Reisebericht Philippinen incl. Hongkong 2012/2013

2. Teil: Philippinen

Hier geht’s zurück zum 1. Teil: Hongkong

3. Tag (29.12.2012): Flug Hongkong-Manila; Manila (sonnig, 30 °C)

Um ca. 05.30 Uhr fuhren wir mit dem Flughafen-Bus A21, einem komfortablen Doppeldecker mit Kamera im oberen Bereich zur Überwachung des unten gelagerten Gepäcks, zurück zum Flughafen. Mit ca. 20-minütiger Verspätung flogen wir mit Cebu Pacific, eine der auf der schwarzen Liste stehenden Airlines der Philippinen, nach Manila. Die Flugbegleiter, die zuweilen die Sicherheitsmaßnahmen auch tanzend präsentieren, versuchten den Flug kurzweilig zu gestalten und führten ein Spiel durch, bei dem es darum ging, einen angesagten Gegenstand (z.B. Führerschein, 1-Peso-Münze, Handyladegerät, etc.) möglichst schnell hoch zu halten, um so einen Preis zu gewinnen. Der Pilot holte die Verspätung wieder auf und landete die Maschine pünktlich in der Hauptstadt. Obwohl alle Fluggesellschaften der Philippinen seit Anfang 2010 auf der schwarzen Liste stehen, kann ich bislang nicht behaupten, dass ich mich besonders unsicher fühle – die Abwicklung erfolgte immer pünktlich und akkurat, die Wartung wird zumindest teilweise durch die deutsche Lufthansa Technik durchgeführt.

Juliet’s Familie holte uns ab, und wir fuhren zum Mittagessen in die Mall of Asia, eine der größten Einkaufskomplexe Asiens. Anschließend stellte uns Juliet’s ältere Schwest Shara ihren Hyundai Tucson zur Verfügung und wir checkten schnell in unserem Hotel ein, bevor wir in einer anderen Mall die Einkäufe für morgen tätigten. Das ging weniger schnell: Die Mall war zwar super ausgestattet und komplett nach amerikanischem Vorbild ausgebaut, jedoch funktionierten die Scanner an der Kasse nicht korrekt, so dass sämtliche nicht eingescannte Waren händig notiert werden mussten zwecks korrekter Lagerhaltung und Logistik. Außerdem war es in den angesagten Malls Manilas gerade “in“, auf Plastiktüten zu verzichten. Der grundsätzlich gute Ansatz führte allerdings dazu, dass alles zeitaufwändig in noch aufzubauende Kartons verpackt wurde, was klar den „Flaschenhals“ darstellte. Somit warteten wir trotz nur 3 Personen vor uns über 30 Minuten! Danach fuhren wir noch zu Shara’s Haus, aßen gemeinsam zu abend und fuhren dann – nicht ohne ein paar Fotos der nächtlichen Promenade am Roxas Boulevard – zurück zu unserem Hotel.

4. Tag (30.12.2012): Tagaytay, Talisay und Taal Vulkan (sonnig, 32 °C)

Nachdem wir durch lautstarke Zimmernachbarn geweckt worden waren, standen wir kurz nach 05.00 Uhr auf und fuhren auf Umwegen zu Shara’s Haus, wo wir frühstückten. Anschließend fuhren wir zu acht (sechs Erwachsene, zwei Kinder) nach Talisay, wobei ich die ehrenvolle Aufgabe des Chauffierens übernahm. Es zeigte sich schnell, was eines der größeren Probleme des Landes, insbesondere des Großraums Manila darstellte: Der Verkehr. Für die ca. 56 km bis Talisay benötigten wir über 3 Stunden – und das ganze wiederholte sich auf dem Rückweg! Die Jeepneys, die überall bei Bedarf anhielten, zerstörten den Verkehrsfluss und in zweiter Reihe abgestellte Fahrzeuge hinderten auf engeren Straßen für Zeiten von bis zu 30 min am Weiterkommen. Nachdem wir das auf dem Berg gelegene Tagaytay mit tollen Blick auf den See mit Vulkankegel passiert und einen Bootsführer und Guide für eine Vulkantour aufgetan hatten, erreichten wir gegen 13.00 Uhr endlich den Picknick-Bereich des am Fuße des Sees gelegenen Örtchens Talisay. Zunächst hatten wir uns ein leckeres Mittagessen verdient, was u.a. aus Spaghetti mit Würstchen und Chicken Wings bestand. Gegen 14.30 Uhr fuhren Juliet und ich gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Kristel in ca. 20-minütiger Fahrt mit einem der typischen Auflegerboote zu der mitten im See gelegenen Vulkaninsel. Die ca. 40-minütige Besteigung des Taal Vulkan entpuppte sich zwar als sehr staubig und aufgrund der Hitze nicht ganz unanstrengend, hätte aber definitiv nicht eines Guides bedurft. Man musste lediglich der Eselsch$%# und den z.T. dicht gedrängten Pony-Karawanen bergauf folgen. Der von unten unspektakulär anmutende Gipfel gewährte uns einen herrlichen Blick auf den Kratersee und die Umgebung.

Nachdem wir zurückgekehrt waren und den Sonnenuntergang genossen hatten, folgte die sich unendlich ziehende Rückfahrt durch chaotische und völlig überlastete Straßen.

5. Tag (31.12.2012): Manila – Essen mit Straßenkindern und Silvesterfeier (sonnig, ca. 30 °C)

Wir standen für unsere Verhältnisse spät um 09.00 Uhr auf und besuchten anschließend Juliet’s Schwester Shara und ihre Familie. Als kleine gute Tat hatten wir uns vorgenommen, ein paar Straßenkinder glücklich zu machen. Daher schnappten wir uns 30 Kinder und Juliet’s Neffen Sean und gingen mit ihnen zum nächstgelegenen McDonalds. Nach dem Essen verteilte Juliet zuvor in Deutschland gesammelte Kuscheltiere und Kugelschreiber. Einige Kinder ließen ihre Burger eingepackt und nahmen sie ihren Eltern nach Hause mit.

Im Anschluss holten wir Shara und ihre beiden Kinder ab und fuhren zum Haus von Juliet’s Eltern, wo langsam die Silverstervorbereitungen liefen. Einmal mehr benötigten wir deutlich länger als vermutet durch den Straßendschungel von Manila. Dann wurde den ganzen Abend gegessen, gesungen und getrunken. Bereits weit vor Mitternacht waren die ersten Böller zu hören und Feuerwerke zu sehen. Um Punkt 0.00 Uhr wurde dann alles gezündet, was an Feuerwerkskörpern, Raketen und Böllern verfügbar war. Darunter befanden sich zahlreiche Feuerwerke, die in Deutschland bei weitem keine Zulassung gefunden hätten – sie hatten enorme Durchschlagskraft und ohrenbetäubenden Pegel. Am erleuchteten Nachthimmel zeichnete sich auch der ein oder andere befeuerte Ballon ab. Dass die Silvesterfeiern aufgrund der oft zweifelhaften Feuerwerkskörper und dem oft nicht unerheblichen Alkoholeinfluss der „Brandmeister“ und Umstehenden mit deutlich mehr Verletzten als bei uns vonstatten gehen, konnten wir im Fernsehen verfolgen, wo Bilanz der Verletzungen gezogen wurde und zahlreiche Leute mit abgerissenen Gliedmaßen, Verbrennungen oder Augenschäden in die Kliniken eingeliefert wurden. Gegen 02.00 Uhr verabschiedeten wir uns von der Bildfläche.

6. Tag (01.01.2013): Manila – Mall of Asia und Rizal Park (leicht bewölkt, 1x kurz Regen, ca. 30 °C)

Wir schliefen aus, was diesmal dann tatsächlich auch bedeutete, dass wir erst gegen 11.30 Uhr wieder unter den Lebenden weilten. Erster Akt war (natürlich wieder mal) Essen. Danach fuhren wir Juliet’s Mutter zu Shara und anschließend zum Shoppen in die South Mall Las Pinas. Der geplante Kinobesuch entfiel, da aufgrund der um Neujahr bevorzugt gezeigten Filme in Tagalog die englischsprachigen Filme auf ein Minimum reduziert wurden, was bedeutete, dass lediglich „The Hobbit“ zur Auswahl stand. Stattdessen genehmigten wir uns zwei Milchshakes. Später ließen wir das Auto beim Hotel stehen und fuhren per Jeepney zur Mall of Asia, wo wir im Restaurant Congo Grille zu Abend aßen – und wir bereits beim letzten Mal nicht enttäuscht wurden.

Wir bestellten Laing, Tuna Sisig und Reis und dazu Tequila Sunrise und einen Choco Banana Shake. Zum Abschluss des heutigen Tages fuhren wir – wieder per Jeepney – zum Rizal Park, einer Grünfläche, die von diversen Monumenten (u.a. einer Statue Rizals) eingerahmt wurde. Hier wurde einmal mehr die Überbevölkerung der städtischen Gebiete deutlich: Es war zum Bersten voll und man musste  höllisch aufpassen, dass man sich in den Menschenmengen nicht verlor. Jeder Quadratzentimeter der Wiese war mit Personen oder deren Decken oder Picknickutensilien belegt, die Wege wurden unentwegt von sich langsam aneinander vorbei schiebenden Menschenmassen frequentiert. Die Wasserspiele im Park waren sehenswert – per Laser wurden Symbole und Figuren in die beleuchteten „Wasserwände“ projiziert.

7. Tag (02.01.2013): Manila – Shopping in 168 Mall (sonnig, 33 °C)

Auch den heutigen Tag ließen wir relaxt angehen. Wir schliefen aus und durchstreiften anschließend die Robinson Mall, in der wir ein paar kleinere Einkäufe tätigten. Unser Mittagessen nahmen wir ebenfalls dort ein – in einem auf australisch gestylten Laden namens Kangaroo Jack, dessen Essen aber deutlich unter australischem Niveau war (war allerdings die erste kulinarische Enttäuschung auf den Philippinen!).

Nachmittags trafen wir uns mit Juliet’s Schwestern und Mutter zur mehrstündigen Shopping-Orgie in der 168 Mall, die europäische Beine schnell ermüden ließ. Hier war alles geboten, was das Herz begehrte. Bei der genannten Mall handelte es sich dabei nicht um eine hochmoderne Shopping Mall wie etwa die Mall of Asia mit Marken von A bis Z, sondern um eine Ansammlung von Shops aller Art, vergleichbar mit dem MBK in Bangkok. Interessant waren in diesem Zusammenhang u.a. die hier gebotenen Plagiatuhren von Philippe Patek, Luminor Panerai, Breitling, IWC, Ferrari, Audemars Piguet, etc., die preislich denen in Thailand glichen, qualitativ aber etwas schlechter schienen.

Zum Abendessen ging es wieder in die Robinson Mall zum dortigen Asia-Imbiss Chowking.

8. Tag (03.01.2013): Manila – Chinesischer Friedhof und La Loma Friedhof, Geburtstagsfeier (wolkig, leichter Regen, ca. 29 °C)

Heute morgen probierten wir als weiteres Verkehrsmittel die S-Bahn-artige, schienengebundene Hochbahn LRT aus, die in 2 Linien (als LRT und MRT) kreuzförmig die Stadt durchzog und fuhren mit selbiger zum chinesischen Friedhof und zum La Loma Friedhof. Auf ersterem waren große kryptaartige Grabhäuschen der reichen Leute zu sehen, teils mit integriertem WC oder sogar Klimaanlage, damit die Besucher des Grabes es bequem haben. Bei zweiterem handelt es sich um eine Anlage, wo neben großen Grabkammern auch schubladenartige Gräber für Normalsterbliche oder weniger betuchte Leute vorhanden waren. Dort konnte man je nach Budget wählen, ob die Knochen lose und platzsparend in komprimierter Form oder doch konventionell mit Sarg eingegraben werden sollten.

Zum Mittagessen probierte ich diesmal Pizza, die für 2-3 Personen deklariert war, aber durchaus auch von einer Person verspeist werden konnte 😀

Nach Kauf von ein paar Babyartikeln für Juliet’s Neffen Julius Cedric, kurz JC, fuhren wir per klimatisiertem Innenstadtbus zum Fastfood-Restaurant Shakeys, wo ca. 100 Gäste zu dessen 1. Geburtstag geladen waren. Für Europäer bombastisch, wurden hier ganz nach amerikanischer Art mit organisiertem Unterhaltungsprogramm, Zauberer, leichtem Buffetessen, Spielen, Kostümfotos und 8000 W-Boxen schon die ganz Kleinen groß gefeiert – was aber wohl nicht der philippinischen Norm, sondern eher der Vorgehensweise in etwas besser betuchten Kreisen entspricht.

Auf dem abendlichen Rückweg zum Hotel, konnten wir im businternen TV erfahren, dass in der Neujahrsnacht mehrere Personen durch mitternächtliche Schüsse verletzt worden waren, darunter sogar ein Kind tödlich. Leider scheint es gerade in dieser Nacht häufig vorzukommen, dass Polizisten mit ihren Dienstwaffen Neujahrsschüsse in den Nachthimmel abgeben wollen, im alkoholisierten Zustand aber oftmals in die Menschenmenge zielen.

9. Tag (04.01.2013): Manila – Intramuros und Baclaran (zeitweise bewölkt, ca. 30 °C)

Heute ging es zunächst an einen bereits vor 2 Jahren besuchten Ort: Intramuros – den alten Festungsbereich incl. Fort Santiago – und die Kathedrale Manilas.

Mittagessen gab es bei Jollibees, dem philippinischen Pendant zu McDonalds.

Nachmittags stand ein erneuter Besuch bei Shara und deren Kindern an. Der Transfer erfolgte diesmal per UV Express, einem der zahlreichen Minivans, die auf bestimmten Routen taxiartige Dienste anbieten. Unterwegs legten wir einen Stopp bei der Baclaran Church ein, in deren weiterer Umgebung einige Straßenkinder unterwegs waren.

Wir gingen früh ins Bett, da für den nächsten Morgen ein früher Weiterflug nach Cebu anstand.

10. Tag (05.01.2013): Flug Manila-Cebu; Cebu – Ayala Mall, Magellan Kreuz, Taoisten-Tempel und Cebu Tower (sonnig, 27 °C)

Um 02.15 Uhr standen wir auf, navigierten durch erstaunlich volle Straßen zu Sharas Haus, wo wir die anderen abholten und weiter zum Flughafen fuhren. Manila ist mit seinen zahlreichen 24-Stunden-Shops, Nachtbars und internationalem Flughafen definitiv auch „eine Stadt, die niemals schläft“. Neben den üblichen Gestalten des Nachtlebens finden sich hier auch nachts sämtliche Service-Dienstleister des öffentlichen Nahverkehrs wieder sowie die leider so zahlreichen Straßenkinder und (Klein-)Kriminellen, die die Straße als Lebensraum haben.

Da alle Passagiere frühzeitig an Bord waren, hob der Flieger sogar früher als geplant ab, so dass wir überpünktlich in Cebu landeten. Da wir noch nicht in unser Hotel einchecken konnten, gingen Juliet und ich als erstes Mal gemütlich zum Brunchen zur Ayala Mall. Direkt an den tollen Außenanlagen gelegen fand sich das extravagante „Sizzling Peppersteak“-Restaurant, in dem wir Sisig und Shakes zu uns nahmen. Da Milchprodukte auf den Philippinen überproportional teuer sind, sind die gängigen Shakes allerdings allesamt mit Wasser angerührt.

Mit gefüllten Bäuchen ging es dann per Jeepney zur Basilica Santo Niño und zum Magellan-Kreuz sowie zum unweit gelegenen Park. Gegen 13.30 Uhr checkten wir im sehr ordentlichen Tune Hotel ein, wo wir uns zunächst einmal für eine Stunde aufs Ohr hauten. Einigermaßen erholt, fuhren wir dann per Jeepney die anderen abholen und dann per Taxi zum Taoisten-Tempel, der hoch über Cebu lag und neben einer sehenswerten Anlage und vielen Ornamenten auch einen tollen Blick über die Stadt bot.

Zum Abendessen suchten wir auf Sharas Tip hin gemeinsam das Casa Verde Restaurant auf, das sich als gelungene Location entpuppte. Mit ausnahmsweise mal großen Portionen wurde man hier selbst als Europäer so richtig satt J Abschluss des heutigen Tages bildete eine Aufzugsfahrt auf den Cebu Tower, die uns zumindest einen Blick vom Open Air Deck in der 19. Etage bot. Da wir bereits vor 2 Jahren die Cebu Tower Tour mit Skywalk (angeseiltes Umlaufen der oberen Außenfassade), Edge Coaster („Achterbahn“ auf dem luftigen Oberdeck), Nutzung der Außenpools in der 19. Etage sowie Essen im 5-Sterne-Restaurant mitgemacht hatten, verzichteten wir diesmal auf einen Blick vom noch höher gelegenen Skydeck.

11. Tag (06.01.2013): Fährfahrt Cebu-Bohol; Bohol – Alona Beach (wolkig, z.T. mit Regen, ca. 28 °C)

07.00 Uhr Aufstehen, 08.00 Uhr Taxi-Transfer zum Hafen, 08.20 Uhr Warten, 09.15 Uhr Einchecken auf der Schnellfähre OceanJet, 09.35 Uhr leicht verspätete Abfahrt, gegen 11.35 Uhr nahezu pünktliche Ankunft. Bei Ankunft bot sich ziemliches Chaos, da unser Boot an einer Anlegestelle anlegte, wo gleichzeitig ein anderes Boot ankam und sowohl Leute ein- wie auch aussteigen wollten. Dazu kam genau in diesem Moment heftiger Regen und ein völliges Durcheinander beim Heraustragen des Schwergepäcks durch die Träger. Hier versuchte scheinbar jeder Fahrgast aus gutem Grund, möglichst schnell sein Gepäckstück wieder unversehrt und komplett zu empfangen. Wie einige Touristen perplex kundtaten, hätten ein wenig mehr Disziplin bei den Wartenden und eine bessere Strategie beim Heraustragen des Gepäcks das ganze deutlich entspannen können. Danach erfolgte unser Transfer zum vorgebuchten Resort in Alona Beach per Taxi. Da es zunächst heftigst regnete, warteten wir das gröbste ab und gingen erstmal ins nahegelegenen chinesischen Restaurant essen. Grundsätzlich schien die Gegend um Alona Beach unberechtigt hochpreisig. Nachdem der Regen aufgehört hatte, gingen wir zum Schwimmen und Relaxen zum etwa 500 m entfernten Strand. Dieser verfügte über schönen weißen Sand und glich ein wenig den Stränden von Boracay.

Mir war der Strand bereits zu kommerzialisiert und mit Händlern aller Art belegt, dennoch lud die angenehme Wassertemperatur zum Schwimmen ein. Im Anschluss probierten wir noch den Hotelpool aus. Später gingen wir dann auf Restaurantsuche – nicht ohne Brownout, bei dem für kurze Zeit der gesamte Straßenzug in gespenstisches Dunkel gehüllt wurde. Gegen alle Erwartungen wurde aber bereits nach etwa 2 min wieder Strom aufgeschaltet. Wir fanden das Alona Hidden Dream Restaurant, das als einziges mit Gästen voll saß, was ein guter Indikator ist. Und wir wurden nicht enttäuscht: Das Restaurant war nicht nur das  günstigste hier, sondern bot dazu auch gutes Essen.

Letzter Akt des heutigen Tages war ein kurzer Spaziergang entlang der beleuchteten und von kleinen Strandrestaurants gesäumten Promenade.

12. Tag (07.01.2013): Bohol – Chocolate Hills, Floating Restaurant, Alona Beach (meist wolkig, ca. 28 °C)

Nach gemeinsamem Frühstück wurden wir wie gestern gebucht um 09.00 Uhr abgeholt. Per privatem Van starteten wir zur typischen Bohol Rundtour, die in einigen Stationen schon fast pauschaltouristische Züge annahm:

Erster Stopp waren die Chocolate Hills, unbestrittenes Highlight Bohols und der hauptsächliche Grund für die immerhin paar westlichen Touristen. Wie überdimensionale Maulwurfhügel zierten die grünen Erhebungen die fruchtbare Ebene.

Zweiter Stopp war ein Gelände, wo man Tarsiere (Kobold-Makis), die ihren ausschließlichen Lebensraum hier hatten, beobachten konnte. Mir taten die Tiere irgendwie leid, da sie aufgrund der nicht gerade schweigsamen und z.T. trotz Verbot mit Blitz fotografierenden Touristenmeute nicht wirklich zur Ruhe kommen konnten.

Als nächstes stand der Programmpunkt „hanging bridge“ auf dem Programm, zwei parallel verlaufende nahezu vollständig aus Bambus gefertigte Hängebrücken, die einen Fluß überspannten. Der vierte Stopp stellte zugleich die Mittagspause dar: Wir besuchten ein Floating Restaurant, ein auf Bambusgestell aufgebautes Restaurant, in dem bereits ein Mittagsbuffet aufgebaut war. Kurz nachdem wir mit dem Mittagessen begonnen hatten, ging das Restaurant dann auch auf Tour flussabwärts. Wir passierten Palmen, Dickicht und weitere Restaurantschiffe, machten kurzen Halt an einem Bambuspavillion, in dem philippinische Frauen Gesang und Tanz aufführten und drehten an einem kleinen Wasserfall zur anschließenden Rückfahrt flussaufwärts um.

Der Fahrer unseres Vans wartete bereits an der Anlegestelle des Restaurantschiffs und fuhr uns zum Folgestopp, der Python Sanctuary, einem kleinen Tiergehege, in dem die Tiere wie für diese Länder typisch nicht gerade artgerecht den Touristen präsentiert wurden. Unter anderem gab es eine burmesische Python zu bewundern, die sogar ein Nickerchen auf ihrem Körper zuließ. Sechste und letzte Station unserer Bohol-Tour war die Baclayon Church, deren Besichtigung wir auf den Außenbereich beschränkten.

Da wir gegen 15.30 Uhr wieder am Hotel waren, lohnte noch ein kurzer Abstecher zum Strand. Direkt im Anschluss suchten wir wieder das gestern entdeckte Alona Hidden Dreams Restaurant auf, wo wir wieder unser Abendessen zu uns nahmen. Hier kostete die Liter-Flasche Bier (San Miguel mit ca. 5% oder Red Horse mit ca. 7%) 90 Pesos, was gerade mal 1,80 EUR entspricht J).

Auf dem Rückweg zum Hotel handelten wir schnell noch den Preis für ein morgiges Privat-Jeepney zum Hafen aus.

13. Tag (08.01.2013): Fährfahrt Bohol-Cebu, Cebu (teilweise bewölkt, ca. 30 °C)

Nach einem kurzen Frühstück im Hotelzimmer transportierte uns das gestern bestellte Jeepney zum Hafen, von wo aus wir mit der Schnellfähre von OceanJet zurück nach Cebu fuhren. Beim Einfahren in den Hafen konnten wir Kinder von hier wohnhaften Stämmen beobachten, die von einfachen Booten aus Geld von den hoch über ihnen auf den Schnellfähren einfahrenden Passagieren erbettelten. Die Kinder waren Meister im Tauchen, was man feststellen konnte, wenn Passagiere Münzen vom Oberdeck aus in Richtung der Boote warfen. Für die Kinder ein gefährliches Unterfangen, da sie zwischen Anlegestelle und Fähre hin- und herfuhren!

Nach dem üblichen Gepäckchaos wurden wir vom Privatfahrer von Juliet’s Tante abgeholt und zum fürstlichen Mittagessen in ein japanisches Restaurant eingeladen. Nach Sushi & Co fuhren wir nachmittags zu einem lokalen Markt, wo wir Fisch, Hühnchen, Gemüse und Reis kauften, um diesmal selbst ein Abendessen in größerem Kreis vorzubereiten.

Nach den Einkäufen nutzten wir ein Tricycle, um zum Landhaus von Juliet’s Tante zu gelangen. Wir bereiteten das Abendessen vor, indem wir die Fische ausnahmen und grillten sowie Reis und Gemüse kochten.

Anschließend borgte ich mir deren Motorrad und fuhr in lokaler Manier mit Juliet hinten und ihrem Neffen vorne zum nächstgelegenen Kiosk, wo wir noch ein wenig Obst und Softdrinks erstanden. Nachdem das Obst geschält war, kamen gegen 18.30 Uhr auch Juliet’s Onkel und Tante mit deren 3 Kindern an, so dass wir zu Abend essen konnten. Später fuhr uns der Fahrer zu unserem sehr empfehlenswerten Hotel zurück.

14. Tag (09.01.2013): Flug Cebu-Manila; Manila – Mall of Asia (z.T. bewölkt, ca. 28 °C)

Nach vergeblichem Versuch, auf die Schnelle noch einem Hahnenkampf beizuwohnen, leisteten wir uns ein leichtes Frühstück, holten die anderen ab und nahmen in einem mexikanischen Restaurant ein frühes Mittagessen zu uns, mit dem wir u.a. Juliet’s Schwester Kristel verabschiedeten, die zwecks Studium in Cebu blieb. Anschließend ging’s zum Flughafen Cebus. Der Flug mit Cebu Pacific verlief unspektakulär, wir landeten pünktlich in Manila und fuhren im Anschluss zum Abendessen in die Mall of Asia. Bei Gerry’s Grill bestellten wir neben Tuna Sisig und Hühnchen diverse Meeresspeisen wie frische Muscheln und Thunfisch. Zum Abschluss bummelten Juliet und ich noch entlang der MOA Waterfront, an der sich zahlreiche Bars, Restaurants und Fahrgeschäfte aneinanderreihten und wo sich Künstler, Transvestiten und Touristen tummelten. In der Bar Padi’s Point ließen wir den Abend bei Manila Beer und Mojito ausklingen – wobei der Mojito zugegebenermaßen weder wie ein solcher aussah noch wie einer schmeckte…

15. Tag (10.01.2013): Manila; Flug Manila-Puerto Princesa; Bus Puerto Princesa-El Nido (sonnig, ca. 30 °C)

Wir standen gegen 07.00 Uhr auf und Juliet zeigte mir, dass es trotz des überall präsenten amerikanischen Erbes der Fastfood-Kultur auch Bäckereien gab, die frisches Brot verkauften. Wir nutzten die Gelegenheit zum Kauf von Pandisal – den hiesigen Brötchen – und Butter und fuhren im klimatisierten Bus in knapp einstündiger Fahrt zu Shara. Dort schaute ich mir auf dem Fernsehsender National Geographics den interessanten Beitrag „Monkey Thieves – The Apartement Job“ an (mit Wiedererkennungswert), wo es um die in nahezu menschlicher Manier organisierten Affengangs in Jaipur (Indien) ging, die in einigen Bereichen im erbitterten Kampf um Nahrung den Menschen an Cleverness und Beweglichkeit überlegen waren – z.B. im Plündern von Marktständen nach Anschleichen über die hoch hängenden Stromleitungen.

Diesmal aßen wir in Shara’s Haus zu Mittag – es gab Reis mit Mungo (eine Art Bohnenkraut) und Maling (eine Art Leberkäse). Beim vorausgehenden Einkauf hatte ich mir eine Flasches des hier oft gebrauchten Banana Catsup (süßlicher Ketchup) gesichert, um ihn später nach Deutschland mitzunehmen.

Gegen 13.00 Uhr fuhr uns Shara zum Flughafen, wo wir um 16.00 Uhr nach Puerto Princesa abhoben.

Nach Landung in Puerto Princesa um 17.20 Uhr ignorierten wir die Transportangebote direkt am Flughafen, verließen selbigen und heierten auf der Straße für 80 PHP ein Tricycle zum Busterminal an. Um kurz vor 18.00 Uhr erreichten wir dieses, so dass wir noch den 18.00-Uhr-Bus nach El Nido erreichen konnten. Diese fuhren inzwischen zwischen 06.00 und 22.00 Uhr stündlich ab – die Mehrheit mit Klimaanlage. Dass die Fahrt kein Hochgenuss werden würde, war im Vorfeld klar: Der Fahrer „flog“ durch entsprechend laute (Karaoke-)Musik animiert über die trotz gegenüber letztem Mal deutlich besser ausgebaute, aber trotzdem mit Schlaglöchern übersähte, kurvenreiche Straße, die aufgrund nicht vorhandener Straßenbeleuchtung in gespenstischem Dunkel lag – u.a. vorbei an einem komplett umgestürzten Truck – es grenzte an ein Wunder, dass wir ohne ähnliche Zwischenfälle nach 6 ½ Stunden Fahrzeit gegen 0.30 Uhr ziemlich unterkühlt El Nido erreichten. Die von uns positiv eingeschätzte Ausstattung mit Klimaanlage entpuppte sich schnell als unsinnig eingestellte „Eismaschine“. Die Filipinos schienen ähnlich wie die US-Amerikaner nur die beiden Extreme „Totschwitzen“ und „Erfrieren“ zu kennen; die richtige Einstellung einer Klimaanlage hatten wir bis dato selten erlebt. Aus Sicherheits- und Komfortgründen entschieden wir uns, für die Rückfahrt auf das Non-AC-Angebot einer Fahrt über Tag zurückzugreifen.

Nach einigem Suchen fanden wir gegen 1.30 Uhr ein Zimmer in einer totalen Absteige – alle anderen Hotels waren gnadenlos ausgebucht. Gut, dass wir für die Folgetage reserviert hatten.

16. Tag (11.01.2013): El Nido – Corong Corong und Pinagbuyutan Island (sonnig, ca. 30 °C)

Gegen 08.00 Uhr verließen wir die nicht erwähnenswerte Unterkunft und lagerten unser Gepäck schon mal in dem für die nächsten 3 Tage gebuchten Hotel. Nach einem Frühstück am Strand El Nidos ließen wir uns per Tricyle an den deutlich ruhigeren Strand von Corong-Corong bringen, wo wir bereits vor 2 ½ Jahren in einem Bungalow-Hotel genächtigt hatten. Hier hatte sich erfreulicherweise noch nicht so viel geändert. Wir sahen uns nach Insel-Hopping-Angeboten für morgen um. Es gab hier bei allen Anbietern die gleichen Touren A, B, C und D zu buchen, die jeweils bestimmte Inseln und Buchten umfassten – jeweils als Gruppentour oder als Privattour buchbar. Da wir bereit das letzte Mal eine private Tour gemacht hatten, bei dir wir uns die Inseln, die wir besuchen wollten, sogar noch aussuchen durften, entschieden wir uns diesmal für Tour C als Gruppentour. Diese Tour beinhaltete mehrheitlich für uns noch unbekannte Ziele, u.a. den spektakulär zu erreichenden Secret Beach, für dessen Zugang man durch ein Loch tauchen muss. Da die Wasseroberfläche für dieses Unternehmen maximal ruhig sein muss, kommt es leider häufig zu Stornierungen des Besuchs dieser Insel, was bei unserem letzten Philippinen-Besuch der Fall gewesen war.

Ferner entschieden wir uns spontan für eine heutige Inselübernachtung. Wir fuhren zunächst zurück in den Ort, aßen zu Mittag und äußerten im Hotel den Wunsch, die erste Nacht gerne zu stornieren. Unserem Wunsch wurde aufgrund des ohnehin großen Andrangs in El Nido direkt stattgegeben. Wir kauften das Nötigste für eine Übernachtung auf einer Insel ein – d.h. Proviant, Getränke, Streichhölzer, Kerzen – und achteten darauf, Insektenschutzmittel, eine große Decke sowie eine Taschenlampe dabei zu haben. Wir fuhren zurück nach Corong-Corong, wo wir noch ein wenig Schlaf in den vorhandenen Hängematten nachholten und gegen 15.30 Uhr mit dem Boot in Richtung der Insel Pinagbuyutan aufbrachen. Gegen 16.00 Uhr erreichten wir das Eiland, dass aktuell noch von ein paar Booten, die die Insel im Rahmen einer Insel-Hopping-Tour besuchten, belegt. Gegen 17.00 Uhr verschwanden jedoch alle Boote und wir hatten die gesamte Insel für uns alleine – mal abgesehen von dem Einheimischen, der angeblich auf der rückwärtigen Bucht zurückgezogen lebte.

Beim Aufschlagen unserer Decke achteten wir darauf, diese nicht direkt unter einer kokosnussschwangeren Palme oder einem anderen evtl. von Spinnen oder sonstigen unappetitlichen Insekten bewohnten Baum zu platzieren. Wir machten die Erfahrung, dass es recht schwierig ist, ein Lagerfeuer lange genug am Leben zu erhalten, dass man zumindest mal die gekauften Hot Dogs grillen konnte und dass Sand, obwohl er weich aussehen mag, für eine ganze Nacht eine verdammt harte Unterlage ist. Außerdem wurden wir trotz DEET-Spray von zahlreichen Moskitos heimgesucht und empfanden die nächtlichen – eigentlich angenehmen – Temperaturen als geringfügig zu kühl. Allerdings wurden wir mit einem herrlichen Sonnenunter- wie aufgang entschädigt und waren um eine interessante Erfahrung reicher.

17. Tag (12.01.2013): El Nido – Motorradtour ins Umland (sonnig, ca. 28 °C)

Gegen 09.00 Uhr holte uns das Boot, das uns „ausgesetzt“ hatte, wieder ab. Die gebuchte Tour C fand heute leider nicht statt, das sich nicht genügend Leute gemeldet hatten. Leider waren die Bootsfahrer nicht so spontan gewesen, um uns früher abzuholen, so dass wir uns noch für eine andere Tour hätten entscheiden können. Nun waren für heute schon alle Bootstouren weg. Somit entschieden wir uns für eine Inselerkundung per Motorrad. Für 600 Pesos mieteten wir einen Roller und düsten etwa 15-20 km in Richtung Inselinland. In ca. einer Stunde wanderen wir durch z.T. dichten Dschungel zum Bulalacao-Wasserfall.

Anschließender Stopp waren die Makinit Hotsprings, deren Besuch sich aber eher nicht lohnte. Abgesehen davon, dass man sich aufgrund des morastigen Untergrunds total die Klamotten versaute, musste man auch höllisch aufpassen, dass man sich am heißen Wasser nicht verbrühte oder bis zur Hüfte im Morast einsackte – zweiteres musste ich natürlich unbedingt mal ausprobieren 😉

Über eine extrem schlechte Piste fuhren wir noch zum völlig menschenleeren Strand Nacpan Beach, dessen Besuch wohl auch ein Ausländer mit seiner philippinischen Beifahrerin geplant hatte, die sich aufgrund der schlechten Straße jedoch mit ihrem Motorrad hingelegt hatten und nun im Beisein mehrerer Einheimischer deren Notversorgung unterzogen.

Nach Rückkunft in El Nido tankten wir das Motorrad wieder voll, gaben selbiges zurück und uns einem Abendessen im an der Beachfront gelegenen Balicao-Restaurant hin, bei dem es neben Cocktails und Shakes für mich diesmal eine Pizza gab.

Der Blick vom Hotel gestaltete sich übrigens wie folgt:

Wohl zu stark von der Sonne beschienen oder anderweitig geschwächt gingen wir früh ins Bett. Nachts machten leider einige Einheimische lautstark ihren übermäßigen Alkoholkonsum kund, so dass sogar schon einige Touristen versuchten, zu schlichten. Seit unserem letzten Besuch in El Nido schienen einige Bars hinzugekommen und das Nachtleben deutlich extremer geworden zu sein – es bleibt zu hoffen, das El Nido nicht schon bald so „verramscht“ wird wie einige thailändische Ballermann-Orte!

18. Tag (13.01.2013): El Nido – Island Hopping Tour (sonnig, ca. 30 °C)

Nach einem Frühstück in einem der Beachfront-Restaurants gingen wir um 09.00 Uhr auf Beachhopping-Tour – leider war auch heute der Zugang zum Secret Beach nicht möglich, so dass wir uns für Tour A entschieden, wo wir neben ein paar neuen Locations auch das ein oder andere Highlight von damals zu sehen bekamen.

Wir teilte unser Boot mit Tom und Stefan aus Regensburg, 2 Mädels aus den Niederlanden und 2 hangovergeschwächten Dänen. Erster Stopp war die Secret Lagoon, eine traumhafte mit Palmen gesäumte Insel mit zugehöriger Lagune, die nur durch ein Loch im Fels betreten werden konnte.

Als zweiter Stopp hielt unser Boot an einer unweit gelegene Bucht zum Schnorcheln. Simizu Island stellte den dritten und ausgedehntesten Stopp dar. Unsere aus 2 Personen bestehende „Crew“ bereitete ein tolles Mittagessen vor. Währenddessen nutzten wir die Zeit zum Schnorcheln, Schwimmen, Klettern und zum Besuch der benachbarten Buchten, die durch relativ leicht zu überwindende Felsen voneinander getrennt waren.

Unser Mittagessen bestand aus grünem Salat, Auberginen, frischem gegrillten Fisch, Tintenfisch, gegrilltem Schweinefleisch, Reis sowie Wassermelone. Wohlgenährt ging es dann weiter zum vierten Stopp, der Big Lagoon, die diesmal schon deutlich stärker mit Touristen frequentiert war als beim letzten Mal, aber nach wie vor eines der bekannten Fotomotive Palawans bietet.

Auch der Folgehalt an der Small Lagoon war ein Highlight – diesmal nahmen wir uns die Zeit, die komplette Lagune zu durchschwimmen – incl. der am Ende befindlichen Höhle und der „Lagune in der Lagune“.

Sechste und letzte Location bot der auf der Hauptinsel gelegene Seven Commando Beach, der schon damals gut besucht war und inzwischen sogar über eine Bar verfügte und zu meinem persönlichen Missfallen durch weitere Bauten erweitert wurde.

Gegen 16.30 Uhr waren wir wieder am Hotelstrand. Als wir später zum Abendessen das gleiche Restaurant wie gestern aufsuchten wollten, teilte man uns dort mit, dass aufgrund recht heftigen Wellengangs in der Nacht das erhöhte Sitzpodest deutlich beschädigt worden war, so dass heute aufgrund von Reparaturarbeiten geschlossen war. Alternativ besuchten wir das von einem Deutschen geleitete Marber’s Restaurant – ebenfalls direkt am Strand und auch mit deutschen Gerichten auf der Speisekarte. Als Schnitzelfan konnte ich es mir nicht verkneifen, ein Championrahmschnitzel zu bestellen 😀

Noch während dem Essen verschlechterte sich das Wetter erheblich, es begann stark zu regnen und zu stürmen – auch das ist leider nicht untypisch für die Philippinen. Die ganze Nacht pfiff ein Wind durch die Wände unseres Bambusbungalows, dass wir glaubten, auf hoher See zu sein.

19. Tag (14.01.2013): Bus El Nido-Puerto Princesa; Puerto Princesa (regnerisch, ca. 20 °C)

Der Tag began sonnig, wir ließen uns nach einem Frühstück am Strand gegen 08.30 Uhr zum Busterminal bringen, um dort wie geplant den lokalen Bus nach Puerto Princesa zu nehmen. Einige Touristen beäugten uns kritisch, als wir gemeinsam mit mehreren Hähnen, Boxen mit Fischen, Getreidesäcken, einer Ziege, zahlreichen Gepäckstücken und noch zahlreicheren Passagieren den Bus bestiegen. Um Platzmangel vorzubeugen, wurde die Ziege schnell auf das Dach des Busses verbannt. Gestartet wurde der Bus durch Kurzschluss zweier neben der Tür herunterhängender Drähte. Das grundsätzliche Unfallrisiko dieses Bus-Ungetüms ist gegenüber dem der bei Touristen beliebteren klimatisierten Minivans aufgrund der deutlich langsameren Geschwindigkeiten wohl erheblich niedriger. Die Minivanfahrer überholten uns in z.T. waghalsigen Manövern – wobei wir sie in der Regel bei den üblichen größeren Pausenstopps trotz mehrfacher Zwischenhalte unseres Busses wiedertrafen. Wenn es jedoch zu einem Unfall kommen sollte, sind die Überlebenschancen in den Minivans koreanischer oder japanischer Bauart aber vermutlich wiederum deutlich höher als in unserer von einem Stahlgerüst umgebenen Fahrgastzelle. Zu allem Überfluss stelle ich beim Nachtanken des Busses, währenddem alle Passagiere sitzen blieben und der Motor laufen gelassen wurde, überrascht fest, dass sich der Tankstutzen in der Mitte der Fahrgastzelle befand!

Wie dem auch sei, erreichten wir nur unwesentlich langsamer als auf dem Hinweg diesmal in etwa 7 Stunden gegen kurz nach 16.00 Uhr Puerto Princesa. Etwa 30 min nachdem wir El Nido verlassen und bis etwa 30 min, bevor wir Puerto erreicht hatten, hatte es nahezu unentwegt geregnet. Ein Mitfahren auf dem Dach war daher diesmal unmöglich. Außerdem wurde inzwischen ein deutlich härterer Kurs gefahren: Rauchen im Bus war verboten und konnte mit bis zu 1000 EUR Geldstrafe belegt werden. Das Mitfahren auf dem Dach wurde insbesondere in der Gegend um Puerto Princesa verstärkt kontrolliert und konnte mit bis zu 100 EUR bestraft werden.

Per Jeepney fuhren wir in die unweit des Flughafens gelegene Hotelgegend, checkten in das renovierte Yin Yang-Hotel ein und gingen zum Abendessen. Anschließend besuchten wir noch die stylische Tiki-Bar, in der aktuelle Musik lief und Fun-Videos zu sehen waren. Mit Sun Miguel Apple ließen wir den Tag ausklingen.

20. Tag (15.01.2013): Puerto Princesa – Irawan; Flug Puerto Princesa-Manila (regnerisch, ca. 30 °C)

Heute morgen fuhren wir nach einem kurzen Frühstück in etwa 40 min Fahrt nach Irawan raus, wo wir eine Crocodile Farm besuchten. Dort waren zahlreiche landestypische Spezies an verschiedenen Tieren zu sehen, Highlight waren aber definitiv die Salzwasserkrokodile ungeheuren Ausmaßes. Es verwunderte mich etwas, dass gerade in einer solchen, angeblich vom Staat geförderten Anlage Krokodilledertaschen und –gürtel sowie Crocodile Sisig verkauft wurden.

Da es kurz nach der Führung zu regnen begann, wurde uns auch bei dem heutigen Versuch, auf dem Rückweg nach Puerto einem Hahnenkampf beizuwohnen, ein Strich durch die Rechnung gemacht. So hatten wir in Puerto noch genügend Zeit für ein Mittagessen mit Beef Sisig und dem hier beliebten Erfrischungsgetränk Halo-Halo. Gegen 11.30 Uhr fanden wir uns auf dem kleinen, in Gehweite unseres Hotels gelegenen Flughafen ein, um wieder einmal für 15 EUR p.P.  pünktlich mit dem Lowcost-Carrier Cebu Pacific nach Manila zu fliegen.

Zunächst hatten wir mit einem häufigeren Problem zu tun: Oft werden, wenn Ausländer als solche identifiziert werden, höhere Transportkosten veranschlagt als bei Einheimischen – und das recht ungeniert. Obwohl Juliet immer die Fahrtickets etc. erfragte, wurden oftmals aufgrund meiner Anwesenheit als Ausländer gewisse Aufschläge verlangt, die Juliet immer wieder wegdiskutieren musste. Daher hielt ich mich während solcher Aktionen meistens im Hintergrund auf, so dass ich nicht direkt als Begleiter in Erscheinung trat. Diesmal aber wurde sogar ihr als Einheimischer durch den angesprochenen Taxifahrer das Fahren mit Taxameter verwehrt, was gar nicht zulässig ist. Nach heftigen Diskussionen schaltete Juliet dann die Sicherheitsleute ein, die wiederum mit einem Polizisten den Taxifahrer in die Mangel nahmen. Wir nahmen dann einen kooperativer gestimmten Taxifahrer und ließen uns zum Haus von Juliet’s Schwester fahren, wo wir einen leckeren Nachmittagskaffee sowie ein Abendessen zu uns nahmen.

Abends transferierten wir ins Vier-Sterne Tune Hotel in Malate, was genau wie in Cebu eine hervorragende Wahl war. Auch hier bezahlte man nur, was man wollte: Aufsetzend auf einem sehr günstigen Basispreis (ca. 15 EUR pro Doppelzimmer) konnte man Fernsehen, WiFi und Klimaanlage nach Wunsch freischalten lassen und sich zusätzlich Handtücher vom Hotel stellen lassen.

21. Tag (16.01.2013): Manila; Flug Manila-Hongkong (leicht bewölkt, ca. 28 °C)

Nach einem Frühstück im 7 Eleven Shop neben dem Hotel, bei dem sich 4 Straßenkinder zu uns gesellten. Im Anschluss fuhren wir per Jeepney via Quiapo, wo wir uns die dortige Kirche anschauten, zum Müllberg im Ortsteil Payatas, der ähnlich wie die sog. Smokey Mountains an anderer Stelle in Manila vielen dortigen Slum-Bewohnern den Lebensunterhalt durch das Suchen und Verkaufen von noch nutzbarem Müll bietet. Das Betreten des riesigen Müllbergs selbst war inzwischen allerdings aus Sicherheitsgründen außer den Müllsammlern und den dortigen Arbeitern niemandem mehr erlaubt. Sonstige Besucher und Touristen wurden bei Vorlegen einer Genehmigung bis zu einem bestimmten Bereich, von dem aus man einen großen Teil der Halde überblicken konnte, hereingelassen. Da wir das nicht gewusst hatten und dementsprechend über kein Permit verfügten, fuhren wir kurzerhand in den unmittelbar im Schatten des Müllbergs gelegenen Slum, von wo aus wir das rege Treiben auf dem Berg und das ständige Kommen und Gehen der großen Mülltrucks beobachten konnten. Obwohl wir zunächst teilweise kritisch beäugt wurden, kamen wir mit ein paar Einheimischen ins Gespräch. Sie erzählten uns, dass am Vortag mal wieder ein Müllsammler ums Leben gekommen war, nachdem er unter mehreren Tonnen Müll, der ins Rutschen gekommen war, begraben worden war. Außerdem erzählten sie uns, dass innerhalb der nächsten Woche wieder zahlreiche, unmittelbar an den Berg grenzende Hütten zwangsgeräumt werden mussten, da sich der immer größer werdende Müllberg weiter ausbreitete und die Leute von offizieller Seite genötigt wurden, das Gebiet zu verlassen und umzusiedeln. Man kennt es ja aus anderen Entwicklungsländern, dass im Lauf der Entwicklung ganze Slum-Gebiete dem Erdboden gleichgemacht werden, um großen Bauvorhaben zu weichen und die dort lebende Bevölkerung dann in andere Gebiete der Stadt – oft in neu hochgezogene Hochhäuser – zwangsumgesiedelt wird. Die Leute berichteten uns, dass dieser zunächst gar nicht so schlecht klingende Vorschlag immer mit dem Nachteil verbunden war, dass man seine gewohnte Umgebung, in der man u. U. schon Jahrzehnte wohnte, aufgeben musste, um in eine sehr abgelegene Gegend umzuziehen, in der es keinerlei Arbeitsmöglichkeiten gab und wo sich dann oftmals ganz schnell eine sehr kriminelles Umfeld bildete.

Nach diesem sehr interessanten Einblick in das oft gefährliche Leben dieser Menschen fuhren wir zurück in die Stadt, wo wir uns im Stadtteil Makati mit Juliet’s Mutter und Shara und ihren Kindern zum abschließenden gemeinsamen Essen in einem All-u-can-eat-Restaurant trafen. Gegen 16.00 Uhr wurden wir dann zum Flughafen gefahren, von wo aus wir nach Hongkong weiterflogen.

Fazit:

Obgleich man in einigen Regionen einen starken Einfluss durch aufkommenden (Inlands-)Tourismus und die damit einhergehenden – auch negativen – Begleiterscheinungen feststellen kann, sind die Philippinen, insbesondere die Insel Palawan, immer noch ein sehr empfehlenswertes Backpacker-Ziel.

Hier geht’s weiter:  3. Teil: Hongkong