Reisebericht Oman – Sri Lanka 2017/2018

1. Teil: Oman

Reisedetails

Reisedatum:   27.12.2017 bis 11.01.2018

Reiseverlauf:

5 Tage Oman, Mietwagenrundreise
10 Tage Sri Lanka, Rundreise mit öff. VM

Organisation: individuell

Personen: Kenn, Juliet  und  Kenn, Christoph

Airlines: Oman Air: Frankfurt – Muscat, Muscat – Colombo, Colombo – Muscat – Frankfurt

1. Tag (27.12.2017): Anreise, 6 °C, Regen

Das deutsche Wetter ließ uns ohne Reue um 05.20 Uhr aufstehen, so dass wir um 06.00 Uhr mit dem PKW in Richtung Frankfurter Flughafen fahren konnten. Gegen 07.15 Uhr hatten wir Raunheim erreicht, wo wir am Stresemannplatz einen unbegrenzten kostenlosen Parkplatz fanden. Nach 5 min Fußweg zur S-Bahn und 9-minütiger Fahrt mit derselben für 3,15 EUR p.P. erreichten wir gegen 07.45 Uhr den Flughafen. Das Einchecken bei der Oman Air ging mit ca. 5 min sehr schnell, von der Buchung eines Platzes am Notausgang sahen wir zu diesem Zeitpunkt noch ab, da dieser inzwischen nur noch käuflich erworben werden konnte (44 EUR p.P.). Das Boarding startete etwa 50 min vor unserem Abflug, und nachdem es „Boarding completed“ hieß, saßen wir bereits auf zwei bis dato noch freien Plätzen in der Notausgangreihe. Das war auch gut so, ließ die Beinfreiheit auf den „normalen“ Plätzen für etwas größer gewachsene Menschen doch wirklich zu wünschen übrig! Ansonsten ist zur Oman Air nicht viel zu sagen: Gutes Onboard-Entertainmentprogramm mit allerdings mäßigen Kopfhörern (entweder gab das System nicht genügend Verstärkung her oder die Kopfhörer waren einfach schlecht, jedoch bedurfte es auf lautester Stufe bereits sehr guter Ohren, um etwas zu verstehen), guter Service, akzeptables Essen, jedoch wurden leider die Kopfhörer sowie die Decken bereits 50 min vor der Landung schon wieder eingesammelt, was es mir somit nicht möglich machte, nach Atomic Blonde und Kidnap auch noch Phone Booth zu Ende zu schauen und andere ganz schön frieren ließ…

Der pünktlichen Landung schloss sich eine mit ca. 7 min Warten verbundene, unkomplizierte Einreise an, so wie eine ebenfalls problemlose Entgegennahme unseres Suzuki Swift bei Europcar. Dann ging es mit Hilfe der Offlinenavigation auf dem Handy zu unserem vorgebuchten Ibis Hotel in Muscat. Nach dem Einchecken gingen wir noch auf ein schnelles Abendessen zu Jolibees. Nach einem Gespräch mit dortigen Filipinos bestätigte sich unser Eindruck, dass die Omanis deutlich weniger dekadent gegenüber den zahlreichen ausländischen Aushilfskräften unterwegs sind als ihre Nachbarn aus dem arabischen Emiraten. Dennoch war auch hier die Dichte an (deutschen) Luxusautos sowie (amerikanischen oder japanischen) überdimensionalen SUVs unübersehbar hoch. Verwunderlich fand ich für ein islamisches Land die recht offen gelebte Prostitution, sah man in unmittelbarer Umgebung zahlreicher Hotels doch auffällig viele Afrikanerinnen ihre Dienste anbieten. Für morgen stand eine Besichtigung der omanischen Hauptstadt an, die immerhin 635.000 der insgesamt 4.4 Mio Einwohner beherbergte. 

2. Tag (28.12.2017): Muscat, 25 °C, sonnig

Wir schliefen bis 08.30 Uhr aus und nahmen ein ausgedehntes gutes Frühstück in Büffetform zu uns. Dann fuhren wir zunächst zur großen Sultan Qabus Moschee, die z.T. auch einfach als Grand Mosque bezeichnet wurde.

Die hiesigen „Türsteher“ erwiesen sich als sehr streng, mussten bei den Frauen doch jede Haarsträhne als auch Arme und Beine komplett bedeckt sein! Die Anlage der Moschee war beeindruckend, wenngleich sie neuerer Bauart war. Der iranische Teppich im Innern der Gebetshalle ist nach Abu Dhabi der zweitgrößte der Welt, die in Österreich produzierten Lüster waren gigantisch. Im Anschluss fuhren wir zum Mutrah Fischmarkt, wo wir unser Fahrzeug auf einem öffentlichen Parkplatz abstellten. In der Markthalle ging es deutlich weniger geruchsintensiv und deutlich sauberer zu als erwartet – die Fische wurden direkt vor den Hallen von den Fischerbooten angeliefert und in separaten Nischen auf Wunsch der Kunden weiterverarbeitet. Frischer geht es nicht!

Eventuelle Blutspritzer wurden direkt per Wasser weggespült. Dann führte uns unser Rundgang über die Corniche, die hiesige Promenade zum Souq, dem lebhaften Bazar, der insbesondere mit Schmuck, Kleidung und Gewürzen glänzte.

Nachdem wir u.a. ein Souvenir erstanden hatten, folgten wir der Corniche weiter, vorbei am für Touristen nicht zugänglichen Mutrah Fort sowie dem Goldfischmonument. Der Al-Riyam Park war ganz nett, ein Aufstieg auf den auf dem Hügel stehenden überdimensionalen Weihrauchkessel war allerdings nicht mehr gestattet.

Wir passierten dann noch den Leuchtturm sowie den Kalbuh Park, bevor wir durch das Muscat Gate in die Altstadt Muscats gelangten. Dort nahmen wir zunächst einen schmackhaften Mittagssnack zu uns: Reis mit Hühnchen, Kebab-Wrap mit Pommes und einen großen Mango Shake. Hier kamen wir mit dem Franzosen Julienne ins Gespräch, der 2 Wochen zuvor zu einer 1-jährigen Weltreise aufgebrochen war und just an Weihnachten gerade einen Verkehrsunfall im Oman erlitten hatte. Ihm war glücklicherweise nichts passiert, er schilderte jedoch genau das, was ich mir aufgrund der aggressiven Fahrweise der meisten einheimischen Städter auch schon ausgemalt hatte: Da das Tempo auf den Durchgangsstraßen mit 80 km/h doch recht hoch war und sich dennoch Menschen, Ampeln und Entschleunigungshügel dazwischen mischten, kam es vor, dass der gewissenhafte Tourist vor einer gelben Ampel oder einem Bremshügel eben entsprechend abbremste, während der in viel zu geringem Abstand folgende unbedarfte SUV-Fahrer mit seinem Mega-Gefährt den vor sich befindlichen Kleinwagen förmlich von der Straße schob. Nach diesen Schilderungen nahm ich mir vor, mich dem aggressiveren Fahrstil anzuschließen 😛 Nach dem unterhaltsamen Mittagessen schlenderten wir gemeinsam zum Sultanspalast, dessen großer Vorplatz, bunter Anstrich und dahinter befindlichen, schlossähnlichen weißen Gebäude tatsächlich an 1001 Nacht erinnerten.

In direkter Nachbarschaft befand sich das Al Mirani Fort, von dem aus man u.a. einen schönen Blick über die Bucht und auf die gegenüberliegende Seite hatte. Da uns Julienne eine Rückfahrt zum Mutrah Souq in seinem Mietwagen anbot, brauchten wir nicht auf einen der Mikrobusse warten und konnten ihm im Gegenzug dann unseren Parkplatz anbieten. Wir verabschiedeten uns und fuhren weiter zum Opernhaus, das durch moderne Architektur, einen gepflegten Garten und Marmor im Überfluss bestach.

Von dort aus schauten wir uns noch eine nahe gelegene Moschee von außen an und machten dann einen kleinen Abstecher zum Strand, wo wir ein paar Snacks aßen, hiesigen Indern beim Beach Soccer zuschauten und letztlich die Sonne im Meer versinken sahen.

Dann ging es noch schnell zu einem Supermarkt, wo wir uns ein paar Getränke und Snacks kauften und schließlich auf die Weiterfahrt zu unserem heutigen Hotel in den Muscat Hills. Die auf dem Weg liegende Mohammed Al Ameen Moschee, die zu dieser Zeit in prachtvoller Beleuchtung da lag, war das letzte Highlight für heute.

Es folgte eine ca. 60 min dauernde Irrfahrt, bis wir unser vorgebuchtes Muscat Hills Hotel aufgefunden hatten. Es lag hoch über der Stadt und war recht neu, die Straßen drumherum waren größtenteils noch unbeleuchtet und zahlreiche Gebäude im Bau befindlich. Für die, die das Hotel finden, bietet es ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis!

3. Tag (29.12.2017): Wadi Al Arbeieen, Bimmah Sinkhole, Wadi Shab, 25 °C, sonnig

Wir verließen bereits um 07.00 Uhr das Hotel und nahmen Kurs in Richtung Südosten. Gegen 08.30 Uhr hatten wir die Abfahrt von der Rt17 zum Wadi Al Arbeieen erreicht, es folgten weitere 30 min vorsichtige Fahrt über eine Schotterpiste mit einigen Höhenmetern. Da uns ausschließlich Geländewagen begegneten und wir abseits der Asphaltstraßen keinen Versicherungsschutz genossen, fuhren wir entsprechend behutsam.

Am Ende der Piste fanden wir einen schönen Pool mit Wasserfall sowie ein kleines Dorf, in dem wir mit zahlreichen einheimischen Kindern in Kontakt kamen.

Der Canyon war hier zu Fuß schlecht zugänglich, da mit Wasser durchzogen und stark zugewachsen, dennoch bot sich ein toller Blick.

Anschließend machten wir uns auf die Weiterfahrt zum Wadi Shab, nicht ohne einen kurzen Zwischenstopp am Bimmah Sinkhole, wo sich zahlreiche Einheimische tummelten und eine Abkühlung suchten.

Unangefochtenes Highlight für heute war jedoch das Wadi Shab, auch wenn dieses stark von Touristen und Einheimischen frequentiert war. Nachdem wir uns für gerade mal 2 OMR, also umgerechnet 4.40 EUR, zwei Burger, zwei Hotdogs und zwei Softdrinks am parkplatznahen Imbiss hatten schmecken lassen, ließen wir uns gegen 12.00 Uhr  für 1 OMR p.P. in einem kleinen Boot zum gegenüberliegenden Ufer, das gleichzeitig den Eingang zum Wadi Shab markierte, übersetzen.

Dann folgten 30-40 min abwechslungsreicher Fußweg, teils an Bananenstauden vorbei, teils oberhalb eines Kliffs, bis wir einen langgezogenen, von zahlreichen badenden Menschen frequentierten „Pool“ erreicht hatten. Hier verstauten wir alles, was nicht nass werden sollte, in unserem Drybag und machten uns dann schwimmender- und watenderweise auf den Weg durch das Wasser. Für die Erkundung des Wadis sind Turnschuhe, die nass werden dürfen, empfehlenswert. Wir ließen uns Zeit und benötigten geschätzt ca. 10-15 min, bis wir ein paar hundert Meter später quasi das „Ende“ dieses Pools erreicht hatten. Wenn man genau hinsah, stellte man aber schnell fest, dass sich dort eine schmale mannsbreite Öffnung im Fels befand, die man gerade so durchschwimmen konnte. Durch einen kleinen tunnelartigen Korridor gelangte man so in eine Höhle, die an einer Seite von einem steil herabstürzenden Wasserfall gespeist wurde.

Auch hier war noch nicht Ende: Den Wasserfall wiederum konnte man mit Hilfe des links daneben herabhängenden Seils erklimmen und am oberen Ende so aus der Höhle heraussteigen. So gelangten wir in einen zweiten, höher gelegenen Pool. Hier waren wir nahezu ungestört, da sich die meisten nur bis in die Höhle wagten.

Selbst dieser obere Pool erlaubte einen Ausstieg durch ein weiteres Seil. Da man dem weiteren Verlauf des Canyons unserer Information nach aber nur in gewisser Höhe weiter folgen konnte, beließen wir es dabei und drehten nach einer ausgedehnten Pause wieder um, so dass wir gegen 16.00 Uhr wieder am Anleger waren und zwar leicht durchnässt, aber um eine tolle Erfahrung reicher wieder am Auto angelangten. Wir ließen uns trocknen und fuhren weiter nach Sur, wo wir das zentral gelegene Sur Hotel bezogen. Da das Wandern, Klettern und Schwimmen Energie von uns abverlangt hatte, genehmigten wir uns zunächst ein ausgedehntes Abendessen im hotelnahen Bread & Honey Restaurant. Für mich standen Avocado Shake, ein homemade Zinger Burger mit Pommes sowie ein Shawarma Mexican Style auf dem Menü, für Juliet ein Wassermelonen Shake, ein Wrap und ein Shawarma  – ein super sättigendes leckeres Essen für zusammen unschlagbare 3.70 OMR = 8 EUR! Bevor wir uns einen gemütlichen Abend in unserem Hotelzimmer machten, fuhren wir noch zum Hypermarket, um Proviant für die morgige Tour einzukaufen.

4. Tag (30.12.2017): Wadi Bani Khalid, Sanddünen, 25 °C, sonnig

Aufstehen war heute gegen 07.20 Uhr angesagt, Abfahrt demnach gegen 08.00 Uhr. Da das Hotel kein Frühstück anbot, setzten wir uns in Sur an die Strandpromenade und verzehrten den gestern gekauften Proviant. Da alle unsere Hotelzimmer über einen Kühlschrank verfügten, war es nie ein Problem, Getränke oder Frischwaren über Nacht kühl zu halten. Die anschließende ca. anderthalbstündige Fahrt führte uns zum Wadi Bani Khalid, das neben dem gestern besuchten Wadi Shab wohl zu den populärsten im Oman zählte. Auch hier waren – nicht zuletzt wegen des Wochenendes – zahlreiche Leute unterwegs, dennoch verliefen sich die Touristen im Canyon recht gut. Vom Parkplatz aus waren es keine 5 Minuten bis zu einem schönen kleinen See, in den sich der aus dem dahinterliegenden Canyon entspringende Fluss ergoss. Hier waren sogar Aufsichtspersonen zugegen, um die scheinbar gestiegene Zahl an Badeunfällen zu reduzieren.

Ferner fand sich hier ein Café, in dem man Getränke und für 4 OMR Buffetessen erwerben konnte. Da es noch keine 11 Uhr waren, ließen wir den See zunächst hinter uns und begaben uns in die dahinter liegende Schlucht, immer rechts neben bzw. rechts oberhalb des gemütlich dahinfließenden Flusses, der immer wieder tolle Pools und kleine Wasserfälle bildete, die die Gäste zum Baden einluden. Je weiter man in den Canyon vordrang, desto weniger Menschen begegneten einem.

Hier war u.a. ein Tourist mit seiner DJI Mavic-Drohne unterwegs. Da ich aus diversen Foren wusste, dass Drohnen bei der Einreise konfisziert wurden (und bei Ausreise wieder ausgehändigt wurden), hatte ich auf eine Mitnahme verzichtet. Er hatte sie scheinbar unbedarft mitgenommen, evtl. war er ja aber auch wie zahlreiche andere Reisende über den Landweg aus den Emiraten in den Oman eingereist. Wir folgten dem felsigen Weg ca. 1 km bis zur Muqal Cave. Die Höhle war recht niedrig und bedurfte einer Lampe. Es waren jedoch immer einheimische Kinder zugegen, die einen bei Bedarf mit Taschenlampen in die Höhle begleiteten. Die verschiedenen Bereiche der Höhle unterschieden sich stark in der herrschenden Temperatur, genau wie die verschiedenen Abschnitte und Pools des Flusses. Hier gab es also scheinbar auch geothermische Aktivitäten. Ferner schien der Ursprung des Flusses in unmittelbarer Umgebung der Höhle zu liegen (man konnte in der Höhle bereits ein Rinnsal ausmachen). Ein weiteres Vordringen in den Canyon war möglich, gaben wir nach ein paar hundert Metern jedoch auf, da aufgrund des fehlenden Wassers auch die Vegetation weniger attraktiv wurde. Stattdessen durchschwammen wir die durch den Fluss gebildeten Pools, was nach der Aufheizung in der Höhle eine willkommene Abwechslung war.

Gegen 15.30 Uhr verließen wir das Wadi wieder und machten uns auf den Weg in Richtung Nizwa. Unterwegs hatte man den Eindruck, dass der halbe Oman gerade umgegraben wurde: Trotz wüstenhafter Landschaft, soweit das Auge reichte, wurden hier an zahlreichen Stellen ungeheure Erdbewegungen vollzogen, zum Teil hatte man den Eindruck, dass der nahezu leere zweispurige Highway auf einigen Stücken einfach mal auf vier Spuren verdoppelt wurde. An Baustellengeräten war nur das Beste aus Japan (Komatsu, Mitsubishi, etc.) und Deutschland (MAN) zu sehen, zudem wiesen Strabag-Schilder auf europäische Unterstützung hin. Unterwegs machten wir einen kurzen Abstecher in die Sanddünen, die sich von Biddiya aus ins Landesinnere erstreckten.

Auf eine Wüstentour mit Geländewagen bzw. eine Übernachtung im Sand hatten wir diesmal verzichtet. Stattdessen bezogen wir abends, nicht ohne unterwegs noch ein Shawarma gegessen und etwas Geld an einem der gut verfügbaren ATMs gezogen zu haben, unser Hotel in der Nähe von Nizwa.

5. Tag (31.12.2017): Nizwa Fort, Nizwa Souqs, Jebel Shams, 20-25 °C, sonnig

Wir standen gegen 06.45 Uhr auf, frühstückten um 07.15 Uhr in unserem Hotel und brachen um 08.00 Uhr nach Nizwa auf. Gegen 08.30 Uhr begannen wir mit der Besichtigung der dortigen Festung. Der Preis war erst kürzlich von 0,5 OMR auf stattliche 5 OMR angehoben worden – grenzwertig viel, aber dennoch lohnenswert. Den Besuch des Bahla Forts ließen wir bei diesen Preisen jedoch aus und konzentrierten uns ausschließlich auf Nizwa. Das Nizwa Castle bot auf mehrere Ebenen Einblicke in das frühere Leben, und es konnten Räumlichkeiten wie Gefängnis, Küche, Toiletten, Hirtenraum, Unterrichtsraum, Ruheraum etc. besucht werden.

Hier waren u.a. zahlreiche omanische Schulklassen unterwegs, was tolle Personenfotos zuließ.

Vom Turm des Forts aus hatte man einen tollen Rundumblick über Nizwa.

Außerdem bot dieser gemütliche Sitzgelegenheiten und Zeit zum Ausruhen.

Auch der anschließende Besuch der Souqs gab tolle Einblicke in das quirlige Marktleben.

Gegen 11.00 Uhr brachen wir in Richtung Jebel Shams („Sonnenberg“), des bestimmenden Gebirges im Oman auf, das mit bis zu 3000 m Höhe die höchsten Gipfel Omans beherbergte. Die letzten 30 km der Strecke bestanden primär aus spektakulären Serpentinen, davon ein Zwischenstück von ca. 10 km sowie die letzten 4 km vor dem Endort Al Khatym unasphaltiert. Dort hieß es für unseren Kleinwagen also einmal mehr „Mittanzen mit den großen SUVs“.

Die Aussichtspunkte auf dem Plateau unweit des Jebel Shams Resorts waren bereits Vorboten für einen grandiosen Blick in den sich auftuenden Canyon, den wir in unserer anschließenden Wanderung über den balcony walk weiter ausbauten. Vom Ort Al Khatym (ca. 1900 m) aus, wo die Piste für Fahrzeuge endete, begann oberhalb des dortigen Parkplatzes dieser unmittelbar am Abgrund vorbeiführende Wanderweg W6, der deutlich durch ein dreifarbiges Symbol gekennzeichnet war.

Wir starteten um 13.40 Uhr und hatten As Sab, eine Ansammlung von zerfallenen, unter den Fels geduckten Behausungen, um 14.55 Uhr erreicht.

Der Weg war gut zu gehen und hatte ein permanent leichtes Gefälle. Immer wieder ergaben sich Blicke bis in das tief unten liegende Wadi Al Nakhr (ca. 900 m). Nachdem wir As Sab passiert hatten, hielten wir uns links und kraxelten leicht bergauf. Hier war aufgrund eines Geländesturzes der Weg nicht mehr kenntlich, weshalb wir uns unseren eigenen Weg suchen mussten. Nach weiteren 15-20 min hatten wir einen Pool erreicht, wo wir noch ein paar Touristen mit deren Guide antrafen.

Wir pausierten und machten uns gegen 15.25 Uhr auf den Rückweg, um noch im Hellen den Berg wieder hinabfahren zu können. Um 16.45 Uhr hatten wir wieder den Parkplatz in Al Khatym erreicht, von wo aus wir gegen 17.00 Uhr mit dem Auto aufbrachen. Die tiefstehende Sonne und der von den Geländewagen aufgewirbelte Staub machte die Fahrt zu einer anspruchsvollen Unternehmung.

Für die verbleibenden 240 km nach Muscat benötigen wir 3h 15min. Wir tankten unseren Suzuki noch voll und checkten im bereits bekannten Muscat Hills Hotel für unsere letzte Nacht im Oman ein.

6. Tag (01.01.2018): Weiterflug nach Sri Lanka, Colombo, 32 °C, sonnig

Heute war aufgrund des frühen Weiterfluges Aufstehen für 06.00 Uhr angesagt. Um 06.30 Uhr brachen wir zum unweit gelegenen Flughafen auf. Die Fahrt gestaltete sich als etwas umständlich, da einmal mehr die Beschilderung zu wünschen übrig ließ. Über einen 6- bis 8-spurigen Highway fuhren wir der Beschilderung nach zum Flughafen, um dann irgendwann vor einer Absperrung zu stehen und uns von Baustellenpersonal sagen zu lassen, dass diese Einfahrt noch nicht für den öffentlichen Verkehr zugelassen ist. Nach einem U-Turn und Wechsel der Autobahn versuchten wir es dann mit mehr Erfolg über eine weitere Autobahn von der anderen Seite. Auch die Beschilderung zur Mietwagenstation war irritierend: Wie zahlreiche andere Mietwagenfahrer auch mussten wir nach Falscheinfahrt in einen Parkplatz, wo man nur mit einer Karte Einlass bekam, zurücksetzen und für die Einfahrt in die Kurzparkzone einfädeln. Wir zogen ein Parkticket, stellten den Wagen kurzerhand in der Kurzparkzone im unteren Bereich des Parkdecks ab und übergaben das Ticket Europcar – denen schien das Problem bekannt zu sein…

Nach dem Einchecken stellten wir fest, dass unser Boarding Pass eine 4 Stunden spätere Abflugzeit als vorgesehen zeigte. Auf Nachfrage erhielten wir den Hinweis, dass aufgrund schlechter Wetterbedingungen in Bahrein (angeblich Nebel!) zahlreiche Flüge und damit auch die zugehörigen Anschlussflüge verspätet waren. Auf weitere Nachfrage erhielten wir zumindest Zugang zur Business Lounge, was geringfügig über die verloren gegangene Zeit hinwegtröstete. Hier waren u.a. zahlreiche Deutsche gestrandet, die z.T. bis 12 Stunden auf ihren Rück- bzw. Anschlussflug warten mussten. Neben einer guten Essensauswahl gab es hier auch Bier, Wein und Liköre, was ansonsten im Oman nicht so einfach zu bekommen war.

Unser Flieger hob letztlich mit 4.5 Stunden Verspätung ab. Ferner zeigte sich, dass Oman Air nicht gleich Oman Air ist: Auf der Strecke Muscat-Colombo war die Maschine alt, der zuständige Purser ineffizient und es gab kein Seat Entertainment. Hinzu kam, dass zahlreiche Passagiere schwer von Begriff waren und so das Boarding verlangsamten.

Fazit: 

Der Oman hat uns positiv überrascht. Er bietet sicherlich nicht hunderte abwechslungsreiche Sehenswürdigkeiten, überzeugt aber definitiv mit denen, die wir besucht haben. Die Leute sind abgesehen von ihrem Fahrstil deutlich weniger dekadent als ihre Nachbarn aus den Emiraten, wir haben sie als hilfsbereit und aufgeschlossen erlebt. Die Wadis sind in der Reihenfolge Shab – Bani Al Khalid – Al Arbeieen genau wie ein Besuch des Balcony Walks klare Highlights des Landes.

Hier geht’s weiter:  2. Teil: Sri Lanka