Reisebericht Slowenien – Kroatien – Montenegro

3. Teil: Montenegro

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12. Tag – Freitag, 07.08.2020 – Perast, Kotor, Budva – leichte und starke Bewölkung – 26 Grad

Nach dem Frühstück brachten wir noch schnell unser Leergut, das sich inzwischen im Auto stapelte, beim Lidl vorbei, anschließend fuhren wir weiter nach Montenegro. Der Grenzübertritt ging schnell, es waren nicht viele Fahrzeuge unterwegs. Wobei die Deutschen immer noch vergleichsweise gut vertreten waren. Um 10.15 Uhr hatten wir Perast erreicht. Um 10.30 Uhr unternahmen wir eine private Bootsfahrt für gerade mal 5 EUR p.P. auf die Insel „Maria vom Felsen“.

Wir hatten bereits zuvor festgestellt, dass die Montenegriner Covid viel ernster nahmen als die Kroaten: Hier trug quasi jeder einen Mundnasenschutz – selbst auf der Straße –, in gastronomischen Einrichtungen und Supermärkten stand großzügig Desinfektionsmittel bereit und es wurde immer wieder auf entsprechende Hygienemaßnahmen hingewiesen. Nach der Unterhaltung mit Einheimischen waren die Strafen wohl auch drastisch: Wenn die Maske nur den Mund, nicht aber die Nase bedeckte, wurden 100 EUR fällig, wenn sie gar nichts bedeckte 200 EUR. Hier hatte ich ein deutlich besseres Gefühl als in Kroatien! Auch positiv anzumerken ist, dass Montenegro, obwohl nicht in der EU, den Euro als Währung hat und somit das lästige Währungsumtauschen entfällt. Wir blieben 30 min auf der kleinen Insel, auf der es eine orthodoxe Kirche zu besuchen gab, dann holte uns unser Boot wieder ab.

Wir schlenderten noch ein wenig durch Perast…,

…bevor wir nach Kotor weiterfuhren. Um 12 Uhr kamen wir in Kotor an, schnell war ein altstadtnaher Parkplatz zu im Gegensatz zu Kroatien zivilen Parkpreisen von 0.80 EUR pro Stunde gefunden. Die nächsten 3 Stunden widmeten wir uns der tollen Altstadt Kotors, die auf jeden Fall ein weiteres Highlight darstellte: Hier fühlt man sich durch die mit buckeligem Kopfsteinpflaster versehenen Plätze und Gassen direkt ins Mittelalter zurückversetzt, zudem waren die Restaurants, Cafes und Bars nett dekoriert und lag das Städtchen mit seiner umlaufenden und sich den Berg hochziehenden Festungsmauer vor einer herrlichen Bergkulisse, die von der Festung St John gekrönt wurde .

Es war erstaunlich wenig los, vermutlich litten die Einheimischen doch recht stark unter einer Covid-bedingten Touristenflaute. Dennoch war aus meiner Sicht Montenegro deutlich besser gegen eine zweite Welle gewappnet als Kroatien! Im Hotel Marija nahmen wir ein 4-Gänge-Menü bestehend aus Suppe, Salat, Hauptspeise (Fleisch mit Sauce und Reis als Beilage) und Dessert (Pfannkuchen) zu uns.

Nachdem wir alle Plätze und Kirchen besucht hatten, gingen wir ein Stück der schier unendlichen Treppenstufen den Berg hinauf und genossen einen tollen Blick von oben auf die Altstadt. Im Gegensatz zu gestern in Dubrovnik legten wir heute nicht den gesamten Weg zur im Berg liegenden Festung zurück, sondern begnügten uns bei dem feucht-warmen Wetter mit einem Blick aus niedrigerer Höhe.

Kurz vor 15 Uhr fuhren wir nach Budva weiter, wo sich Thea zunächst mal auf einem Spielplatz austoben durfte. Dann fuhren wir ein zuvor ausgewähltes Hotel an, das nett in den Hängen von Budva lag und einen tollen Blick auf die Bucht erlaubte. Zudem verfügte es über einen Pool und bot ein Doppelzimmer für 30 EUR an!

Um 18 Uhr gingen wir im Grill-Restaurant Parma essen, das uns beim Vorbeifahren bereits ins Auge gefallen war und uns auf Nachfrage von den Hotelbesitzern empfohlen wurde. Ein Volltreffer! Hier konnte man zu super-günstigen Preisen schlemmen, was das Herz begehrte. Wir bestellten uns eine gemischte Fleischplatte für 2 Personen für gerade mal 12.90 EUR, dazu 500 ml Bier und Wein für je 1.40 EUR, einen Salat für 1.40 EUR und eine große Portion Pommes für 0.90 EUR. Einen weiteren Salat sowie einen Dessert gab es obendrein noch frei Haus!

Hier bekam man im Gegensatz zu Kroatien noch echt gutes Essen für sein Geld. Kugelrund rollten wir anderthalb Stunden später zurück zum Hotel, wo wir vom riesigen Balkon beobachten konnten, wie mehr und mehr Lichter im Ort eingeschaltet wurden…

13. Tag – Samstag, 08.08.2020 – Budva, Sveti Stefan – Sonne – 28-35 Grad

Nachdem uns unsere „Hotelfamilie“ ein leckeres Frühstück geboten hatte, fuhren wir nach Sveti Stefan, das wir gegen 9.15 Uhr erreicht hatten. Leider gehörte die herrlich den Stränden vorgelagerte Insel, die quasi eine eigene Altstadt darstellte, inzwischen in Hand eines Hotels, so dass außer Gästen (oder Touristen, die für eine Hotel-Tour 40 EUR bezahlen wollten) keine Touristen mehr auf die Insel durften. Schade!

Nichtsdestotrotz genossen wir die Aussichten auf Strände und Bucht, bevor wir gegen 10.15 Uhr unsere Heimfahrt antraten. Vor uns lagen gute 1300 km. Eine abermalige Fahrt entlang der Bucht von Kotor sparten wir uns und nahmen stattdessen eine Fähre, um abzukürzen. Trotzdem hatte man das Gefühl, kaum voranzukommen: Die Grenzübertritte kosteten jedes Mal ihre Zeit (Montenegro-Kroatien 12 min, Kroatien-Bosnien 12 min, Bosnien-Kroatien 8 min) und die z.T. engen Küstenstraßen ließen kein zügiges Fahren zu. So kam es, dass wir nach über 4 h im kroatischen Rogotin eine Mittagspause machten und noch nicht einmal 200 km zurückgelegt hatten. Das wurde mit Befahren der kroatischen Autobahn, die uns immerhin 30 EUR an Maut kostete, besser, da man nun aufgrund der geringen Verkehrsdichte annähernd mit der erlaubten Höchstgeschwindigkeit (oder auch etwas mehr 😉 ) als Durchschnittsgeschwindigkeit kalkulieren konnte. Um 19 Uhr ging es über die kroatisch-slowenische Grenze, was auch wieder die „typischen“ 12 min kostete. Karawankentunnel und Katschberg-/Tauerntunnel ließen sich in rasanter Fahrt über die im Stockdunkeln liegenden Pässe (Loiblpass bzw. Hochtauern) umfahren, so dass wir um 0.55 Uhr am Rasthof Hochfelln ankamen. Dort nahmen wir noch schnell einen kostenlosen Coronatest mit, bevor wir um 3.00 Uhr daheim ankamen.

Fazit:

Wenngleich Montenegro viel kleiner ist als Kroatien und damit auch nicht in der Vielfalt an interessanten Orten aufwarten kann, so war für uns Montenegro das „perfekte Kroatien“: Ähnlich schön hinsichtlich der Altstädte und Küsten, beherzigten hier die Einheimischen die Corona-Regeln penibelst, fühlte man sich als deutscher Tourist sehr willkommen und bekam man anständige bis niedrige Preise geboten.