Reisebericht Kanada Westen – USA Nordwesten 2008

3. Teil: Kanada Westen

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6. Tag (28.06.2008): Vancouver – Queen Elizabeth Park, Wreck Beach, Sea-to-Sky-Highway von Vancouver nach Lilooet

Am späten Vormittag überquerten wir wieder die Grenze nach Kanada. In Vancouver besuchten wir den auf einem zentralen Hügel gelegenen Queen Elizabeth Park, der eine top-gepflegte Blumenzucht aufwies und einen tollen Blick über die Stadt gewährte. Im Anschluss standen noch ein Besuch von Granville Island und am Wreck Beach auf dem Programm.

Dann ging es auf dem Sea-to-Sky-Highway von der Küste in die Rocky Mountains bis nach Lilooet. Heute war der Weg das Ziel. Bei immer weiter stei-genden Temperaturen – wir erreichten nachmittags sogar die 30 °C-Marke – legten wir an schönen Stellen immer wieder kurze Stopps ein, wie z. B. an den Brandyvine Falls, dem berühmten Skiort Whistler oder dem Duffy Lake.

7. Tag (29.06.2008): Sea-to-Sky-Highway von Lilooet nach Jasper Town, Jasper Nationalpark – Mount Whistler

Auch heute hatten wir wieder traumhaftes Wetter und fuhren weiter auf dem schönen Sea-to-Sky-Highway. Heute war das Endspiel der Europameisterschaft zwischen Spanien und Deutschland. Nachdem wir fast alle 200 digitalen Radiosender durch hatten, fanden wir einen englischsprachigen Sender, der das Spiel live übertrug. Leider unterlag Deutschland mit 0:1. Auf der Weiterfahrt sahen wir noch den höchsten Berg Kanadas, den Mt. Robson. Hier machten wir ebenso einen Stopp, wie bei der putzigen Schwarzbärenfamilie am Straßenrand. Die Overland Falls nahmen wir natürlich auch noch mit.

Als wir in Jasper ankamen, fuhren wir noch mit der Seilbahn hinauf auf den Mt. Whistler. Von oben hatten wir einen tollen Blick auf das ganze Jasper-Tal.

8. Tag (30.06.2008): Jasper Nationalpark – Valley of the Five Lakes, Jasper Town, Medicine Lake, Maligne Canyon, Maligne Lake

Für heute vormittag liehen wir uns Mountainbikes aus, um die nähere Umgebung zu erkunden. Dazu wählten wir den anspruchsvollen Mountainbikepfad durch das „Valley of the Five Lakes“. Dabei kamen wir an fünf türkisfarbenen Seen vorbei. Insbesondere gegen Ende der Strecke wurde es spektakulär, als der schmale, gerade mal fahrradbreite Pfad nach links einen etwa 30 m tiefen Abgrund zum reißenden Fluss darunter aufwies. Abschließend bot der Old Fort Point einen tollen Panoramablick.

Nach etwa 30 km Strecke und Rückgabe der Räder fuhren wir mit dem Jeep zum Maligne Canyon, der durch seine tiefen Schluchten und seinen tosenden Gebirgsstrom beeindruckte. Weiter ging es dann vorbei am Medicine Lake und einer vorwitzigen Herde Bighorn Sheep zum Maligne Lake. Dort mieteten wir uns ein Ruderboot und paddelten eine Stunde auf dem wunderschön gelegenen See. Ringsrum türmten sich die schneebedeckten Rocky Mountains auf. Auf dem Rückweg nach Jasper Town bekamen wir eine Herde Karibus zu sehen.

9. Tag (01.07.2008): Icefields Parkway – Sunwapta Falls, Athabasca Falls, Columbia Icefield

Heute fuhren wir nach Süden den Icefields Parkway – zumindest von den Kanadiern als „schönste Straße der Welt“ bezeichnet – zum Columbia Icefield hinunter. Hier nahmen wir an einer im Vorfeld gebuchte, etwa 3 1/2-stündigen, geführten Gletschertour auf dem Athabasca Gletscher teil. Unser Guide Bernard erklärte uns alles Wichtige zu dem bis zu 300 m dicken Gletscher. Leider gab es für faule Touristen die typisch amerikanische Alternative, statt zu Fuß den Gletscher mit schweren, stollenbereiften Bussen zu befahren. Eine Schande!

Danach besichtigten wir noch die beiden großen Wasserfälle Sunwapta Falls und Athabasca Falls, die durch die starken andauernden Regenfälle vor Antritt unserer Reise besonders viel Wasser führten. Zwecks Übernachtung ging es wieder zurück ins beschauliche Jasper Town.

10. Tag (02.07.2008): Icefields Parkway – Weeping Wall, Mistaya Canyon, Peyto Lake, Bow Lake; Lake Louise – Beehives

Wieder fuhren wir nach Süden, den Icefields Parkway entlang – vorbei an der Weeping Wall (weinende Wand) zum Mistaya Canyon, wo wir einen ausgedehnteren Stopp einlegten. Dieser Canyon lag versteckt einige Gehminuten vom Parkplatz entfernt. Hier waren wir die einzigen Touristen und keine Absperrungen hinderten uns an kleineren Klettereien.

Weiter ging es dann zum Peyto Lake. Dieser raubte einem mit seinem türkisgrünen Wasser den Atem.

Der nächste See war nicht weniger beeindruckend. Er hörte auf den Namen Bow Lake. Hier aßen wir unsere tägliche Ration Ravioli.

Am frühen Nachmittag kamen wir dann nach einer tollen szenischen Fahrt im Ort Lake Louise an. Von dort aus unternahmen wir eine Halbtageswanderung (eigentlich als Tageswanderung gedacht, aber was soll’s) vorbei am Lake Louise, Mirror Lake, über den Little Beehive zum Teehaus und Lake Agnes bis hinauf auf den Big Beehive. Insgesamt betrug die Wanderung etwa 12 km. Uns boten sich wirklich tolle Ausblicke und ein anspruchsvoller wie abwechslungsreicher Wanderweg.

11. Tag (03.07.2008): Lake Louise – Moraine Lake, Sentinel Pass, Paradise Valley, Banff Hot Springs

Nachdem wir auf dem Parkplatz des Moraine Lake gefrühstückt hatten, starteten wir mit unserer Tageswanderung. Vom Moraine Lake aus ging es hinauf auf den Sentinel Pass (2630m) und auf der anderen Seite hinunter ins Paradise Valley. Bei dem Aufstieg zum Pass durchquerten wir einen wunderschönen Lerchenwald. Über der Baumgrenze kamen wir an einem noch zugefrorenen See vorbei und mussten mehrere Schneefelder durchqueren. Der Abstieg zum Paradise Valley führt durch sehr grobes Geröll, zum Teil derart große Felsblöcke, dass wir regelrecht darüberklettern mussten.

An den Giant Steps, einem mehrkaskadigen Wasserfall inmitten des Paradise Valley, legten wir unsere Mittagspause ein. Danach ging es quer durch das Valley vorbei am Lake Annette zurück zum Parkplatz. Dabei machten wir die Bekanntschaft mit zwei Murmeltieren, denen wir uns recht nahe annähern konnten.

Nachmittags fuhren wir nach Banff. Hier besuchten wir die Hot Springs. Diesmal aber nicht die Natur-Variante, sondern das städtische Bad, das ebenfalls aus heißen Quellen gespeist wurde.

12. Tag (04.07.2008): Bow Valley Parkway, Banff Town, Sulphur Mountain, Golden

Für die erneute Fahrt nach Banff wählten wir diesmal den Bow Valley Parkway, eine weniger stark befahrenen Parallelstraße zum Highway 1. Neben einem weniger starken Verkehr wurden wir mit tollen Tierbeobachtungen belohnt, seien es Bären oder Bighorn Sheep. Wir hielten am Johnston Canyon und wanderten etwa 2,5 km am reißenden Johnston River entlang. Wieder am Parkway hatten wir von einem Aussichtspunkt aus einen tollen Blick auf die Storm Mountains.

Von Banff aus fuhren wir mit der Seilbahn hinauf zum Hausberg Sulphur Mountain und spazierten über aufwändige Holzkonstruktionen zum Gipfel Sanson Peak (2337m). Von hier oben hatten wir einen tollen Blick auf das komplette Banff-Tal und das imposante Banff Spring Hotel. Im Anschluss fuhren wir zum Hotel, um uns das Gebäude aus der Nähe anzusehen, und dann weiter nach Golden, wo wir uns ein Motel für die Nacht suchten. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit galt es noch, eine Bärenattacke vor dem Fenster unseres Motels abzuwehren 😉

13. Tag (05.07.2008): Yoho Nationalpark – Lake O´Hara, Takkakaw Falls, Spiral Tunnel, Natural Bridge, Emerald Pool

Heute fuhren wir zum Lake O´Hara – oder besser gesagt zum 11 km entfernten Parkplatz. Von hier aus wurden wir mit speziellen Bussen zum See gefahren. Da der Eintritt zu diesem Park limitiert ist, hatten wir diese Tour im Voraus gebucht. Der Alpine Circuit besteht aus mehreren Wanderwegen, die den Lake O’Hara sowie benachbarte Seen umrunden.

Wir suchten uns die anspruchsvollste Wanderroute heraus. Von unterwegs hatten wir traumhafte Ausblicke auf den See mit den dahinter liegenden Bergen. Unser Weg führte uns durch die Wiwaxy Gap vorbei am Lake Oesa und am Mary Lake. Martin und Franz schafften es, für etwa 10 Sekunden barfuß in das eisige Wasser des Lake Oesa, der zum größten Teil von einer Eisschicht überzogen war, zu steigen. Erneut bekamen wir zahlreiche Tiere zu sehen, u. a. laut pfeifende Murmeltiere.

Nachdem wir wieder zurück am Parkplatz waren, fuhren wir weiter zu den Takkakaw Falls, den höchsten Wasserfällen Kanadas.

Dann stoppten wir noch am Spiral Tunnel Viewpoint, der Natural Bridge und am Emerald Lake.

14.Tag (06.07.2008): Kicking Horse River Rafting, Revelstoke Nationalpark, Canyon Hot Springs

Der heutige Tag sollte der adrenalinhaltigste werden, denn heute stand Rafting auf unserem Programm. Am Rafting-Camp angekommen, wurden wir zunächst „wetterfest“ eingekleidet: Es gab Neoprenanzüge, Fleecepullover, Regenjacken und Helme. Nach einer gründlichen Einweisung ging es dann auch los. Der Kicking Horse River besaß die Kategorie 4+, was in Fachkreisen schon recht ordentlich ist. Damit wurde er für mich bislang nur durch den neuseeländischen Kaituna River der Kategorie 5 getoppt. Das Wasser hatte etwa eine Temperatur von 4 °C. Aber wir hatten ja die richtige Kleidung dabei. Nach der 3-stündigen Tour gab es ein leckeres BBQ.

Nachmittags durchfuhren wir den Glacier Nationalpark und erreichten den im Revelstoke Nationalpark gelegenen Mount Revelstoke, der normalerweise in den Sommermonaten bis zum Balsam Lake unweit des Gipfels mit dem Fahrzeug befahren werden kann. Scheinbar war den Verantwortlichen eine komplette Befahrung bis ganz nach oben aufgrund der Schneesituation zu riskant, so dass wir die letzten Kilometer zu Fuß gehen mussten (eigentlich lächerlich, da die Straßen selbst oberhalb der Absperrung geräumt waren). Nach einer ergiebigen Schneewanderung auf dem Gipfel besuchten wir die Canyon Hot Springs. Das war genau das Richtige nach einem solch actionreichen Tag. Übernachtung folgte im Frontier Motel mit angeschlossenem Restaurant – ganz im Saloon-Style.

15. Tag (07.07.2008): Fahrt von Revelstoke nach Vancouver

Unsere heutige Panoramafahrt führte uns von Revelstoke durch die trockenen Kamloops zurück nach Vancouver. Unterwegs legten wir Stopps ein am Fraser River Canyon, Hell’s Gate und Alexandra Bridge.

In Vancouver übernachteten wir wieder in unserem bekannten Hostel Pender Lodge in Chinatown.

16. Tag (08.07.2008): Rückflug

Wir brachten unseren treuen Mietwagen zurück und checkten dann am Flughafen ein. Der Rückflug schien länger zu dauern als der Hinflug – aber das ist ja meist der Eindruck.