Reisebericht USA Florida 2010

Reisedetails

Reisedatum:   09.10.2010 bis 24.10.2010

Reiseverlauf:  15 Tage Florida, Rundreise mit 2 gemieteten 15-Sitzer-SUVs

Organisation: Selbst organisiert, individuell

Personen:  Hoffmann, Marco

                      Kenn, Christoph

                      Kenn, Franz

                      Lang, Wolfgang

                      zusammen mit 19 Jugendlichen zwischen 13 und 19 Jahren (8 M, 11 W)

Airlines: US Airways:  Frankfurt-München-Philadelphia-Orlando

                                           Orlando-Philadelphia-Frankfurt                                     

1. Tag (09.10.2010): Flug nach Orlando

Bereits um kurz nach 4.00 Uhr in der Frühe trafen wir uns am Bahnhof in Remagen. Hier sollte alles seinen Anfang haben. Leider hatte sich Alexandra am Nachmittag zuvor den Arm gebrochen und konnte somit nicht mitfliegen. Schade! Damit war ihr Bruder nun verpflichtet, einen detaillierten Fotobericht nach der Fahrt abzugeben! 😉 Das Flugrouting war recht umständlich, zunächst Frankfurt-München, dann München-Philadelphia, dann Philadelphia-Orlando – was man nicht alles für einen günstigen Preis tut 🙂 Eine erste Nervenprobe gab es am Flughafen in München, wo wir ohnehin schon Verspätung hatten: Eine unserer Teilnehmerinnen hatte ihren Reisepass im Flieger aus Frankfurt vergessen. Glücklicherweise wurde sie im Flughafen München ausgerufen, hatte doch ein aufmerksamer Fluggast den Pass gefunden. Allerdings raubten die nervigen und konsequent durchgezogenen Fragen zur USA-Einreise („Haben Sie ihren Koffer auch selber gepackt und nie unbeaufsichtigt gelassen?“ usw.) viel Zeit, außerdem mussten trotz im Vorfeld komplett ausgefüllter ESTA-Formulare alle Mitreisenden nochmal einzeln die Hoteladresse nennen – die Unflexibilität der Amerikaner bahnte sich schon im Vorfeld an 😀  Nunja, so kam ich auch mal in den Genuss, eine Maschine als letzter zu besteigen – ca. 10 Minuten vor Abflug. Wolfgang war in München zu uns gestoßen, Franz hatte sich in Frankfurt zu seinem separaten Flug über Kanada nach Florida begeben. Der Rest des Tages verlief unspektakulär, der Flug war ruhig und wir landeten pünktlich in Orlando. Nach kurzem Abendessen checkten wir müde in unserem Hotel in Kissimmee ein. Gegen 23.30 Uhr holte ich dann Franz noch am Flughafen ab und die Gruppe war somit komplett. Nun konnte es richtig losgehen!

2. Tag (10.10.2010): Wasserpark Blizzard Beach und Minigolf in Orlando

Nachdem wir um 07.30 Uhr aufgestanden waren, begaben wir uns zum WalMart. Dieser Supermarkt sollte schnell die Herzen der Mitfahrer erobern – schließlich gab es hier eine Riesenauswahl an allem möglichen; und das ganze auch noch zu bezahlbaren Preisen. Nach einem Frühstück auf dem WalMart-Parkplatz (mit frischen Salaten, Baguettes, Burgern, Donuts oder Joghurts) fuhren wir dann in den Wasserpark Blizzard Beach der Disney Company.

Obwohl dieser Park schon in die Jahre gekommen war, bereitete er uns erneut viel Spaß. Nicht zuletzt, weil wir hier die schnellste Wasserrutsche der Welt „Summit Plummet“ fanden, auf der man bis zu 100 km/h erreichen kann. Und es trauten sich tatsächlich alle, die Rutsche zu benutzen. Der ganze Park ist im Stil eines Skigebietes aufgezogen: Ein schneebedeckter Berg in der Mitte bietet verschiedenste Arten des „Runterrutschens“, sei es per High-Speed-Rutsche „Summit Plummet“, Rutsche „Slush Gusher“ mit leichten Sprungschanzen, per 6-sitzigem Raft „Teamboat Springs“, per Matten auf 8 parallelen Rutschbahnen („Toboggan Racers“) oder per Tubes (Doppel- wie Einzelreifen) in geschlossenen und offenen Röhren („Downhill Double Dipper“ und „Snow Stormers“). Für Fußfaule gab es einen „Ski-„Lift, der die Leute auf die Spitze des Berges transportierte. Außerdem bot die „Meltaway Bay“ mit generierten Wellen und strandähnlicher Atmosphäre einen schönen Ort zum Entspannen.

Hier im Park folgte allerdings auch Teil 2 der amerikanischen Unflexibilität: Nachdem ein Teil unserer Gruppe am Wettrutschen auf den Matten teilgenommen hatte (immer in 8er-Gruppen), standen noch einige Teilnehmer am oberen Ende der Rutschbahn und warteten auf Nachschub an Matten, damit sie starten konnten. Die Matten wurden durch eine Art Fließbandsystem automatisch vom unteren Ende der 8-zügigen Rutsche nach oben transportiert. Unglücklicherweise hatten sich ein paar Matten verkeilt, das Fließband lief also permanent durch, ohne tatsächlich Matten nach oben zu transportieren. Die „Rutschenverantwortliche“ hatte dies wahrgenommen und einen weiteren Verantwortlichen per Funk informiert, das Problem zu beheben. Für uns nicht nachvollziehbar, da der Mattenstau in greifbarer Nähe war und man lediglich auf eine Betoneinfassung klettern musste, um wieder alles zum Laufen zu bringen. Nachdem nach 10 Minuten immer noch nichts passiert war und sich mittlerweile riesige Schlangen am oberen Ende der Rutschbahn gebildet hatten (und einige das Warten auch schon entmutigt aufgegeben hatten), boten wir uns an, die Verklemmung zu lösen. Nachdem einer der Betreuer auch schon behende auf die Betoneinfassung gesprungen war, bekamen wir deutlich zu hören, dass dies nicht erlaubt sei und nur der „Supervisor“ eine Erlaubnis dazu habe. Also warteten wir weitere 10 Minuten, bis der „Supervisor“ kam und per einfachem Handgriff den Mattenstau löste. Damit hatten wir eindrucksvoll mitbekommen, wie weit es in einer Gesellschaft kommt, in der jeder die Möglichkeit hat, jeden bis auf den letzten Cent (oder sogar darüber hinaus) zu verklagen: Aufgrund der Angst, dass im Fall eines Unfalls (man könnte ja unglücklich von der Betoneinfassung fallen) einer von uns den Park verklagen würde, waren selbst die einfachsten Dinge nicht erlaubt. Wer glaubt, in Deutschland sei viel regelmentiert, dem sei gesagt, dass das ganze in den USA seinen Gipfel findet!

Wir blieben bis zur Schließung um 17.00 Uhr im Park und machten uns anschließend auf zum Abendessen. Nachdem wir am Vorabend bei McDonalds zu Abend gegessen hatten, entschieden wir uns diesmal für Burger King. Abwechslung muss schließlich sein! 😀

Da noch alle trotz Jetlag erstaunlich fit waren, entschieden wir uns im Anschluss noch spontan für den Besuch einer Minigolf-Anlage. Wir bildeten 4 Gruppen und teilten uns auf die beiden 18-Loch-Golfplätze auf. In schöner aufgebauter Szenerie und bei nächtlicher Illumination ließen wir auf dem Golfplatz den Abend ausklingen.

3. Tag (11.10.2010): Daytona Beach, Cocoa Beach

Erneut klingelte um 07.30 Uhr der Wecker – schließlich waren wir nicht zum Faulenzen hier 😀  Nachdem eine Teilnehmerin Nasenbluten hatte, brachen wir um 09.00 Uhr zu unserer Fahrt zum legendären Strand „Daytona Beach“ auf. Hier besuchten wir unter anderem den Strandabschnitt, in dem es Fahrzeugen erlaubt ist, auf dem Sand am Wasser entlang zu fahren. Da wundere sich noch einer, wie Öl ins Wasser gelangen kann. Mit unseren beiden gestretchten V8-Ford-Vans machten wir es nun den Amerikanern gleich und fuhren am Strand entlang. Ich denke wir waren uns alle einig, dass so nicht der Traum von einer ruhigen Erholung am Strand aussieht. Naja, war auch mal eine Erfahrung (im wahrsten Sinn des Wortes). Da es sehr heiß war (um die 33 °C) und sich alle auf ein erholsames Bad im Wasser freuten – allerdings nicht hier, wo die Autos fuhren -, setzten wir unseren Weg nach Cocoa Beach fort. Dort bezogen wir gegen 14.30 Uhr unser Strandhotel und hatten somit noch den halben Tag Zeit, den angeschlossenen Strand sowie die hoteleigene Poolanlage zu genießen.

Das Abendessen nahmen wir diesmal im Hotel ein, da dieses eine strohbedeckte Terrasse direkt am Strand bot, wo man ein erheblich intensiveres Urlaubsfeeling hatte als in einem der unterkühlten Fast-Food-Restaurants. Ich ließ mir die Fish’n’Chips schmecken 🙂

4. Tag (12.10.2010): Kennedy Space Center am Cape Canaveral, Fort Lauderdale, Ankunft in Miami

Um 07.30 Uhr leuteten wir einen neuen erlebnisreichen Tag ein. Zunächst brachten wir Timm, der heute 18 wurde, ein Geburtstagsständchen. Nach einem Frühstück bei McD fuhren wir zum Kennedy Space Center, kurz KSC, das wir pünktlich mit Öffnung um 09.00 Uhr betraten. Hier wurde alles rund um die Themen Mondlandung, Weltraumgeschichte der USA und Raketentechnik geboten. Zunächst besuchten wir den Rocket Garden, wo verschiedene Raketen aus der Vergangenheit ausgestellt waren.

In einem eindrucksvollen 3D-Film bekamen wir anschließend einen Einblick in das Leben eines Astronauten und die Problematik von Weltraumausflügen. Danach schauten wir uns einen simulierten Raketenstart vom ehemaligen Kontrollzentrum aus an, nicht ohne eine große Saturn 5-Rakete zu bestaunen.

Per Shuttlebus fuhren wir zu einer Station, von der aus wir einen Blick auf die Startrampe der Raketen hatten. Zu unserem Glück war die Rampe sogar mit einer Rakete belegt, die im November auf Mission gehen sollte. Als Abschluss besuchten wir den Shuttlestartsimulator, in dem uns das Gefühl vermittelt wurde, wie ein solcher Shuttlestart abläuft und welche Kräfte annähernd auf einen wirken. Außerdem nutzten wir die Gelegenheit für ein Gruppenfoto vor dem Space Shuttle.

Gegen 15.00 Uhr gönnten wir uns ein verspätetes Mittagessen – diesmal ein leckeres, fast schon gesund anmutendes Sandwich bei Subway 😉

Am frühen Abend erreichten wir Fort Lauderdale, wo wir einen Spaziergang entlang eines der zahlreichen Kanäle unternahmen. Hier lag eine Menge Geld auf der Straße – bzw. auf dem Wasser! Riesige Yachten, teurer Luxuskarossen und großzügige Hotelbauten zeigten uns, dass hier unter anderem die Reichen und Schönen zu Hause waren. Naja, zumindest in Bezug auf Schönheit brauchten wir uns nicht zu verstecken! 😀

Am späteren Abend erreichten wir dann Miami, wo wir vor Bezug unseres Hotels bei Wendy’s essen gingen. Einer der Teilnehmer stellte fest, dass er seine Krankenversicherungskarte und seinen Ausweis im letzten Hotel vergessen hatte. Glücklicherweise war es nicht der Reisepass, so dass wir die Reise ungehindert fortsetzen konnten. Wir riefen im Hotel an, dass sie die vergessenen Unterlagen nach Hause schicken mögen.

5. Tag (13.10.2010): Rundgang durch Miami Downtown, Strandhotel in Miami Beach

Gegen 08.00 Uhr trafen wir uns in der großzügigen Lobby unseres Hotels. Von dort fuhren wir mit unseren beiden Vans nach Miami Downtown an die Bayside. Zunächst gönnten wir uns ein Frühstück bei McD. Anschließend machten wir einen Rundgang entlang des Hafenbereichs: Freedom Tower, Hardrock Café, Brickell Square.

Bei einer Rundfahrt mit dem kostenlosen Metromover bekamen wir einen Eindruck von der Hochhauslandschaft des Bankenviertels. Anschließend fuhren wir weiter auf die vorgelagerte Insel Key Biscayne, von wo aus wir einen tollen Blick auf die Skylines von Miami Downtown und Miami Beach hatten.

Der Nachmittag war frei – Strand und Pool des Hotels standen uns zur Freizeitgestaltung zur Verfügung. Am frühen Nachmittag begann es zu regnen, was uns im ohnehin kühlen Nass des Pools aber nicht allzusehr störte. Am Abend war der Regen dann schon wieder vorbei und wir begaben uns in das Vergnügungsviertel Miami Beachs entlang der Lincoln Road. Zunächst aßen wir zu Abend, dann schauten wir uns im Kino den Film „You again“ an – eine typisch amerikanische Komödie. Als Abschluss spazierten wir durch die komplette Lincoln Road Mall, wo zu dieser Nachtzeit richtig viel los war. Unsere Heimfahrt gestalteten wir so, dass wir über den legendären Ocean Drive fuhren. Hier war alles bunt beleuchtet, die Restaurants und Bars waren vollgestopft mit Leuten und eine Luxuslimousine reihte sich an die andere. Hier bekamen wir unter anderem einen Ferrari, einen Audi R8 und etliche Fahrzeuge jenseits der 100.000 EUR-Marke zu sehen.

6. Tag (14.10.2010): Rundfahrt durch Miami Beach, Shopping in Sawgrass Mills Mall

Gegen 08.15 Uhr checkten wir in unserem Hotel „The New Casablanca on the Beach“ aus. Als kleine Negativüberraschung wurde uns das Telefonat mit dem letzten Hotel, das wir vom Hotelapparat aus geführt hatten, mit satten 12,50 USD in Rechnung gestellt. Die Parkgebühren mit 17 USD pro Fahrzeug und Nacht waren klar, Parkplätze sind in diesem Bereich der (Halb-)Insel leider Mangelware. Zum Frühstück standen diesmal McDonalds, Dunkin‘ Donuts und Starbucks zur Auswahl. Da die Läden benachbart waren, teilte sich die Gruppe entsprechend ihres Geschmacks auf. Anschließend folgte eine Stadtrundfahrt durch das zuweilen recht bunte Art Decó-Viertel. Da die meisten aber schon dem Nachmittag entgegenfieberten, wollten wir auch niemanden zu lange warten lassen: Es stand Shopping auf dem Programm!!! Gemäß dem Slogan „Shop till you drop“ standen den Jugendlichen 6 Stunden Einkaufsbummel in einer der größten Malls Floridas zur Verfügung. Das Ergebnis am Abend war vielseitig: Einige hatten sich mit einem Paar Flip-Flops begnügt, andere hatten iPod, Klamotten oder Schnurrbärte zu ihrem Eigentum erklärt. Die Schnurrbärte erfreuten sich besonderer Beliebtheit, da sie vom Käufer entsprechend in Szene gesetzt wurden 😉 Mit der Sicherheit der Parkplätze schien es nicht so gut. Ein Polizist warnte uns, dass die von uns angemieteten Großraumvans oft das Ziel von Einbrechern seien, die auf der Suche nach schneller Beute sind. Angeblich hatte die Polizei nach Sicht unserer Vans am Mittag freundlicherweise eine der Sicherheitskameras ausschließlich auf unsere Fahrzeuge ausgerichtet. So groß und vielseitig die Mall auch war, ein Internetterminal bot sie nicht. Also begnügte ich mich mit einem ausgedehnten Rundgang (Window-Shopping :D), einem Besuch des Food-Courts und dem Schreiben von Postkarten.

Nachdem wir nach dem Einkaufen die Vans nochmal betankt hatten, fuhren wir weiter nach Florida City. Gegen 18.30 Uhr nahmen wir dort unser Abendessen bei Arby’s ein. Schon von außen konnten wir sehen, dass das Restaurant temperaturmäßig einer Eishalle glich. Die Kälte kroch in Schwaden an den Wänden herunter und die Scheiben waren total beschlagen. Wir wechselten von etwa 31°C Außentemperatur in etwa 18°C Restauranttemperatur und wieder zurück. Happy Kreislauf! 🙂

Bevor wir uns eine Mütze wohlverdienten Schlafes holten, kauften wir noch beim hiesigen WalMart für den nächsten Tag ein. Dann übernachteten wir im weniger guten Motel Knights Inn, das mit eher unsauberen Zimmern und vereinzelten Flecken auf den Bettbezügen aufwartete. Wie gut, dass Jugendliche nicht ganz so anspruchsvoll sind, wie Erwachsene 🙂

7. Tag (15.10.2010): Baden auf den Florida Keys, Stadtrundgang in Key West

Der heutige Tag hatte szenisch wohl am meisten zu bieten: die Florida Keys. Erste Station unserer Fahrt von Florida City nach Key West an das westliche Ende der Kette der zahlreichen Inseln war Key Largo. Dort bot uns der John Pennekamp Coral Reef State Park einen kleinen Strand zum Relaxen. Es war Zeit zum Frühstücken, Kartenspielen, Schwimmen, Squirrel füttern, Palmen besteigen (gell, Marco 😉 ) oder einfach nur Entspannen.

Nach etwa 2 Stunden Aufenthalt fuhren wir weiter über die sich aneinanderreihenden Keys. Unser nächster Stopp nach etwa 1,5 Stunden Panoramafahrt war der Bahia Honda Key mit dem gleichnamigen State Park. Dieser bot einen für dortige Verhältnisse herrlichen Strand. Sowohl Luft- als auch Wassertemperatur machten den Strandaufenthalt zu einer gemütlichen Abwechslung.

Nach etwa anderthalb Stunden ausgiebigem Baden fuhren wir dann über die 7-Miles-Bridge und weitere Keys zu deren westlichster Insel: Key West.

Dort checkten wir im schönen Blue Marlin Motel ein, dass über einen großzügigen Pool verfügte. Zunächst stand ein Rundgang durch Key West auf dem Programm: Southernmost Point (ein Marker, der den südlichsten Punkt des Festlandes der USA markiert und von wo aus es nur etwa 90 Meilen bis Kuba sind), Duval Street, Jackson Square, Mallory Square. Da es schon nach 18.00 Uhr war, lag heute leider kein gigantisches Kreuzfahrtschiff am Mallory Square. Dafür waren jede Menge Gaukler und Künstler unterwegs, für die wir nun eine Stunde Freizeit zur Verfügung hatten und die uns die vorherrschende lässige karibische Atmosphäre spüren ließen.

Um 20.00 Uhr stand ein ausgedehntes Abendessen an – bei Kentucky Fried Chicken KFC. Ein ausgedehnter Besuch des Motelpools rundete den Tag ab.

8. Tag (16.10.2010): Florida Keys, Schnorcheltrip

Um 08.30 Uhr war ein Treffen an den Fahrzeugen angesetzt. Nach kurzem Verladen des Gepäcks und Einnahme eines typischen Continental Breakfast im Motel ging es auf einer ca. 2 1/2-stündigen Panoramafahrt über die Keys zurück nach Key Largo.

Gegen 11.45 Uhr checkten wir im Büro des dortigen Schnorcheltrip- und Tauchveranstalters „Keysdiver Snorkeltours“ ein. Bevor wir mit unserem vorgebuchten Schnorcheltrip starteten, nahmen wir noch ein leckeres Mittagesssen im benachbarten Wendy’s zu uns – wie sich nachher herausstellen sollte, für einige zum Verhängnis 😉

Um 12.15 Uhr stachen wir dann mit unserem Boot in See – wir hatten mit der kompletten Gruppe ein Boot für uns; inklusive Wolfgang, der parallel zu unserem Schnorcheltrip einen Tauchausflug gebucht hatte. Unsere Boottour enthielt 3 Stopps von etwa 50 Minuten Länge. Die erste und die letzte Location waren besonders interessant: Bei der ersten gab es Katzenhaie und weitere bunte Fische zu sehen, bei der letzten konnte man genau an einer Korallenriffkante entlangschnorcheln. Insgesamt war die See relativ unruhig. Zwar machten die Wellen beim Schnorcheln selbst nur kleine Probleme, jedoch wirkten sie sich bei den schnelleren Transferfahrten mit unserem Boot von einer Schnorchel-Location zur nächsten auf die Mägen einiger unserer Mitfahrer aus. Naja, das Meer bot ein großes Auffangbecken und so ein Wendy’s Burger retour lockte dann auch schonmal einen Schwarm Fische an, so dass wir das beste daraus machten 😀 

Wichtig war letztlich, dass selbst die Jungs und Mädels, die sich nicht so wohl fühlten, einen positiven Gesamteindruck aus dem Ausflug ziehen konnten! Gegen 16.45 Uhr lief unser Schiffchen wieder im Hafen ein, so dass wir uns langsam trocknen lassen und anschließend unsere Rückfahrt nach Florida City fortsetzen konnten. Dort checkten wir wieder im vorgebuchten, weniger komfortablen Knights Inn ein, diesmal nicht, ohne die Zimmer querzutauschen, so dass jeder mal ein vermeintlich schlechteres oder besseres Zimmer bewohnt hatte. Das Abendessen ging diesmal aus der Gruppenkasse: Mehrere Familienpizzen und Getränke mit free refill in der unterkühlten Pizza Hut. Nach dem Abendessen ging es für die ganz Unermüdlichen nochmal zum WalMart. Der Schlaf verlief diesmal nicht ganz ruhig, meinten doch einige Jungs, sich einen „Scherz“ erlauben zu müssen und bei einigen unserer Mädels an die Tür zu klopfen und mit Sprüchen wie „Police! Open the door!“ Angst und Schrecken zu verbreiten.

9. Tag (17.10.2010): Wanderung im Everglades Nationalpark, Bezug unserer Villen

Nach morgentlichem Einkauf beim WalMart ging es zügig weiter in den Everglades Nationalpark, wo mehrere kleinere „Wanderungen“ (ich bevorzuge den Ausdruck „Spaziergänge“) auf dem Programm standen. Auf verschiedenen Pfaden bekamen wir vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu Gesicht. Auf dem Anhinga-Trail bekamen wir Alligatoren incl. eines Baby Alligators sowie mehrere Anhingas und Reiher zu sehen. Der Gumbo Limbo Trail führte uns durch dichten Mangrovenwald – nicht ganz ohne Moskitos. Der Pineland Trail bot uns gemäß seines Namens Pinien, der Pay-hay-okee Overlook einen Überblick über den „River of Grass“, wie sich die Mangrovensümpfe hier auch nennen. Die ältesten und höchsten Mahagonybäume bekamen wir auf dem Rundweg „Mahagony Hammock“ zu sehen, zum Abschluss gab es schließlich ein Picknick an einem der zahlreichen Seen des Everglades Nationalparks.

Danach fuhren wir über den Tamiami-Trail, die Verbindungsstraße von Tampa nach Miami, nach Naples, wo wir unsere Villen für die nächsten 3 Tage bezogen. Da das Büro der Vermittlungsagentur auf Sonntag geschlossen hatte, standen unsere beiden Briefumschläge (mit Schlüssel bzw. Türcode und Anfahrskizze) in der Postbox neben der Bürotür zur Verfügung. Die Villen lagen wie bereits 2005 in der nach außen abgeriegelten privaten Wohnanlage Briarwood. Nachdem die Jungs „ihre“ Villa bezogen hatten, fuhren wir weiter zur Villa der Mädels. Diese lag entgegen meiner Anfrage etliche hundert Meter von der Jungen-Villa entfernt und enthielt nach kurzer Inspektion nur 3 statt 4 Schlafzimmer. Wie bereits 2005 hatte sich auch dieses Jahr das Vermittlungsbüro einen kleinen Fehler geleistet. Dieses Jahr konnte er allerdings schnell eliminiert werden: Uns war lediglich die falsche Villa zugeordnet worden, die richtige befand sich direkt benachbart zur ersten Villa und verfügte ebenfalls über 4 Schlafzimmer.

Nach Bezug der beiden Häuser fuhren wir einmal mehr zum dortigen WalMart. Diesmal taten sich unsere Mitfahrer in zuvor vereinbarten Kleingruppen zusammen, um Zutaten für eine bestimmte Kreation für das Abendbuffet zu kaufen. Außerdem kauften wir Cornflakes, Eier, Brote, Milch und Orangensaft für mindestens zwei unserer Frühstücke. Nach intensivem Einkauf galt es also nun zunächst, in den Kleingruppen das Buffet für die nächsten beiden Abende vorzubereiten. Das Ergebnis etwa anderthalb Stunden später konnte sich sehen lassen: 3 Bleche Toast Haweii (ok, zwei, da eines nahezu komplett verbrannt war 😉 ), Chili con Carne mit Reis, Crépes, Schichtsalat, Nudelsalat, Obstsalat, Käsesticker, Hot Dogs mit Brötchen, zahlreiche Saucen, Säfte und Soft Drinks wurden auf den Tischen neben einem unserer Pools aufgebaut. Somit stand einer ausgiebigen Pool-Party zum Ausklang des Tages nichts mehr entgegen.

Kleine Schrecksekunde während der Buffetvorbereitung: Eine unserer Mitfahrerinnen schaffte es, ihre Kreditkarte hinter eine der inneren Fahrzeugabdeckungen rutschen zu lassen. Kein Problem, konnten wir die Verkleidung doch auseinanderschrauben. Ein Problem jedoch, dass sich beim anschließenden Zuschlagen der Türen der Fahrzeugschlüssel noch im Fahrzeuginneren befand und das Fahrzeug nun zugesperrt war. Nachdem ich von der Fahrzeugvermietung die Info erhalten hatte, dass der Service zum Entsperren 57 USD kosten sollte (was mir recht wenig vorkam), war es aber zunächst an der Zeit, dass sich Franz und Marco behaupten durften 😉  Mittels von Marco aufgetriebenem deformierbarem Drahtkleiderbügel schaffte es Franz, unter der Dichtung eines Fensters hindurch den Knopf der Zentralverriegelung nach oben zu ziehen! Somit hatten wir bares Geld gespart 🙂

10. Tag (18.10.2010): Radtour im Shark Valley, Airboat-Tour durch die Mangrovensümpfe

Nach einem leckeren Frühstück mit Müsli, Toast, Rührei, O-Saft und Milch fuhren wir in den Teil des Everglades Nationalparks, der sich Shark Valley nennt. Warum? mögen sich nun einige fragen 😀 Tja, die Antwort liegt auf der Hand: Weil es hier mit ein bisschen Glück Alligatoren aus nächster Nähe zu sehen gibt. Natürlich sollte man sich den Tieren nie näher als 5 Meter nähern. Wenn ich mir im Nachhinein so einige Fotos der Teilnehmer anschaue, frage ich mich, ob die Kamera tatsächlich einen so guten Zoom hatte, oder… Nach etwa 1 1/2-stündiger Anfahrt nahmen wir gegen 11.00 Uhr unsere 23 Fahrräder entgegen, um auf einer etwa 24 km langen Schleife durch den Nationalpark zu radeln. Auf halber Strecke stand ein Turm, von dem aus wir einen schönen Blick über die Ebene sowie einen mit Wasserschildkröten belebten See hatten. Und in der Tat bekamen die Aufmerksamen unter den Radlern einige Alligatoren, Spinnen, Reiher, Anhingas, Schildkröten und sonstige Wasservögel zu sehen.

Ich hatte leider mit stärkeren Rückenproblemen zu kämpfen. Nach Rückgabe der Fahrräder gegen 14.00 Uhr fuhren wir weiter zu Wooten’s, eines zahlreicher Unternehmen, das Airboat-Touren durch die Sümpfe der Everglades anbietet. Da mein Bewegungsvermögen urplötzlich erlosch (irgendwas drückte da auf die Bandscheibe), schleppte ich mich zurück zum Auto und überließ die Durchführung des heutigen Programms den anderen zwei Betreuern. So ging es auf rasanter Airboat-Fahrt mit zahlreichen Drifts und z. T. ohrenbetäubendem Lärm durch die Wasserstraßen und so gab es im angeschlossenen „Wildpark“ die Möglichkeit, Pumas zu bestaunen und Alligatoren in den Armen zu halten!

Gegen 16.30 Uhr ging es zurück zu unseren Villen, wo für den Abend Freizeit sowie ein weiteres Abendessen aus unseren gestrigen Buffet-Beständen auf dem Programm standen. Ich nutzte die Zeit, um mich zum Krankenhaus fahren zu lassen und neben einer Cortison-Spritze und einem Röntgen des Rückens ein paar Schmerzmittel einzusammeln. Es war gar nicht so einfach, den Weg zum Krankenhaus zu finden: Weder die Dame an der Pforte zu unserem Wohngebiet noch der unter zentraler Telefonnummer des Sheriffs erreichbare Stab konnte uns eine Krankenhausadresse nennen. Schließlich fanden wir ein nahes Krankenhaus mit der Hilfe des mitgebrachten portablen Navigationssystems. Zumindest war ich am Abend unter Schmerzen wieder halbwegs bewegungsfähig. Die Krankenhausbehandlung war ernüchternd, dauerte 3 Stunden, zeigte mir, dass es einen Haufen unausgebildetes und fast-food-essendes Personal gab, die Versicherungs- oder Kreditkarte den Einzug ins Paradies bedeutete und eigentlich niemand so richtig Ahnung hatte. Meine Villen-Mitbewohnerinnen boten mir für die nächsten beide Nächte freundlicherweise ein „richtiges“ Bett statt eines Sofas an. Tja, mit 35 wird man dann wohl doch langsam alt 😀

11. Tag (19.10.2010): Gottesdienst, Kanutour durch die 10.000 Islands

Nachdem wir bei der letzten Fahrt sehr positive Erfahrungen mit einem „amerikanischen“ Gottesdienst gemacht hatten, besuchten wir zunächst in aller Frühe um 08.00 Uhr den täglichen Gottesdienst. Natürlich war dieser kürzer und weniger intensiv als eine Sonntagsmesse, jedoch bekam man einen netten Eindruck. Der Pfarrer schien immer noch der gleiche zu sein, er suchte wieder das persönliche Gespräch und bot uns nach der Messe sogar an, bei Interesse abends mit den dortigen Jugendlichen in Kontakt kommen zu können. Nach dem Gottesdienst gab es zunächst ein ausgiebiges gemeinsames Frühstück, bevor wir dann nach kurzem erneuten Stopp beim WalMart nach Everglades City fuhren, einem kleinen Ort in einer Bucht der westlichen Everglades. Von hier aus ging es mit 8 Kanus zu jeweils 2 bzw. 3 Personen über den zunächst offenen Kanal in das Areal der 10.000 Islands. Ziel war Sandfly Island, das zu einem Mittagspicknick einlud.

Während sich einige von den zahlreichen in Wassernähe befindlichen Sandfliegen von weiteren Aktionen abschrecken ließen, spazierten andere über den Inselpfad, der aufgrund der größeren Distanz zum Wasser nicht mehr von Sandfliegen überflutet war. Nach einer ausgedehnten Pause ging es anschließend wieder per Kanu zurück zum Anleger in Everglades City. Es gab diesmal zwar keine Alligatoren zu sehen, dafür aber neben Pelikanen und andere Vögeln Delphine in unmittelbarer Nähe der Kanus! Der gesamte Kanuausflug dauerte von etwa 12.30 Uhr bis 16.00 Uhr; ich hatte die Zeit am Ufer verbracht, da derzeit eine Kanutour eher ungeeignet für meinen Rücken war.

Für heute abend waren leider keine Essensreste mehr verfügbar. Aber immerhin hatten wir für 12 USD pro Person zwei Frühstücke und zwei ausgiebige Abendessen bestritten, die deutlich nahrhafter und abwechslungsreicher waren als die bisherigen Restaurantbesuche. Somit waren wir heute also wieder bereit, ein neues Restaurant zu testen. Diesmal gab es Mexikanisches bei Taco Bell. Der weitere Abend bestand im Aufräumen der beiden Villen und Packen der Sachen, da es am nächsten Morgen früh losgehen sollte.

12. Tag (20.10.2010): Sanibel Island / Captiva Island, Fahrt nach Tampa

Um 04.00 Uhr klingelte der Wecker, um 05.00 Uhr war Abfahrt in Richtung Sanibel Island. Wer schöne Muscheln finden wollte, musste halt früh dran sein, schließlich ist Shunting (Shell-Hunting) eine Art Hobby hier. So kamen wir auch gegen 07.00 Uhr am Bowman’s Beach auf Captiva Island an. Dort verharrten wir gute drei Stunden, die meisten sammelten Muscheln, badeten, faulenzten oder fanden andere interessante Freizeitbeschäftigungen, die sich unserer genaueren Kenntnis entzogen 😀

Nach einem Mittagessen bei Subway suchten wir noch den Strand in der Tarpon Bay auf. Hier machten wir es uns nochmal für etwa zwei Stunden bequem. Wir vertrieben uns die Zeit mit schwimmen, Lesen oder Rätsel lösen. Dann kam leichter Regen auf, so dass wir uns zur ohnehin vorgesehenen Weiterfahrt aufmachten. Dies war der zweite und letzte Regen, den wir hatten, und er störte nicht wirklich, da wir die folgenden drei Stunden auf der Fahrt nach Tampa im Auto saßen. Nachdem wir in unserem Motel eingecheckt hatten, standen noch ein Abendessen bei Arby’s und ein Einkauf beim WalMart an. 

13. Tag (21.10.2010): Busch Gardens Tampa Bay

Nachdem man uns am Vorabend im Hotel mitgeteilt hatte, dass der Freizeitpark Busch Gardens um 09.00 Uhr öffnete, machten wir uns frühzeitig auf, um mit Öffnung der Tore dort zu sein. Als wir den Parkplatz erreichten und eine kleine Autoschlange dort vorfanden, mussten wir feststellen, dass der Parkplatz erst um 09.30 Uhr und der Park erst um 10.00 Uhr öffnete. Das war eine zahlreicher Fehlinformationen, die wir im Rahmen unserer Tour von verschiedenen Leuten erhalten hatten. Zu allem Überfluss gab es auch keinen offiziellen Weg mehr zurück, da sämtliche Straßen Zufahrtsstraßen waren und somit auch nicht in Gegenrichtung befahren werden durften – und der Parkplatz selbst war um diese Uhrzeit eben noch gesperrt und bot keine Ausfahrt. So kam es dazu, dass wir uns für etwa eine Minute als Geisterfahrer betätigten, um die verbleibende Stunde anderweitig als in einer Warteschlange zu stehen, zu nutzen. Wir nutzten die Zeit, um zu tanken und Briefmarken zu kaufen. Zum wiederholten Mal kamen wir dabei mit der amerikanischen „Unflexibilität“ in Kontakt. Nachdem der Dame am riesigen Postschalter die 98-cent-Briefmarken für unsere Postkarten ausgegangen waren, dauerte es mehrere Minuten, bis sie neue Briefmarken organisiert hatte. Ist ja kein Problem, kann ja passieren. Aber dass sie nur 1 Lage mitbrachte, die nach drei oder vier weiteren Briefmarkenkäufen wieder leer war, so dass sie erneut für Minuten verschwinden musste, um eine neue Lage zu organisieren, war schon peinlich. Die Menschenschlange war inzwischen auch nett angewachsen. Außerdem fragten wir uns, warum sie uns nicht stattdessen die durchaus verfügbaren 1 Dollar-Briefmarken verkaufte.

Gegen 10.30 Uhr betraten wir schließlich den legendären Freizeitpark Busch Gardens, der auf Platz 10 der weltweiten Achterbahnparks zu finden ist. Zum Teil in Kleingruppen, zum Teil aber auch gemeinsam mit allen, hakten wir eine adrenalinlastige Aktion nach der anderen ab. An Achterbahnen gibt es zu nennen:

„Gwazi“ – eine der schnellsten Holzachterbahnen der USA mit bis zu 80 km/h,

„Sheikra“ – eine Achterbahn durch Wasser mit einem nahezu senkrechten Abgang mit einer Fahrzeit von 2 min 20 sec,

„Kumba“ – Achterbahn mit weltgrößtem Looping und einer Fahrzeit von 2 min 54 sec,

„Python“ – Korkenzieherachterbahn mit einer Fahrzeit von 1 min 10 sec,

„Montu“ – Achterbahn aus der Kategorie „Inverted Rollercoaster“ mit 3,85 G Belastung und einer Fahrzeit von 3 min.

Außerdem brachten die Wildwasserbahnen „Stanley Falls“, „Congo River Rapids“ (12-Personen-Rund-Raft, 6 min) und „Tanganyika Tidal Wave“ (20-Personen-Raft) eine abkühlende Erfrischung!

Eine Jeeptour durch die Wildgehege („Rhino Rallye“) sowie eine über Kopf gehende Schiffschaukel („Phoenix“) rundeten das ganze ab.

Nachdem bereits am Vortag zwei unserer Mädels aufgefallen war, dass sie ihr Mobiltelefon wohl in einer der Villen verloren bzw. vergessen hatten, riefen wir in dem Büro an und konnten in Erfahrung bringen, dass zumindest ein Handy gefunden wurde und nach Deutschland nachgeschickt wird.

Mit Schließung des teuren, aber lohnenswerten Freizeitparks verließen wir gegen 17.30 Uhr das Gelände und suchten ein Restaurant auf – diesmal ein All-you-can-eat Restaurant. Hier hieß es für etwa 12 USD „Spachteln, was das Zeug hält“. Lohnenswerte Sache 🙂  Anschließend ging es in nächtlicher Fahrt nach Kissimmee, dem Ort, wo alles begonnen hatte. Diesmal checkten wir im „Champion’s World Resort“ ein, das sich allerdings nicht wirklich von einem typischen Motel unterschied.

14. Tag (22.10.2010): Wasserpark Aquatica in Orlando

Heute war unser letzter Tag vor Ort. Ursprünglich hatten wir den Besuch des Wasserparks „Typhoon Lagoon“ von Disney geplant, jedoch überzeugte uns der Mann im Ticket Center, dass wir besser den gerade mal 10 Monate alten und gleich teuren Wasserpark „Aquatica“ besuchen sollten. Diesmal bedienten wir uns neben dem Hotel auch dem Ticketcenter als Informationsquelle für die Öffnungszeit des Parks und erfuhren, dass der Park um 09.00 Uhr öffnete. Denkste! Das heißt noch gar nichts! Wir waren gottseidank ohnehin später dran, so dass es kurz nach 10.00 Uhr war, als wir den Parkplatz des Wasserparks befuhren. Dieser wurde von einem großen Schild geziert, das da lautete „Open from 10 a.m.“  Irgendwie hatten wir gerade ein Dejavu. Es haperte definitiv mit der amerikanischen Informationspolitik. Am Eingang zum Park „rumste“ es dann richtig, als wir zum wiederholten Mal mit der amerikanischen Engstirnigkeit in Berührung kamen: Seitens der Wasserparks wurde das Einführen von Getränken und Nahrung untersagt. Das ist übliche Politik vieler Freizeitparks weltweit, wird normalerweise u.a. wegen der Rechtslage in den einzelnen Ländern aber nie wirklich überprüft, vielmehr geht es hier um den Verkauf eigener Getränke und Speisen im Park. Diesmal aber wurden die Rucksäcke auf das Genaueste überprüft. Ich hätte es verstanden, wenn Glasflaschen verboten und Plastikflaschen erlaubt gewesen wären, seltsamerweise wurden seitens des Parks aber kleine Flaschen bis 0,5 l zugelassen und große Flaschen (z. B. 1,5 l) verboten. Nachdem sich mehrere Mitfahrer genötigt sahen, ihre neuen Chipspackungen in den Müll zu verwerfen, verlangte ich nach dem Manager, der mir allerdings auch nur müde die Beachtung der Parkregeln nahelegte. Erfreulicherweise konnten die meisten den allgemeinen Tumult nutzen, ihr Essen und ihre großen Flaschen ungesehen hineinzuschmuggeln. Hier ging es um nichts weiter als Abzocke! Entsprechend gestalteten sich die Preise im Park, wo für eine Mini-Portion Pommes frites (geschätzte 15 Stück) und eine fingergroße Hot Dog knappe 8 Dollar fällig wurden. Nichtsdestotrotz genossen wir den Tag, schließlich verfügte der Park über einige attraktive Rutschenanlagen, Rafts und einen netten Sandstrand.

Die als Highlight gekürte Rutsche durch ein Orka-Becken löste bei uns allerdings eher Kopfschütteln aus, da sich die Segmentübergänge im Rücken sehr unangenehm bemerkbar machten und die Orkas (die vermutlich noch nicht einmal welche waren) nicht wirklich wahrgenommen werden konnten, da die Zeit, in der das Becken passiert wurde, viel zu kurz war und die Sichtbarkeit durch umherspritzendes Wasser und den starken plötzlichen Helligkeitsunterschied quasi null war.

Am Abend gönnten wir uns ein letztes Abendessen bei KFC, bevor die letzte Übernachtung auf amerikanischem Boden anstand. Wir Betreuer reinigten noch schnell die Vans und entsorgten zwei randvolle Müllbeutel.

15./16. Tag (23./24.10.2010): Rückflug nach Deutschland

Wir standen recht früh auf, da wir uns am Vortag entschieden hatten, noch gemeinsam bei ihop, einem Pfannkuchenhaus, essen zu gehen. Mit der Tanknadel im roten Bereich (allerdings eher aufgrund eines elektronischen Problems eines der Fahrzeuge) fuhren wir anschließend zum Flughafen in Orlando. Dort gaben wir die beiden Vans zurück. Diese hatten uns letztlich zuverlässig gedient, dennoch stellten sich bei genauerer Betrachtung den einigermaßen Automobilkundigen die Nackenhaare auf: An der Sonnenblende warnte ein Hinweisschild vor „höheren Geschwindigkeiten und stärkeren Lenkmanövern, da das Fahrzeug leicht umkippt“. Wir Fahrer attestierten dem Fahrzeug ein schwammiges Fahrwerk, ein recht schwerfälliges Handling und mit 16,7 l/100 km einen zu hohen Verbrauch (bei Fahrten um 90 km/h!).

Wir verabschiedeten Wolfgang und Franz, die auf separaten Flügen unterwegs waren. Unsere Flüge waren alle pünktlich und ich hatte das Gefühl, dass die Rückflugzeit deutlich schneller verging als die des Hinflugs. Mit einer knappen Stunde Verfrühung landeten wir am nächsten Morgen in Frankfurt. Da die Anbindung der Bahn auf Sonntag morgen selbst in Frankfurt schlecht war, mussten wir über eine Stunde auf den nächsten verfügbaren Nahverkehrszug warten. So kamen wir planmäßig um 11.00 Uhr in Sinzig an.

Fazit:

Einmal mehr eine gelungene Freizeit mit tollen Leuten! Die Gruppe hat sich gut benommen, es gab keine nennenswerten Streitigkeiten, die Stimmung war durchweg positiv. Neben den spannenden Aktivitäten ist hoffentlich auch angekommen, dass das vermeintliche „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ keineswegs unbegrenzte Möglichkeiten bietet. Ich musste einmal mehr feststellen, dass selbst gegenüber dem bereits stark regulierten Europa die USA größtenteils überreguliert sind. Wo bei uns glücklicherweise noch oft der gesunde Menschenverstand regiert, wird dort oft engstirnig auf Gesetze und Vorgaben zurückgegriffen, die letztlich aus der Angst vor einer Klage, die einen in den Bankrott treiben kann, erlassen worden sind. Da lobe ich mir die Entwicklungsländer, in denen die Möglichkeiten vergleichsweise wirklich unbegrenzt sind, wo es aber natürlich auch keine Versicherungen gibt, sondern jeder selbst abschätzen muss, was er sich zutraut oder nicht.