Reisebericht Mexiko – Mittelamerika – Argentinien/Chile – Antarktis 2009/2010

3. Teil: El Salvador

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20. Tag (17.12.2009): Ahuachapan

Nach unspektakulärer Grenzüberschreitung von Guatemala nach El Salvador, bei der es (leider) nur einen Stempel von Guatemala, nicht aber von El Salvador gab, entstiegen wir dem Bus kurz vor Ahuachapan. Von der Ausstiegsstelle bis zum Ort zog sich der Weg aber dann doch so sehr, dass wir nach geschätzten 3 km mit unseren etwa 27 kg Gepäck dann für den Rest des Weges doch ein Tuk-Tuk anhielten. In Ahuachapan gestaltete sich die Hotelsuche diesmal als langwierig: Das preiswerteste im Lonely Planet aufgeführte Hotel gab es nicht mehr. Das zweite für 15 USD war eine absolute Bruchbude, worauf wir nach den negativen Erfahrungen in Flores (Guatemala) keine Lust mehr hatten und das dritte mit ebenfalls 15 USD entlarvten wir kurz vor dem Check-In als nicht besonders sauberes Stundenhotel. Somit fiel unsere Wahl letztlich auf das saubere, mit 41 USD aber nicht ganz so preiswerte Hotel Casablanca. Nach einem Mittagessen bei Mixta’s, wo wir aufgrund der mickrigen Größe der bestellten Pizza noch ein Sandwich „nachschoben“, gingen wir auf Stadtrundgang. Die Straßen waren belebt und wie bereits in den Städten zuvor gab es einen Zocalo und einen größeren begrünten Platz, den Parque Menendez.

Anschließend erledigte ich mittels des Internetzugangs im Hotel (Analog-Modem, gäääähn) ein paar anstehende Buchungen und meine emails. Gegen 19.30 Uhr stand dann Abendessen an. Wir waren verwundert, als wir auf die nächtliche Straße heraustraten: Die Straßen waren nahezu unbeleuchtet und so gut wie menschenleer – wir sahen bestenfalls mal hier und da eine Gestalt schnellen Schrittes vorbeihuschen. So sicher schien der bei Tag harmlos wirkende Ort nachts also doch nicht zu sein. Da wir aber nunmal Hunger hatten, gingen wir zwei/drei Blocks zum Schnellrestaurant „Pollo Campero“, eines der wenigen Lokalitäten, die noch geöffnet hatte. An den bewaffneten Wachmann am Eingang hatten wir uns mittlerweile gewöhnt, obgleich die Dichte in El Salvador noch höher schien als in Guatemala. Hier wurde wirklich alles bewaffnet bewacht, wo es was zu holen gab.

21. Tag (18.12.2009): Ruta de las Flores mit Juayua und Santa Teresa

Heute stand eine Bustour über die gewundenen Straße des Hochlandes an, in dem vornehmlich Kaffee angebaut wurde und zur Zeit verschiedenste Sorten von Wildblumen blühten. Hauptachse war dabei die Verbindung von Ahuachapan nach Sonsonate.

Zunächst fuhren wir in aller Frühe mit einem Lokalbus nach Juayua, wo wir sehr gut in einem Hotel frühstückten. Ich gönnte mir zwei „Rühreier mexikanisch“ und zwei Pfannkuchen, dazu eine heiße Schokolade. Nach einem anschließenden Spaziergang durch den Ort, der über einen schönen Hauptplatz mit Kirche verfügte, wanderten wir durch ziemliche einsame Gegenden zum abgelegenen Wasserfall Los Chorros de Calera.

Danach fuhren wir mit einem weiteren Lokalbus zu einem Aussichtspunkt, von dem aus wir einen tollen Blick über das Hochland hatten. Dort hielten wir dann auch den nächsten vorbeikommenden Bus an, mit dem wir bis zum Abzweig Santa Teresa mitfuhren. Von hier aus stand nun eine etwa 30-minütige Wanderung an, die wir jedoch verkürzten, da nach etwa 5 min ein hilfsbereiter Pickupfahrer, auf dessen Ladefläche bereits zwei Einheimische mit einem Fahrrad standen, seine Dienste anbot. Wir nahmen dankend an und wurden unmittelbar vor unserem Ziel, den Thermalquellen Santa Teresa, abgesetzt. Diese entpuppten sich als schön gelegene, aber überteuerte (10 USD pro Person) und in der Renovierung bzw. im Aufbau befindliche Thermalanlage mit vier kleinen Naturpools verschiedener Wassertemperatur, in der lediglich eine Familie badete. Zahlreiche Bauarbeiter gingen sehr behäbig ihrer Arbeit nach. Erst als ein SUV einrollte, kam Leben in die müden Gesellen – der Chef des Thermalbades, ein Amerikaner, schaute vorbei. Wir kamen mit ihm ins Gespräch und er wunderte sich, dass wir den Weg hierher gefunden hatten. Wir hätten ihm unendlich viele Marketingratschläge geben können, unterließen es aber und genossen stattdessen die von ihm spendierte (abgelaufene) Cola.

Den Rückweg zum Abzweig auf die Hauptstraße bestritten wir in 30 min, er verlief vorbei an dampfenden Quellen und bunten Wildblumen. Als wir am Abzweig auf den nächsten Bus warteten, bot uns erneut ein Pickupfahrer an, dass er uns nach Ahuachapan mitnehmen könne. Es war ein Amerikaner mit seinen beiden Söhnen, der eine Einheimische geheiratet hatte. Insgesamt fiel uns speziell im ländlichen El Salvador die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen auf, die uns freundlich zuwinkten und schon von weitem grüßten.

Da es noch nicht wirklich dunkel war, entschlossen wir uns am frühen Abend noch zur Weiterfahrt nach Metapan, wo wir dann auch nächtigten.

22. Tag (19.12.2009): Weiterfahrt nach Honduras

Heute stand eine wilde Kombination von chicken buses an, mittels denen wir von Metapan nach Copán in Honduras reisen wollten. Wir fragten uns gespannt, ob wir zeitlich mit den geplanten 5 Einzelbusfahrten hinkamen.

Zunächst fuhren wir um 06.00 Uhr mit einem der ersten Busse von Metapan nach Anguiatu, den Grenzort El Salvador-Guatemala. Nach problemloser Wiedereinreise nach Guatemala gegen 06.45 Uhr nahmen wir um 07.00 Uhr einen bereits hinter der Grenze wartenden Minibus nach Chicimula. Dort wartete um 07.45 Uhr bereits der nächste Minibus, der uns nach Jocotán beförderte. Um 08.30 Uhr ging es von dort dann weiter nach El Florido, dem guatemaltekisch-honduranischen Grenzübergang, den wir bereits um 09.15 Uhr querten.

Fazit: 

Man kann natürlich nur von einer kurzen Stippvisite sprechen, aber so viele Sehenswürdigkeiten hat dieses kleine Land in Zentralamerika nun auch nicht zu bieten. Mit der Besichtigung der Ruta de las Flores hat man unserer Meinung nach mehr als von einem Besuch im kriminellen Sumpf der Millionenmetropole San Salvador. Das Panorama im Hochland ist klasse und die Menschen sind sehr freundlich und offen Ausländern gegenüber.

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