Reisebericht Philippinen 2010

Reisedetails

Reisedatum:   23.07.2010 bis 13.08.2010

Reiseverlauf: 21 Tage Philippinen, Rundreise per Mietwagen (Nord-Luzon) und öff. VM (restliche Gebiete)

Organisation: individuell

Personen: Merin, Juliet  und  Kenn, Christoph

Airlines:

Etihad Airways: Frankfurt – Abu Dhabi – Manila

                               Manila – Abu Dhabi – Frankfurt

PAL Express: Manila – Caticlan

                          Caticlan – Cebu

                          Manila – Naga

Cebu Pacific Air:  Cebu – Manila

                                  Puerto Princesa – Manila

                                  Naga – Manila

Island Transvoyager Inc.: Manila – El Nido

1. Tag / 2. Tag (23.07.2010 / 24.07.2010): Flug über Abu Dhabi nach Manila

Obwohl sich Etihad als eine der weltbesten Airlines schimpft und mit Sicherheit auch tatsächlich nicht schlecht ist, hatte ich diesmal Pech: Es waren keine Plätze am Notausgang mehr frei, die enge Bestuhlung machte den insgesamt etwa 16-stündigen Flug (ohne Zwischenstopp gerechnet) zu einer echten Farce, zu allem Überfluss war der Flieger verspätet und mein Seat-Entertainment auch noch defekt. Nichtsdestotrotz kam ich dann schließlich gegen Mitternacht im schwül-heißen Manila an, wo mich meine Freundin Juliet am Flughafen abholte.

3. Tag (25.07.2010): Manila, Las Pinas

Nach einer nahezu schlaflosen Nacht im flughafennahen Townhouse Hotel (zum einen wohl wegen des Jetlags, zum anderen aber wegen der nicht vorhandenen Klimaanlage und den ungewohnt lauten Straßengeräuschen, die ins Innere des Zimmers drangen) brachen wir dann am Morgen zu einer gemütlichen Rundtour auf: Fahrt mit einem der das Straßenbild prägenden Jeepneys; typisch philippinisches Frühstück bei Chowking; Besuch einer der großen katholischen Kirchen, die zum Bersten voll war und schließlich Besuch der drittgrößten Mall der Welt, der Mall of Asia. Hier bekommt man wirklich alles und insbesondere die ärmere Bevölkerung besiedelt die klimatisierte Mall zum sogenannten Window-Shopping. Nach einem leckeren einheimischen Mittagessen fuhren wir per Taxi und Tricycle weiter in Juliets Wohnort Las Pinas, um dort ihre geplante Geburtstagsfeier auszutragen – etwas anders als bei uns:

Sie hatte sich überlegt, die (Straßen-)Kinder aus der Nachbarschaft zu einem Spielenachmittag einzuladen und diesen etwas Gutes zu tun. So standen diverse Kinderspiele auf dem Programm – besonderer Beliebtheit erfreute sich das Spiel, bei dem die Kinder mit verbundenen Augen dreimal um die eigene Achse gedreht wurden und dann mit einem Holzstab in der Hand ein tönernes Gefäß voller Bonbons und Traubenzucker zerschlagen mussten. Juliet hatte außerdem dafür gesorgt, dass ein Eismann mit seinem Eiswagen zur Verfügung stand und jedes Kind letztlich mindestens einen Preis mit nach Hause nahm (diverse Bastelsachen und Schulmaterial). Zum Abschluss gab es für jedes Kind eine warme Mahlzeit und Getränke. Außerdem wurde eine professionell zubereitete Spongebob-Torte bis auf das letzte Stück aufgeteilt.

Nachdem die Kinder wieder daheim waren, stand einer der Lieblingsbeschäftigungen der Asiaten auf dem Programm: Karaoke. Bis in die Nacht probierten sich verschiedene Nachbarn im Karaokesingen.

4. Tag (26.07.2010): Manila, Tagaytay

In der Früh holten wir den zuvor organisierten Mietwagen bei Avis am Flughafen ab. Autofahren in Manila ist in der Tat noch chaotischer als in einer der anderen von mir zuvor besuchten asiatischen Metropolen (die Thailänder fahren dagegen wie Waisenknaben): Die Geschwindigkeiten sind zwar recht niedrig, da das Verkehrsaufkommen fast durchgehend sehr hoch ist, jedoch scheint kein Autofahrer in der Lage zu sein, die somit völlig überflüssigen Spurmarkierungen zu beachten. Spurwechsel erfolgen permanent und ohne Blinken, Spurhalten ist selten, meist wir irgendwo zwischen zwei Spuren gefahren. Langsame Jeepneys bremsen unvermittelt und ohne Signal, Fahrgäste rennen quer über die Straße und haben sich den Fahrzeugen zu unterwerfen – Fußgänger haben keine Rechte! Und das Hupen darf natürlich nicht vergessen werden.

Somit ging es zunächst per Auto in die Innenstadt, wo wir uns durch eine Kutschfahrt einen Überblick verschafften. Anschließend schauten wir uns nochmal gezielt die Kathedrale und die ehemalige Festungsanlage Intramuros incl. der San Agustin Kirche und des Forts Santiago an.

Zu Mittag gab es ein leckeres Sandwich und eine Flasche San Miguel Bier im Rizal Park nahe des Forts.

Nachmittags fuhren wir dann zusammen mit Juliets älterer Schwester und deren Mann nach Tagaytay in der Provinz Cavite raus, das etwas 2 Fahrstunden von Manila entfernt liegt. Der Ort stellt den höchsten Punkt der Provinz dar und bietet von einem tollen Picknickplatz aus einen herrlichen Blick über die Bucht und den Taal Vulkan.

Für eine Bootsfahrt in unmittelbare Nähe des Vulkans war leider keine Zeit mehr, da für 19.00 Uhr ein Treffen zum Geburtstagsdinner in einem Restaurant auf dem Programm stand. Ein reichhaltiges Seafood Dinner erwartete uns. Auf der nächtlichen Heimfahrt wurde ich prompt von einem eifrigen Polizisten angehalten, da ich (zusammen mit anderen Fahrzeugen, was aber keine Rolle spielte) eine rote Ampel überfahren hatte. Ein regulär ausgestelltes Ticket hätte etwa 600 Pesos (entspricht etwa 10 EUR) entsprochen, die in komplettem Umfang dem Staat zugutegekommen wären. Die Polizisten zeigten aber mit ihrer langsamen und prüfenden Art, dass es eigentlich auch noch eine andere (sprich schnellere und preiswertere) Möglichkeit der Problemlösung gibt: Bestechung. Da sie mich als Tourist geoutet hatten und wohl eine vergleichsweises großzügiges „Entgegenkommen“ erwartet hatten, folgte eine längere Diskussion mit Juliet und meinen beiden einheimischen Mitfahrern, die letztlich damit endete, dass wir den Herren eine 100 Peso-Note (entspricht etwa 1,70 EUR) hinüberreichten. Diese wanderte somit am Staat vorbei direkt in die Tasche der gnadenlos unterbezahlten Ordnungshüter.

5. Tag (27.07.2010): Fahrt nach Banaue

Relativ früh brachen wir zur langen Fahrt in Richtung Banaue in Nord-Luzon auf. Während die Highways rund um Manila noch halbwegs Autobahncharacter aufwiesen und z. T. auch mautpflichtige Privatstraßen waren, entpuppte sich der weiter in Richtung Norden führende Asian Highway als einfache Landstraße mit nur einer Richtungsfahrbahn und zahlreichen Ortsdurchquerungen. Unterwegs nahmen wir ein Fast Food-Frühstück bei Burger King ein, bekamen zahlreiche Wasserbüffel zu sehen, machten einen Abstecher zu Fuß über eine spektakuläre Hängebrücke und kauften uns Proviant in einer ami-ähnlichen Mall ein. So war es denn auch nahezu dunkel, als wir unseren in den Bergen gelegenen Zielort Banaue erreichten. Wir checkten im schön gelegenen und recht gepflegten Spring Village Inn ein.

6. Tag (28.07.2010): Reisterrassen von Batad

Unser Frühstück nahmen wir auf dem kleinen Balkon eines Restaurants ein, der einen herrlichen Blick auf die Reisterrassen Banaues gewährte.

Anschließend machten wir uns gegen den Rat einiger Einheimischer mit dem Mietwagen auf den Weg ins ca. 12 km entfernte Batad. Der Weg war größtenteils nicht geteert, unbefestigt, mit großen Schlaglöchern und Versatzen versehen und z. T. sehr schlammig. Wir benötigten nahezu 1 Stunde, um den Wagen dann etwa 1,5 km vor Batad am Rand abzustellen, da wir einer Weiterfahrt über das folgende Steigungsstück insbesondere bei evtl. zu erwartendem Regen als zu riskant ansahen – schließlich mussten wir die Strecke auch wieder zurückfahren. Also wanderten wir von dort aus zunächst die 1,5 km zur Batad Junction, von wo aus es dann in ca. 45 Minuten auf eine Art Sattel hinaufging. Die folgende Stunde ging es vorwiegend bergab durch grünes Bergland in Richtung der berühmten Reisterrassen. Aufgrund der schwülen Witterung bereits relativ erschöpft, genossen wir den Blick auf die weitflächig und steil angeordneten Reisterrassen Batads.

Die Leute, die hier lebten, waren wirklich von der Außenwelt abgeschnitten! Da es schon etwa 14.00 Uhr waren und die Einheimischen für 15.00 Uhr einsetzenden Regen vermuteten, verzichteten wir auf eine weitere etwa einstündige Wanderung zu nahegelegenen Wasserfällen und machten uns wieder auf den Rückweg. Regen hatte gottseidank bislang keiner eingesetzt. Es war schon etwa 15.30 Uhr, als wir wieder den Sattel erreicht hatten. Hier machte sich eine holländisch-philippinische Familie zur Weiterfahrt mit dem zuvor gemieteten Jeepney bereit. Nachdem wir uns finanziell beteiligt hatten, nahm uns das Jeepney bis zu unserem Fahrzeug mit, was uns etwa eine Stunde weiteren erschöpfenden Fußweg ersparte. Wir genossen die Fahrt auf dem Dach des schnaufenden Ungetüms!

Anschließend ging es über die mehr als schlechte Straße zurück nach Banaue. Von dort aus setzten wir unsere Fahrt in Richtung Sagada fort, wo wir morgen eine etwa 4-stündige Höhlentour machen wollten. Da es inzwischen aber heftig zu regnen begonnen hatte, verschlechterte sich der Straßenzustand rapide. Die Straße wurde mehr und mehr zu einem Flussbett, von den Hängen rutschten Erdmassen hinab. Die Fahrt wurde zunehmends zu einer gefährlichen Parcoursfahrt vorbei an Erdrutschen und halben auf der Fahrbahn liegenden Häusern. Als schließlich der Grip der Reifen im Wasser entgültig verloren ging, entschlossen wir uns aus Sicherheitsgründen nach Banaue zurückzukehren. Nun wurde mir klar, warum die Autovermietung eine Fahrt in diese Berggegend aus dem Versicherungsschutz herausgenommen hatte: Während der Regenzeit kommt es hier regelmäßig zu nicht unerheblichen Erdrutschen, was in der Vergangenheit wohl zu zahlreichen problematischen Fahrzeugbergungen geführt hatte.

Nach einem Abendessen im Las Vegas Restaurant in Banaue übernachteten wir im selben Hotel wie gestern – wir bekamen sogar das gleiche Zimmer.

7. Tag (29.07.2010): Fahrt nach Subic Bay

Da uns die Einheimischen mitteilten, dass die Straße nach Sagada aufgrund mehrerer Erdrutsche blockiert sei (gottseidank waren wir gestern umgekehrt!), änderten wir unsere Pläne und fuhren statt über Sagada nun direkt nach Subic Bay – und zwar über die nicht blockierte Strecke, über die wir vorgestern auch her gekommen waren. Am frühen Nachmittag erreichten wir Subic Bay, wo wir uns das gehobene Subic Bay Yacht Club Hotel gönnten. Das Zimmer verfügte über Bar, Komfortdusche, Jacuzzi, TV und WiFi, und der kostenfrei nutzbare Pool war wirklich riesig. So genossen wir den Rest des Tages mit der Nutzung der Annehmlichkeiten des Hotels. Vom Balkon unseres Zimmers bot sich ein toller Blick über Hotelpool und Yachthafen.

8. Tag (30.07.2010): Subic Bay Delphinschwimmen, Fahrt nach Manila

Da die einzige im Ort verfügbare Kartbahn leider ihren Betrieb eingestellt hatte, entschieden wir uns, im Ocean Adventure Komplex beim Schwimmen mit Delphinen teilzunehmen. Auf der Fahrt dorthin wurde ich tatsächlich ein zweites Mal wegen eines Verkehrsverstoßes angehalten: Ich hatte den Mietwagen an einer absolut einsichtigen Kreuzung an einem Stoppschild wohl vor dem Weiterfahren nicht zum kompletten Stillstand gebracht, außerdem war Juliet auf dem Beifahrersitz nicht angeschnallt.  Die beiden Polizisten vollzogen ein ähnliches Schauspiel wie in Manila. Da wir schon recht knapp dranwaren, legten wir einen 100 Peso-Schein in den Führerschein, bevor wir ihn erneut hinausgaben. Wir durften ohne weitere Diskussionen weiterfahren. Mir war nicht klar gewesen, dass Korruption hier ein so großes Problem war! Gerade noch rechtzeitig erreichten wir Ocean Adventure. Es war eine interessante Erfahrung, mit den friedlichen Meeressäugern zu plantschen, sie zu füttern und sich von ihnen schwimmenderweise durch das Wasser ziehen zu lassen. Auch die anschließende Delphinshow war der Teilnahme wert. Die Profis demonstrierten, dass man auf Delphinen surfen kann, sich von ihnen meterweit in die Luft schleudern lassen kann oder sie zu den kühnsten Formationen bewegen kann.

Am frühen Mittag entschieden wir uns dann gegen den ursprünglichen Plan, die folgende Stunde mit Jetskiing zu verbringen und fuhren stattdessen für diese Zeit noch an einen netten Strand in der Bay – inclusive Volleyballfeld und Bambushütten. Gleich zu Beginn der Fahrt hatten zahlreiche Affen den Straßenrand gesäumt – unter anderem eine Mutter mit ihrem Jungen.

Anschließen machten wir uns auf den Rückweg nach Manila. In Manila trafen wir uns am Abend mit Juliets Familie und gingen in einem guten Restaurant in der Mall of Asia essen. Neben Tuna Sisig und weiteren einheimischen Spezialitäten gab es hier auch Balut, Entenembryo.

9. Tag (31.07.2010): Boracay

Am frühen Morgen ging es mit Philippine Air Lines Express (kurz PAL Express) von Manila nach Caticlan. Ich hatte recht kurz vor Antritt der Reise verwundert festgestellt, dass seit 1. April 2010 sämtliche Fluggesellschaften der Philippinen auf die europäischen schwarzen Liste aufgenommen worden waren und die Air Philippines seitdem auch keine Landeerlaubnis in Europa mehr erteilt bekam. Da laut auswärtigem Amt die Fortbewegung mit andere öffentlichen Verkehrsmitteln aber ebenfalls als bedenklich einzustufen war, führte wohl kein Weg daran vorbei. Ich hatte mich in anderen Airlines dieser Welt ehrlich gesagt schon unsicherer gefühlt als diesmal. Der Flug war super-pünktlich und unspektakulär, nach unserer Ankunft stand Minuten später bereits das Gepäck parat. Per Tricycle ging es von Caticlan zum dortigen Hafen und von dort per Kahn zur Insel Boracay. Dort bewegten wir uns erneut per Tricycle zu unserem Hotel am White Beach. Der White Beach war zwar ähnlich kommerzialisiert wie einige Strandbereiche in Thailand, bot aber einen tollen breiten weißen Sandstrand und eine belebte Waterfront mit zahlreichen schönen Restaurants. Außerdem konnten wir hier zahlreichen Burgenbauern zusehen, die mit künstlerischer Hand tolle Sandburgen aus dem Boden stampften.

Wir aßen im Steakhouse Boracay zu mittag, das sogar deutsche Spezialitäten, wie Kasseler und Sauerkraut servierte (schmeckte allerdings bei weitem nicht so gut wie das Original). Nachmittags entspannten wir am Strand, gingen Baden und gönnten uns einen Milchshake. Am Abend besuchten wir eines der Strandrestaurants und genossen bei Lifemusik das aufgebaute Seafood Buffet und die leichte Brandung der Wellen.

10. Tag (01.08.2010): Boracay Inselhopping

Um 08.30 Uhr startete unsere zuvor von mir gebuchte Island Hopping Tour mit Alan Fun Tours. Per Boot ging es um die Insel herum zu einer interessanten Schnorchel-Location, wo die Korallen zwar tot waren, jedoch einige bunte Fische zu beobachten waren. Außerdem besuchten wir die Privatinsel Crystal Cove, wo es unter anderem zwei Wasserhöhlen zu bestaunen gab.

Anschließend gab es – im Bootsausflug inbegriffen – ein buffetartiges Mittagessen. Auf dem Rückweg stoppten wir an einer weiteren Schnorchelstelle sowie am Strand Puka Beach, bevor es – für uns auf dem Dach des Bootes – zurück zur Ablegestelle zum White Beach Boracay ging.

Wir genossen einen herrlichen Sonnenuntergang sowie erneut ein atmosphärisches Abendessen am Strand – diesmal Pizza & Pasta und Cocktails.

11. Tag (02.08.2010): Cebu City

Am Morgen ging es von Boracay aus zurück nach Caticlan, von wo wir einen Flug nach Cebu City gebucht hatten. Gegen Mittag kamen wir in Cebu City an, wo wir zunächst das Magellan-Kreuz sowie die Kirche besichtigten und später Juliets Tante besuchten, die uns später zum Abendessen einlud: Umfangreiches einheimisches Essen, das traditionell mit den Händen gegessen wurde. Außerdem lernte ich bei dieser Gelegenheit einige von Juliets Cousins und Cousinen kennen.

12. Tag (03.08.2010): Kawasan Falls, Cebu City

Morgens ging es zu siebt zu den Kawasan Falls hinaus – etwa 2,5 Stunden von Cebu City entfernt. Es war erfrischend, im verhältnismäßig kalten Wasser unterhalb der Wasserfälle zu baden. Ein kurzer Spaziergang führte und zu zwei/drei weiteren Wasserfällen, die oberhalb der Hauptfälle gelegen waren.

Abends stand ein Dinner im Regency Hotel auf dem Programm. Danach zog es die Adrenalin-Junkies auf die oberste Plattform des Hoteltowers, wo der sog. Edge Coaster sein Unwesen trieb, eine per Hebel nach außen neigbare Achterbahn, die den Turm umrundete. Juliet, Anabel (eine ihre Cousinen), Rodel (deren Bekannter) und ich gönnten uns diesen Spaß!

13. Tag (04.08.2010): Cebu City Actionpaket

Für heute hatten wir uns für das Programmpaket des Regency-Hotels entschieden: Für 888 Pesos (etwa 14 EUR) gab es ein Package, das folgende Leistungen enthielt: Kostenlose Nutzung des Hotelpools, einstündige Körpermassage, Lunch-Buffet im Tower Restaurant, Vorstellung im 4D-Kino sowie angeseilte Umrundung des Hoteltowers in windigen Höhen auf dem sog. Skywalk. Gegen 15.00 Uhr machten wir noch einen Kurzabstecher in die benachbarte Mall, um etwas einzukaufen und fuhren dann per Taxi zum Flughafen, von wo aus es zurück nach Manila ging. Ein gemeinsames Abendessen erfolgte in einem Restaurant in der Mall of Asia.

14. Tag: (05.08.2010) Flug nach El Nido

Um 11.30 Uhr startete der 20-sitzige Privatjet der Fluggesellschaft Island Transvoyager Inc. zu seinem Flug nach El Nido im Norden der Insel Palawan. Palawan wird als eines der letzten echten Paradiese dieser Welt gehandelt, wir waren gespannt, was uns erwartete. Leicht schlingernd setzte der Jet nach etwa 75 Minuten Flug auf der unbefestigten Piste El Nidos auf. Von einer singenden Gruppe Einheimischer wurden wir freundlich begrüßt.

Von dort ging es per Tricycle in den Ort und zum dortigen „Resort“ Greenview Hotel, wo wir eine nette Cabana in Strandnähe bezogen. Wir organisierten eine Bootstour zwecks Island Hopping für morgen sowie eine Busfahrt nach Puerto Princesa im Zentrum Palawans für den 08.08.10. Außerdem genossen wir ein leckeres Abendessen mit Pizza, Pasta und Cocktails in einem urigen Restaurant.

15. Tag (06.08.2010): El Nido Inselhopping

Heute nutzten wir eine der schönsten und wohl abwechslungsreichsten Möglichkeiten, Palawan und seine Inselwelt zu erkunden: Per gemietetem Boot (incl. Schnorchelequipment) schipperte uns ein Bootsführer incl. Helfer den ganzen Tag von einer Insel zur anderen und somit von einem Traumstrand zum nächsten. Die Route hatten wir anhand der Angaben im Lonely Planet vorgegeben. Lediglich den Secret Beach mussten wir auslassen, da dieser angeblich aufgrund des zu hohen Wellengangs momentan nicht oder nur schlecht ansteuerbar war. Erster Stopp war der Strand von Helicopter Island, den wir komplett für uns alleine hatten. Außerdem bot sich uns zum Schnorcheln ein tolles Unterwasserszenario mit lebenden Korallen und Fischen. Traumhaft!

Weiter ging es zur Ubugon Lagune, einer von begrünten schroffen Felsen umgebenen Bucht, die ebenfalls zum Schnorcheln einlud. Nächster Stopp war Cadlao Island sowie Paradise Bay. Erneut tollte Strände, die zum ungestörten Verweilen einluden.

Letzter Stopp auf unserer Bootstour war schließlich Seven Commando Beach, wo mehrere Boote zwecks Stopp anlegten. Der Sand war an allen Stränden sauber und das Wasser angenehm warm!

Zurück in El Nido gab es erneut ein leckeres Abendessen im bereits gestern aufgesuchten Restaurant.

16. Tag (07.08.2010): Miniloc Island Kayaking und Bootstour

Am frühen Morgen ging es per Shuttleboot zum exklusiven Resort auf Miniloc Island. Dieses Edelhotel liegt abgeschottet in einer unberührten Bucht von Miniloc Island, die nur per Boot zu erreichen ist. Das Hotel verfügt über einige Watercottages sowie Bungalows und Deluxe Seaview Suiten. Alle Zimmer bieten Meerblick. Wir wurden mit Lifemusik empfangen und konnten aus verschiedenen angebotenen Unterhaltungsprogrammen und Aktivitäten wählen.

Wir liehen uns zunächst ein Kajak aus, um damit die große und kleine Lagune zu besuchen. Nach etwa 20 min hatten wir die große Lagune erreicht, eine nahezu geschlossene Bucht, die nur über einen engen Kanal, der nur bei Flut zu passieren war, erreicht werden konnte. Wir badeten im warmen Wasser dieses „Kanals“ und genossen unsere Mittagspause und den mitgebrachten Proviant. Danach ruderten wir weiter zur kleinen Lagune, die man nur durch genaues Hingucken enttarnen konnte. Ein Loch, das gerade für das Passieren mit dem Kajak groß genug war, gewährte den Zugang zu einem großen naturgegebenen „Privatpool“. Hier gab es zahlreiche Korallen, Seeigel und Fische zu bestaunen.

Da es bereits etwa 14.00 Uhr war und wir die nachmittägliche Bootsfahrt zu zwei weiteren Inseln mitnehmen wollten, legten wir uns kräftig ins Zeug und schafften tatsächlich in etwa 20 min den Rücktransfer per Kajak zu unserem Hotel. So konnten wir noch an der vom Hotel angebotenen Bootstour zur Cudugnon Cave und zum Snake Island teilnehmen. Zweitere hatte ihren Namen dem schlangenförmigen schmalen Sandstrand zu verdanken, der zwei Buchten voneinander trennte.

Auf dem Rückweg zum Hotel zog ein heftiges Unwetter auf und die See wurde sehr rau. Aus Sicherheitsgründen legten wir einen etwa 30-minütigen Zwangsstopp auf einer weiteren Insel ein, bevor wir die letzten Meter zu unserer Hotelbucht wagten. Nach einer heißen Dusche gönnten wir uns jeweils 2 Cocktails (dank happy hour) und anschließend ein leckeres Dinner-Buffet.

Den Abend ließen wir auf dem großzügigen Balkon unseres Zimmers ausklingen, der einen direkten Blick auf die Brandung freigab.

17. Tag (08.08.2010): Miniloc Island und Lagen Island

Nach einem individuellen Frühstück stand noch das Füttern der Jack Fishs am Bootssteg an, anschließend ging es – da das Basteln von Hüten aus Palmwedeln aus unbekannten Gründen nicht stattfand – per Boot zum Resort auf Lagen Island.

Dieses Hotel ist ebenfalls sehr exklusiv auf einer Privatinsel gelegen und verfügt im Gegensatz zum Miniloc Island Resort sogar noch über einen Süßwasserpool. Wir schlugen uns beim reichhaltigen Lunch Buffet den Magen voll und machten anschließend von der Poolnutzungsmöglichkeit Gebrauch, bevor wir gegen 15.00 Uhr per Boot zurück nach El Nido transferiert wurden.

Da mir inzwischen meine philippinischen Pesos nahezu ausgegangen waren und sich im nördlichen Palawan keine ATM-Machine befand, tauschte ich die als Reserve mitgenommenen 100 US-Dollars in einer Wechselstube in philippinische Pesos ein. Somit war der Einkauf von Proviant für den nächsten Tag gerettet!

18. Tag (09.08.2010): Fahrt über Puerto Princesa nach Sabang

Um 03.45 Uhr weckte das Handy, um 04.30 Uhr brachen wir zur örtlichen Bushaltestelle auf. Da um diese Zeit entgegen der gestrigen Nachfrage bei Einheimischen aber gemäß meiner Vermutung noch keine Tricycles verkehrten, machten wir uns vollbepackt wie wir waren zu Fuß auf dem Weg zur Haltestelle. Wir merkten sehr bald, dass wir das zeitlich nicht schafften, hatten jedoch Glück, dass der Bus ohnehin über die Straße, an der unser Hotel gelegen war, kommen musste. So stiegen wir nachträglich zu und ergatterten die letzten Sitzplätze. Wir hatten uns zuvor bewusst gegen eine 4-stündige Fahrt im klimatisierten Minivan und für eine 6- bis 7-stündige Fahrt im nicht-klimatisierten öffentlichen Bus entschieden, da wir Zeit genug hatten und uns diese Art der Fortbewegung auch mal anschauen wollten. Hätten wir vorher gewusst, was uns erwartet, hätten wir uns eventuell anders entschieden. Aus den 6 bis 7 Stunden Fahrzeit wurden letztlich 9 Stunden, unter anderem, da der Busfahrer zwei für meinen Geschmack zu lange Pausen einlegte und der Bus zwischendrin liegen blieb und die Hinterachse mit schwerem Werkzeug bearbeitet wurde. So erreichten wir kurz nach 14.00 Uhr Puerto Princesa und befürchteten bereits, dass der letzte Jeepney zur Weiterfahrt nach Sabang bereits abgefahren war. Damit hätten wir den Besuch des legendären Underground River, für den wir eigentlich hierhergekommen waren, aus zeitlichen Gründen nicht mehr geschafft. Wir hatten aber Glück und erwischten gegen 15.30 Uhr noch ein Jeepney, der uns in 2,5 Stunden nach Sabang beförderte. Zwischenzeitlich teilten wir uns mit zahlreichem Gepäck und Lebensmittelfuhren den Platz auf dem Dach des Vehikels. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit suchten wir uns ein Strandhotel und entschieden uns schließlich für eine preisgünstige Cabana im Green Verde Inn – Moskitonetz inclusive. Unser Abendessen nahmen wir gleich im Hotel ein. Nach einem gemütlichen Strandspaziergang in der Dunkelheit machte sich Müdigkeit breit und wir gingen ins Bett.

19. Tag (10.08.2010): Sabang Underground River Tour

Nachdem uns niemand um etwa 07.00 Uhr ein Frühstück zubereiten konnte bzw. wollte, begnügten wir uns mit einem leichten Mahl an einem Einheimischen-Kiosk, bevor wir um 08.00 Uhr beim Nationalparkbüro eintrudelten, um uns Boottransfer zur Höhle und Bootsfahrt durch die Höhle selbst zu erwerben. In etwa 30 Minuten wurden wir zum Eingang des Nationalparks befördert, wo uns ein Guide erwartete, dir uns im folgenden per Boot durch etwa 1,5 km der insgesamt fast 9 km Unterwassernetzes des diese gigantische Höhle unterspülenden Flusses schipperte. Im Schein der starken Taschenlampe konnten wir zahlreiche Fledermäuse ausmachen, die die Höhle bevölkerten. Außerdem gab uns unser Bootsführer und Guide zahlreiche Interpretationshilfen zu den interessanten Gesteinsformationen.

Nach etwa 45 Minuten interessanter Bootsfahrt durch die Höhle gingen wir auf einem Plankenpfad zurück zur Anlegestelle des Transferboots, nicht ohne zuvor einen großen Waran zu Gesicht bekommen zu haben. Nach erneuten 30 Minuten Rücktransfer gelang es uns, noch den 10.00 Uhr-Jeepney nach Puerto Princesa zu erreichen.

Dort angekommen, gönnten wir uns neben zwei Pizzaslices und ein paar Snacks ein Mittagessen in der heimischen Fast-Food-Bude Jollibees. Außerdem kauften wir ein paar Souvenirs. Am späten Nachmittag flogen wir dann mit Cebu Pacific Air von Puerto Princesa zurück nach Manila. Erneut ließen wir den Abend mit einem leckeren Abendessen in der Mall of Asia ausklingen.

20. Tag (11.08.2010): Camsur Watersports Complex

Gegen 09.00 Uhr ging unser Flug nach Naga, von wo aus wir per kostenlosem Shuttle zum staatlichen Camsur Watersports Complex, kurz CWC, gebracht wurden. Relativ preiswert bezogen wir einen kleinen Bungalow für uns. Bevor wir uns dem Wassersport widmeten ließen wir uns per Shuttle in den Ort bringen, wo wir in der dortigen Mall ein Mittagessen zu uns nahmen. Nachmittags hatten wir dann vor, Jetskiing sowie Water Zorbing auszuprobieren. Typisch für ein staatliches Unternehmen waren die Jetskiis jedoch nicht verfügbar und der Zorbing Ball kaputt. Also blieb nur noch die Möglichkeit des Wasserskis. Anstatt durch ein Boot wurden hier die Boards – sei es zum Zweck von Kneeboarding oder Wakeboarding – per Overhead Kabel gezogen. Wir lösten ein 1-Stunden-Ticket und begannen vorsichtig mit Kneeboarding. Die Disziplin als solche war im Vergleich zu Wasserski relativ einfach, man musste lediglich darauf achten, dass man halbwegs in der durch die weißen Bojen markierten Spur blieb. Andernfalls war der Ruck beim Umschalten von einer Zugeinheit auf die andere derart stark, dass man sich kaum auf dem Board halten konnte. An einigen Stellen fehlten die Markierungen durch Bojen und es waren eine Art Wände für die Profis aufgestellt, die diese überfahren oder überspringen konnten. Da ich ohne Brille nicht besonders gut sehen konnte und im Bereich der Wände keine weißen Bojen den Weg wiesen, schaffte ich es, mich recht weit vom Idealweg zu entfernen, so dass ich beim Umschalten von einer bestimmten Zugeinheit auf die nächste regelrecht gegen die Wand geschleudert wurde. Dummerweise ließ ich das Zugseil auch nicht direkt los, so das mich die Anlage ein paar Meter über die Wand schleifte. Nachdem ich schließlich losgelassen hatte, eilten 3 besorgte Helfer zu mir, die wohl dachten, dass ich als Schwerstverletzter liegenbleiben würde – dabei wollte ich doch nur ein bisschen Supermann spielen 🙂  Ohne größere Blessuren wurde ich zurück zum Start gefahren und konnte mein Glück erneut versuchen, diesmal auf dem richtigen Weg. Sich stehend auf dem Board zu bewegen stellte sich als größeres Problem dar, probierte Juliet es doch etwa 15 Mal, ohne jedoch Halt auf dem Board zu finden. Wie die meisten anderen Anfänger auch, wurde sie durch den Ruck beim Anfahren jedesmal ins Wasser geschleudert. Nach einer Stunde waren unsere Kräfte am Ende und wir ließen uns nach etwa einstündiger Erholungspause erneut in die Stadt fahren – diesmal zum Abendessen.

21. Tag (12.08.2010): Camsur Watersports Complex, Manila

Da uns bis zum Auschecken um 12.00 Uhr noch ein paar Stunden blieben, entschieden wir uns, diese im Pool zu verbringen. Da der eigentlich Pool, der offiziell um 07.00 Uhr öffnete, um 10.00 Uhr immer noch nicht komplett gefüllt war, durften wir nach etlichen Diskussionen schließlich den eigentlich für die exklusiveren Villen-Gäste vorgesehenen Pool nutzen. Dieser war zwar gefüllt, wurde aber gerade in nicht sehr effektiver Manier gereinigt. Wir waren die einzigen Poolnutzer. Um 12.00 Uhr ging es per Shuttle zum Flughafen und zurück nach Manila. Wir erledigten noch ein paar Einkäufe in der Mall, genossen einen Shake bei Starbucks und gönnten uns schließlich erneut ein Abendessen im Congo Grille Restaurant.

22. Tag / 23. Tag (13.08.2010 / 14.08.2010): Manila, Heimflug

Ausschlafen bis etwa 10.00 Uhr, dann Taxi- und Tricycle-Transfer zu Juliets Haus. Dort gab es ein üppiges selbstgemachtes Mittagessen. Später brachten wir ihre Schwester, die Flugbegleiterin bei PAL Express ist, zu ihrem Flug zum Flughafen, bevor ich dann nach einigen erfolgreichen Versuchen illegalen Straßen-Bingos selbst zu meinem Abflug ans internationale Terminal gebracht wurde.

Der Flieger der Etihad Airways hob pünktlich um 19.10 Uhr ab und landete nach Zwischenstopp in Abu Dhabi gegen 06.15 Uhr am Folgetag wieder auf deutschem Boden. Ein unvergesslicher Urlaub in traumhafter Umgebung ging zu Ende – und das, obwohl es nicht die ideale Reisezeit war (da Regenzeit).

Fazit: 

Ein sehr armes Land (manches Reisebuch bezeichnet die Philippinen als „den kranken Mann Asiens“), dessen Leute sehr offen und gesprächsbereit sind und das tatsächlich noch paradiesartige Strände und Inseln zu bieten hat, auf denen man komplett alleine ist. Das Reisen im Land ist zudem sehr preiswert (Inlandsflüge zwischen 8 und 35 EUR p.P., Mahlzeiten zwischen 1,50 und 3 EUR p.P., Übernachtung im DZ zwischen 6 und 20 EUR p.P., öffentliche Verkehrsmittel zwischen wenigen Cent und wenigen EUR p.P.)