dem permanenten Risiko von Fahrzeugkontakt. Entlang der EDSA reihte sich ein Autohaus ans andere. Das Audi-Autohaus warb mit einem überdimensional großen Plakat für den neuen Q3: „The all-new 2020 Audi Q3 has arrived“ – dabei hatte ich bislang in diesem Urlaub auf den Philippinen allerdings erst 1 Audi gesehen. Die Konkurrenz lag aber auch nicht besser: keinen Porsche, 1 VW, 2 Mercedes und 3 BMWs waren die magere „Ausbeute“ der deutschen Premiumhersteller. Nach fast 10 h on the road und über 8 h im Auto wartete nur noch das Bett in unserem Appartement in den Sucat Towers auf uns.

11. Tag – Mi, 08.01.2020: Manila – Projektvorbereitungen, 30 °C, leicht bewölkt

Nachdem Juliet durch ihren Vortrag über die Philippinen in Gaimersheim Spendengelder von über 400 EUR für ein kleines Projekt für Straßenkinder einsammeln konnte, standen heute diverse Einkäufe auf dem Programm. Dazu fuhr Juliet mit ihrer Mutter und Shara in die Divisoria, wo es günstig Schulmaterial zu erstehen gab. Zudem ergab sich dort (natürlich) auch die Gelegenheit zum Kauf einiger Kleider für Thea. Da die Besorgungen für Thea (und mich!) eher nervenaufreibend gewesen wären, verbrachten wir den Vormittag am Pool der Sucat Towers.

Mittags gingen wir in die gegenüberliegende SM Mall Sucat zum Mittagessen, nach einer Mittagspause fuhren wir mit unserem Mietwagen in die Mall of Asia, wo wir für Thea einen Voucher für einen vergünstigten Eintritt in einen Indoor-Spielplatz erworben hatten. Dort konnte sie sich von 16 bis fast 18 Uhr zusammen mit zahlreichen anderen Kindern austoben.

Dann stieß Juliet wieder zu uns und wir kauften gemeinsam noch Fleisch und Getränke für das morgige Projekt. Nach einem kurzen Fast Food-Stopp stand eigentlich nur noch die Rückgabe unseres treuen Suzuki Ertiga an, allerdings verzögerte sich alles durch neuerliche Staus erneut so sehr, dass wir erst gegen 22 Uhr zurück in unserem Appartement waren.

12. Tag – Do, 09.01.2020: Manila, Projekt für Straßenkinder, 30 °C, leicht bewölkt

Da wir bereits um 06.30 Uhr wach waren, standen wir auch gleich schon auf, packten unsere Gepäckstücke für die morgige Weiterreise nach Cebu um (wir hatten für die nächsten 13 Tage aufgrund der Inlandsflüge nur 1 Handgepäckstück pro Person eingeplant) und riefen ein Taxi für den Weg zum Haus von Juliets Eltern, von wo aus wir das Projekt für Straßenkinder durchführen wollten. Zum einen war es von hier aus nicht sehr weit in das als Slums zu bezeichnende Wohngebiet im Stadtteil Las Pinas und zum anderen hatte Juliet sämtliche gestern erworbenen Utensilien hier bereits zwischengelagert. In rund 1.5 h präparierte ich mit der Hilfe von Shara für 100 Kinder jeweils eine Klarsichtmappe, die ein Geschichten-/Märchenbuch, ein Schulheft, einen Notizblock, eine Packung Wachsmalstifte, eine Schere und drei Stifte enthielt.

Juliet, ihre Eltern und eine Nachbarin waren derweil dabei, Essen für die Kinder vorzubereiten: Burger, Spaghetti und gebratene Hähnchen.

Später unterstützten noch Shara und Juliets Cousine Anabel bei der aufwändigen Zubereitung der Mahlzeiten und deren Verpackung. Die Kosten für die Schulutensilien und die Essenszutaten konnten durch die Spenden im Zuge von Juliets Philippinen-Vortrag sowie einiger Bekannter gestemmt werden. Ich sortierte anschließend noch einen 90l-Rucksack voller Kinderklamotten sowie eine Tüte Kuscheltiere, die uns beide die Caritas in Gaimersheim kostenlos zur Verfügung gestellt hatte.

Gegen 14 Uhr war es dann soweit: In der Squatters Area, einer Wellblechsiedlung in Las Pinas bauten wir einen „Stand“ mit den Klamotten, Kuscheltieren, den in Mappen verpackten Kinderschulsachen, dem Essen und Getränkepäckchen auf. Unsere Präsenz hatte sich relativ schnell herumgesprochen und es kamen zahlreiche Kinder – mit und ohne Eltern – und freuten sich über unsere Gaben.

Nach ca. 30 min waren 100 Kinder „durch“ und unsere Vorräte damit aufgebraucht. Summa summarum war die Aktion ein voller Erfolg gewesen und wir haben viele strahlende Kinder- (und Eltern-)Gesichter gesehen 🙂

13. Tag – Fr, 10.01.2020: Flug Manila-Cebu, Cebu, 30 °C, leicht bewölkt

Da unser Flug von Manila nach Cebu auf 12.05 Uhr terminiert war, lohnte sich heute kein besonderes Programm mehr. Wir schliefen aus und wurden anschließend von Shara und Juliets Eltern abgeholt. Da wir feststellen mussten, dass die neu eröffnete Ayala Mall erst um 11 Uhr morgens öffnet, es aber erst 10 Uhr waren, entschieden wir uns, direkt zum Flughafen weiter zu fahren. Dort schlenderten wir ein wenig durch die Geschäfte und nahmen gegen 11 Uhr ein frühes und überraschend leckeres Mittagessen bei der chinesischen Fast Food Kette Chowking zu uns. Unser Flug ging nahezu pünktlich raus und die Airline Cebu Pacific erwies sich als sehr großzügig: Um Kosten zu sparen, hatten wir für uns drei den Handgepäcktarif gebucht, aber dennoch 2 Gepäckstücke pro Person dabei. Auf unsere vorherige Nachfrage meinte das Personal, dass eines das Handgepäckstück sei und das andere als die zusätzlich erlaubte „kleine persönliche Tasche“ durchgehe – sehr tolerant bei z.B. meinem 35 l-Rucksack 😉 Am Flughafen in Cebu wurden wir nach leicher staubedingter Wartezeit von Sir Cross „King“ Abarintos, dem Sohn von Juliets Verwandten in dessen Toyota abgeholt. Bei unserer Fahrt ins Zentrum Cebus stellte ich fest, dass die Verkehrssituation hier nicht wirklich besser als in Manila war – wir verbrachten auch hier etliche Zeit im Stau. Nachdem wir am Haus der Familie Abarintos angekommen waren, entschieden wir uns für ein gemeinsames Abendessen mit deren inzwischen erwachsenen Kindern Sir Cross „King“, Sir Jeremy „Dean“ und Sephora (die Eltern waren dienstlich bedingt beide noch nicht im Haus). Wir fuhren gemeinsam in die vor ein paar Jahren neu eröffnete Megamall „SM Seaside“, wo wir in einem koreanischen Restaurant ein leckeres Abendessen mit Lechon, Thunfisch, Frühlingsrollen, Suppe, etc. zu uns nahmen.

Anschließend übernachteten wir im zur Verfügung gestellten Gästezimmer.

14. Tag – Sa, 11.01.2020: Cebu, Cebu-Moalboal, White Beach, 29 °C, leicht bewölkt

Da Thea bereits seit 5 Tagen einen ungewöhnlich hartnäckigen Husten hatte und der Hustensaft keine so rechte Abhilfe schuf, nutzten wir die Gelegenheit, dass die Schwester des Hausherrn Radi Abarintos Kinderärztin war und fuhren in nahezu 90 min im von der Familie zur Verfügung gestellten Toyota quer durch Cebu zu deren Praxis. Wir nahmen Sephora mit, die anschließend noch einen Zahnarzttermin wahrnahm. Die kurze zeitliche Lücke zwischen Kinderarzt und Zahnarzt nutzten wir, ein befreundetes Pärchen aus Deutschland zu treffen, das für Juliet ein Parfüm, das volumenmäßig über den Handgepäckbestimmungen lag, mitgenommen hatte. Anschließend nahmen wir gemeinsam mit Dean, Sephora und deren Vater in einem koreanischen Restaurant ein schmackhaftes Mittagessen ein – es gab u.a. Hähnchen süß-sauer, Rindfleischstreifen, Tofu, Eierkuchen, Kimschi, usw.

Gegen 14 Uhr waren wir zurück am Haus und bekamen für die nächsten 2 Tage einen Toyota Innova zur Verfügung gestellt. Mit diesem starteten wir um 14.15 Uhr in Richtung Moalboal. Nach 3 h Fahrt hatten wir den White Beach / Basdaku Beach erreicht. Wir genossen noch angenehme 45 Minuten, in denen Thea im Sand spielen konnte und wir einen bilderbuchartigen Sonnenuntergang beobachten konnten.

Anschließend fuhren wir zu unserem Übernachtungsdomizil, eine von einem Deutschen geleitete Bungalowanlage inmitten des Dschungels. Nach einem Abendessen aus unserem Proviant im netten Ambiente der nächtlich beleuchteten Anlage quartierten wir uns in unsere authentische Bambushütte ein und lauschten den nächtlichen Geräuschen des Dschungels.

15. Tag – So, 12.01.2020: Panagsama Beach, Wasserfälle, Oslob, 28 °C, Sonne und starke Bewölkung

Da wir mit dem ersten Aufwachen Regen vernehmen konnten, drehten wir uns nochmal um und schliefen bis ca. 8 Uhr. Bis dahin hatte der Regen aufgehört und wir nahmen ein ausgedehntes Frühstück in unserer Anlage ein.

Das österreichische Pärchen am Nachbartisch war gerade zu einer 6-monatigen Asien-Rundreise aufgebrochen. Um 9.20 Uhr brachen wir zum Panagsama Beach auf.

Während der Strand eher durchschnittlich war, bot er aber tolle Schnorchelmöglichkeiten. Bereits unweit des Strands war ein noch relativ gut erhaltenes Korallenriff zu bestaunen, an dessen Kante verschiedenste Fische, wie u.a. Aale und ganze Sardinenschwärme bestaunt werden konnten.

Lediglich die auch oft zu beobachteten Wasserschildkröten blieben uns diesmal verwehrt. Gegen 11.30 Uhr nahmen wir im Strandrestaurant La Tegola Cucina Italiana unser Mittagessen zu uns – diesmal gab es weniger landestypisch Pizza und Jägerschnitzel und das ganze bei tollem Blick über das türkisblaue Wasser unter uns.

Nachdem wir uns gegen eine Bootsfahrt zur unweit Insel Pescador Island entschieden hatten, brachen wir um 12.30 Uhr in Richtung Südspitze Cebus auf. Um 13.35 Uhr hatten wir den Parkplatz der Dao Wasserfälle erreicht. Die eigentlich max. 20 min Fußweg legten wir mit Thea in rund 27 Minuten zurück. Dabei führte der Weg durch dschungelartige Vegetation und es mussten einige Male Wasserläufe durchwatet und rutschige Passagen am Fels überquert werden.

Den Pool am Fuß des Wasserfalls nutzen Thea und Juliet für ein Bad, bevor es um 14.50 Uhr wieder in 27 Minuten zurück zum Parkplatz ging.

Auch hier war die „Unsitte“ eingeführt worden, verpflichtend einen Guide mitzunehmen und sich zu registrieren. Da die Kosten aber lediglich 40 PHP pro Erwachsenem betrugen und der Guide auf Trinkgeldbasis operierte, war das im Gegensatz zur Praxis in Sagada noch akzeptabel (obgleich ich ein Fan eigenständiger Aktionen ohne vorgesetzte Begleitung bin!). Auf unserer Weiterfahrt fiel uns einmal mehr eine Menschenansammlung in einer Seitenstraße auf. Diesmal schauten wir uns das ganze mal genauer an: Hier war eine Arena für Hahnenkämpfe aufgebaut, die nahezu komplett gefüllt war und wo unter der lautstarken Kulisse der Zuschauer zwei Hähne mit Messern an den Krallen aufeinander losgelassen wurden. Frei nach dem Motto „möge einer überleben“ wurde hier in nicht gerade tierschutzgerechter Art dem Publikum ein blutiger Kampf geboten, den ein Hahn nicht und ein Hahn meist nur schwer verletzt überlebte.

Anschließend unternahmen wir noch einen kurzen Abstecher zu den Aguinid Wasserfällen, die wir allerdings nicht in den 6 vorgegebenen „Leveln“ bis zur Spitze besuchten, sondern lediglich für einen eher unspektakulären Fotostopp bis „Level 1“ nutzten.

Die Behausungen der Einheimischen waren unweit gelegen, daher waren zahlreiche Kinder auf den Straßen (bzw. Waldwegen).

Um 16.30 Uhr fuhren wir weiter und hatten ca. 40 min später unsere Unterkunft in Oslob erreicht. Thea machte noch schnell den Hotelpool unsicher, bevor wir nach einer erfrischenden Dusche den 700 m entfernten Nachtmarkt besuchten und für ein Barbecue-Abendessen nutzten.

Im ansässigen 7Eleven kauften wir noch ein paar Getränke für morgen, wobei auch ein Tiger-Feierabendbierchen für heute nicht fehlen durfte.

16. Tag – Mo, 13.01.2020: Oslob – Walhaie, Oslob-Cebu, 30 °C, leicht bewölkt

Nachdem uns einige geraten hatten, uns bereits um 5 Uhr zur Registrierung am Oslob Whale Shark Center einzufinden (um dann hoffentlich direkt zwischen 6 und 6.30 Uhr mit einem der kleinen Boote auslaufen zu können), waren die Meinungen im Internet, eher erst gegen 8 Uhr dort aufzutauchen, wenn die großen Massen bereits durch waren und das Licht besser war (allerdings immer im Hinterkopf behaltend, dass Touren bis spätestens 12 Uhr durchgeführt wurden und bei viel Andrang eine späte Registrierung womöglich keinen Platz mehr hergab). Wir entschieden uns für den Mittelweg und waren kurz vor 7 Uhr am Whale Shark Center. Hier waren bereits Massen an Touristen unterwegs. Die Vorbereitungen für eine Ausfahrt waren in 4 Stationen aufgeteilt: Registrierung (1), Zahlung und Erhalt einer Nummer (2), Briefing (3) und Boarding nach Aufruf der zugeteilten Nummer (4). Während die Schritte 1 bis 3 schnell durchlaufen waren, lautete unsere Nummer 119, während gerade mal (seit ca. 1 h der Öffnung des Centers) Nummer 15 am Zug war. Das Boarding würde also noch entsprechend lange dauern. Wir warteten ungefähr eine Stunde. Da aber gerade erst Nummer 40 aufgerufen war, entschieden wir uns, zunächst mal wieder zum 15 min entfernt liegenden Hotel zurückzukehren und dort eine Stunde auszuspannen und im Pool zu baden. Als wir um 9.30 Uhr wieder zurück am Whale Shark Center waren, waren die Nummern zu unserer Überraschung schon bei 160, es war jedoch kein Problem, sich nachträglich einzureihen. Gegen 10.00 Uhr fuhren wir dann endlich mit einem kleinen Bötchen mit ungefähr 10 anderen Touristen ein paar Meter auf´s Meer raus, wo die Walhaie ihre Kreise zogen. Ehrlicherweise muss man aber sagen, dass dies vermutlich hauptsächlich deswegen der Fall war, weil sie durch 2-3 Boote des Whale Shark Centers gefüttert wurden. Die Walhaie waren schon riesige Kreaturen, die trotz ihrer Harmlosigkeit meinen Respekt hatten. Sowohl von Boot aus als auch besonders während unseres insgesamt 30 minütigen Schnorcheltrips gab es einige Gelegenheiten, einen guten Blick auf die Tiere zu erlangen.

Anschließend fuhren wir zum Duschen und Auschecken zum Hotel. Letztlich hat uns die gerade mal 30-minütige Tour also einen halben Tag gekostet, was schon ein erheblicher zeitlicher Aufwand ist. Da es letztlich aber nicht so viele Möglichkeiten für eine solche Beobachtung gibt und wir zuvor noch keine Walhaie gesehen hatten, hatte sich die Tour letztlich schon gelohnt.  Um 11.55 Uhr verließen wir Oslob wieder, allerdings nicht ohne vorher im 7Eleven noch Hot Dogs und Dumplings zum Mittagessen zu kaufen. Um 13.13 Uhr hatten wir das bekannte Pilgerkloster Simala erreicht. Das zu Ehren Marias gestaltete Kloster war eine beeindruckende Anlage mit zahlreichen Treppen und Bögen, einem schönen Garten und einer mit zahlreichen Goldelementen verzierten Kirche.

Um 14 Uhr setzten wir unsere Fahrt nach Cebu City fort, wo wir zunächst in der SM Seaside Mall noch Zutaten für ein deutsches Abendessen einkauften (Rindfleisch für Gulasch, Hähnchen für Schnitzel, Champignons für Rahmsauce, Pommes-frites, Knödel und Sauerkraut), mit dem wir die Familie Abarintos beglücken wollten. Gegen 17 Uhr startete Juliet dann mit der Vorbereitung, so dass wir gegen 18.30 Uhr alle gemeinsam ein leckeres Abendessen zu uns nehmen konnten.

17. Tag – Di, 14.01.2020: Cebu-Bantayan Island, 30 °C, sonnig

Nachdem wir gegen 8 Uhr fertig gefrühstückt hatten, ließen wir uns um 8.15 Uhr ein Taxi rufen, das uns um 8.25 Uhr zur Verfügung stand. Für die gut 9 km zum North Bus Terminal Cebu benötigten wir aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens eine gute halbe Stunde, so dass wir unmittelbar vor 9 Uhr dort ankamen. Der nächste Bus nach Hagnaya war auf 9.30 Uhr terminiert, fuhr aber sogar schon gegen 9.20 Uhr los. Der Busfahrer fuhr manierlich, lediglich die zugige und kalte Klimaanlage sowie das martialische laute Action-Programm auf dem Bordfernseher nervte. Um 13.22 Uhr hatten wir inklusive eines 20-minütigen Toilettenstopps den Hafen von Hagnaya erreicht. Da wir uns aufgrund des deutlich höheren Preises der Roll-on-/Roll-off-Option des Busses (es gab die Möglichkeit, die Busfahrt direkt bis Bantayan Island durchzubuchen und mit dem Bus auf die Fähre zu fahren) entschieden hatten, checkten wir für die wartende Fähre ein und brachten unser Gepäck mit an Bord. Auf dem zweiten Deck der Fähre waren zahlreiche Etagenbetten in schattiger, luftiger Umgebung aufgestellt, was wir dem stickigen Innenraum vorzogen. Die Fähre verließ gegen 13.37 Uhr den Hafen von Hagnaya und hatte gegen 14.45 Uhr die Anlegestelle von Santa Fe erreicht.

Als erstes ließen wir uns von einem Tricycle zum kleinen aber netten Ananets Hotel fahren, wo wir eincheckten und einen Bungalow bezogen.

Dann nahmen wir dort einen riesigen Wrap und Pommes zu uns, bevor wir den Strand hinter dem Hotel einem Kurzbesuch unterzogen. Dann liehen wir uns für 25 h (1 h hatten wir rausverhandelt) ein Motorrad und fuhren zu einem Strand im Süden der Insel, wo wir einen tollen Sonnenuntergang geboten bekamen.

Da Thea kränkelte, fuhren wir im Anschluss zum Hotel zurück, wo wir auch unser Abendessen zu uns nahmen. Wir kamen mit den beiden am Nachbartisch des kleinen zugehörigen Restaurants sitzenden Deutschen ins Gespräch: ein Audianer aus Ingolstadt mit seinem Kumpel aus Beilngries – klein ist die Welt 😉

18. Tag – Mi, 15.01.2020: Bantayan Island, 30 °C, stark bewölkt

Da Thea leichtes Fieber hatte, schliefen wir aus, kauften ein Frühstück zum Verzehr in unserem Bungalow ein und blieben bis ca. 10 Uhr in selbigem. Dann machten wir einen kurzen Motorrad-Abstecher zu einem Strand nahe des Blue Coral Hotels, wo Thea 1 h im Schatten im Sand spielen durfte.

Unser Mittagessen nahmen wir auf dem zentralen MJ Square im Panyang Restaurant ein – wir bestellten Reis mit Pork Sisig und Gemüse, dazu einen Eistee und einen Mango-Shake. Zwei Kinder, die Muschelketten verkauften und vergeblich versuchten, ihre Ware an den Mann bzw. die Frau zu bringen, luden wir spontan zum Essen ein. Sie freuten sich, gemeinsam mit uns ein Mittagessen zu sich nehmen zu können. Gegen 13.15 Uhr fuhren wir zum Hotel zurück, wo wir Thea (und damit auch uns) einen Mittagsschlaf verordneten. Da sie immer noch leichtes Fieber hatte, fuhr ich gegen 16.30 Uhr noch schnell alleine mit dem Motorrad auf Entdeckungstour, in deren Zug ich die Kirche St. Peter & Paul in Batayan besuchte sowie versuchte, den sehr abgelegenen Paradise Beach anzufahren.

Das gelang mir auch, jedoch sah der Ort weniger paradiesisch aus als erwartet, war dort keine Menschenseele anzutreffen und warnte ein Schild, dass man 50 PHP pro Person zu entrichten habe und es sich um Privatbesitz handele. Daher kehrte ich um und genoss die Abgeschiedenheit der Umgebung und die vereinzelten Häuser, in deren Nähe sich freundliche Kinder scharten. Gegen 17.45 Uhr gab ich das Motorrad zurück und wir nahmen einmal mehr einen schmackhaften Wrap und Pommes in unserem Hotel zu uns. Ein Red Horse Bier rundete den Abend ab 🙂

19. Tag – Do, 16.01.2020: Bantayan Island-Malapascua Island, 28 °C, z.T. sonnig, z.T. stark bewölkt

Wir checkten früh aus, so dass wir die 8.30 Uhr-Fähre von Santa Fe zurück nach Hagnaya erreichten – nicht ohne auf dem Weg per Tricycle zum Hafen noch an einer Bäckerei einen Stopp einzulegen. Die Fähre legte mit etwa 15 min Verspätung ab und hatte gegen 10.05 Uhr den Zielhafen erreicht. Von dort nahmen wir erneut ein Tricycle und hatten um 10.30 Uhr die Don Pedro Junction erreicht (incl. zwischenzeitigem ATM-Stopp). Wenige Minuten später hielt ein Minibus in Richtung Maya, den wir gleich nahmen und so gegen 11.30 Uhr am Maya Old Port angekommen waren. Dort war auch gerade ein Boot nach Malapascua abfahrbereit, jedoch musste man mit kleinen Holzbötchen zu selbigem pendeln. Irgendwie haperte es an der Kommunikation mit den Bootsfahrern, so dass diese uns stehen ließen und das Auflegerboot ohne uns auslief. Daher transferierten wir mit Motorradtaxis zum New Port, wo ebenfalls alle 30 min ein Boot nach Malapascua abfuhr – genügend Mitfahrer vorausgesetzt. Unverständlicherweise nutzten die beiden gerade mal 1 km voneinander entfernt liegenden Häfen Old Port und New Port nicht die gleichen Auflegerboote, so dass in jedem Hafen immer so lange gewartet werden musste bis 15 Personen zusammengekommen waren (es sein denn, man wollte einen entsprechend höheren Anteil an den 1500 PHP Gesamtpreis für das Boot bezahlen) und damit ein Boot ausfahrbereit war. Gegen 12.30 Uhr waren dann am New Port ca. 20 Personen zusammen, so dass wir um 12.45 Uhr endlich ablegten und gegen 13.25 Uhr den Sand von Malapascua Island unter den Füßen hatten.

Die Tour aus Tricycle-Fähre-Tricycle-Minibus-Motorradtaxi-Boot hatte uns letztlich zwar nur ca. 500 PHP, jedoch auch knapp 5 h gekostet. Eine Alternative wäre die mit ca. 2 h deutlich schnellere, mit 3000 PHP aber auch sechsmal so teure Option gewesen! (Interessanterweise kostete ein umgekehrter Direkttransfer von Malapascua nach Bantayan nur 2000 PHP).

Vor Ort nahmen wir zwei Motorradtaxis (Thea und Juliet nahmen mit einer Tasche auf einem Motorrad Platz, ich mit einem Trolley, einem Rucksack und einer weiteren Tasche auf dem anderen Motorrad), die uns in ca. 7 min und einigem Balanceakt zu unserem eher abseits liegenden Hotel an der Nordseite der Insel brachten. Dort stand für heute nur noch Relaxen und Baden an.

Dummerweise hatte das Hotel am Nachmittag die drei von uns zum Essen bestellten Gerichte nicht mehr da, so dass wir tapfer bis zum Abend warteten. Da aber auch zum Abendessen nur eines der von uns gewünschten Mahlzeiten verfügbar war, wechselten wir auf Mungosuppe mit Reis, Pork Sisig (siehe Bild) sowie Mango Shake und Halo Halo.

Mit Sonnenuntergang ging eine tolle Rotfärbung des Himmels einher.

20. Tag – Fr, 17.01.2020: Kalanggaman Island, 28 °C, kurzzeitig stark bewölkt, sonst sonnig

Nach einem Frühstück im Hotel starteten wir um 8.30 Uhr zu unserer gestern gebuchten Inseltour nach Kalanggaman. Das Boot legte letztlich gegen 9.30 Uhr ab und hatte gegen 11 Uhr Kalanggaman erreicht. Kurz vor der Ankunft konnten wir zahlreichen Delphinen im offenen Meer beim Spielen zuschauen. Lag Kalaggaman Island zunächst zwar noch unter einer dichteren Wolkendecke, riss es ca. eine Stunde später auf, so dass die kleine Insel mit ihrer langen Sandbank in tollem Licht lag und das Wasser in den verschiedensten Türkistönen schillerte – besonders gut kam das auf den Luftaufnahmen der Drohne zum Ausdruck.

Gegen 13 Uhr wurde uns ein leckeres Mittagessen bestehend aus Reis, Pancit, Fisch, Barbecue, Softdrinks und Wassermelonen serviert, das wir im Schatten der Palmen einnahmen.

Die Insel bot sich für Drohnenflüge an, wobei man darauf achten musste, nicht mit anderen Drohnen zu kollidieren 😉

Bereits auf dem Boot waren wir mit Monique, einer deutschen Backpackerin aus Braunschweig, die bereits 8 Monate unterwegs war und der noch 4 Monate bevorstanden, ins Gespräch gekommen. Bis ca. 14.45 Uhr verbrachten wir einige Zeit miteinander, dann hieß es Abschied nehmen, da unser Auflegerboot wieder Kurs auf Malapascua nahm, das wir gegen 16.15 Uhr erreicht hatten. Am Südstrand der Insel konnten wir einen farbenfrohen Sonnenuntergang beobachten – nicht ohne vorher noch ein paar Aufnahmen aus der Vogelperspektive durchgeführt zu haben.

Anschließend nahmen wir in Ging Ging´s Restaurant ein leckeres Abendessen aus Reis, Fisch süß-sauer, Hühnchencurry, Spaghetti und Mango Shakes zu uns, bevor es dann schon im Dunkel per Motorradtaxi wieder zurück zu unserer Unterkunft am anderen Ende der Insel ging.

21. Tag – Sa, 18.01.2020: Malapascua-Cebu, 28 °C, sonnig

Nach einem Frühstück im Hotel gegen 8 Uhr ließen wir es uns am zugehörigen Langob Beach gutgehen.

Gegen 11 Uhr brachen wir zum Pier auf, von dem die Boote nach Maya ausliefen.

Das 11.30 Uhr-Boot kostete uns trotz mangelnder Auslastung nur 100 PHP pro Person und brachte uns in 40 min zum Maya Old Harbor. Dummerweise fuhren dort um diese Zeit keine Busse ab, so dass wir zunächst mit zwei Motorradtaxis zum Maya New Harbor transferieren mussten. Als wir um 12.25 Uhr dort ankamen, fuhr gerade einer der klimatisierten Busse nach Cebu aus dem Terminal heraus. Unsere Motorradfahrer machten dem Busfahrer klar, dass wir noch mitfahren wollten und wir stiegen schnell um. Die Schätzung des Busfahrers war, dass wir für die 135 km bis zum Cebu North Bus Terminal aufgrund des morgigen Sinulog-Festivals in Cebu und des damit noch heftigeren Verkehrsaufkommens gegenüber sonst nicht vor 18 Uhr ankommen würden. Umso erstaunter waren wir, als wir trotz einer 15-minütigen Toilettenpause nach exakt 4 h um 16.25 Uhr in das Bus Terminal einfuhren (dabei hatten wir für die letzten 17 km eine ganze Stunde benötigt). Auch ein Taxi zum Haus der Families Abarintos zu bekommen, war kein Problem und wir hatten selbiges dann nach einer knappen halben Stunde erreicht. Dort erfuhren wir, dass zum Sinulog-Festival, das in etwa mit dem deutschen Karneval vergleichbar war, in Cebu 7-9 Mio Menschen auf den Straßen sind und aus Sicherheitsgründen während der von ca. 9 bis 19 Uhr dauernden Parade im Stadtbereich das Telefonnetz abgeschaltet wird. Auch die politische Diskussion um den in Europa nicht unumstrittenen philippinischen Präsidenten Duterte, dessen Partei aktuell 85% der Zustimmung erhält, brachte interessante Erkenntnisse: Letztlich ist den Filipinos der eher fragliche Humor ihres Präsidenten durchaus bewusst, jedoch hat er die mit Drogen verbundene Kriminalität nach Empfinden der Bevölkerung deutlich reduziert, zuletzt eher unsicherere Gegenden wieder sicherer gemacht und einige strengere Regularien (bzgl. Umwelt, Sicherheitsvorgaben, etc.) erlassen, so dass die Filipinos sich mit „ihrem neuen starken Mann an der Spitze“ wieder „wertiger“ fühlen.

22. Tag – So, 19.01.2020: Cebu – Sinulog, Cebu-Boracay, Boracay – White Beach, 30 °C, sonnig, am Abend leichter Regen

Nach einem Frühstück mit Fisch, Reis, Papaya-Pickles, usw. fuhren wir gemeinsam mit King gegen 7.50 Uhr in die Stadt. Wider Erwarten hatten wir in weniger als 30 min einen strategisch günstigen Parkplatz angesteuert: Dieser gehörte zu King´s Bürogebäude, d.h. war nur für wenige Personen zugänglich, lag zentral in 15 min Fußreichweite zur Sinulog-Parade und erlaubte anschließend einen „schnellen Rückzug“ in Richtung Flughafen. Dazu mussten wir mit dem Fahrzeug die ein oder andere gesperrte Straße passieren, die Anzahl der Menschen, die zu Fuß unterwegs waren hielt sich aber noch genauso in Grenzen wie die, die sich zu dieser Zeit mit dem Auto fortbewegen wollten. Ein paar Minuten vor 9 Uhr hatten wir den Startpunkt der Parade erreicht, wo sich bereits zahlreiche Gruppen aufgereiht hatten und auf das „Go“ warteten. Die meisten der Anwesenden waren der Meinung, dass der Umzug bereits um 9 Uhr beginnt, jedoch waren zunächst nur Probevorführungen und Aufwärmtänze geboten. Gegen 10 Uhr kam dann etwas Bewegung in den ansonsten stehenden Zug, auch die Anzahl der Menschen an den Rändern war inzwischen beachtlich angeschwollen, überall warteten Kameras der lokalen Presse auf den offiziellen Start (ein Sender wollte mich sogar interviewen, was ich kamerascheuer Mensch allerdings ablehnte ;-)) und immer wieder waren Helikopter – sowohl der Medienanstalten als auch des Militärs – am Himmel zu sehen. Dennoch blieb es bei nur wenigen Metern Fortbewegung bis die Parade wieder stand, scheinbar war organisatorisch doch noch nicht alles zur finalen Freigabe bereit.

Gegen 10.30 Uhr verließen wir den Schauplatz, da unser eigentlich für heute Abend gebuchter Flug ein paar Wochen vor Reiseantritt leider auf den Mittag vorverlegt worden war, was uns eine längere Teilnahme an dem Festival verwehrte. Wir hatten allerdings einen guten Eindruck erhalten, nicht zuletzt, da wir bei unserem Rückweg zum Parkplatz letztlich auch nochmal ein paar Tanzgruppen passierten. Da wir bereits um 11.30 Uhr kurz vor dem Flughafen waren, gönnten wir uns gemeinsam mit King noch ein leckeres Mittagessen im flughafennahen Familienrestaurant Rico´s, wo wir uns Sinegang, Frühlingsrollen, Lechon, Reis, Gemüse und Eistee einverleibten.

Kurz nach 12 Uhr wurden wir dann am Flughafen abgesetzt, wo unser für 13.40 Uhr terminierter Flug nach Caticlan / Boracay verspätet gegen 14.20 Uhr abhob. Bei der nicht einmal 60 min späteren Landung in Caticlan bot sich uns ein stark bedeckter Himmel mit erstmalig sogar leichtem Regen. Nachdem wir den leicht undurchsichtigen Prozess aus Registrierung, Zahlung des Terminal Fees, Zahlung des Environmental Fees und Nachweis der Unterkunft positiv durchlaufen hatten, durften wir die kleine im 5-min-Takt nach Boracay verkehrende Fähre betreten. Die Fähre brauchte gerade mal 7 min, so dass wir um 15.53 Uhr Fuß auf Boracay setzten und mit einem überteuerten Tricycle (später stellten wir fest, dass die grünen Sammeltaxis / eTrikes mit je nach Entfernung 10 bis 40 PHP p.P. das günstigste Verkehrsmittel auf der Insel waren) in etwa 30 min zu unserem Hotel im Nordwesten der Insel transferierten.

Nachdem wir vor ca. 10 Jahren schon einmal in Boracay gewesen waren und dies als zwar recht frequentiert aber sehr schön in Erinnerung hatten, war diese Insel in den letzten Jahren aufgrund eines regelrechten Massentourismus und Entsorgungsproblems regelrecht vermüllt und in Verruf geraten, so dass die Regierung 2019 eine 6- oder 9-monatige Sperrung der Insel durchgesetzt hatte, in der Strände und Straßen gereinigt, Infrastruktur verbessert und zwielichtige Hotels dichtgemacht wurden. Anschließend wurden die Anzahl der Touristen pro Tag stärker beschränkt und die Preise entsprechend angehoben. Eine Australierin, die wir auf Malapascua getroffen hatten, meinte, dass es immer noch zu viele Touristen dort gäbe und die Infrastruktur nicht zuletzt wegen der Taifuns im Dezember nach wir vor stark angeschlagen sei. Als wir uns bei unserer Fahrt von der Bootsanlegestelle zu unserem Hotel nun selbst ein Bild von der Lage machten, sah ich das zum Teil bestätigt: Es waren trotz der neuen Regulierungen sehr viele Touristen unterwegs, davon der Löwenanteil Koreaner und es gab unzählige Bauruinen, die teils wohl durch den Sturm beschädigt und noch nicht wieder aufgebaut, zum Teil aber wohl auch durch die neuen Regularien und einem damit verbundenen Baustopp oder Teilabriss begründet waren. Allerdings hatte der besonders lange und breite White Beach, den wir zu den Abendstunden besuchten, nichts an Charme verloren, abgesehen von den Menschenmassen, die sich über den Boardwalk an den Restaurants vorbei oder auch über den Sandstrand schoben.

Wir nahmen einen Fast-Food-Snack zu uns und setzten uns anschließend in eine Bar am Boardwalk, von der aus wir herrlich die vorbeiziehenden Leute beobachten konnten. Obgleich der Mojito und der Moscow Mule nicht so schmeckten, wie sie hätten schmecken sollen, passte aufgrund der Happy Hour das Preis-Leistungs-Verhältnis 😀

Als später der Regen stärker wurde, nahmen wir ein eTrike zurück zum Hotel.

23. Tag – Mo, 20.01.2020: Boracay – White Beach und Bulabog Beach, 28 °C, z.T. leicht regnerisch, z.T. sonnig

Da das Preisniveau in Boracay im Vergleich zu früher deutlich angezogen hatte, begnügten wir uns mit einem leichten Frühstück aus unserem Proviant, bevor wir am Vormittag erneut den White Beach aufsuchten. Aufgrund der frühen Stunde waren noch nicht so viele Menschen unterwegs und da der Himmel noch bedeckt war, war es auch noch recht angenehm.

Da uns um 10.30 Uhr bereits der Hunger plagte und wir ein Angebot des am nördlichen Beginn des Boardwalks gelegenen Astoria-Hotels wahrnahmen, das mit einem Snack-Buffet von 10 bis 11 Uhr für 199 PHP p.P. (ca. 3,60 EUR) lockte, ließen wir uns darauf ein und wurden nicht enttäuscht: Das Buffet stillte mit Haferflocken, Maccaronisuppe, Hash Browns, Fischfilet, Chicken Teryaki, zartem Schinken, Würstchen, Reis und Brotpudding mit Vanillesauce locker unsere Mittagshunger 😉

Nach einem Aufstocken unseres Getränkevorrats im D’Mall-Supermarkt ging es per eTrike zurück zum Hotel, wo wir der Mittagshitze entflohen und eine kleine Mittagspause einlegten. Nach der Pause nahmen wir wieder eines der Elektrofahrzeuge ins „Zentrum“, um uns von dort einen kurzen Weg zum Bulabog Beach zu bahnen. Wie von einigen Einheimischen schon berichtet, war die Ostküste eher stürmisch und daher zum Schwimmen nicht geeignet. Hier konnte man allerdings toll Surfer und Kiter beobachten, die sehr zahlreich auf dem Wasser vertreten waren.

Bei einigen merkte man bald, dass es sich um Profis handelte, die auch z.T. tolle hohe Sprünge hinlegten, andere waren blutige Anfänger. Ein Kite-Surfer trieb so schnell auf den Strand zu, dass sich bei seinem steilen Ausweichmanöver sein Schirm in einer Palme verfing und er ihn recht aufwändig wieder bergen musste. Später querten wir auf die nur wenige hunderte Meter entfernte Westseite der Insel und den dortigen langen White Beach. Wir warteten dort zusammen mit Massen an Koreanern und Chinesen den heute wenig spektakulären Sonnenuntergang ab, aßen noch schnell etwas im nahegelegenen Jollibees und nahmen ein Elektrotrike zurück zum Hotel.

24. Tag – Di, 21.01.2020: Boracay – Puka Beach, Punta Bunga Beach, White Beach, 28 °C, sonnig

Nach einem Frühstück aus Proviant winkten wir ein eTrike heran, das uns zum ganz im Norden liegenden Puka Beach brachte. Nachdem wir gestern zunächst eine Beach Hopping Tour für heute hatten buchen wollen, hatten wir uns letztlich aufgrund der Tatsache, dass während der max. 4-stündigen Tour ohnehin nur ein Strand und zwei Schnorchelstopps eingelegt wurden, für ein individuelles Beach Hopping mit öffentlichen Verkehrsmitteln entschieden. Der Puka Beach war wunderschön, wider Erwarten aber wie die Strände an der Ostseite sehr windig.

Wir relaxten eine gute Stunde, bevor wir uns für den Punta Bunga Beach im Nordwesten der Insel als nächsten Strand entschieden. Der Weg bis zur Punta Bunga Road war schnell mit dem Elektromobil zurückgelegt. Die Punta Bunga Road war sehr gepflegt und verfügte über ein „Eingangshäuschen“, wo man nach dem Grund des „Besuchs“ gefragt wurde. Hintergrund ist, dass die Straße zu den beiden dahinterliegenden Strandhotels gehört, jedoch auch zu Zwecken des Strandzugangs öffentlich genutzt werden darf. Die paar hundert Meter Straße waren schnell zurückgelegt, dann mussten wir einmal die schöne Anlage des Resort-Hotels durchqueren um zum Strand zu gelangen. Dabei konnte man natürlich auch ein paar schöne Bilder der Anlage sowie des Infinity-Pools machen 😉

Der Strand, der sich quasi zwischen dem Azure- und dem Mövenpick-Hotel erstreckte war super-sauber und nahezu menschenleer. Auch ein Schattenplatz ließ sich finden, so dass wir hier gerne etwas Zeit verbrachten.

Ca. 50-100 m draußen sahen wir die ganzen Boote, die zum Schnorcheln gestoppt hatten, allesamt jedoch nicht anlegen durften. Wir hingegen konnten den Strand genießen, der aus unserer Sicht ein echter Geheimtipp war. Prinzipiell lockte mich auch der eine Bucht weiter nördlich liegende Banyugan Beach, jedoch war dorthin keine öffentliche Straße verzeichnet, so dass nicht klar war, ob dieser ebenfalls frei zugänglich oder ausschließlich den Gästen des dortigen Shangri-la-Resorts vorbehalten war. So verließen wir gegen 11.30 Uhr den Punta Bunga Beach und verbrachten etwa 2 h während der Mittagshitze im Hotel. Nachmittags gingen wir dann zu Fuß einmal mehr zum White Beach, der auch sehr schön, für unseren Geschmack aber zumindest im südlichen Bereich zu stark frequentiert und zu chinesisch/koreanisch geprägt war.

Das vom Astoria angebotene Nachmittagssnack-Buffet war im Vergleich zum gestrigen Brunch-Buffet eher mäßig, aber dennoch eine kulinarische Abwechslung. Der heutige Sonnenuntergang war spektakulär und ließ den glutroten Ball gegen 17.45 Uhr förmlich im Meer versinken.

25. Tag – Mi, 22.01.2020: Boracay-Manila, Manila – Venice Grande Canal und Pasig, 30 °C, sonnig

Nachdem wir uns gegen 7.10 Uhr an die Hauptstraße der Insel gestellt hatten, kam etwa 5 min später ein Shuttlebus in Richtung Cagban Bootsanleger vorbei, der zu unserer Überraschung sogar kostenlos war. Insgesamt verkehrten wohl drei dieser kostenlosen Shuttle auf der Insel. Um 7.38 Uhr waren wir an der Bootsanlegestelle, Abfahrt nach erneuter Zahlung von Bootstickets und Terminalgebühren erfolgte um 7.50 Uhr, Anlegen in Cagayan um 8 Uhr. Nachdem wir uns in einer Bäckerei ein paar Snacks gekauft hatten, entschieden wir uns, die gerade mal 500 m zum Flughafen zu Fuß zurückzulegen. Somit legten wir einen „Airport Walk-In“ hin, was wir bisher nur in wenigen Ländern geschafft hatten. Da alle gebuchten Passagiere frühzeitig vor Ort waren, konnte der Flieger – auf den Philippinen nicht unüblich – 30 min vor Terminplan abheben.

Nach überpünktlicher Ankunft in Manila und Abholung durch Shara verleibten wir uns zunächst in ihrem Haus ein Mittagessen ein, bevor wir gegen 13.20 Uhr in die nahegelegene Venice Grande Kanal-Mall aufbrachen. Für die wenigen Kilometer benötigten wir mal wieder ungefähr 1 h Fahrt. Die Mall war ähnlich wie das Themenhotel „Venice“ in Las Vegas ganz der italienischen Lagunenstadt nachempfunden und bot neben zahlreichen Läden auch Gondelfahrten und Akrobaten.

Da wir abends bei Juliets Tante Jenny eingeladen waren, machten wir uns gegen 16.30 Uhr auf den Weg ins eigentlich „um die Ecke liegende“ Pasig. Wieder einmal zogen 90 min ins Land, bis wir unser Ziel erreicht hatten. Sie wohnte sehr nobel und hatte ihr Haus quasi gemäß West-Standards eingerichtet, was insbesondere bei Küche, Bädern und hausinterner Bar auffiel! Es gab ein super-leckeres Abendessen im philippinisch-chinesischen Stil.

Das ganze rundete ich mit 30 min Massage im eigens dafür vorgesehenen Massagestuhl ab. Gegen 21 Uhr ließen wir das Treffen an der Bar ausklingen und benötigten trotz der späteren Stunde wieder weit über 1 h Fahrzeit zurück zu unserem Appartement. Jenny hatte uns zuvor geschildert, dass sie die Kinder gegen 5 Uhr in die nur wenige Kilometer entfernte Schule fuhr, sie dann vor Ort bis zum Schulbeginn gegen 7 Uhr noch gemeinsam im Auto schliefen, bevor sie dann alleine wieder die Rückfahrt antrat – anders konnten sie gegen den noch zeitraubenderen Stau zur Rush Hour nicht ankommen!

26. Tag – Do, 23.01.2020: Manila – Museum, Mall of Asia, 30 °C, z.T. sonnig, z.T. bewölkt

Um Theas Wunsch, auch mal mit den Jeepneys gefahren zu sein, nachzukommen, legten wir heute morgen den Weg zu Juliets Eltern mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück: Zunächst per Jeepney, dann per Trike und zum guten Schluss per Fahrradrikscha (Sidecar). Nachdem wir dann mit Juliets Eltern zu Shara weitergefahren waren und uns dort mit dem Rest der Familie getroffen hatten, fuhren wir zum Naturkundemuseum im Herzen Manilas.

Nachdem wir zunächst versehentlich in die wenig ansprechende und für Kinder uninteressante Gemäldeausstellung des historischen Museums gelangt waren, fanden wir letztlich den Weg ins überraschend moderne und für Kinder schön aufbereitete, mit zum Teil interaktiven Elementen angereicherte Naturkundemuseum.

Nach etwa 2 h Aufenthalt fuhren wir gemeinsam zu einer Kantine, einem typischen lokalen Restaurant mit Buffetauswahl, wo wir ein schnelles Mittagessen zu uns nahmen. Anschließend fuhren wir weiter zur Mall of Asia, wo Juliet letzte Einkäufe für zu Hause erledigte, während ich mit Thea die an der Promenade liegenden Fahrgeschäfte unsicher machte. Die länger zuvor via Internet erworbenen Flatrate-Voucher waren ihr Geld wert, wenngleich die Fahrgeschäfte (Kettenkarrussel, Autoscooter, Kinderkarrussel, Drehkarrusselle, Eisenbahn, Riesenrad, usw.) zum Teil schon sehr antiquiert waren. Die spektakuläreren Fahrgeschäfte mussten wir aufgrund Theas Alter leider auslassen 😉

Ein gemeinsames Abendessen bei Shakeys in der Runde von Juliets Familie schloss unseren Philippinen-Aufenthalt ab.

Fazit:

Die Philippinen haben einmal mehr das Bild, das ich mir beim letzten Mal bereits gemacht hatte, bestätigt: Die Großstädte (Manila, Cebu, etc.) sind zu meiden, da sie letztlich nur schlechte Luft, Verkehrschaos und Staus mit sich bringen und damit erhebliche Zeitverschwendung verursachen. Auf dem Land entfaltet sich – abgesehen von einigen inzwischen stärker von Touristen beanspruchten Gegenden – die Schönheit der Natur und Strände. Besonders die kleineren Inseln und ländlicheren Bereiche haben uns erneut fasziniert.

Hier geht’s weiter:  3. Teil: Beijing (China)