Reisebericht Slowenien – Kroatien – Montenegro 2020

2. Teil: Kroatien

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… und fuhren weiter nach Motovun, wo wir zunächst einen Paraglider mitnahmen, der nach erfolgtem Flug zu seinem Fahrzeug zurück wollte. Unsere Unterkunft lag am Fuß des Hügels, auf dem majestätisch das kleine Städtchen thronte. Wir nutzten noch unseren Hotelpool, bevor sich Juliet und ich einen angenehmen Abend auf dem Balkon unseres Gästehauses machten, während Thea ins Reich der Träume entschwand.

3. Tag – Mittwoch, 29.07.2020 – Porec, Rovinj, Motovun – Sonne, 32 Grad

Nach leckerem Frühstück im Gästehaus brachen wir um 9 Uhr nach Porec auf. Kurz vor der Einfahrt in den Ort meinte die kroatische Polizei ihre Macht gegenüber Touristen demonstrieren zu müssen und zog mich raus, da ich angeblich nicht vor einem Zebrastreifen gehalten hatte.

Schon witzig, dass man in Kroatien als Fußgänger in den meisten Fällen vergeblich darauf wartet, dass ein Fahrzeug an einem Zebrastreifen anhält (es sei denn, es handelt sich um einen Touristen) und die örtliche Polizei ausgerechnet einen Touristen rauszieht – dabei hatte der Fußgänger den vor dem Kreisverkehr befindlichen Zebrastreifen gerade erst auf der anderen Fahrbahnseite, die zudem meiner Erinnerung nach durch einen Median getrennt war – betreten, während ich auf der gegenüberliegenden Fahrbahn in den Kreisverkehr einfuhr. Ich hätte fragen sollen, ob sie mit den Einheimischen genauso pingelig bzw. konsequent umspringen – fiel mir aber leider erst danach ein. Gegen 10 Uhr gingen wir von einem kostenlosen Parkplatz kurze 20 min ins Zentrum Porecs. Die schnuckelige Altstadt überzeugte durch zahlreiche enge und bunte Gassen und unzählige Cafes und Restaurants, die dem Ganzen eine heimelige Atmosphäre verliehen.

Nach rund anderthalb Stunden fuhren wir weiter zu unserem eigentlichen heutigen Ausflugsziel, dem Städtchen Rovinj. Gegen 12.30 Uhr hatten wir einen – sogar ebenfalls kostenlosen – Parkplatz in Rovinj ergattert, von dem aus wir in etwa 25 min ins Zentrum spazierten. Rovinj war Porec ähnlich, jedoch größer und mit farbigeren Fassaden.

Hinter der Kathedrale Euphemia ließ ich meine Drohne steigen und machte ein paar schöne Clips aus der Vogelperspektive.

Nach dem Besuch der Altstadt schlenderten wir an der Promenade entlang in Richtung Mulini Beach, nicht ohne vorher noch einem an der Promenade gelegenen Café einen Besuch abzustatten und etwas zu trinken.

Von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr war dann Baden am Mulini Beach angesagt. Angesichts dessen, dass man Sandstrände in Kroatien vergeblich suchte, war dieser an die Promenade angeschlossene Kiesstrand ganz ok. Thea stellte schnell fest, dass die im Wasser befindlichen Quallen ungefährlich waren 😉 Anschließend gingen wir zurück zum Auto, kauften im von deutschen Touristen überrannten Lidl noch ein paar Getränke und fuhren nach Motovun bzw. ins Nachbarörtchen Brkac, wo wir in Tonis Öko-Restaurant Pasta, Salat und Wein zu uns nahmen. Der urigen Laden lag toll im Grünen und nachdem ich mit reichlich Trinkgeld bezahlt hatte erhielt ich gleich den Auftrag, mir die Flasche Grappa aus dem Haus zu holen und mir so viel mir beliebte zu kredenzen 😀 Es waren ja nur noch wenige hundert Meter zurück zu unserem Gästehaus, wo wir nach einem kurzen Bad im Pool wieder bei warmen abendlichen Temperaturen 2 Stunden auf dem Balkon verbrachten.

4. Tag – Donnerstag, 30.07.2020 – Pula, Hum – Sonne, 32 Grad

Nach einem Frühstück gegen 8.00 Uhr und Abfahrt kurz vor 9.00 Uhr hatten wir gegen 10.00 Uhr Pula erreicht. Wir parkten am Hafen in der Parkzone 2 (4 HKR pro Stunde). Da der Automat nur Münzen nahm (und ich keine mehr parat hatte) und sich andere Touristen bereits beschwerten, dass das unweite Restaurant absichtlich keine Münzen wechselte, installierte ich mir schnell die Park-App, auf die hingewiesen wurde, und registrierte das Auto elektronisch. Anschließend begannen wir unseren Standrundgang. Wir starteten am unweiten Amphitheater und setzten unseren Rundweg in die Stadt fort, die wir durch den Sergierbogen betraten.

Wir unternahmen einen Abstecher zum mittig gelegenen Schloss und suchten um 11.45 Uhr eine Pizzeria in der Fußgängerzone auf, in der wir uns Pizza und Cevapcici schmecken ließen. Um 12.30 Uhr suchten wir dann noch den Platz mit dem Augustustempel auf…

… und gingen zurück zum Hafen, wo Thea noch 20 min bis zum Ablauf der Parkuhr auf einem Spielplatz herumtollen konnte. Um 13.15 Uhr verließen wir Pula und machten uns auf den Weg nach Hum, das (angeblich) kleinste Dorf in Kroatien. Um schneller voran zu kommen, benutzten wir eine mautpflichtige Straße, angeblich eine Autobahn, die fast nahezu einspurig war und teilweise auf 40 km/h oder gar 30 km/h runterbeschränkt war – eine ziemliche Unverschämtheit, da hätte man auch gleich die kostenfreie Landstraße nehmen können! Nach Abfahrt von der sogenannten Autobahn wurde es abenteuerlich, so ginge es u.a. durch die Großbaustelle einer Brücke sowie über einen unbeschränkten Bahnübergang. Dass der Ort gehypt wurde, war schnell klar, als wir den kostenpflichtigen Parkplatz am Ortseingang anfuhren und 10 HKR berappen durften. Hier befanden sich ausschließlich (deutsche) Touristen J Alles in allem war das kleine Dorf ganz nett und auch sehenswert, wenngleich mir die Kommerzialisierung schon zu weit ging.

Wir setzten unsere Fahrt in Richtung Plitvice fort, wobei wir wieder einiges an Mautgebühren hinblätterten und noch einen Einkaufsstopp im Lidl in Rijeka einlegten. Um 18.30 Uhr hatten wir unser heutiges Ziel, Dreznik Grad, erreicht. Wir nahmen ein Abendessen aus unseren Einkäufen im schönen Garten des Gästehauses ein, während Thea die Spielgeräte nutzte.

Auf Hinweis des Vermieters hin nahmen wir eine Online-Reservierung für den morgigen Besuch des Nationalparks Plitvicer Seen vor und vermieden so unnötige Wartezeiten an den Kassenhäuschen. Da die Zeitslots für 9 und 10 Uhr bereits ausgebucht waren, buchten wir Tickets für den ersten möglichen Zeitslot um 7 Uhr – getreu dem Motto „der frühe Vogel fängt den Wurm“.

5. Tag – Freitag, 31.07.2020 – Nationalpark Plitvicer Seen, Zadar – Sonne, 28 bis 35 Grad

Nachdem wir um 6 Uhr aufgestanden waren, hatten wir gegen 7.15 Uhr den Parkplatz des Nationalparks erreicht. Wir marschierten geradewegs zum Pier 1, von wo aus gegen 7.45 Uhr ein eBoot (auf dem wir die einzigen Mitfahrer waren) zum Pier 2 ablegte, das den Startpunkt unseres ersten Rundwegs markierte.

Nach ein paar Minuten Fußweg über die schönen Plankenpfade legten wir zunächst mal einen 20-minütigen Picknickstopp ein, um unser mitgebrachtes Frühstück zu uns zu nehmen. Beim anschließenden Spaziergang passierten wir zahlreiche Seen und Wasserfälle, u.a. den großen Sprüher, und staunten über die verschiedenen Türkistöne des Wassers.

Nach ca. 4 km Strecke hatten wir um 9.25 Uhr die Seen soweit umrundet und sparten uns den Rückweg entlang des gegenüberliegenden Ufers, indem wir von Shuttle Stop 3 aus den Bus zurück zum Shuttle Stop 2 nahmen. Bis dato hatten wir lediglich 5 Personen getroffen und den Park quasi für uns alleine gehabt. Das änderte sich wir erwartet, als wir von Pier 2 erneut zum Pier 1 gingen, um diesmal um 10 Uhr ein eBoot zum Pier 3 zu nehmen. Das Boot war nun schon deutlich voller und das in der Gegenrichtung sogar komplett belegt. Nach 22-minütiger Bootsfahrt begannen wir nun den zweiten Rundgang, der spektakulärer aber auch deutlich belebter als der erste war. Wir passierten den Milanovacki Wasserfall und den Mike Trnine Wasserfall, bevor wir einen Abstecher in zwei Höhlen unternahmen.

Anschließend überquerten wir an den großen Kaskaden den See und setzten unseren Spaziergang zum großen Wasserfall und zum Sastavci Wasserfall fort. Da der kleine Bergaufpfad zum von mir vorab herausgesuchten Aussichtspunkt gesperrt war, gingen wir ein Stück auf dem gleichen Weg zurück und bewegten uns anschließend in Richtung Busstop St1 auf der gegenüberliegenden Seite. Dabei konnten wir aus z.T. schwindenerregenden Höhen einen Blick auf die unten liegenden Seen und Wasserfälle werfen.

Um 12.50 Uhr hatten wir nach einem erlebnisreichen Besuch wieder den Parkplatz erreicht. In ca. 2 h Fahrt donnerten wir nach Zadar, diesmal unter Nutzung der Landstraßen. Nach einer kleinen Pause in unserem Appartement brachen wir um 16 Uhr zum Borik Beach auf, einem kleinen angeschütteten Sandstrand, der die 15 HKR pro Person nicht wirklich wert war, Thea aber zumindest für 1.5 h die Möglichkeit gab, im Meer zu baden und im Sand zu spielen. Um 18 Uhr suchten wir ein Restaurant auf und fanden dieses im Gricko Grill, das allerdings eher im Imbiss-Style aufwartete. Obwohl wir über 45 min auf unser eher einfaches Essen (Cevapcici und Pommes) warten mussten, konnten wir schließlich unseren Hunger stillen. Danach war aufgrund der für uns schon unangenehm hohen Außentemperaturen von 35 Grad nur noch Duschen und Relaxen angesagt.

6. Tag – Samstag, 01.08.2020 – Zadar, Trogir – Sonne, 37 Grad

Nachdem wir aufgestanden waren und gefrühstückt hatten, fuhren wir nach Zadar, wo wir gegen 8.50 Uhr einen kostenlosen Parkplatz unweit des Zentrums ergattern konnten (auf dem großen Parkplatz waren noch viele Parkplätze frei). Nachdem wir das Stadttor durchschritten hatten, besuchten wir die Fußgängerzonen…,

den Platz der 5 Brunnen…

und die beiden die Stadt dominierenden Kirchen St. Donatus und St. Anastasia.

Am Ende der Halbinsel fand sich an der netten Promenade die Meeresorgel, ein experimentelles unter den Steinplatten der Promenade liegendes Musikinstrument, dessen Töne durch die Wellenbewegung des Meeres erzeugt wurden. Das Blau des Meeres war beeindruckend!

Anschließend verbrachten wir noch um die 20 min auf einem Spielplatz, wo Thea klettertechnisch auf ihre Kosten kam. Gegen 10.45 Uhr fuhren wir weiter nach Trogir. Da wir die Küstenstraße nahmen, die manches Mal traumhafte Blicke auf Meer und Buchten zuließ, dauerte es etwas länger und wir erreichten unser Ziel gegen 13.20 Uhr. Der ca. 600 m vom Zentrum entfernte Parkplatz kostete akzeptable 6 HKR pro Stunde. Zunächst stillten wir in einer Pizzeria „Big Mama“ unseren Mittagshunger. Während die Räumlichkeiten nichts besonderes waren, waren die Pizzen groß und lecker und boten ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis. Dann bahnten wir unseren Fußweg durch die Altstadt Trogirs, die quasi auf einer Insel lag. Flächenmäßig überschaubar war das Örtchen unser bisheriger Favorit: Nach Durchquerung des Stadttors bot sich uns eine tolles, uriges Städtchen mit engen Gassen, vielen Restaurants, Eisdielen und Cafes, die schön an die Umgebung und die Gässchen angepasst waren, Kirchen…

… sowie eine Festung und eine tolle Promenade, vor der u.a. eine große Yacht ankerte.

Hier war einfach das Gesamtbild stimmig! Um 15.15 Uhr gingen wir zurück zum Parkplatz, neben dem sich ein recht schöner Kiesstrand mit Cafe befand. Während Thea gut beobachtet im unweiten flachen Wasser spielte, konnten sich Juliet und ich Schokoshake und Bier auf der schattigen Terrasse des Cafes schmecken lassen.

Und am Ende bekam man sogar noch 2 h der Gesamtparkgebühr durch das Cafe erstattet. Nachdem Thea genug herumgetollt war und trotz der bis zu 38 Grad Umgebungstemperatur ausgekühlt war, machten wir uns gegen 17.15 Uhr auf die ca. 30-minütige Weiterfahrt zu unserem Appartement in Split, das für die nächsten 3 Nächte unser Domizil sein sollte. Nach einer Dusche kauften wir für die nächsten 3 Tage ein, insbesondere genügend Getränke. Da das Appartement diesmal über eine Klimaanlage verfügte, konnten wir den Schlafraum auf 19 Grad runterkühlen und uns abends noch auf der supergroßen Dachterrasse den lauen Abendwind um die Nase wehen lassen.

7. Tag – Sonntag, 02.08.2020 – Split – Sonne, 32 Grad

Nach einem leckeren Frühstück auf unserer Dachterrasse brachen wir um 9.00 Uhr nach Split auf. Um 9.30 Uhr hatten wir einen kostenlosen Parkplatz an der Marina ausgemacht. Just als wir ausgestiegen waren, kam ein Abschleppwagen und das Fahrzeug vor uns wurde im Nu auf die Pritsche gehoben. Als ich die beiden Fahrer nach dem Grund fragte – schließlich war hier gemäß der Schilder Parken kostenlos erlaubt und im übrigen heute auf Sonntag auf den meisten, auch zentrumsnäheren sonst kostenpflichtigen Parkplätzen, kostenfrei möglich – teilten sie uns mit, dass bei dem vorgesehenen halbseitigen Bordsteinparken immer noch 1 m auf dem Bordstein Platz gelassen werden müsse. Er legte eine Messlatte an und kam bei unserem Fahrzeug auf 90 cm, woraufhin ich schnell noch etwas korrigierte, um exakt auf den geforderten Meter zu kommen.

Anschließend gingen wir ca. 1.2 km an der schönen Promenade entlang in Richtung Altstadt. Dabei passierten wir einige Luxusyachten. Eine googelte ich schnell und stellte fest, dass sie bereits ab 850.000 EUR pro Woche gechartert werden konnte – ein echtes Schnäppchen 😉

Wir begannen unseren Rundgang am Platz der Republik…

und arbeiteten uns durch enge Gassen und über herrliche Plätze..

… den Weg vorbei am Altstadtturm bis hin zur Kathedrale St. Domnius und den benachbarten Diokletianpalast.

Von dort gingen wir ein Stück außerhalb der Stadtmauer entlang, bevor wir sie aus dem Norden wieder durchschritten und uns durch andere meist schattige Altstadtgassen…

… den Weg zurück zum Ausgangspunkt, dem Platz der Republik, bahnten. Wir relaxten noch ein wenig auf der belebten Promenade, bevor wir gegen 11.30 Uhr den ca. 15-minütigen Fußweg zurück zum Parkplatz antraten. Wir fuhren zurück zu unserem Appartement in Stobrec, wo wir Nudeln mit Thunfisch zu Mittag aßen und es anschließend den Einheimischen gleichtaten und für ca. 2 Stunden zur Siesta aufs Ohr legten. Um 16 Uhr verließen wir unser Appartement zu Fuß in Richtung des Strands von Stobrec, den wir nach einer knappen Vierteilstunde erreicht hatten. Während der Strand selbst ein Kiesstrand war, wurde der flach abfallende Untergrund im Wasser schnell angenehm sandig. Wir hielten es bis ca. 18.45 Uhr aus, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten. Einmal mehr aßen wir auf unserer Dachterrasse und ließen dort auch den Tag ausklingen.

8. Tag – Montag, 03.08.2020 – Island Hopping Tour – Sonne, 34 Grad

Um 7.30 Uhr verließen wir gestärkt mit einem Frühstück unser Appartement in Richtung Trogir. Wir hatten vorab für 8.30 Uhr eine Bootstour zu 3 Inseln gebucht, die ab Okrug Gronji starten sollte. Da wir kurzfristig vor der Abfahrt keinen kostenlosen Parkplatz mehr finden konnten, gingen wir kein Risiko ein und lösten für 9 h (bis 17.11 Uhr) ein Parkticket auf einem der Bezahl-Parkplätze (die Park-App konnte hier leider nicht angewendet werden). Mit Verspätung legten wir ab, die sich dann nochmal auf ca. 30 min vergrößerte, als in unser fast noch leeres Boot in Trogir weit über 100 Menschen zustiegen und es ganz schön eng wurde. Was ich dem Veranstalter leider anlasten muss, ist, dass er scheinbar noch nie etwas von Corona gehört hatte, niemand benutzte Mundschutz und es wurden keine Abstände eingehalten. Außerdem gab es keine Schwimmwesten an Bord – zumindest nicht in greifbarer Nähe auf dem Deck! Nichtsdestotrotz gaben sich die Crew-Mitglieder alle Mühe, es allen recht zu machen. So konnten Juliet, Thea und ich sogar zu dritt an einem eigenen Tisch sitzen. Von 11.00 bis 12.30 Uhr machten wir Halt auf der Insel Drvenik Mali, wo wir einen Strand besuchten und ich meine Drohne kreisen lassen konnte.

Insbesondere von oben kam das klare, fast türkis anmutende Wasser richtig zur Geltung. Thea probierte erfolgreich ihr zuvor erworbenes Schnorchelequipment aus. Um 12.45 Uhr legten wir letztlich wieder ab, die Crew hatte inzwischen auf allen Tischen das Mittagessen vorbereitet. Juliet hatte sich für Fisch entschieden, Thea bekam ein Hühnchen und ich sogar zwei J Dazu gab es Limonade, Wasser und Wein. Die übrigen Passagiere waren gegen meine Erwartungen sehr diszipliniert, es wurde kaum geraucht und der Wein wurde – vermutlich aufgrund der heißen Temperaturen – auch nur sehr dosiert getrunken. Außerdem waren die Leute bei den Treffpunkten immer pünktlich! Um 13.30 Uhr legten wir in Maslinica auf der Insel Solta an. Hier standen uns 2 Stunden Zeit für Strand und/oder Altstadt zur Verfügung. Während sich Juliet und Thea am unweiten Kiesstrand abkühlten, ging ich zuvor noch schnell die Häuserfront der Altstadt zum Hafen hin gelegenen Altstadt ab und nutzte die Möglichkeit für ein paar Luftaufnahmen.

Anschließend nutzte auch ich die Möglichkeit, mich mit den anderen im klaren Wasser abzukühlen.

Pünktlich um 15.30 Uhr ging es dann ca. 30 min weiter zum letzten Stopp, einer im Meer gelegenen Badestelle, die als „Blue Lagoon“ bezeichnet wurde (und vermutlich je nach Lust und Laune des Bootsführeres von der Position her variierte ;-)). Hier standen uns nun 45 min zum Schwimmen und/oder für Sprünge vom Oberdeck ins Wasser zur Verfügung. Da alle nach knapp 40 min schon wieder auf den Plätzen waren, ging es entsprechend zeitig zurück in Richtung Ausgangspunkt. Da wir inzwischen schon 17 Uhr überschritten hatten und ich bereits befürchtete, dass die Polizei, die es immer auf Touristen abgesehen hatte, mir pünktlich mit Erreichen der Parkendzeit um 17.11 Uhr ein Ticket verpassen würde, kam es mir ganz gelegen, dass außerplanmäßig zuerst Okrug Gornji und danach erst Trogir angefahren wurde. Um 17.30 Uhr verließ ich das Schiff und spurtete zum Parkplatz, um festzustellen, dass wir diesmal das Glück hatten, in den 20 min „Überzeit“ kontrolliert worden zu sein. Wir fuhren zurück in unser Appartement und verwöhnten uns mit Steaks, Pommes, Kartoffelsalat und Gemüse. Kühle Radler rundeten den Abend ab.

9. Tag – Dienstag, 04.08.2020 – Insel Hvar – Zarace Beach, Milna Beach, Hvar – Sonne, 31 Grad, abends Gewitter

Wir frühstückten und fuhren zum Fähranleger in Split, von dem um 8.30 Uhr unsere Fähre der Jadronlinija Reederei nach Stari Grad auf der Insel Hvar ablegte. Leicht chaotisch ging es zu, da an der ein oder anderen Stelle die Einweiser fehlten (was u.a. dazu führte, dass ein Fahrer sein Fahrzeug inmitten der Fahrstraße abstellte und zunächst gesucht werden musste, damit weiter Fahrzeuge auffahren konnten) und an zahlreichen Stellen die 2 Spuren mit 3 Fahrzeugen parallel gefüllt wurden, was zur Folge hatte, dass einige Personen erst verspätet oder nur über die Beifahrerseite einsteigen konnten.

Gegen 10.30 Uhr hatten wir Stari Grad erreicht, von wo aus wir gleich unseren ersten Strand anvisierten. Nachdem oberhalb des Dubovica Beaches keine Parkplätze mehr zu finden waren, fuhren wir zum Zarace Beach weiter. Die Anfahrt abseits der Hauptstraße war abenteuerlich: Über eine einspurige, steile und seitlich stark abfallende Straße ging es zu einem Parkplatz, der schon total überfüllt war. Die beiden von dort aus abzweigenden Seitenstraßen boten keine Wendemöglichkeit und waren einseitig ebenfalls bereits zugeparkt. Wir hatte das Glück, das gerade ein Fahrzeug weg fuhr und wir dessen Lücke nutzen konnten. Der Kiesstrand lag in einer netten Bucht, die insbesondere von oben toll aussah – ich versicherte mich kletternderweise (mit Blick vom Fels) und per Drohne.

Den mitgebrachten Sonnenschirm benötigten wir hier nicht, da ein großer Teil der Bucht in angenehmem Schatten lag. Hier blieben wir von ca. 11 Uhr bis ca. 13 Uhr. Dann fuhren wir weiter. Die Bergauffahrt entpuppte sich als spannend: Zunächst musste ein einheimischer Kleinwagen ein zweites Mal „Anlauf“ nehmen, nachdem er an der Steilheit der Straße gescheitert war, dann kam mir ein Fahrzeug entgegen, dessen Fahrerin nur beschränkt rangierfähig war. Irgendwie hatten wir dann aber doch alles gemeistert und kamen wenige Minuten später am sonnigen Milna Beach an. Auch dort blieben wir 2 Stunden.

Anschließend fuhren wir noch nach Hvar. Wir parkten kostenfrei bei der Festung, von der man einen herrlichen Blick über die Altstadt und die Bucht hatte.

Von dort aus waren es keine 10 min zu Fuß in die attraktive kleine Altstadt. Die engen in den Berg gebauten Gassen und Treppen beeindruckten uns ebenso wie die Kirche und die über allem stehende Festung mit ihren Festungsmauern.

Was uns weniger beeindruckte waren die strengen Regeln bzgl. Kleidung und Verzehr auf öffentlichen Plätzen (wobei ich nicht beurteilen kann, wie streng das verfolgt und geahndet wurde) und die unverschämt hohen Preise des Gastronomie.

Die gegen 16.30 Uhr aufziehende Bewölkung tat gut, wenngleich sie die Stimmung auf den Fotos trübte. Um 16.50 Uhr fuhren wir zurück nach Stari Grad. Unterwegs begann es zu regnen und ein längeres Gewitter zog auf. Wir bezogen unser Appartement in Stari Grad und entschieden uns aufgrund des stärker werdenden Regens für ein selbst zubereitetes Essen: Linsensuppe und Nudeln Teriaki. Wir ließen den Tag gemütlich ausklingen und bewahrten uns eine Besichtigung Stari Grads für morgen auf.

10. Tag – Mittwoch, 05.08.2020 – Insel Hvar – Stari Grad – und Dubrovnik – Wolken, Sonne & Regen, 28-32 Grad

Gut ausgeschlafen nahmen wir in unserem Appartement ein schnelles Frühstück zu uns, bevor wir uns gegen 8.45 Uhr Stari Grad anschauten. Wir waren positiv überrascht, was dieses kleine Städtchen zu bieten hatte. Natürlich ähnelte es in gewisser Weise den zuvor besuchten alten Dörfchen, doch auch hier hatten die Gassen und die Hafenlage wieder eine ganz besondere Ausstrahlung. Es war bewölkt und die Temperaturen daher noch erträglich.

Ich ließ meine Drohne über der Bucht kreisen.

Gegen 10.15 Uhr gingen wir zum Appartement zurück, von wo aus wir um 10.30 Uhr unsere Fahrt in den Osten der Insel antraten. Von unterwegs buchten wir ein Online-Ticket für die Fähre Sucuraj-Drvenik. Um 11.40 Uhr hatten wir Sucuraj erreicht, wo wir uns in die bereits kleine entstandene Autoschlange einreihten. Als wir noch ein paar Pizzaschnitten in einer unweiten Bäckerei einkauften, kam die Fähre bereits an und die Autoschlange setzte sich in Bewegung. Entgegen unserer Annahme fuhr die nächste Fähre also nicht erst um 13.30 Uhr sondern bereits um 12.00 Uhr ab, was wir danken annahmen. Während der halben Stunde Fahrt verspeisten wir unsere Pizzen, anschließend setzen wir unsere Weiterfahrt an der herrlichen dalmatinischen Küste fort. Die Passage des Neum-Korridors, wo Kroatien quasi auf ca. 5 km durch Bosnien-Herzegowina unterbrochen wird, kostete uns wegen des Rückstaus an die 45 min, es wurden außer den Pässen aber keine weiteren Dokumente erfragt (weder Buchungsbelege noch die grüne Versicherungskarte). Um 15.30 Uhr hatten wir Dubrovnik erreicht, wo wir in den Hügeln Lapads unser Appartement bezogen, das einen phantastischen Blick auf Strand und umgebende Hügel bot.

Der Versuch, an einer der Libertas-Kioske zwei 24h-Bustickets für morgen zu kaufen, scheiterte daran, dass die Kioske wegen des heutigen Feiertags (Tag des Sieges) geschlossen waren. Auch im unweiten Supermarkt Konzum gab es Einschränkungen: so war es uns nicht möglich, die gesamten Pfandflaschen zurückzugeben („erst wieder morgen vormittag“).Zumindest konnten wir dort aber einkaufen, so dass wir anschließend Beef Burger mit Pommes zubereiten konnten. Gegen 18.30 Uhr gingen wir dann nochmal runter an den Lapad Beach (knappe 10 min Fußweg), wo wir uns mit der untergehenden Sonne noch etwas abkühlten. Nach Sonnenuntergang genossen wir bei kühlen Getränken den Blick über die nächtliche Umgebung.

11. Tag – Donnerstag, 06.08.2020 – Dubrovnik – leichte bis starke Bewölkung, 26 Grad

Nach einem Frühstück verließen wir kurz nach 8 Uhr das Haus und waren gegen 8.15 Uhr an der nahe gelegenen Bushaltestelle am Kreisverkehr. Dort erwarben wir zwei 24 h-Bustickets für jeweils 30 HRK. Der 8.30 Uhr-Bus brachte uns in etwa 10 min Fahrt ins Zentrum („Pile“). Dann begann unser Rundgang durch die spektakuläre Stadt, die unser bisheriges Highlight darstellte. Vorbei am großen Onofrio-Brunnen gelangten wir durch das Stadttor in die Altstadt, die zu diesem Zeitpunkt nach nahezu menschenleer war.

Das lag u.a. daran, dass noch keine Kreuzfahrten stattfanden. Wir durchschritten die Fußgängerzonen und Gassen, besichtigten die Kirche St. Ignatius und die Kathedrale Uznesenja Blazene Djevice Marije und verweilten auf den tollen Plätzen, wie z.B. dem Markplatz oder dem Rektorenpalast und kamen schließlich am ostseitigen Altstadttor raus.

Da uns (2 Erwachsene und ein dreijähriges Kind) ein Betreten der Stadtmauer über 60 EUR gekostet hätte, ließ ich stattdessen von dem Aussichtspunkt hinter dem Osttor aus meine Drohne steigen, um einen Blick von oben zu gewinnen.

Was Preise anging, war Dubrovnik echt der Gipfel – aus meiner Sicht die falsche Strategie, um eine Vielzahl für Touristen für etwas zu begeistern. Gegen 11 Uhr wurde die bislang von leichter Bewölkung gestörte Sonne zunehmend von Wolken verdeckt und wir fuhren für eine Mittagspause zurück zum Appartement. Wir nutzen die Pause für ein Mittagessen und eine anschließende Siesta. Um 15.30 Uhr zogen wir wieder los. Um 16 Uhr hatten wir mit dem Bus wieder die Busstation „Pile“ erreicht. Da der Bus Nr. 3, der u.a. zur Busstation „Magistrala 1“ am Fuß des Hausbergs Srd fährt, nur alles Schaltjahr verkehrt, machten wir uns über unzählige Treppen zu Fuß dorthin auf. Um 16.30 Uhr waren wir dort angekommen und begannen den Aufstieg auf den Srd. Statt 38 EUR für die gerade mal 3 min pro Richtung dauernde Seilbahnfahrt hinzublättern, hatten wir uns für den Aufstieg zu Fuß entschieden. Da der Weg allerdings sehr steinig bzw. felsig war, ließen wir den als Backup mitgebrachten Kinderwagen gleich unten am Pfad im Gebüsch liegen – Thea schaffte den Auf- und Abstieg des auch als Kreuzwegs nutzbaren beschwerlichen Weges auch so! Um 17.40 Uhr waren wir oben angekommen und genossen wie bereits zuvor vom Weg herab eine herrliche Aussicht über die Altstadt Dubrovniks und die umliegenden Hügel und Inseln.

Kurz nach 18 Uhr nahmen wir dann den Abstieg in Angriff, der bis zum Fuß des Srd ca. 40 min in Anspruch nahm. Danach folgten nochmal ca. 20 min bis zum Ausgangspunkt, der Haltestelle „Pile“. Da die Pizzeria Tomato mit Menüs „Pizza + Getränk bis 19 Uhr“ warb und uns dieses auch mit Gongschlag 19 Uhr noch gewährte, nahmen wir dort ein preislich noch akzeptables Abendessen ein. Um 19.45 Uhr machten wir uns dann auf den Rückweg per Bus, nicht ohne in Lapad nochmal die Strandpromenade entlang zu schlendern und die Sonne im Meer versinken zu sehen.

Dann war es genug für heute und der „Himmelsbalkon“ war einmal mehr unser Abenddomizil.

Fazit:

Wenngleich sich die Kroaten hinsichtlich Corona-Maßnahmen nicht wirklich Mühe gegeben haben, die Preise vielerorts schon unverschämt waren und man das latente Gefühl hatte, dass Touristen eine willkommene Geldquelle sind, boten die istrische und die dalmatinische Küste traumhafte Mittelmeerstädtchen und schöne Buchten. Strände sind allerdings fast ausschließlich Kiesstrände und keine Sandstrände. Die Hochsaison sollte man aufgrund der besonders hohen Preise, der Vielzahl an Touristen und der hohen Temperaturen unbedingt meiden, Mai oder September/Oktober sind wohl die besten Reisezeiten.

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