Reisebericht Malaysia – Indonesien 2015

2. Teil: Indonesien

Hier geht’s zurück zum 1. Teil: Malaysia

4. Tag (15.09.2015): Kuala Lumpur – Bukit Lawang, Bukit Lawang, 26 °C, bewölkt

Dort angekommen verloren wir keine Zeit in der vom Lonely Planet und einem Kollegen als Dreckloch abgestempelten Stadt, sondern starteten gleich mit einem Minibus in knapp 2-stündiger Fahrt durch den Stau und Lärm der Millionenmetropole nach Binjai. Dort nahmen wir entgegen dem Rat einiger Motorradtaxifahrer nicht deren fahrbaren Untersatz, sondern winkten direkt von der Straße einen Minibus nach Bukit Lawang heran. Dieser war sogar noch recht leer, so dass wir für hiesige Verhältnisse komfortable in weiteren 1.5 h Fahrt nach Bukit Lawang fahren konnten. Der Bus hatte zwar keine Klimaanlage, war an einigen Stellen schon derart durchgerostet, dass man die Straße unter sich sah und wurde von einem der typischen Primatenfahrer gesteuert, der meinte, in Kurven und bei Gegenverkehr überholen und mit irrsinnigem Tempo durch Schulzonen fahren zu müssen, bot aber die interessante Gelegenheit, Einheimische zu treffen. So kamen wir u.a. mit ein paar Schulkindern in Kontakt, die jedoch kein Englisch zu lernen schienen, was eine tiefere Verständigung schwierig machte. Gegen 13.30 Uhr hatten wir Bukit Lawang erreicht, gegen 14.30 Uhr hatten wir uns bereits ein Hotel gesucht und schon wieder startklar gemacht. Zunächst wechselten wir ein paar Dollars – da der nächste ATM ca. 10 km entfernt war – und buchten eine Orang-Utan-Tour incl. Rafting für etwa 25 EUR p.P. für morgen. Die heutige Orang Utan-Fütterung verpassten wir aufgrund falscher Informationen der Einheimischen leider, durften aber ansonsten feststellen, dass die Menschen hier sehr freundlich und höflich und keineswegs aufdringlich waren. Bukit Lawang bestand letztlich aus einer am Rande des Dschungels gelegenen Reihe von Hotels, Restaurants und Geschäften, die sich hervorragend in die Umgebung einbetteten und in ca. 20 min „abgegangen“ werden konnten.

In gewisser Weise erinnerte mich die Konstellation bzgl. Klima und Fauna an Tortuguero in Costa Rica. Es war total „dampfig“, gefühlte 100% Luftfeuchtigkeit und der Schweiß lief einem aus allen Poren. Da war ein kühles Bierchen bzw. ein kühler Milchshake auf einer der zahlreichen schönen Restaurantterrassen über dem angrenzenden Fluss genau das richtige.

Auch wenn wir bislang keinerlei Europäer auf Sumatras Straßen getroffen hatten, so bekam man hier schnell eine Übersicht über die vielleicht 20-30 europäischen Touristen, die sich für 1 oder 2 Nächte in Bukit Lawang niedergelassen hatten. Nach einer kleinen Fototour, bei der wir u.a. bei einem Fußballspiel der Einheimischen vorbeikamen, nahmen wir ein Abendessen in einem der schöner gestylten Restaurants zu uns und ließen uns anschließend auf dem Balkon unseres einfachen Hotelzimmers und später im Bett liegend von den lauten aber natürlichen Umgebungsgeräuschen, wie Wasser, Grillen, Affen und diversen Vögeln eine musikalische Untermalung bieten.

5. Tag (16.09.2015): Bukit Lawang, Bukit Lawang-Medan, 26 °C, Sonne & Wolken

Unser Wecker rappelte um 06.30 Uhr. Gegen 07.00 Uhr nahmen wir in unserem dem Hotel angeschlossenen Restaurant unsere Plätze ein…und siehe da, der Betreiber war so flexibel, uns in etwa 15 Minuten zwei Banana Pancakes und zwei heiße Schokoladen zu servieren. Im weiteren Gespräch mit ihm stellte sich heraus, dass er 17 Jahre in München gelebt und damit auch gewisse Deutschkenntnisse mitgebracht hatte. Seine Frau und seine drei Kinder lebten noch in München. Pünktlich um 08.00 Uhr standen wir vor dem Gebäude von Dedi, mit dem wir gestern für diese Uhrzeit eine Trekkingtour durch den Dschungel mit anschließendem Rafting vereinbart hatten. Auch Dedi traf mit nur 5 Minuten Verspätung ein und bestätigte seine uns bereits gestern positiv aufgefallenen guten Englischkenntnisse. Gemeinsam machten wir uns in Richtung Dschungel auf. Auf dem Weg trafen wir zwei deutsche Mädels, die – wie sollte es anders sein – Krankenschwestern aus Ingolstadt waren und ihre Trekkingtour bereits hinter sich hatten 🙂 Dedi erklärte viel und in verständlicher Weise und erwies sich als relativ verantwortungsbewusster und smarter Guide. Nachdem er uns ein im Bau befindliches Eco-Resort gezeigt hatte, dass gerade unter Schweizer Ägide ganz im Bambusstil hochgezogen wurde, ging es weiter durch eine Kautschukplantage, wo wir neben der Kautschukgewinnung auch bereits mehrere Thomas-Langur-Affen aus unmittelbarer Nähe beobachten konnten.

Dedi war es daran gelegen, uns beide möglichst auch mal abseits anderer Gruppen durch den Dschungel zu führen. Wir hätten sicherlich nichts gegen 2 oder 3 andere Mit-Wanderer gehabt, jedoch genossen wir auch die Vorteile einer individuellen Zweiergruppe. Als nächstes präsentierten sich uns scharenweise Makaken, u.a. Weibchen mit ihren Babies.

Und ein paar Minuten später stand dann tatsächlich ein gewaltiger Orang Utan vor uns. Es handelte sich zwar nicht um das berühmt-berüchtigte aggressive Weibchen Minna, jedoch um ein wohl ähnlich aggressives männliches Gegenstück. Hier waren mehrere Gruppen zugegen und wir merkten die Ehrfurcht der Anwesenden, aber auch den Respekt der Guides, insbesondere, wenn sich das Ungetüm auf uns zu bewegte. Nach diesem Spektakel stießen wir noch auf zwei weitere Orang Utan-Mütter mit ihren Kindern. Eines dieser Pärchen hatten wir ganz für uns alleine und beobachteten für eine geraume Zeit, wie das etwa zweijährige Kleine herumtollte.

Nach einer Obst-Pause mit Bananen und Passionsfrüchten gegen 10.00 Uhr bekamen wir neben einem weiteren Thomas-Langur-Affen noch ein Prachtexemplar eines wilden Pfaus zu sehen. Inzwischen war die angenehme morgentliche Frische bereits schwül-heißem Wetter gewischen und wir schwitzten aus allen Poren – so hatten wir uns den wahren Dschungel aber schließlich auch vorgestellt. Nach einem schmackhaften Mittagessen an einem Fluss, zu dem uns Dedi Nasi Goreng und frische Ananas reichte, stießen wir noch auf weitere Makaken und hatten die Möglichkeit, in einem Wasserfall zu baden. Dann erreichten wir gegen 14.00 Uhr den recht gut gefüllten Fluss, der auch Bukit Lawang durchzog und begannen unsere eher unkonventionelle 30-minütige Raftingtour zurück zum Ausgangspunkt. Dedis Bruder hatte drei Reifen hergebracht, die zu einer Art Raft zusammengebunden waren.

Unsere Kleidung, Schuhe und sonstige Sachen wurden in einer doppelten Plastiktüte untergebracht, die Wertsachen hatte ich zusätzlich in einem Drybag „gesichert“. Doch die Tüten schienen, obwohl sie oftmals komplett ins Wasser einzutauchen schienen, gute Dienste zu tun. In einer kurzweiligen Tour ließen wir uns durch mehrere Stromschnellen auf dem Fluss zurück nach Bukit Lawang treiben. Nach einer kurzen Dusche fuhren uns Dedi und sein Bruder auf ihren Motorrädern zur Busstation, von wo aus wir unseren Rückweg nach Medan antraten. Schweren Herzens verließen wir diesen tollen Ort, der uns sowohl durch seine Natur, aber auch durch die Freundlichkeit und Unaufdringlichkeit der Einheimischen beeindruckt hatte. Wer mehr Zeit hat, kann auch locker 2 oder 3 Tage in Bukit Lawang verbringen, wobei sich die Tätigkeiten allerdings auf Trekking, Tierbeobachtung und Raften beschränken. Im wohl vorletzten Bus für diesen Tag verließen wir Bukit Lawang um 15.40 Uhr, Binjai passierten wir nach ca. 2 Stunden und die Busstation Pinang Baris in Medan hatten wir gegen 18.30 Uhr erreicht. Da wir für die morgige Fahrt zum Lake Toba allerdings vom anderen Terminal in Medan aus starten mussten, entschieden wir uns noch für einen direkten Transfer. Ein Minibus benötige für das völlig im Verkehrschaos versinkende Medan noch mal 1h 15min bis zum Hotel Medan Metro, das ca. 600 m vom Amplas Terminal entfernt war. Hatten wir das ***-Sterne-Hotel von außen noch als vermutlich zu hochpreisig abgetan, so leichtmütig buchten wir ein Deluxe-Doppelzimmer für immerhin 250.000 Rupien, was etwa 15 EUR entsprach. Als wir das Zimmer dann betraten, mussten wir allerdings feststellen, dass man sich zumindest in Großstädten wohl besser auch ***-Hotels vor der Bezahlung genauer unter die Lupe nimmt: Verschimmelte Wände, braune Brühe aus dem Wasserhahn, fleckige und unsaubere Bettlaken, fehlendes Toilettenpapier, dreckige Teppiche, aus der Wand herausgerissene bzw. –hängende Elektroanschlüsse etc. waren nur einige Merkmale, die das Hotel auszeichneten. Eine Schande! Auch beim anschließenden Versuch, ein Restaurant zu Fuß zu erreichen, wurden wir eines besseren belehrt: Ein pflichtbewusster Bürger machte uns darauf aufmerksam, dass die Gegend sehr unsicher sei und wir auf keinen Fall unseren Weg zu Fuß fortsetzen sollten. Medan war wahrlich ein Dreckloch, das maximal einer Zwischenübernachtung würdig war! Da wir die Straße ohnehin als viel zu chaotisch und daher potentiell unfallträchtig einstuften, setzten wir unsere Suche per Tuk-Tuk fort, das uns vor einem Texas Chicken-Laden absetzte. Nach dem Essen gab es einen kurzen aber starken Schauer, der uns nötige, uns unter einem Ladendach unterzustellen. Wir kamen in ein nettes längeres Gespräch mit ein paar Einheimischen, die zumindest teilweise gebrochenes Englisch konnten.

6. Tag (17.09.2015): Medan-Lake Toba, Tuk Tuk, 22 °C, Sonne & Wolken

Unsere ca. 175 km lange Anreise zum Lake Toba zog sich länger hin als erwartet. Nachdem wir unser Hotel nach einem dürftigen Frühstück fluchtartig verlassen hatten, suchten wir uns am Amplas Terminal einen Minibus. Unsere Wahl war insofern eine gute, dass wir den Minibus mit nur 1-3 weiteren Leuten teilten und sowohl am Preis (50.000 IDR p.P.) als auch an der Beinfreiheit nichts auszusetzen gab. Die schlechte Seite der Wahl war, dass der Fahrer für den ersten der besagten zusätzlichen Fahrgäste einen nahezu 45 Minuten dauernden Umweg fuhr und 3 Essenstopps einlegte – was die Gesamtfahrzeit auf etwa 6 Stunden erhöhte. Nach Ankunft in Parapat gegen 14.00 Uhr nahmen wir um 14.30 Uhr die nächste auslaufende Fähre, die uns in ca. 40 Minuten nach Tuk Tuk auf Samosir Island im Lake Toba beförderte. Der Großstadtstress war mit einem Schlag wie weggeblasen, als wir uns der Halbinsel und den entlang der Küste liegenden einladenden Ressorts näherten. Um 15.30 Uhr genossen wir je einen kühlen Drink im tollen Ambiente des Samosir Cottage Hotels. Der Preis war mit gerade mal 100.000 IDR pro Doppelzimmer unschlagbar, die Anlage bot zudem einen Pool, Billard, Tischtennis, Kajaks, Fahr- und Motorräder sowie unzählige junge freundliche Mitarbeiter.

Den verbleibenden Nachmittag nutzten wir, um das Örtchen Tuk Tuk gemütlich zu Fuß zu umrunden. Die den Ort beherbergende Halbinsel ist sehr familiär und überschaubar, und es werden unzählige Touren auf die sich anschließende große Insel Samosir Island angeboten. Wir beschränkten uns auf die kleine Halbinsel und sogen das Leben der Einheimischen in uns auf. Das Leben hier wird in erster Linie von der christlichen Minderheit der Bataks bestimmt, die Musik über alles lieben – überall hörte man Menschen singen (u.a. in einer katholischen Kirche im Ort) und für abends gab es einige Angebote an Livemusik. Direkt ins Auge fielen die typischen Batak-Häuser mit ihren besonderen Spitzgiebeln.

Einer einheimischen Familie halfen wir, ihren liegen gebliebenen schweren Geländewagen in die Einfahrt zu schieben – ein ganzes Stück Arbeit 😉 Da das Personal in unserem Hotel so richtig nett und bemüht war und sich dort trotz Nebensaison auch zumindest ein paar andere Touristen eingefunden hatten, nahmen wir dort ein reichhaltiges Abendessen ein.

7. Tag (18.09.2015): Tuk Tuk, Lake Toba – Medan, 22 °C, Sonne & Wolken, kurzer Regenschauer

Wir ließen es gemütlich angehen: Wir frühstückten in einem unserem Hotel benachbarten Bambus-Restaurant mit Blick auf den See und liehen uns anschließend ein Kajak, mit dem wir die Küste entlang paddelten und einen tollen Blick auf die dort liegenden Resorts gewannen.

Die Strömungen waren stärker als erwartet und wir hatten ordentlich Armarbeit zu leisten. Später stellten wir fest, dass wir trotz teilweise vorherrschender Bewölkung auch deutlich mehr Sonne abbekommen hatten, als geplant. Nach einem erneuten Spaziergang durch das liebenswerte Örtchen Tuk Tuk, bei dem wir die beiden Ingolstädter Mädels wieder trafen, ließen wir uns zu einem leckeren Mittagessen im Rumba Restaurant nieder. Da ich vom Nasi Goreng inwischen die Nasi voll hatte, gönnte ich mir ein Hühnerschnitzel mit Pommes 😉

Wir warteten kurz einen vorbeiziehenden Schauer ab und nahmen dann um 14.30 Uhr das Boot, das uns nach Parapat zurückbrachte. Von dort nahmen wir um 15.45 Uhr zunächst für 30.000 IDR p.P. einen Minibus nach Siantar, wo wir gegen 17.00 Uhr eintrafen. Um 17.20 Uhr ging es bereits weiter – diesmal per komfortablem Minibus mit etwa 10 Personen für 55.000 IDR p.P. Die Fahrt entpuppte sich, insbesondere nach eingebrochener Dunkelheit, als Alptraum: Ich hatte noch nie einen derart aggressiven, rücksichtslosen und egoistischen Fahrer erlebt: Überholte wurden geschnitten und ausgebremst, der Gegenverkehr wurde mit dem Fernlicht weg“geblendet“, das Leben der Motorradfahrer wurde auf wenige Zentimeter reduziert und es rauschten bei teilweise über 100 km/h beidseitig entgegenkommende Lichter vorbei, so dass es an ein Wunder grenzte, dass wir ohne Kollision oder Personenschaden gegen 20.45 Uhr an unserem Hotel in Medan ankamen. Von diesem Primaten-Fahrer hätten sogar die Inder noch lernen können!

Ich fühlte eine starke Erkältung Einzug halten und legte mich nach einem Abendessen und zweimaligem Zimmerwechsel im runtergekommenen Residence Hotel, in dem die Klimaanlagen nicht funktionierten bzw. nur die Deluxe Rooms einigermaßen akzeptabel waren, ins Bett.

8. Tag (19.09.2015): Medan-Yogyakarta, Yogyakarta, 35 °C, sonnig

Der Wecker holte uns um 03.15 Uhr aus einem unruhigen Schlaf. Unser vorbestelltes Taxi fuhr uns in ca. 45 Minuten zum Kuala Namu  Airport in Medan, wo wir um 06.00 Uhr unseren abermals pünktlichen Flug der Air Asia nach Yogyakarta nahmen. In Yogyakarta nahmen wir den vollgestopften öffentlichen Bus ins Zentrum um die Malioboro Street, wo wir dann zu Fuß das vom Lonely Planet empfohlene Andrea Hotel aufsuchten. Da meine Nase ununterbrochen lief und sich das entsprechend auf das Allgemeinbefinden auswirkte, gönnten wir uns zunächst 1.5 h Stunden Mittagsschlaf. Anschließend gingen wir auf Eroberungstour in Yogyakarta: Kraton Palace, Wasserschloss Taman Sari, Bird Market Pasar Ngasem, zentraler Markt Pasar Beringharjo usw.

Als Beförderungsmittel diente uns u.a. eine Fahrradrikscha.

Beim Vogelmarkt, auf dem es u.a. auch Mäuse, Meerschweinchen, Hasen etc. in Käfigen zu bestaunen gab, hätten eurpoäische Tierschützer ihre wahre Freude gehabt. Nach einem frühen Abendessen druckten wir am Ticketautomaten im Bahnhof Tugu Station noch schnell unsere Tickets für die in 3 Tagen anstehende Bahnfahrt aus und reservierten einen Mietwagen für die kommenden beiden Tage. Dann gingen wir zurück ins Hotel, wo wir noch ca. 2 Stunden auf der Terrasse saßen und mit der jungen Holländerin Nienke, die für das deutsche Unternehmen Henkel arbeitete, und einer älteren Australierin ins Gespräch kamen.

9. Tag (20.09.2015): Candi Sukuh & Candi Cetoh, 35 °C, sonnig

Nach einem kleinen Frühstück in unserem Hotel nahmen wir gegen 08.30 Uhr unseren Mietwagen entgegen. Wir stellen erfreut fest, dass es ein größerer Suzuki war (7-Sitzer). Es folgte eine doch recht anstrengende Fahrt zum Sukuh Tempel, für deren 120 km wir ca. 4 Stunden benötigten. Die Fahrerei war die bislang anspruchsvollste, da neben dem Linksverkehr und scheinbar fehlenden Verkehrsregeln die Motorradfahrer hier erbarmungslos unterwegs waren – dabei natürlich in erster Linie sich selbst gegenüber. Da konnte es schon mal passieren, dass man beim Rechtsabbiegen rechts überholt wurde und der Motorradfahrer haarscharf vor der Motorhaube nach links rüberzog, um nach links abzubiegen. Ansonsten galt halt die für asiatische Länder übliche Vorsicht, da die Straßenränder oft spät einsehbar von Personen oder Objekten belegt waren, meist auch bei Rot die Kreuzungen überquert wurden und keiner bei plötzlichen Spurwechseln die Spiegel zu benutzen schien. Der Sukuh Tempel war nicht besonders sehenswert, da das Terrain recht überschaubar und der Tempel aufgrund von Restaurationsarbeiten eingerüstet war. Umso mehr beeindruckte aber der ca. 20 Fahrminuten entfernte Candi Cetoh. Dazu bedurfte es zunächst der Fahrt über eine extrem steile Straße – ich hatte in Europa noch nie derart große Steigungen beobachtet; die Motorradfahrer mussten z.T. absteigen, einige Autos „verschluckten“ sich immer mal wieder – auch unser eher schwachbrüstiger Suzuki musste größtenteils im 1. Gang gefahren werden. Dann offenbarte sich uns aber eine tolle Tempelanlage, die inmitten eines Reisanbaugebietes gelegen und stark von einheimischen Touristen frequentiert war.

Wir ließen uns Zeit und legten vor der Rückfahrt auch noch eine kleine Essenspause an einem Straßenstand ein. Die Rückfahrt dauerte ca. 3.5 Stunden. Abends stand nur noch ein klein proportoniertes und qualitativ mäßiges Essen im Restaurant „Mi Casa es tu Casa“ in der kleinen Allee unweit unseres Hotels an.

10. Tag (21.09.2015): Borobudur & Prambanan, 35 °C, sonnig

Wir hatten uns gegen eine aus unserer Sicht überteuerte und sehr stark wetterabhängige Sunrise-Tour (Sonnenaufgang gegen 05.15 Uhr) und stattdessen für ein pünktliches Erscheinen am Gate des Borodudur-Tempels um 06.00 Uhr entschieden. Dazu standen wir um 04.30 Uhr auf, fuhren gegen 04.45 Uhr los und legten unterwegs noch einen kurzen Kaffee-Stopp ein. Um 05.50 Uhr waren wir am Gate, wo noch wenig los war. Wir kamen mit zwei sympathischen Belgierinnen ins Gespräch, die tags zuvor per öffentlichem Bus angereist waren. Wir vereinbarten, dass wir sie anschließend mit zurück nach Yogyakarta nahmen. Nachdem wir dann die Anlage betreten hatten, bekamen wir es mit einer vertretbaren Anzahl an bereits anwesenden Sunrise-Touristen zu tun. Es ergaben sich in den folgenden 2.5 Stunden genügend Gelegenheiten, Tempelfotos ohne Personen zu schießen.

Gegen 08.30 Uhr machten wir uns gemeinsam mit den beiden belgischen Ärztinnen Julie und Celine auf den Rückweg und vereinbarten weiterhin, am Nachmittag noch gemeinsam den Prambanan-Tempel zu besuchen. Nachdem wir die beiden an ihrem Hotel abgesetzt hatten, machten wir einen Mittagsschlaf und nahmen im unweiten und empfehlenswerten Bedhot Restaurant ein sehr gutes Mittagessen zu uns. Um 14.45 Uhr stießen die Mädels dann zu uns, und wir fuhren gemeinsam in gut 30 Minuten Fahrt zum Prambanan Tempel. Hier boten sich insbesondere abends gute Lichtverhältnisse, so dass wir die Zeit von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr sinnvoll nutzen konnten. Wir erlebten einen tollen Sonnenuntergang!

Die im Gegensatz zum buddhistischen Borobudur hinduistische Anlage war ebenfalls beeindruckend und den Besuch wert – wenngleich uns das Personal nach unserem bereits erfolgten Besuch in Borobudur den Kombirabatt für den Besuch beider Anlagen (es existiert ein ca. 80.0000 IDR günstigeres Kombi-Ticket) nicht anrechnete. Im Anschluss fuhren wir gemeinsam zurück nach Yogyakarta. Während Celine noch ihre Heimreise organisieren musste, verbrachten wir noch einen sehr netten Abend mit Julie im Via Via Cafe – eine weltweit vertretene belgische Hotel/Restaurant-„Kette“, die ich bereits aus Honduras in guter Erinnerung hatte. Julie gab uns noch ein paar wertvolle Tipps für die anstehende Bromo-Tour. Später gaben wir noch unseren Mietwagen zurück und packten alles für den nächsten Morgen.

11. Tag (22.09.2015): Yogyakarta-Mount Bromo, sonnig

Heute stand ein längerer Transfer zum Mount Bromo an. Nachdem wir kurz vor 06.00 Uhr aufgestanden waren, nahmen wir noch ein schnelles Frühstück in unserem Hotel ein und um 06.45 Uhr dann den bereits vorgebuchten Zug nach Surabaya – wir hatten es vorgezogen, zumindest eine längere Teilstrecke per Zug zurückzulegen, statt in ca. 11 Stunden die Strecke in einem Bus zurückzulegen. In der klimatisierten „Eksekutif“-Klasse, in der sich u.a, eine Gruppe Holländer und Franzosen eingefunden hatte, ließ es sich aushalten.

Gegen 11.40 Uhr hatten wir die Millionenstadt Surabaya erreicht. Nachdem wir noch ein wenig Proviant für unterwegs eingekauft hatten, mussten wir einen Minibus vom Bahnhof zum am anderen Ende der Stadt gelegenen Bus-Terminal Bungurasih nehmen. Wir benötigten über 1 h, um den Molloch zu durchqueren. Das lag u.a. auch daran, dass der erste Minibusfahrer unser Ansinnen, zum Busterminal Bungurasih zu gelangen so auslegte, dass er uns lediglich ein Stück in die richtige Richtung mitnahm und bei einem nächstbesten Bushalt rausließ, wo ein weiterer Bus zum Terminal bereitstand. Gegen 13.30 Uhr nahmen wir für 20.000 IDR p.P. den nächstbesten Bus nach Probolinggo – ein als „AC Ekonomi“ ausgewiesener Bus, was nichts anderes bedeutete, dass er über eine mäßige Klimaanlage verfügte, die der Überauslastung an Personen nicht gewachsen war und der Sitzabstand derart niedrig war, dass man als langbeiniger Europäer mal wieder keine Wahl hatte, als von einem Gangplatz aus die Beine in den Gang zu strecken. Die dadurch alles in allem anstrengende Fahrt, bei der ich der einzige Europäer im Bus war und bei der einige Einheimische trotz offiziellem Verbot nichts besseres zu tun hatten, als sich Zigaretten anzustecken, dauerte ca. 2 h, so dass wir gegen 15.30 Uhr in Probolinggo eintrafen. Was die dortige Situation und die anschließende Anreise nach Cemoro Lawang anging, so waren wir durch unseren Reiseführer und die Ausführungen von Julie vorgewarnt: Unweit des Busterminals warteten Minibusfahrer, die die Fahrt nach Cemoro Lawang für 35.000 IDR p.P. anboten – allerdings unter der Randbedingung, dass der Bus voll ist, d.h. er mit mindestens 15 Personen belegt ist, so dass sie ihre anvisierten Zieleinnahmen von 500.000 IDR pro Busladung erreichten. Neben uns beiden fanden sich nach ca. 10 Minuten Warten noch Annouck und Bart aus Belgien ein. Sie waren ebenfalls gut über die Gegebenheiten informiert. Die Minibusfahrer behaupteten zwar, dass noch 2 weitere Personen in 5 Minuten kämen, jedoch war die Situation nach 15 Minuten immer noch die gleiche. Da weit und breit keine Taxen zu sehen waren, gleichzeitig aber klar war, dass sich die Personenanzahl selbst in den nächsten beiden Stunden wohl kaum auf 15 erhöhen würde, entschieden wir uns gemeinsam, einfach den Minibusstand zu verlassen und gleichzeitig zu versuchen, einen LKW oder Transporter per Anhalter zu benutzen. Obwohl die Versuche ausweglos schienen, zeigte sich Wirkung. Nach etwa 5 Minuten folgte uns der Minibusfahrer, wohl in der Sorge, für heute seine letzten Fahrgäste komplett zu verlieren und ließ nun doch bzgl. Preis mit sich verhandeln. Nach hartem Hin und Her charterten wir vier uns für 300.000 IDR den Minibus und es ging mit überschaubarem Zeitverlust gegen 16.00 Uhr in Richtung Mount Bromo. Nach etwa 1.5 Stunden hatten wir die gegen Ende hin steile und serpentinenhafte Strecke zurückgelegt und erreichten den Ortseingang von Cemoro Lawang. Dort wurde von jedem von uns eine Art Eintritt zum Ort von 10.000 IDR p.P. gefordert. Da wir schon von etlichen Touristen gehört hatten, dass dies der mitunter aggressive Versuch illegaler Zusatzeinnahmen war und diese nicht zu zahlen seien, weigerten wir uns hartnäckig und wurden letztlich auch ohne Zahlung der für uns unersichtlichen Gebühr durchgelassen. Andere Touristen bestätigten dieses Vorgehen später, wobei einige von ihren Minibusfahrern wohl regelrecht angeschrieen wurden, zu zahlen, sich aber standhaft geweigert hatten. Gemeinsam mit dem belgischen Pärchen gingen wir auf Hotelsuche. Juliet und ich willigten schließlich in ein von einem Homestay angebotenen Doppelzimmer ein. Anouk und Bart ließen sich im Lava Cafe nieder, wo wir uns dann um 19.00 Uhr zum gemeinsamen Abendessen trafen. Inzwischen war noch Caro aus Deutschland in einem benachbarten Homestay angekommen, während ihre temporären Reisegefährtinnen, die Medizinstudentinnen Jana und Nele aus Jena, im Lava Cafe ein Zimmer vorgebucht hatten. Während eines leckeren Abendessens reifte dann der Plan, um 03.00 Uhr am nächsten Morgen gemeinsam zum Aussichtspunkt über den Bromo-Tengger-Nationalpark aufzubrechen, um von dort aus den Sonnenaufgang zu genießen und anschließend noch durch die als Sea of Sands bezeichnete Ebene zum Mount Bromo zu gehen, um diesen bis zum Kraterrand zu besteigen.

12. Tag (23.09.2015): Mount Bromo, Mount Bromo-Surabaya, sonnig

Nachdem zahlreiche Reiseführer, wie u.a. der gerade mal 2 Jahre alte Lonely Planet, von einer Eintrittsgebühr von 40.000 IDR p.P. in den Nationalpark berichteten, so war inzwischen wohl eine Gebühr von über 200.000 IDR p.P. fällig – in der Gegend um den Mount Bromo tat man scheinbar alles, um die Touristen so richtig auszunehmen. Unter Europäern hatten sich inzwischen aber gewisse „Tricks“ herumgesprochen: So gab es neben der von über 90% der Touristen wahrgenommenen Jeeptouren zum Mount Bromo-Aussichtspunkt und anschließend zum Mount Bromo selbst die preiswertere Alternative, diesen Weg zu Fuß zurückzulegen. Diese Möglichkeit nahmen die meisten Backpacker wahr: Statt eine teure und zeitgetriebene Tour zu buchen oder den langen, permanent von den Abgasen der Jeeps gesäumten Fahrweg zum Aussichtspunkt zu Fuß entlang zu laufen, gab es einen Alternativweg zu den Aussichtspunkten, der vom Ortseingang aus rechts (in Richtung Cemarah Indah Hotel) statt links (in Richtung Lava Cafe) den Berg hinauf führte. Dieser Weg hatte zudem den Vorteil, dass er nicht am kurz hinter dem Lava Cafe gelegenen Tickethäuschen des Nationalparks vorbeiführte, sondern eben vorher abzweigte.

So folgten Annouck, Bart, Nele, Jana, Caro, Juliet und ich der zunächst asphaltierten Straße. Nach vielleicht 45 Minuten endete diese und es tat sich rechter Hand eine Treppe auf, die nun in etlichen Abschnitten zum Bromo Viewpoint hinaufführte. Wir begegneten einigen anderen Backpackern. Da es bis zum Sonnenaufgang noch ein Stück hin war und wir noch höher hinaus wollten, folgten wir vom Mount Bromo Viewpoint aus einem schmalen staubigen, mitunter steil ansteigenden Pfad, weiter den Berg hinauf. So gelangten wir nach insgesamt 1.5 h letztlich zum Viewpoint 2, der ca. 50 Höhenmeter unterhalb des von den Tourteilnehmern frequentierten Viewpoints 1 lag. Da sich selbst bei den Jeep-Touristen inzwischen herumgesprochen hatte, dass der geringfügig tiefer liegende Aussichtspunkt deutlich ruhiger als der höher gelegene war, kamen insgesamt immerhin geschätzte 40 Personen am von uns gewählten Aussichtspunkt zusammen. Die Wartezeit gestaltete sich durch den starken Wind als frisch, jedoch wurden wir gegen 05.15 Uhr zunächst durch einen tollen roten Sonnenaufgang und kurz darauf dann durch einen Superblick auf die von der Morgensonne angestrahlten Vulkane Batok und Bromo in der vor uns liegenden Tiefebene entschädigt!

Wir harrten etwa 45 Minuten aus und sparten nicht an Fotos, bevor wir uns auf den Rückweg ins Dorf machten. Auch unterwegs ergaben sich immer wieder tolle Motive.

Nachdem wir kurz nach 07.00 Uhr dort wieder angekommen waren, entschieden wir uns, vor einer Fortsetzung unseres Fußwegs durch die Sea of Sands zunächst ein Frühstück zu uns zu nehmen. Gegen 07.45 Uhr folgten wir dann den Hinweisen von Julie, hinter dem Cemarah Indah Hotel einem schmalen Pfad hinab in die Sea of Sands zu folgen, der u.a. von Eseln genutzt wurde. Unmittelbar nachdem wir die Tiefebene erreicht hatten und uns psychisch auf den komplett in der Sonne liegenden Weg zum Mount Bromo vorbereitet hatten, tauchte ein Parkranger auf, der uns nach unserem Ticket fragte. Da wir natürlich keines hatten und wir uns auch nicht auf irgendwelche zwielichtigen Angebote, ihm 200.000 IDR p.P zu bezahlen, eingehen wollten, verzichteten wir auf den Weg zum Krater, machten noch ein paar Fotos vom aktuellen Standpunkt aus und gingen wieder zurück.

Da der offizielle Ticketpreis bei ca. 220.000 IDR lag, gingen wir davon aus, dass sein „Sonderangebot“ von 200.000 IDR nichts anderes als ein Korruptionsversuch war und das Geld alleine in seine Tasche gewandert wäre. Während unseres Disputs war übrigens bereits ein weiterer Tourist ohne Ticket aufgetaucht, der sich ebenfalls auf den Rückweg machte. Von anderen Wanderern erfuhren wir später, dass wir wohl äußerstes Pech hatten, da diese bei Nutzung des gleichen Weges ohne Kontakt mit irgenwelchen Offiziellen alle zu ihrem Ziel gelangt waren. Scheinbar merkten die Verantwortlichen inzwischen aber wohl, dass sich zunehmend mehr Wanderer dem im letzten Jahr um mehr als das Vierfache gestiegenen Eintrittspreis durch Alternativrouten zu entziehen versuchten und richteten so zu typischen Zeiten stichprobenartige Kontrollen ein.

Da wir so gegen 09.15 Uhr früher als erwartet wieder abfahrbereit waren, machten wir uns zusammen mit Annouck und Bart auf den Rückweg nach Probolinggo – mit wohl einem der letzten gut besetzten Minibusse. Nach 09.30 Uhr wurde eine Rückreise nach Probolinggo wohl unverhältnismäßig schwierig bzw. teuer, da dann alle Tourenteilnehmer bereits längst wieder weg waren und sich für den Rest des Tages kaum noch Leute fanden, die einen Minibus füllen würden (ähnliches Problem wie auf dem Hinweg). Im Minibus kamen wir u.a. mit dem slowakischen Pärchen Bianca und Samuel als auch mit zwei Bremern ins Gespräch, für die ein ähnliches Restprogramm wie für uns anstand. Nach ca. 2 Stunden hatten wir wieder Probolinggo erreicht. Dort stand auch wieder ein AC-Bus nach Surabaya bereit, der diesmal relativ leer war. Wieder versuchten uns Schlepper vorab irgendwelche überteuerten Tickets anzudrehen. Wir luden unser Gepäck ins Gepäckfach und setzten uns in den Bus. Bereits vor Abfahrt erdreisteten sich einige der Schlepper, durch den Bus zu gehen und von uns die Bezahlung des Tickets einzufordern. Da wir uns sicher waren, dass der genannte Preis nicht der korrekte war und wir bei jetziger Bezahlung fürchteten, später vom „richtigen“ Ticketverkäufer u.U. noch mal abkassiert zu werden, wiesen wir darauf hin, dass wir wie alle anderen auch unser Ticket während der Fahrt bezahlen würden. Einer der Männer drohte uns, unser Gepäck wieder auszuladen. Erst, nachdem wir gemeinsam mit den beiden Slowaken mit der Polizei gedroht hatten, drollten sie sich. Und genau so, wie wir es vermutet hatten, wurden wir bestätigt: Während der Fahrt wurden uns vom offiziellen Ticketkontrolleur zum regulären, mit 18.000 IDR p.P. deutlich niedrigeren Preis das Ticket verkauft. Wir ermahnten uns einmal mehr, wirklich immer erst „in letzter Instanz“ zu bezahlen – dort wurden letztlich die richtigen (und damit auch günstigsten) Preise abverlangt. Kurz vor der Fahrt hatte mich ein Einheimischer aufgefordert, doch einen Platz mit vermeintlich größerer Beinfreiheit einzunehmen. So saß Juliet separiert von mir auf der linken und ich auf der rechten Seite. Er saß hinter Juliet, meinen Hintermann beachtete ich zunächst nicht. Nachdem ich 2-3x das Gefühl hatte, dass sich mein Rucksack nach hinten verschoben hatte, wurde ich vorsichtig. Der andere beobachtete mit Argusaugen, wo ich mein Geld verstaut hatte und versuchte permanent, Juliet in ein Gespräch zu verwickeln. Ich passte auf wie ein Luchs, und das lohnte sich. Irgendwann stellte ich fest, dass sich die beiden verstohlen zunickten und den Bus scheinbar unabhängig voneinander durch verschiedene Ausgänge verließen. Anschließend traten sie draußen zusammen und ich bemerkte die große Tasche des einen, in der man einfach Diebesgut verstauen konnte. Hier waren wir 100%ig gerade dem Versuch eines Diebstahls entkommen! Nach Ankunft in Surabaya gegen 14.00 Uhr nahmen wir den Damri-Bus in Richtung Flughafen und ließen uns unterwegs nahe unseres vorgebuchten, sehr empfehlenswerten Walan Hotels absetzen. Den Rest des Tages nutzten wir, uns von den zuletzt frühen Aufstehzeiten zu erholen – daher ließen wir uns u.a. ein Abendessen auf unserem Hotelzimmer servieren.

13. Tag (24.09.2015): Surabaya-Sembalun, 25 °C, sonnig

Nachdem wir gegen 06.30 Uhr aufgestanden und um 07.00 Uhr unser Frühstück im Hotel eingenommen hatten, ließen wir uns um 07.30 vom Hotelshuttle zum Flughafen bringen. Auch diesmal hatten wir wieder Glück: Unser für 09.30 Uhr angesetzter Flug der Lion Air nach Mataram auf Lombok war pünktlich und verlief problemlos. In Lombok wussten wir im Moment der Landung noch nicht, ob wir nun zunächst auf die Gili Islands fahren oder den Mount Rinjani besteigen sollten. Nachdem wir an einem Schalter im Ankunftsbereich bereits unverbindlich ein 2-tägiges Tourpaket für den Mount Rinjani (Eintritt Nationalpark, Transport ab/bis Senggigi, 3 Mahlzeiten pro Tag, Zelt, Porter, Guide, etc.) für 1.2 Mio indonesische Rupien p.P. aushandeln konnten (entsprach etwa 75 EUR) und zwei weitere Deutsche ebenfalls an einer Tour interessiert waren, vereinbarten wir, uns ein Taxi nach Senaru, einem der beiden Ausgangsorte für Rinjani-Besteigungen, zu teilen und die Vor-Ort-Situation hinsichtlich weiterer Angebote zu prüfen – letztlich hatten wir schon ein akzeptables Angebot als Backup sicher. So gelangten wir innerhalb von knapp 3 Stunden und 125.000 IDR p.P. nach Senaru, wo wir gegen 15.00 Uhr eintrafen. Hier unterlief uns beinah der Fehler, auf den bereits im Lonely Planet hingewiesen wurde: Sehr viele der hier ansässigen Anbieter für Trekking-Touren führten nahezu identische Namen, wie z.B. Rinjani Trekking Center, Rinjani Trekking Club, Rinjani Trek Center etc.  Letzterer war schließlich der, den wir aufsuchen wollten, da dieser die „letzte Instanz“ darstellte, d.h. letztlich alle Buchungen auch bei anderen Anbietern über deren Tisch lief, da diese die Einteilung der lokalen Porter und Guides auf die einzelnen Gruppen vornahmen und den Transport organisierten. Der Rinjani Trek Center (RTC) befand sich ganz am Ende der Bergstraße, und es war kein Problem, noch gegen 17.00 Uhr spontan eine Tour für die nächsten beiden Tage zu buchen. Wir handelten einen Preis von 1.3 Mio IDR aus, in denen das Hotel für die heutige Nacht, das wir uns selber ausgesucht hatten, bereits enthalten war. Der Angstellte war so freundlich und transportierte uns bzw. unser Gepäck innerhalb des Ortes, der sich über eine gute Strecke an der Bergstraße entlang zog. Wir stellten fest, dass viele Deutsche unterwegs waren, u.a. trafen wir eine sehr nette 4-köpfige Gruppe aus Hamburg bzw. Regensburg. Unser Hotel war ein nettes Homestay in der Form mehrerer Bungalows und wurde von einer freundlichen Familie unterhalten.

Unser Abendessen nahmen wir in einem Restaurant ein, dass einen tollen Blick auf den am Abend wolkenverhangenen Mt Rinjani sowie umliegende Reisterrassen bot. Nach Auskunft anderer Trekker sollte das Restaurant Bukit View aufgrund seiner großen Portionen sehr empfehlenswert sein! Gegen 19.45 Uhr kam der uns zugeordnete Guide vorbei und erläuterte uns kurz den Ablauf der 2-tägigen Tour. Vier weitere Personen, die eine 3D 2N-Tour gebucht hatten, würden am nächsten Morgen für die ersten 1.5 Tage noch dazukommen. Wir kauften noch Cola und Eistee für die Tour und gingen früh ins Bett.

14. Tag (25.09.2015): Mt Rinjani, 25 Grad, sonnig

Wir standen um 06.00 Uhr auf, nahmen um 06.30 Uhr ein kleines Frühstück mit einem immerhin sättigenden Banana Pancake ein und wurden gegen 07.20 Uhr von einem Pickup abgeholt, auf dem wir bereits 4 Deutsche antrafen: Die beiden Medizinstudentinnen Lena und Lilie aus Hannover, den freien Fotografen Heiko und die in Mindelstetten bei Ingolstadt beheimatete Wirtschaftsstudentin Kristina.

Auf der Ladefläche ging es in ca. 1 Stunde Fahrt nach Sembalun – nicht ohne kurzen Zwischenstopp an einer Cash Machine auf etwa halber Strecke, da ich aufgrund der Ermangelung von ATMs in Senaru oder Sembalun noch Geld abheben musste – hier leider mit 5% Zuschlag. Nachdem wir uns gegen 08.45 Uhr in Sembalun (auf ca. 1150 m ü. NN) registriert hatten, starteten wir um 09.00 Uhr zusammen mit unserem gesundheitlich arg angeschlagenen Guide Effendi sowie 3 Portern unseren Aufstieg zu unserem Camp für die erste Nacht. Um 11.15 Uhr hatten wir nach kurzer Pause unterwegs den als Pos II (Tengengean) bezeichneten Platz auf 1500 m erreicht, wo wir wie alle anderen Gruppen auch unser Mittagessen einnahmen.

Es gab Nudelsuppe mit Reis und Ananas. Man hätte meinen können, man sei in Deutschland, da fast ausschließlich Deutsch gesprochen wurde. Gegen 12.30 Uhr ging es weiter und gegen 13.15 Uhr hatten wir Pos III (Pada Balong) auf 1800 m erreicht. Dann folgte der nicht ganz unanstrengende Aufstieg über weitere knapp 850 Höhenmeter zum auf 2638 m liegenden Grat (Plawangan2), den wir um 15.30 Uhr erreicht hatten.

Unser Zeltplatz befand sich unmittelbar dort, wo wir den Grat erreicht hatten, was bedeutete, dass wir beim Gipfelsturm am nächsten Morgen zunächst noch ca. 20 min entlang des Grats gehen würden, bevor wir den eigentlichen Aufstieg in Angriff nahmen. Die Gesamtbilanz für heute lautete 1488 Hm in 6.5 Stunden incl. Pausen bzw. ca. 5 Stunden reiner Gehzeit. Wir hatten Glück, dass gegen Abend noch einmal der Himmel aufzog und wir bei angenehmen Temperaturen unser Abendessen (Nasi Goreng) einnehmen und den Sonnenuntergang verfolgen konnten.

Da es mit Sonnenuntergang merklich kühler wurde, zogen wir uns bald in unsere Zelte zum Schlafen zurück – oder zumindest mit der Absicht, etwas zu schlafen.

15. Tag (26.09.2015): Mt Rinjani, Sembalun-Gili Air, 25 °C, sonnig

Während Juliet immerhin etwas schlafen konnte, war meine Nacht sehr unruhig, da ich trotz Pullover und Jacke im Schlafsack leicht fror, was eigentlich untypisch für mich war. So war der Weckruf um 02.00 Uhr eine Erlösung für mich. Nach einer Tasse Tee und ein paar Keksen machten wir uns um 02.30 Uhr an den ca. 1100 Hm umfassenden Aufstieg zum Gipfel des 3726 m hohen Mt Rinjani, von dem unser Guide berichtete, dass die Erfolgsquote bei etwa 85% lag. Nachdem wir ca. 20 Minuten entlang des Grats gelaufen waren, folgte für ca. 1 Stunde eine anstrengendere Passage über loses Geröll. Die darauffolgende Stunde entlang eines 1-2 m breiten Grats fiel aufgrund etwas festerer Untergrundbeschaffenheit bzw. etwas geringerer Steigung wieder leichter, während die letzte Stunde aufgrund des eisigen Winds und des extrem losen Gerölls wieder etwas mehr abverlangte. Letztlich schaffte es unsere gesamte Gruppe aber erfolgreich in 3 h 20 min zum Gipfel, was gleichzeitig ein perfektes Timing für den für 06.15 Uhr vorausgesagten Sonnenaufgang war. Somit hatten wir nicht unnötig lange in der Kälte auf dem exponierten Gipfel ausharren müssen und waren mit unserer Ankunft um 06.00 Uhr gerade rechtzeitig. Das Spektakel der aufgehenden Sonne, den Blick über die gesamte Insel Lombok und besonders natürlich auf den unter uns liegenden Krater teilten wir mit ca. 100-150 Personen.

Nicht dabei war unser Guide, den wir auf etwa halber Strecke wegen gesundheitlicher Probleme zurücklassen mussten – er konnte sich glücklich schätzen, dass unsere Gruppe erfahren und stark genug war, den Aufstieg ohne seine Hilfe machen zu können. Wir konnten uns kaum sattsehen und traten erst um 07.10 Uhr unseren Rückweg an.

Da wir diesen größenteils als Geröllabfahrt absolvieren konnten, waren wir bereits pünktlich und voll verstaubt um 09.00 Uhr zurück zum Frühstück auf unserem Campingplatz.

Einer der leckeren Banana Pancakes fiel leider einem der umherlaufenden Affen zum Opfer, der in einem unbemerkten Augenblick trotz unserer Anwesenheit frech den Pfannkuchen vom Teller mopste. Unsere Crew war aber flexibel genug, einen Ersatz zu zaubern. Nachdem wir uns von unseren vier deutschen Mittrekkern verabschiedet hatten, brachen Juliet und ich um 10.10 Uhr zusammen mit einem der drei Porter zum Abstieg nach Sembalun auf. Bereits um 11.20 Uhr hatten wir die knapp 850 Hm tiefer liegende Pos III erreicht, um 12.00 Uhr legten wir eine kurze Pause an Pos II (1500 m) ein. Auf dem Weg zu Pos I schlug unser Porter vor, einen Stopp für ein Mittagessen einzulegen. Da wir uns noch fit fühlten und eigentlich schnellstmöglich auf die Gili Islands wollten (und auch davon ausgingen, dass unserem Träger an einem frühen Feierabend gelegen war), lehnten wir ab und trabten weiter zu Pos I (1300 m), die wir um 12.25 Uhr erreichten. Um 13.45 Uhr waren wir wieder am Ausgangspunkt in Sembalun (1150 m). Dort wartete bereits ein Fahrzeug zum Rücktransport nach Senaru auf uns – das war perfekt für eine zügige Weiterreise auf die Gilis, bedeutete gleichzeitig aber, dass wir komplett verstaubt und vedreckt unsere Weiterreise fortsetzten. Unser Träger war bis kurz vor Senaru mit an Bord, jedoch wurde ihm bei der Fahrt über die zahlreichen Serpentinen zunehmend übel, so dass wir mehrere Male anhalten mussten. Uns plagte das schlechte Gewissen, da wir uns fragten, ob unser zügiger Abstieg und/oder das fehlende Mittagessen evtl. mit Ursache für seine Übelkeit waren und fragten über den Fahrer nach, der Englisch konnte. Unser Porter schloss das zwar aus, erzählte jedoch auch, dass er nicht gefrühstückt habe. Da wunderte uns natürlich nichts mehr: Es war warm, der Mann hatte für heute noch nichts gegessen und sich deutlich körperlich betätigt und dann auch noch eine Zigarette vom Fahrer angenommen. Wir hofften, dass ihm wenigstens unser Trinkgeld den Tag etwas versüßte. Gegen 15.00 Uhr nahmen wir in Senaru unser Gepäck entgegen und wurden in einem Privat-PKW zügig und sicher zum Hafen nach Bangsal gebracht – genau rechtzeitig, um gegen 17.00 Uhr die letzte Fähre nach Gili Air zu nehmen. Unter anderem waren auch 9 Deutsche an Bord, die gerade ein Auslandssemester auf Bali einlegten und es sich bei einem Kurztrip auf die Gilis gut gehen ließen. Bei der sich anschließenden Hotelsuche auf Gili Air wurde ich gleich mehrere Male gefragt, ob ich gerade vom Mount Rinjani kam – vermutlich kannten sie die Ansicht komplett dreckverschmierter Europäer zu Genüge 😉

Unsere Bilanz für heute lautete: 1088 Hm im Aufstieg in 3h 20min, 2576 Hm im Abstieg in 1h 50min + 3h 35min = 5h 25min (reine Gehzeit).

Da mir nach einer vernünftigen Dusche war und ich nach den letzten Diskussionen mit (angehenden) Medizinern erfahren hatte, dass sich doch eigentlich eine Malariaprophylaxe für die Gilis empfahl, entschieden wir uns für ein besseres (und damit potentiell auch moskitoärmeres) Hotel – nämlich das Turtle Beach Hotel 2.

Für den Abend stand lediglich noch ein leckeres Abendessen im zum Hotel gehörenden Restaurant unmittelbar an der Waterfront an. Wir aßen Fisch, Kalamares und Cordon Bleu mit Gemüse und Pommes und mischten uns Bintang-Bier und Cola zum individuellen Cola-Bier. Gegen 21.00 Uhr sanken wir erschöpft in die Kissen.

16. Tag (27.09.2015): Gili Air, 32 °C, sonnig

Die über 10 Stunden Schlaf hatten gut getan. Wir ließen uns Zeit, „entstaubten“ unsere Rucksäcke und nahmen gegen 10.00 Uhr ein spätes aber leckeres Frühstück direkt am Wasser ein. Unmittelbar vor dem Turtle Beach Restaurant konnte man – oh Wunder – beim Schnorcheln Wasserschildkröten beobachten. Wir genossen das Lüftchen, schrieben unseren Reisebericht und ließen es uns bei leckerem Essen gut gehen. Hier im Restaurant trafen wir Nienke wieder, die Holländerin, die wir bereits im Andrea Hotel in Yogyakarta kennengelernt hatten. Nach einem kurzen Mittagsschlaf brachen wir gegen 15.30 Uhr zu einer Inselumrundung auf. Es fiel uns einmal mehr wohltuend auf, dass auf den Gilis kein motorisierter Transport erlaubt war.

Wir nahmen stets den Weg entlang des Strands, der bei Ebbe genügend Platz bot – allerdings waren neben feinem Sand unzählige scharfkantige Korallenstücke verstreut, eine Folge des landnahen Riffs. Wir passierten nette, im Bambus- oder Holzstil errichtete Bars, Restaurants und Hotels und für kürzere Abschnitte auch mal unberührten Sandstrand.

Gegen 17.15 Uhr waren wir am Hafen, womit wir unsere Runde nahezu beendet hatten. Hier trafen wir Nienke wieder und verabredeten uns zu einem Sonnenuntergangsgetränk in einem der hiesigen Restaurants. Juliet und ich ließen uns bereits direkt nieder und begannen mit einem erfrischenden Cola-Bier. Um 17.45 Uhr stieß Nienke zu uns, später dann noch eine Kanadierin, die sie während ihrer Tour getroffen hatte. Wenngleich der Sonnenuntergang heute durch ein paar Wolken gestört wurde, hatten wir eine nette Unterhaltung und hielten es bis 20.15 Uhr in der Strandbar aus.

Dann war Abendessen angesagt – für Juliet und mich im sehr gut besuchten Zipp Restaurant, in dem die Tische direkt am Wasser standen, so dass wir zwischendurch sogar den Rückzug vor den Wellen antreten mussten.

Auf dem Rückweg zog ich noch etwas Geld an einem der inzwischen mindestens 3 verfügbaren ATMs, da auf der für morgen Nachmittag geplanten Insel Gili Meno (noch) kein ATM existierte. Außerdem kauften wir noch für 300.000 IDR p.P. ein Schnellbootticket für die Strecke Gili Trawangan – Bali (Padang Bai) für den 30.09.2015.

17. Tag (28.09.2015): Gili Air, Gili Meno, 32 °C, sonnig

Gegen 08.15 Uhr nahmen wir unser Frühstück im Turtle Beach Restaurant ein. Anschließend liehen wir uns Schnorchelmaske und Rettungswesten und starteten mit Nienke zum verabredeten Schnorcheltrip unmittelbar vor dem Restaurant. Wir bekamen unmittelbar vom Strand an eine recht intakte Korallenwelt zu sehen, in der sich zahlreiche bunte Fischarten tummelten.

Etliche Male huschten riesige Fischschwärme an uns vorbei. Von einem auf dem Wasser fixierten Floß aus machten wir dann schließlich auch Wasserschildkröten aus. Bis wir den Ort angeschwommen hatten, waren diese allerdings leider schon wieder verschwunden, so dass wir die Tiere diesmal nicht auf Augenhöhe zu sehen bekamen. Nach einer kurzen Dusche und rechtzeitigem Checkout im Hotel schlossen wir ein schmackhaftes Mittagessen in „unserem“ Restaurant an. Wir flanierten noch etwas über den Beach Boulevard – letztlich ein Lehmpfad, der an den ganzen Restaurants, Hotels und Bungalows vorbeiführte. Um 14.30 Uhr fanden wir uns am Hafen ein, um das 15.00 Uhr-Hopping-Boot nach Gili Meno zu nehmen. Da nur zwei Boote pro Tag zwischen den drei Gilis verkehrten, war das Boot entsprechend voll – glücklicherweise blieben die meisten aber mit Ziel Trawangan sitzen.

Nach 20-minütiger recht ruhiger Bootsfahrt erreichten wir Gili Meno, wo wir uns mal gute 25 Minuten zu Fuß vom Hafen absetzten und die Blue Coral Bungalows aufsuchten, die uns von den vier Deutschen, die wir in Senaru getroffen hatten, empfohlen worden waren. Der Bungalow mit Klimaanlage und eigenem Bad für 300.000 IDR bot ein akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis. Obgleich in unmittelbarer Nähe der Bootsanlegestelle auch edle hochpreisige Bungalowanlagen zu finden waren, so war die Auswahl an Unterkünften in Gili Meno geringer und auch vom Niveau her eher niedriger als in Gili Air. Die Restaurantpreise in Hafennähe ließen uns vermuten, dass die Insel deutlich teurer war als das zuvor besuchte Nachbareiland, jedoch stellten wir fest, dass mit der Entfernung zur Anlegestelle auch die Essenspreise wieder auf Normalniveau sanken. Zunächst nahmen wir an einem kleinen lokalen Kiosk eine Cola, ein großes Bintang-Bier und als Snack ein paar gebratene Bananen zu uns.

Später schlenderten wir weiter und erreichten ein schönes, direkt am Strand gelegenes und mit bequemen Sofas ausgestattetes Restaurant, das sich „Sunset Bungalows und Restaurant“ nannte und einen dementsprechend guten Blick auf den Sonnenuntergang bot.

Wir untermalten diesen mit Shakes, Fisch Satees und einem Chicken-Burger. Neben uns waren noch andere Touristen zugegen, auch hier wieder mehrheitlich Deutsche, jedoch war es deutlich ruhiger als auf Gili Air. Da die Hochsaison bereits vorbei war und die Touristen sich vorwiegend in Eigenregie zum Schnorcheln zu organisieren schienen, gab es außer teuren Privatangeboten keine Gruppenangebote für eine morgige Bootstour mit dem Besuch von Schnorchelspots. So entschieden auch wir, wie bereits auf Gili Air praktiziert, am nächsten Tag Schnorchelausrüstung auszuleihen und die bekannten Spots wie Turtle Town und Meno Wall selbst organisiert vom Land aus anzusteuern. Gegen 19.00 Uhr machten wir uns auf den Rückweg, der sich aufgrund nicht vorhandener Beleuchtung trotz vorherrschendem Vollmond als gewisse Herausforderung herausstellte – letztlich hatten wir uns diese Ursprünglichkeit aber ja gewünscht!

18. Tag (29.09.2015): Gili Meno, 32 °C, sonnig

Da wir genug Schlaf hatten, waren wir bereits gegen 07.00 Uhr wach. Im Ruby Cafe bekamen wir kurz darauf schon ein Frühstück und konnten uns dort auch Schnorchelequipment ausleihen, so dass wir schon gegen 08.30 Uhr im Wasser waren. Wir gingen von Rubys Cafe aus geradewegs ins Meer hinaus. Im flacheren Bereich bot sich uns abermals eine von verschiedensten Korallen übersähte Unterwasserwelt mit bunten Fischen (und leider auch die Möglichkeit, sich die Kniee an herausstehenden Korallen aufzuschlagen). Hinter den Wellen erreichten wir dann das Ende des Riffs, also eine Art Kante, an der es tiefer wurde und wo sich andere Fische befanden. Hier war normalerweise auch das Zuhause der Wasserschildkröten, was die zahlreichen Boote mit Schnorchlern, die sich in der nächsten Stunde ansammelten, bestätigten. Wenngleich ein paar Personen eine wegschwimmende Schildkröte ausmachen konnten, bekamen wir ein weiteres Mal keine zu Gesicht – was aber auch diesmal nicht schlimm war, da die intakte Korallen- und Fischwelt dafür entschädigte. Gegen 10.00 Uhr waren wir wieder an Land. In einem netten Strandrestaurant nahmen wir ein leichtes Essen zu uns. Von den etwa 10 anwesenden übrigen Gästen waren fast alles Deutsche. Hier kamen wir u.a. mit den beiden sympathischen Berlinern Katrin und Alex ins Gespräch und verabredeten uns zum Sonnenuntergang an der selben Stelle. Dann umrundeten Juliet und ich zu Fuß die kleine Insel und legten dabei immer wieder Stopps an schönen Stellen ein.

Gegen 16.00 Uhr war eine kühle Dusche und anschließend ein kühles Bintang-Bier im gestern bereits besuchten lokalen Kiosk angesagt. Dort kamen wir u.a. mit vier Einheimischen ins Gespräch, die auf Gili Meno bzw. Gili Trawangan ihrem Job im Restaurant bzw. Hotel nachgingen. Etwa eine Stunde später trafen wir uns dann wieder mit Katrin und Alex, genossen einen abermals schönen Sonnenuntergang und ließen den Tag bei netter Unterhaltung und einem leckeren Essen mit Gadu-Gadu und grünem Prawn-Curry ausklingen.

19. Tag (30.09.2015): Gili Meno-Gili T.-Denpasar, 32 °C, sonnig

Da die öffentliche Fähre zwischen den Gilis nur 2x täglich fuhr, waren wir bereits um 08.20 Uhr am Pier und kauften Tickets für die 08.50 Uhr-Fähre nach Gili Trawangan. Gili T hatten wir als „Stopover“ für die Fahrt nach Bali gewählt – dort sollte um 11.30 Uhr unser Schnellboot nach Padang Bai ablegen. Sobald wir Gili T betreten hatten, war klar, dass es hier mit der von den anderen beiden Gilis ausgestrahlten Idylle vorbei war: Gili T.war sicherlich auf seine Art schön, war uns aber schon zu überlaufen, zu laut und zu kommerziell; es gab zu viele Australier und zu viele Magic Mushrooms ;-).

Wir waren beide froh, dass wir für unseren insgesamt dreitägigen Aufenthalt Gili Air und Gili Meno ausgewählt hatten. In einem hafennahen Cafe, in dem es von übernächtigten und bekifften Bedienungen wimmelte, nahmen wir ein Frühstück ein, bevor uns noch etwa eine Stunde Zeit blieb, die Hauptstraße entlang zu schlendern.

Dabei wurden wir sogar noch Zeuge einer Zeremonie. Das für 11.30 Uhr angesagte Schnellboot der Marina Srikanti Reederei legte schließlich um 12.00 Uhr ab. Nachdem es in Gili Air einen weiteren Stopp eingelegt und den dortigen Hafen um 12.30 Uhr verlassen hatte, dauerte es tatsächlich nur 90 min reine Fahrzeit bis Padang Bai. Obwohl die See recht ruhig aussah, verlief insbesondere das letzte Drittel der Fahrt sehr unruhig. Bis zum Anlegen verging mehr als eine halbe Stunde Zeit, da noch ein anderes Boot das Dock blockierte. Bis die Leute alle auf die Busse der Reederei aufgeteilt worden waren, war eine weitere Stunde vergangen. Es war also gut, dass wir nicht das letzte Boot genommen hatten, da aufgrund der organisatorischen Unzulänglichkeiten doch alles etwas länger dauerte. Gegen 15.00 Uhr fuhren wir dann schließlich los, zunächst nach Sanur und schließlich zu unserem Airport Hotel, das wir gegen 16.45 Uhr erreichten. Das mit 10 EUR fürs Doppelzimmer sehr günstige Hotel bot ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis – incl. Warmwasser und Klimaanlage. Da uns nach westlichem Essen war und um das Hotel herum weit und breit kein Restaurant zu sehen war, liefen wir die 30 min zum Flughafen, um dort in einem der Fast-Food-Läden ein deftiges Burger-Mahl zu uns zu nehmen.

20. Tag (01.10.2015): Denpasar-Labuan Bajo, Labuan Bajo, 32 °C, sonnig

Das Schwergepäck hatten wir im Hotel gelassen, da wir es für die zwei bevorstehenden Tage im Komodo Nationalpark nicht brauchen würden und wir darüber hinaus nur 10 kg Freigepäck für den Flug der Wings Air nach Labuan Bajo gebucht hatten. Für alle östlich von Lombok liegenden Inseln wurde vom deutschen Tropeninstitut eine Malaria-Prophylaxe empfohlen. Da wir gerade mal 2 Tage Aufenthaltszeit in diesem Gebiet geplant hatten, es noch Trockenzeit war und sich danach ohnehin nur noch knapp 7 Tage Urlaub in Bali bzw. Jakarta anschlossen, entschieden wir uns aufgrund der mindestens einwöchigen Inkubationszeit der Krankheit (im Fall der Fälle wären wir bei Ausbruch bereits wieder in Deutschland) gegen eine aufwändige Prophylaxe, dafür aber natürlich eine entsprechend intensive Prävention mit Moskitoschutzmitteln. Dazu verwendeten wir u.a. das vor Ort erworbene „Soffel“, das bereits auf den Gilis erfolgreich gewirkt hatte – obgleich man gestehen muss, dass wir dort nahezu gar keine Moskitos zu Gesicht bekommen hatten. Unser Flieger hob pünktlich um 08.15 Uhr ab, so dass wir nach tollen Blicken auf die unter uns liegende Inselwelt gegen 09.25 Uhr in Labuan Bajo landeten.

Dort angekommen, nahmen wir beide jeweils ein Motorradtaxi, ein sogenanntes Ojek, um vom auf einer Anhöhe liegenden Flughafen in die am Meer liegende Stadt zu gelangen. Die beiden Motorradfahrer hatten sogar jeweils einen Helm für uns dabei! Die Fahrt dauerte keine 10 Minuten, und wir begannen, ein paar Agenturen für Bootsfahrten in den Komodo Nationalpark und zu diversen Schnorchelspots aufzusuchen. Wie vermutet, waren für heute bereits alle Touren gestartet, so dass für eine 2D/1N-Schiffsfahrt nur noch eine sehr teure private Tour in Frage gekommen wäre. Da die Organisatoren auch noch mindestens zwei Stunden benötigt hätten, um ein Boot aufzutreiben und die Mahlzeiten zu organisieren, entschieden wir uns letztlich, lieber zwei unabhängige Tagestouren (bzw. eine Halbtages- und eine Tagestour) statt eine 2-tägige Schiffstour mit ohnehin zweifelhaftem Übernachtungskomfort zu buchen. Unglücklicherweise leistete ich mir einen Anfängerfehler und buchte für morgen eine überteuerte Tagestour in einer der nächstbesten Agenturen statt direkt einen der Bootsleute am Hafen zu kontaktieren. Als mir die Idee kam, hatte ich leider schon eine Anzahlung bei Bule’s Tours geleistet. Die für morgen geplante Schiffstour sollte zunächst nach Rinca im Komodo Nationalpark und dann zu einem Schnorchelspot auf Kelor Island gehen. Dafür stolperten wir anschließend aus Zufall über ein neues Angebot, mit einem kostenlosen Shuttle-Boot auf die ca. 1.5 Stunden entfernte Insel Kanawa zu fahren – einzige Bedingung war das Konsumieren eines Getränks und/oder Essens vor Ort. Da wir ohnehin noch nicht zu Mittag gegessen hatten, bot sich das für uns an: Wir nahmen das Shuttleboot um 12.00 Uhr, auf dem wir neben den beiden Bootsführern die einzigen Mitfahrer waren, und erreichten um 13.30 Uhr die Insel Kanawa.

Neben wenigen Tagestouristen und ein paar dort im Resort abgestiegenen Urlaubern nahmen wir ein Mittagessen zu uns und verbrachten etwa 2 Stunden am Strand bzw. im Wasser, bevor wir um 15.30 Uhr wieder das Boot zurück nahmen. Die Auswahl an Hotels in Labuan Bajo gestaltete sich als recht eingeschränkt: Außer den außerhalb der Stadt liegenden gehobeneren Hotels gab es an der Hauptstraße, die sich am Ufer entlang zog, neben dem Green Hill Boutique Hotel mit 450.000 Rupien fürs Doppelzimmer nur einfache Hotels mit Preisen zwischen 100.000 und 250.000 Rupien. Da wir keine Lust auf eine lange Zimmersuche hatten, entschieden wir uns für einen qualitativ minderwertigen Raum mit Ventilator im Bajo Hotel. Umso besser gestaltete sich dafür das Abendessen im Rooftop-Restaurant des Green Hill Boutique Hotels. Neben gutem Essen bot die Skybar einen tollen Blick über die Bucht, so dass wir schöne Fotos vom Sonnenuntergang machen konnten.

Gegen 19.30 Uhr fanden sich zahlreiche Leute ein, da ein Vortrag über Mantarochen folgte. Ein Australier, der sich zusammen mit ein paar Einheimischen für den Schutz der Rochen einsetzte, präsentierte mit seinem Team eine interessante Dokumentation mit entsprechenden Videos. Zum Abschluss kaufte ich mir im RoxyMart für 25.000 Rupien das preiswerteste Bintang-Bier der Stadt und betäubte damit mein Lärmempfinden für die anstehende Nacht in unserer Absteige.

21. Tag (02.10.2015): Labuan Bajo, 23-32 °C, vormittags sonnig, nachmittags Regen

Um 07.00 Uhr nahmen wir das einfache, im Hotelpreis inbegriffene Frühstück zu uns, bevor wir uns um 07.30 Uhr vor dem Büro des Tourenanbieters trafen. Dieser geleitete uns zu unserem Schiff, wo wir den Rest der Gruppe kennenlernten: Zwei Deutsche, ein holländisches Pärchen und eine Slowakin.

Wie wir im Verlauf der Tour herausfanden, hatten Juliet und ich mit jeweils 500.000 Rupien mit Abstand am meisten bezahlt, die Holländer mit jeweils 400.000 Rupien und die Slowakin mit 350.000 Rupien aber auch immer noch zu viel für die gebotene Qualität. Rein rechnerisch betrugen die realen Kosten für die Tour bei Auslastung des Schiffs mit 7 Personen ca. 150.000 Rupien pro Person: 25k fürs Mittagessen, 5k für die Flasche Wasser, 20k für die Schnorchelmaske und 100k für den Transport. Hinzu kam für uns alle noch der horrende Eintrittspreis für den Komodo Nationalpark von 238.000 Rupien pro Person. Statt einer 4-stündigen Fahrt bis Komodo Island hatten wir uns für eine 2-stündige Fahrt bis Rinca entschieden, wo es auf kleinerer Fläche mehr Komodowarane gab und somit die Chance auf Wildbeobachtungen höher waren. Gegen 09.30 Uhr betraten wir Rinca, wo uns ein Guide vor die Wahl stellte, den kurzen, mittleren oder langen Rundweg über die Insel zu nehmen. Wir entschieden uns für den mittleren Weg, da dort die Chance auf Drachen am höchsten sein sollte. Unmittelbar an der Rangerstation, die den Startpunkt für alle Rundwege markierte, trafen wir mehrere träge Komodowarane an, die faul und vom Essensgeruch der Rangemahlzeiten angelockt, im Schatten der dortigen Behausungen lagen.

Das ganze ähnelte damit natürlich mehr einem Zoo als einer Begegnung in der Wildnis. Auf unserem Rundweg, der ca. 1 Stunde dauerte, sahen wir darüber hinaus leider nur noch einen weiteren weiblichen Komodowaran, der die Nester (Erdlöcher) bewachte. Ich empfand die gesamte Unternehmung in Anbetracht der aufgebrachten Kosten und Aufwände als recht ernüchternd und war damit der gleichen Meinung wie der Rest der Gruppe. Es war die richtige Entscheidung, die nur hier lebenden Komodowarane aufzusuchen, jedoch riss das Erlebnis einen wahrlich nicht vom Hocker, ähnlich wie ich seinerzeit in Peru das Überfliegen der Nasca-Linien als ernüchternd empfunden hatte. Zu allem Überfluss kam mit Wiederablegen ab Rinca ein monsunartiger Regenschauer auf, der uns auf der gesamten Weiterfahrt begleitete, das nicht besonders regentaugliche Boot und damit auch unser Gepäck gut durchnässte und uns aufgrund des Fahrtwinds rasch auskühlen ließ. Damit machte der geplante Schnorchelstopp keinen Sinn mehr, und wir liefen stattdessen direkt wieder Labuan Bajo an, das wir gegen 14.30 Uhr erreichten. Immerhin regnete es nun nicht mehr.

Summa summarum kann ich keine der Agenturen, insbesondere nicht Bule Tours, empfehlen, sondern würde direkt mit einem der am Hafen antreffbaren Bootsführer eine Tagestour für den Folgetag vereinbaren. Proviant lässt sich in einem der Supermärkte leicht selbst organisieren, Schnorchelequipment lässt sich preiswert für den gesamten Tag ausleihen, ein Boot für den ganzen Tag für die Entfernung bis Rinca und zurück (incl. beliebiger Stopps) kostet ca. 700.000 Rupien – d.h. für 2 oder mehr Personen die empfohlene Option. Für Einzelreisende empfiehlt sich die Buchung einer Tour über ein Hostel oder ein Hotel für 250.000-300.000 Rupien – letztlich werden nämlich alle Tourteilnehmer, unabhängig davon, wo sie gebucht haben, auf die gleichen Boote verteilt. Um Warane zu sehen, führt wohl kein Weg an Rinca vorbei, zusätzlich sollte man mindestens einen Tauch- bzw. Schnorchelspot (besser zwei) in einem der schönsten Reviere der Weltmeere einplanen, z.B. Manta Point.

Nachdem wir das Hotel gewechselt hatten, nahmen wir in Rafael’s Kitchen einen leckeren Snack – Frühlingsrollen und Chicken Sandwich mit Eiskaffee – zu uns und wurden prompt von einem österreichischen Pärchen angesprochen, ob wir Interesse an einer Tagestour am nächsten Tag hätten. Sie hatten für den o.g. Preis ein Boot gechartert und suchten nun noch nach zwei Mitfahrern. Schade, dass uns dies nicht einen Tag früher passiert war. Unser Abendessen im von uns angesteuerten Matahari-Restaurant ließ lange auf sich warten, gestaltete sich gemäß dem Spruch „Gut Ding will Weile haben“ aber als sehr schmackhaft und dazu äußerst preiswert. Der erneute Sonnenuntergang, den wir von der schönen Restaurantterasse aus beobachten konnten, war sogar kostenlos 🙂

Nach den tagesüberspannenden Einschmierorgien mit Sonnencreme folgte für die anstehende Nacht wieder das Bad im Moskitoschutzmittel. Bislang waren glücklicherweise jedoch auch hier kaum Moskitos anzutreffen.

22. Tag (03.10.2015): Labuan Bajo-Sanur, Sanur, 32 °C, sonnig

Da wir um 07.00 Uhr bereits ausgeschlafen waren, nahmen wir das vom Hotel angebotene Frühstück zu uns und ließen uns anschließend bereits per Ojek zum Flughafen fahren. Der Versuch, uns spontan auf den schon bereit stehenden früheren Flug der Wings Air umbuchen zu lassen, funktionierte leider nicht, da der Flieger angeblich bereits ausgebucht war. Also warteten wir etwa 2,5 Stunden auf unseren regulären Flug, um dann zu erfahren, dass sich dieser um etwa eine Stunde verspäten würde. Gegen 12.00 Uhr hob die ATR 72-600 dann endlich ab, gegen 13.30 Uhr erreichten wir Denpasar, wo wir bereits von der Mietwagenfirma Bali Echo Cars erwartet wurden.

Über das Internet hatte ich für 15 USD pro Tag einen Suzuki Jimny für 2.5 Tage vorgebucht. Uns wurde ein kleiner Jeep in erbärmlichem Zustand übergeben. Da zumindest die Reifen intakt schienen, sahen wir das Fahrzeug für die kurze Zeit als ausreichend an und begaben uns auf Fahrt – zunächst zum Kuta Airport Hotel, wo wir unsere großen Rucksäcke abholten und schließlich zu unserem Hotel nach Sanur. Das Harrads Hotel glich einem Geisterhotel. Das Vier-Sterne-Haus war eine riesige Anlage, die über einen Innenhofpool und einen Rooftop-Pool verfügte und augenblicklich mehr Bedienstete als Gäste zu haben schien. Obwohl in die Jahre gekommen bzw. an gewissen Stellen vernachlässigt, boten die schönen Zimmer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Den Nachmittag nutzten wir für einen Besuch von Sanur Beach, wo neben großflächigem Sandstrand auch eine nette Promenade zu finden war. Nach einem Bierchen in Bobby’s Bar direkt am Strand suchten wir uns fürs Abendessen das preiswerte einheimische Strandrestaurant „Titie’s Warung“ heraus. Dieses entpuppte sich als kulinarischer Volltreffer – sowohl der gegrillte Thunfisch für Juliet als auch das Thunfischsteak für mich waren ordentliche Portionen und schmeckten hervorragend.

Der Versuch, den Rooftop-Pool des Hotels in den Abendstunden zu nutzen, scheiterte an mangelnder Beleuchtung; dafür blieb Zeit genug für das Schreiben des Reiseberichts und Erholung.

23. Tag (04.10.2015): Zentralbali (Ubud, Jatiluwih), 30 °C, sonnig

Um 07.30 Uhr liefen wir ohne größere Erwartungen im Restaurantbereich unseres Hotels ein und durften erfreut feststellen, dass ein Frühstücksbuffet mit mindestens 8 verschiedenen warmen Gerichten sowie frischem Obst und Toast dargeboten wurde. Wir wunderten uns zwar, für wen der Aufwand betrieben wurde, da wir die einzigen Anwesenden waren, nutzten die Gelegenheit aber für ein üppiges Frühstück, das für mich bereits mit Pasta begann.

Gegen 08.30 Uhr gingen wir „on the road“, nicht ohne zunächst unsere klapprige Kiste aufzutanken und noch ein paar Getränke zu kaufen. Erstes Ziel war Tegallalang in der Nähe von Ubud, wo wir Reisfelder in herrliche Landschaft eingebettet zu sehen bekamen. Wir machten einen Spaziergang durch die Reisfelder und sahen den Einheimischen bei ihren Arbeiten zu.

Anschließend fuhren wir direkt nach Ubud, wo wir uns abseits des Zentrums einen Parkplatz am Straßenrand fanden. Wir besuchten den Ubud Palace, der über eine nette Gartenanlage verfügte und wo gerade Jungen wie Mädchen dabei waren, balinesische Tänze einzustudieren.

Im Anschluss besuchten wir den Lotus Tempel, dessen von Seerosen übersähter Teich der ganzen Anlage ein tolles Erscheinungsbild gab.

Letztlich durchstreiften wir die Reisfelder von Ubud – dabei entschieden wir uns entgegen unserer ursprünglichen Planung gegen den ca. zwei Stunden dauernden Campuhan Ridge Walk und stattdessen für einen kürzeren Weg, da wir später schließlich noch einmal Reisfelder zu sehen bekommen sollten.

Nach unserem Spaziergang durfte natürlich auch ein Besuch des lokalen Marktes nicht fehlen, den wir u.a. dafür nutzten, einen Mittagssnack zu uns zu nehmen.

Gegen 14.00 Uhr fuhren wir weiter zum recht zentral im Hochland von Bali gelegenen Tempel Pura Luhur Batukau. Die Beschilderung war wie zu erwarten recht arm und wir waren einmal mehr froh, dass wir eine mobile Offline-Navigation auf dem Handy dabei hatten. So kamen wir nach zweimaligem kurzen Verfahren, wo das Navi fälschlicherweise eine Strecke auf eine benachbarte Straße gemappt hatte, über zum Teil übelst mit Schlaglöchern übersähte Straßen am o.g. Tempel an. Bereits im Eingangsbereich war die Hölle los. Da Sonntag war und zudem noch eine Prozession anstand, waren unzählige gläubige Hindus in ihren Trachten erschienen. Auch wir als Touristen durften mit einem geborgten Sarong zumindest Teile der Tempelanlage betreten und bekamen so u.a. auch den kleinen Tempel im angelegten See zu Gesicht. Es war interessant, das Treiben der Einheimischen zu beobachten.

Bevor die Parade begann und die Straßen gesperrt wurden, machten wir uns vom Acker und peilten das für heute letzte Ziel, die ca. 10 km entfernten Reisterrassen von Jatiluwih an.  Die Dörfer rund um die Reisfelder schienen sich für etwas besonderes zu halten, so dass für das Betreten bzw. Befahren eine Gebühr fällig wurde. Dafür wurden wir mit schönen Blicken über die zum Teil im Hang liegenden und in Terrassenform angelegten Reisfelder belohnt.

Gegen 17.00 Uhr machten wir uns auf den gerade mal 50 km langen Rückweg nach Sanur. Aufgrund der desolaten Straßenzustände, der auch hier allgegenwärtigen verrückten Motorradfahrer, der einsetzenden Dunkelheit und der damit verbundenen blendenden und nicht sichtbaren Fahrzeuge und des Staus rund um Denpasar benötigten wir etwas mehr als 2 Stunden! Ein besonders dreister Motorradfahrer, der sich während der Vorwärtsbewegung aller Fahrzeuge links an mir vorbeidrängeln wollte, musste feststellen, dass er der Schwächere war und konnte sein Motorrad gerade noch abfangen, als er unseren Mietwagen streifte. Da das ganze glücklicherweise bei niedrigem Tempo geschah, war nichts weiter passiert, außer, dass er mich mahnte, aufzupassen, woraufhin ich ihm empfahl, das rücksichtlose Reindrängen in Lücken aus dem toten Winkel heraus zu unterlassen, wenn er noch ein paar Jahre älter werden wolle. In Sanur angekommen, nahmen wir im nächstbesten Restaurant ein ordentliches Abendessen zu uns und ließen den Abend im Hotel ausklingen. Als wir diesmal auf dem Hotelparkplatz ankamen, waren dieser nahezu komplett mit Fahrzeugen gefüllt und das ganze Hotel war hell erleuchtet, überall waren Leute. Es handelte sich allerdings nur um Tagesgäste im Rahmen einer Konferenz o.ä., nur eine Stunde später war das Hotel wieder das Geisterhotel, das wir vom Vortag kannten.

24. Tag (05.10.2015): Südbali (Bukit-Peninsula), 30 °C, sonnig

Nach einem gemütlichen Buffet-Frühstück fuhren wir gegen 09.00 Uhr den Tempel Pura Luhur Ulu Watu im Süden der Bukit-Halbinsel an. Schilder und Lautsprecherdurchsagen warnten bereits vor den durchaus angriffslustigen Affen, die den Touristen gerne Brillen, Hüte oder sonstige Dinge klauten. Der Tempel lag in hervorragender Lage oberhalb einer Steilküste, unterhalb derer man die tosende Brandung sehen konnte.

Auf dem Rückweg begegneten uns dann tatsächlich einige Affen. Als wir dachten, wir hätten es bereits geschafft, kam ein Affe mit fletschenden Zähnen auf Juliet zu und sprang sie an. Das einzige, was er aber erbeuten konnte, war die eigens zu diesem Zweck von uns mitgenommene leere Wasserflasche. Wir beobachteten mit Respekt, wie er die Flasche öffnete (aufdrehte!) und die letzten Tropfen in seine Kehle goss!

Danach fuhren wir zum Padang Padang-Beach, einem kleinen Strand, der sich in einer netten Bucht versteckte. Es bedurfte einiger Treppenstufen hinab, da der Strand am Fuß einiger hoher Klippen lag. Beim Weg zu einem Viewpoint versperrte mir eine Horde Affen mit fletschenden Zähnen den Weg, so dass ich lieber einen längeren Alternativweg nahm. Von der Brücke oberhalb der Bucht hatte ich einen tollen Blick über den Strand und die Umgebung.

Da der kleine Strand bereits stark frequentiert war, machten wir uns nach ca. 1.5 Stunden auf die Weiterfahrt zum Dreamland Beach. Hier wurden etliche große Hotels bzw. Ressorts hochgezogen, der Strand selbst jedoch war auch hier nur recht klein und lag einmal mehr am Fuß hoher Felsen. Hier war die Brandung noch stärker als beim vorherigen Strand und die rote Fahne wies darauf hin, dass Schwimmen eigentlich nicht gestattet war. Es waren auch tatsächlich vornehmlich nur Surfer im Wasser, die versuchten, die geschätzt bis zu 5 m hohen Wellen zu meistern.

Gegen 15.15 Uhr machten wir uns auf die Fahrt zum letzten für heute anvisierten Besichtigungspunkt, dem Wassertempel Puru Tanah Lot. Leider kostete uns das Verkehrschaos wesentlich länger als erwartet – alleine das Überwinden von ca. 500 m Strecke bis hin zu einer Kreuzung, an der die Ampel nicht funktionierte, dauerte geschlagene 40 Minuten! Gegen 17.50 Uhr kamen wir am Tempel an, gerade noch rechtzeitig, um in ca. 15 Minuten die rote Sonne hinter dem Tempel versinken zu sehen. Außerdem bekamen wir das Spektakel hunderter durch die Luft fliegender Fledermäuse geboten. Die Zeit reichte noch für die Besichtigung der Anlage, die für uns die bisher schönste auf Bali war, jedoch wurden die Fotos nach untergegangener Sonne natürlich nur noch entsprechend kontrastarm.

Auch die Rückfahrt zog sich wieder aufgrund von Verkehrschaos in die Länge. Gegen 20.30 Uhr nahmen wir einen Platz im gehobeneren Restaurant „The Paon“ in Sanur Beach ein.  Wir aßen Chicken Cordon Bleu bzw. Nasi Goreng, das ganze mit Livemusik untermalt.

25. Tag (06.10.2015): Südostbali (Kuta, Sanur), 30 °C, sonnig

Nachdem wir die letzten beiden Tage auch viel Zeit auf der Straße verbracht hatten, entschieden wir uns entgegen dem ursprünglichen Plan, der Trekking in Munduk vorgesehen hatte, für ein ruhiges Angehen des Tages. Wir nahmen um 09.00 Uhr ein spätes Frühstück ein, diesmal gab es wundersamerweise kein Buffet mehr, sondern American Breakfast mit Omelett, Würstchen, Toasts und Wassermelonen – auch gut 🙂 Dann war erstmal Ausspannen am Hotelpool angesagt. Erst gegen 12.00 Uhr checkten wir aus und fuhren zunächst eine nahe gelegene Mall (Carrefour) an. Dort kauften wir ein paar asiatische Saucen für daheim ein und nahmen einen kleinen Snack zu uns. Dann fuhren wir Kuta Beach an, quasi das Mallorca der Australier. Der langgezogene Strand präsentierte sich mit hellem Sand und nicht zu stark besucht. In der Tat schienen hier hauptsächlich Australier ihre ersten Surfversuche zu machen und sich große und kleine Bintangs schmecken zu lassen.

Die Händler waren hier deutlich nerviger als in den bisher besuchten Landesteilen, so dass wir uns am späten Nachmittag entschieden, unser frühes Abendessen nicht am Kuta Beach, sondern wieder in Titie’s Warung am Sanur Beach einzunehmen. Für mich gab es wieder Tuna Steak, das wieder nichts zu wünschen übrig ließ. Gegen 17.30 Uhr fuhren wir zurück zum Hotel, nahmen unsere großen Rucksäcke entgegen und fuhren den Flughafen von Denpasar an, wo wir unseren Kübel auf vier Rädern zurückgaben. Die Rückgabe entpuppte sich gleichermaßen einfach wie die Übernahme – kurzer Blick auf die Tankanzeige, Handschlag, erledigt. Obwohl der Lion Air-Flug mit 20.30 Uhr spät am Tag war, war er super-pünktlich, so dass wir sogar etwas vor der geplanten Ankunftszeit in Jakarta landeten. Mittels Ekspres-Taxi ging es für ausgehandelte 155.000 IDR zu unserem Hotel Madu Inn.  

26. Tag (07.10.2015): Jakarta, 30 °C, sonnig

Auch heute ließen wir es ruhig angehen. Uns war bewusst, dass Jakarta keinen Besuch wert war, aus Sicherheitsgründen hatten wir zwischen dem Inlandsflug Bali-Jakarta und Jakarta-Deutschland aber bewusst einen Puffertag eingebaut, den wir nun trotzdem sinnvoll nutzen wollten. Daher versuchten wir, das Beste aus der gegebenen Zeit in Indonesiens chaotischer Hauptstadt zu machen. Nach einem Frühstück gegen 09.00 Uhr gingen wir zunächst zu Fuß in die „Altstadt“, die Kuta. Dort gab es neben einer alten holländischen Zugbrücke den mäßig interessanten Governeurspalast Toko Merah und den in einem verkehrsberuhigten Bereich liegenden Platz Taman Fatahilah zu sehen.

Der Hafen kostete aus uns unverständlichen Gründen zwar Eintritt, war aber wenig sehenswert. Interessanter war der Bereich rund um den Fischmarkt Pasar Ikan, der auch die Wohngebiete der Einheimischen umfasste.

Gegen Mittag nahmen wir von dort ein Taxi zum Nationalmonument Monas, das wir einer intensiven Begutachtung (incl. Museum und Liftfahrt zum Aussichtsdeck) unterzogen. Der Blick von oben über die Stadt war trotz leichter Eintrübung der Sicht ganz nett.

Unverständlicherweise konnte die großzügig angelegte Anlage nur über einen Ein-/ Ausgang verlassen werden, der zu unserem Pech genau auf der gegenüberliegenden Seite unseres nächsten Ziels lag. Obwohl die benachbarten Zaunstäbe der umgebende Zaunanlage an der ein oder anderen Stelle leicht auseinandergebogen waren, hatte ich mit meiner europäischen Statur keine Chance, mich an einer solchen Stelle durchzuquetschen. Somit umrundeten wir den Platz großzügig und steuerten die Istiqlal Moschee, die größte Moschee Südostasiens und die drittgrößte der Welt an. Ein netter Moslem führte uns durch die aus den 60er Jahren stammende Anlage und erläuterte uns die wichtigsten Dinge. Da wir kurze Hosen anhatten, mussten wir zuvor einen Umhang anlegen, die hier Anwesenden waren aber alle sehr weltlich eingestellt.

Anschließend führten uns ein paar wenige Schritte in die gegenüberliegende katholische Kathedrale.

Dann fühlten wir uns aufgrund der vorherrschenden Hitze, des Verkehrslärms und des nicht unerheblichen zurückgelegten Fußwegs ausgepowert genug, dass wir ein Taxi zur Mall „Plaza Indonesia“ nahmen, wo wir zunächst mal unser Energielevel mit westlichem Fast-Food wieder aufbesserten. Nach einer kleinen Shoppingtour nahmen wir dann gegen 19.00 Uhr einmal mehr ein Taxi, das uns zunächst zum Hotel fuhr, wo wir unser Gepäck abholten und dann am Flughafen absetzte, wo unser Nachtflug der Etihad Airways nach Hause anstand.

27. Tag (08.10.2015): Flug nach Deutschland

Die Flüge waren beide pünktlich und bei weitem nicht ausgelastet – in der 2. Maschine waren gerade mal 90 der 400 Sitzplätze belegt -, so dass wir es uns in einer ganzen Sitzreihe (liegend) bequem machen konnten. Auch die Filmauswahl war gut, den SciFi-Film „Self/Less“ kann man empfehlen.

Tipps und Empfehlungen:

1.

Für Inlandsflüge und Züge empfiehlt sich eine Vorabreservierung, da zumindest gewisse Strecken schnell ausgebucht sind. Das funktioniert einfach, bequem (Kreditkartenakzeptanz) und preiswert über z.B. www.tiket.com (für Airlines  natürlich auch über deren eigene Websites)

2.

Ansonsten sind ähnlich wie in anderen asiatischen Ländern Preise für Transport immer dann am günstigsten, je näher sie am „Endanbieter“ sind und immer dann am teuersten, je „früher in der Kette“ sie einem angeboten werden.

Beispiele:

Busfahrten:

  Bustickets, die einem bereits beim Eintreffen an der Busstation angeboten werden sind teurer als

  Bustickets, die man möglicherweise in der Station kaufen kann sind teurer als

  Bustickets, die der „Einweiser“ oder scheinbare Ticketverkäufer um den Bus herum vor der Fahrt verkaufen möchte sind teurer als

  die regulären Bustickets, die vom Ticketverkäufer während der Fahrt im Bus verkauft werden.

  Bustickets also immer erst während der Fahrt im Bus kaufen!

Taxis:

  Taxis, die einem bereits am Gepäckband bei Flughafenankunft angeboten werden sind teurer als

  Taxis, die einem in der Ankunftshalle angeboten werden sind teurer als

  Taxis, die unmittelbar vor dem Flughafengebäude zur Verfügung stehen sind teurer als

  Taxis, die man an der nächst größeren Straße vor dem Flughafengelände heranwinkt.

3.

Insbesondere in Bussen wird häufig geklaut. Daher sollte man immer ein besonderes Auge auf die Person auf der Bank hinter einem haben. Falls möglich, vor einen Touristen setzen 🙂

4.

Flüge, die spät am Tag stattfinden (womit die Fluggeräte bereits einen oder mehrere Flugabschnitte hinter sich haben) unterliegen m.E. einer größeren Chance einer Verspätung als Flüge am frühen Morgen

5.

Die meisten Touristen, die wir getroffen haben, hatten Verletzungen aufgrund folgender Unfälle davongetragen:

– Schürfwunden an Armen und Beinen durch Motorradunfälle

– Verbrennungen an den Beinen durch Kontakt mit den heißen Endrohren beim Motorradfahren oder als Beifahrer auf einem Ojek o.ä.

– Schnittverletzungen an den Knien und Beinen durch Berührung mit Korallen beim Schnorcheln bzw. Tauchen

6.

Für eine Besteigung des Mount Rinjani gibt es die günstigsten Preise vor Ort beim Rinjani Trek Center RTC am oberen Ende der Straße in Senaru (nicht zu verwechseln mit dem tiefer liegenden Rinjani Trekking Center!), da dies die  „Agentur“ ist, die die Guides und Porter einteilt. Auch hier sollte zusätzlich kräftig verhandelt werden – eine 2D 1N-Tour sollte nicht deutlich über 1 Mio Rupien liegen. Die Online-Angebote auf der Seite des RTC sind nahezu doppelt so  teuer und sollten daher ignoriert werden. Alternativ kann man bei gutem Verhandlungsgeschick auch versuchen, ein ähnlich gutes Angebot über einen der zahlreichen Anbieter zu erlangen (z.B. am Flughafen in Mataram)

7.

Für einen Besuch des Komodo Nationalparks empfiehlt sich ein in Eigenregie organisierter Hin- und Rückflug nach Labuan Bajo (es sei denn, man hat Spaß/Interesse an einer 3-4-tägigen An- bzw. Abreise von/nach Bali oder den Gilis  per Boot) und die Buchung einer oder mehrere Bootstouren vor Ort am Hafen direkt bei den Bootsleuten. Man sollte ca. 1 Tag für Rinca + eine weitere Insel sowie 1 Tag für Tauchen/Schnorcheln an 2 weiteren Locations (z.B. Manta  Point) einplanen. Eine Boot für eine Tagestour nach Rinca und zurück (+ beliebige Zwischenstopps auf dem Weg) sollte nicht mehr als 700.000 Rupien kosten.

Fazit:

Indonesien hat mich positiv überrascht. Es gibt erstaunlich vielfältige Dinge zu tun und zu sehen, wie z.B. Vulkane, Seen, Tempel, Strände, Reisterrassen, eine exotische Tierwelt, etc. Und es wurde auch schnell klar, dass Bali nur eine von vielen interessanten Inseln ist und das Land noch einiges mehr zu bieten hat. Die Leute sind nett und recht unaufdringlich; auf dem Land merkt man dies immer noch mal deutlicher als in der Stadt. Wir waren während der Trockenzeit unterwegs und hatten quasi gar keine Probleme mit Moskitos, und ich habe selten so viele tolle Sonnenuntergänge erlebt wie dort. Darüberhinaus ist Indonesien ein unglaublich preiswertes Reiseland, dessen Preisniveau für uns etwa dem Indiens entspricht!