Reisebericht China – Tibet – Nepal incl. Abu Dhabi 2008

4. Teil: Nepal

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24. Tag (27.10.2008): Zhangmu, Kodari, Kathmandu

Schon die morgendliche Fahrt zum tibetisch-nepalesischen Grenzübergang Zhangmu/Kodari entpuppte sich als spannend. Obwohl es nur noch ein paar Kilometer Abfahrt auf der kurvenreichen schmalen Straße von Zhangmu aus waren, war durch die am Fahrbahnrand wartenden LKW, die die Straße auf Kilometern blockierten, nur noch Durchgangsverkehr in eine Richtung möglich. Als uns ein Bagger entgegenkam, war guter Rat teuer. Da unser Fahrer nicht mehrere Kilometer zurücksetzen wollte, quetschte er sich in einer Baustelle in eine kleine Lücke zwischen zwei LKW, Bauschutt und Abgrund. In einer minutenlangen Aktion manövrierte der Baggerfahrer an unserem Jeep vorbei, seine rechten Räder nur halb auf der Straße, die andere Hälfte über dem hangseitigen breiten Straßengraben. Die paar hundert Meter, die unser Fahrer zurücklegen musste, hatten immerhin ausgereicht, die Kupplung zum Qualmen zu bringen. Die Tibeter beherrschen doch eher das Vorwärtsfahren!

Auch der Grenzübergang selber war etwa was ganz besonderes! Besonders deshalb, weil der Landübergang nur wenige Stunden pro Tag offen hatte, um Touristen passieren zu lassen und weil hier das totale Verkehrschaos herrschte. Was passiert, wenn hunderte von LKWs über eine schmale, schlechte Straße an die Grenze wollen? Von dieser schmalen Straße ist schon eine Spur mit bereits parkenden LKWs besetzt. Richtig: Es bildet sich ein Stau, der sich ohne weiteres auch nicht mehr auflösen lässt, da sich alle Fahrzeuge in eine Richtung „festgefahren“ haben und es keine Wendemöglichkeit gibt.

Immerhin hatte der Grenzübergang seit zwei Wochen nun ein Durchleuchtungsgerät, und da wir zu Fuß waren, konnten wir nach etwa einer Stunde Wartezeit und Verabschiedung von Dawa und Puschung die Friendship Bridge zwischen Tibet und Nepal überqueren. Irgendwie komisch, wenn man irgendwo im Niemandsland zwischen zwei Ländern steht! 

Auf der nepalesischen Seite stellten wir sehr schnell fest, dass hier das gleiche Verkehrschaos herrschte, wie auf der tibetischen. Lediglich waren es hier keine chinesischen LKW der Marke Dong Feng o.ä., sondern indische der Marke Tata.

Zusammen mit Barbara und Berthold, die mit uns gemeinsam die Grenze überschritten hatten, mieteten wir uns einen Jeep, der uns in die 100 km entfernte Hauptstadt Kathmandu brachte. Hier in Nepal fiel uns direkt das viele „Grün“ im Vergleich zum tibetischen Hochland auf. Überall gab es Palmen, Bäume und Reisplantagen. Wir befanden uns jetzt ja auch deutlich unterhalb von 3000 m. Außerdem war es hier um einiges wärmer als in Tibet, meist angenehme 25 °C.

In Kathmandu´s Stadtteil Thamel wurden wir direkt schon von einheimischen Männern umzingelt, die uns ein gutes und preisgünstiges Hotel vermitteln wollten.

Hier war erstaunlicherweise das Verhältnis von Touristen zu Einheimischen schon deutlich ausgeglichener. Während in Tibet nur wenige europäische Touristen in kleinen organisierten Gruppen unterwegs waren und in China abgesehen von Beijing nahezu keine europäischen Touristen zu sehen waren, waren hier jede Menge Deutsche, Holländer, Engländer, usw. unterwegs. Die meisten Touristen kommen für eine Trekkingtour nach Nepal und verbringen dazu die ersten oder letzten Tage ihres Aufenthalts in der Hauptstadt.

In einer kleinen Reiseagentur buchten wir für morgen einen Panorama-Rundflug über den Himalaya incl. Umrundung des Mount Everests in etwa Gipfelhöhe mit Buddha Air. Außerdem machten wir in einer auf Outdoor-Aktivitäten spezialisierten Agentur einen 2-tägigen Canyoning-Ausflug für übermorgen klar. Diesen hatte ich mir bereits im Vorfeld in Deutschland herausgesucht. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Bibbs und Berre verabschiedeten wir uns von ihnen und gingen zu unserem Hotel zurück, dessen Hotelzimmer uns 2 EUR pro Person kostete.

25. Tag (28.10.2008): Kathmandu – Thamel, Durbar Square

Da wir den empfohlenen Frühflug um 06.00 Uhr gebucht hatten, standen wir bereits gegen 04.00 Uhr auf, um anschließend mit dem Taxi zum Flughafen rauszufahren und bei Buddha Air einzuchecken. Gegen 06.30 Uhr saßen wir startbereit im Flieger und Pilot und Copilot hatten bereits ihren Flugzeugcheck abgeschlossen. Da jedoch zum aktuellen Zeitpunkt noch eine starke Bewölkung am Everest herrschte, mussten wir noch warten. Nach weiteren 15 min mussten wir wieder aussteigen und im Terminalgebäude zusammen mit den Touristen für die nächsten anstehenden Panoramaflüge weiter warten. Nach zwei Stunden kam dann leider das endgültige „Aus“, da aufgrund der Bewölkung ein Panoramaflug nicht sinnvoll sei. Da Buddha Air einen guten Blick auf den Himalaya garantierte, wurden die Flüge aufgrund des Wetters nun also gecancelt. War zwar ärgerlich, andererseits aber auch ok, da man ja für sein Geld auch eine vernünftige Sicht erwartet hätte. Bis auf die Taxikosten zum und vom Flughafen bekamen wir alles zurückerstattet.

Bei der folgenden Erkundung Kathmandus stellten wir schnell fest, dass es sehr viel hektischer und chaotischer zuging als in China oder Tibet. Das hing auch mit der Anzahl von Menschen zusammen, die sich hier durch die Gassen drängelten. Außerdem war deutlich der indische Einfluss erkennbar – Fahrzeuge, Kleidung und Lebensstil ähnelte sehr stark dem des mächtigen indischen Nachbarstaates.

Die Hauptreligion der Nepalesen ist der Hinduismus. Daher begegneten wir auch zahlreichen Sadhus in ihren bunten Gewändern und mit ihren Gesichtsbemalungen (Mönche, die das weltliche Leben völlig aufgegeben haben).

Highlight unserer heutigen Stadtbesichtigung war der Durbar Square, der quirlige Hauptplatz der Stadt. Als wir von der Hektik und Lärmkulisse genug hatten, genossen wir den Blick auf das bunte Treiben von der Dachterrasse eines Restaurants aus weiter.

Anschließend wählten wir die beiden im Lonely Planet empfohlenen Fußwege durch die Stadt, einer nördlich und einer südlich des Durbar Squares verlaufend, und sammelten viele interessante Eindrücke.

Abends gingen wir in Thamel essen. Und hier war ich erneut verwundert – diesmal darüber, wie gut man hier in Nepal essen konnte: Ich aß ein spitzenmäßiges Pfeffersteak mit reichlich Pommes und Gemüse und trank dazu einen Milchshake und eine Cola – hervorragend zubereitet und keine 4 EUR Kosten. Wir führten ein interessantes Gespräch mit Nakhul Basnet, einem Studenten, der in seiner Freizeit im Restaurant aushalf.

26. Tag (29.10.2008): Kathmandu,  Borderland – Canyoningtour

Heute standen wir erneut extra früh auf, da wir um 06.00 Uhr vor der Borderland Agentur von einem Bus abgeholt und ins grenznahe Borderland unweit Kodari gefahren werden sollten, da wir für heute und morgen eine Canyoningtour gebucht hatten. Nach 1,5 Stunden Wartezeit, in der uns leider niemand weiterhelfen konnte (zum Teil verstanden die Angesprochenen kein Englisch, andernfalls hatten sie keinerlei Idee, wie man an Kontaktdaten der Agentur außerhalb der regulären Geschäftszeiten rankam), setzen wir uns ins benachbarte Northfield Café, das gerade geöffnet hatte. Auch der Betreiber konnte uns nicht weiterhelfen, meinte jedoch wie zahlreiche der anderen zuvor Angesprochenen auch: „Wait. They will come. Six o’clock? Oh, six o’clock Nepal Time. This can be later…“. Nach einem Steak-Frühstück für 2,50 EUR waren es dann schon nach 08.00 Uhr und die Agentur öffnete ihre Pforten. Nach kurzer Diskussion hatte ich den Chef am Telefon, der sich entschuldigte und uns versprach, ein Taxi zu organisieren. Diese war dann auch gegen 08.30 Uhr – also rund 2,5 Stunden später als vereinbart – an der geplanten Abfahrtsstelle. Wiederholt stellten wir also fest, dass Organisation und Logistik keine nepalesischen Tugenden sind.

Nichtsdestotrotz kamen wir rechtzeitig zum Mittagessen im traumhaft am Bote Khosi River gelegene Borderland Resort an. Wir waren überrascht, dass wir neben einer Kanadierin und einem Holländer die einzigen Gäste waren – hatten wir doch Heerscharen von Rafting- und Canyoning-Teilnehmern erwartet. Dafür war die nette Belegschaft umso zahlreicher aufgestellt. Das komplette Resort war unter ökologischen Gesichtspunkten (wie wir erfuhren, initiiert von einem Europäer) und im Einklang mit der Natur aufgebaut worden.

Nach dem Mittagessen bekamen wir unsere Einweisung und wir übten das Abseilen an relativ kleinen Wasserfällen. Am späten Nachmittag konnten wir in der Resort-Anlage relaxen. Eine schöne Abwechslung und Erholung zum hektischen Kathmandu.

Nach dem Abendessen und einer netten Diskussion mit den beiden anderen Gästen sowie den Betreibern zogen wir uns in unser Zelt zurück.

27. Tag (30.10.2008): Borderland – Canyoningtour, Kathmandu

Nachdem wir gestern fleißig geübt hatten, erwarteten uns heute höhere Wasserfälle. Der höchste war mit um die 30 m eine Herausforderung, da neben der Höhe auch die Wassermenge und die damit verbundenen Einschränkungen beim Abseilen zu schaffen machten.

Nachmittags wurden wir dann wieder nach Kathmandu zurück gefahren. Da es auf einer der Hauptstraßen nach Kathmandu einen größeren Unfall gegeben hatte und es nur wenige bis gar keine Ausweichmöglichkeiten gab, quälte unser Fahrer sein Vehikel über einen Feldweg, in der Hoffnung, noch vor Eintritt der Dunkelheit in Kathmandu anzukommen, um gemeinsam mit seiner Familie den heutigen Festtag Dipawali zu feiern. Doch auf diesen Gedanken waren leider mehrere Autofahrer gekommen, so dass wir alsbald in einem dicken Stau mitten zwischen diversen Äckern den Sonnenuntergang genießen konnten. Wären die Akteure, sprich Autofahrer, etwas besonnener an die Sache gegangen, hätte man einen fließenden Verkehr ermöglichen können. Da jedoch egoistisch immer alle neu entstandenen Lücken zugefahren wurden, wurden jegliche Möglichkeiten, große Fahrzeuge vorbeizulassen, zunichte gemacht und es verzögerte sich alles entsprechend noch länger. Am Ende hatten wir für die etwa 90 km Strecke ungefähr 4 Stunden gebraucht. Als Entschädigung gönnten wir uns wieder eine leckere Mahlzeit in unserem Stammrestaurant Big Belly’s in Thamel. Bei mir stand diesmal eine große Pizza auf dem Speiseplan.

28. Tag (31.10.2008): Kathmandutal – Pashupatinath, Bodnath

Für unsere heutige Ausflugstour ins Kathmandutal mieteten wir uns ein Motorrad und einen Roller und stürzten uns ins nepalesische Verkehrschaos. Einen (internationalen) Führerschein wollte der Verleiher nicht sehen, er benötigte lediglich einen Reisepass als Pfand und eine Unterschrift, mit der wir einwilligten, dass wir unversichert unterwegs waren. Auf Nachfrage bekamen wir sogar Helme! Unser Reisebuch Lonely Planet schrieb zum Thema „Motorradfahren in Nepal“ lediglich, dass man sich die Fahrbahn mit Babys, Rikschas, Autos, Motorrädern, Kindern, Alten, Tieren und Müll teilen muss und wünschte „Good luck for those who dare!“ Was soll’s – wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Wir hatten anfangs etwas Mühe, aus dem Labyrinth Kathmandu herauszufinden. Hier half uns auch kein Stadtplan. Aber nachdem wir aus dem Zentrum heraus waren, ging es dann sowohl mit der Orientierung als auch mit der Verkehrsdichte. So langsam kamen wir richtig in Fahrt und das Rollerfahren machte mir so richtig Spaß. Da Martin’s Motorrad ähnliche Leistung hatte, rollten wir mit etwa 60 km/h dahin.

Erstes Ziel war der Hindu-Tempel Pashupatinath. Hier wurde die Gottheit Shiva als „Gott der Tiere“ verehrt. Den Tempel durften wir uns leider nicht von innen ansehen, da er nur für Hindus zugänglich ist. Somit blieb uns lediglich die Außenansicht. Durch einen findigen Guide, der sich durch seine Führungen ein Taschengeld verdient, gelangten wir „durch einen kostenlosen Hintereingang“ auf eine Art Aussichtsterrasse, die uns einen ungehinderten Blick auf die Zeremonien gewährte. Die Tempelanlage wird von dem Fluss Bagmati durchzogen. An ihm finden bis zu 7 Leichenverbrennungen pro Tag statt. Nach Verbrennung eines Leichnams wird die Asche in den Fluss geleitet und die Angehörigen steigen in den Fluss, um in dieser Asche zu baden.

Unser zweites Ziel war die buddhistische Stupa von Bodnath, nur wenige Kilometer nordöstlich entfernt. In einem schönen Innenhof gelegen, leuchtete uns die goldene Spitze der weißen großen Stupa entgegen.

Nach einem Mittagessen, zu dessen Nachtisch sich Martin ein Stück Schwarzwälder-Kirsch-Torte leistete, setzten wir die Fahrt auf unseren fahrbaren Untersätzen fort. Unser Weg führte uns durch das Kathmandutal bis nach Nargarkot, das sozusagen am Rand des Talkessels liegt und den Blick auf die dahinterliegende, wolkenverhangene Bergkette freigab. Außerdem hatten wir einen schönen Blick über die Reisterassen am Randes des Tals.

Auf der Rückfahrt begegnete uns fernab jeglicher Zivilisation ein junges Mädchen, das, wie sich herausstellte, aus Deutschland kam, und auf eigene Faust nach Nagarkot trekken wollte. Mutig! Wieder heil in Thamel angekommen, gaben wir unsere Maschinen zurück und ließen den Tag bei einem bekömmlichen Abendessen ausklingen.

29. Tag (01.11.2008): Fahrt von Kathmandu nach Pokhara, Phewa Tal

Den heutigen Tag verbrachten wir mal wieder in einem Bus. Die an einem der Tage zuvor in Thamel gebuchte Busfahrt führte uns ins etwa 200 km östlich gelegene Pokhara. Inklusive einer Mittagsrast an einem Restaurant benötigten wir für diese Strecke 7 Stunden! In Pokhara fanden wir ein nettes Guesthouse, auch hier das Zimmer für 2 EUR pro Person. Wir setzten uns in ein gemütliches Gartencafé mit angeschlossener German Bakery, das direkt am Ufer des Phewa Tal Sees gelegen war. „Tal“ bedeutet im Nepalesischen „See“, womit „Tal See“ eigentlich eine doppelte Bezeichnung ist. Wie dem auch sei, wir genossen einen tollen Sonnenuntergang über dem See und der dahinter sich auftürmenden Annapurnakette. Das Essen stand dem in Kathmandu auch in nichts nach, so dass wir gesättigt ins Bett gehen konnten.

30. Tag (02.11.2008): Pokhara – Phewa Tal Circuit

Heute brachen wir zu einer Tages-Trekkingtour auf dem Phewa Tal Circuit auf. Dieser Weg führte über die Höhenlagen der umgebenden Berge in großzügiger Runde um den Phewa Tal See. Auf unserem Weg kamen wir auch an der „World Peace Pagoda“ vorbei. Von dort aus hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Stadt Pokhara, die an dem See gelegen ist und sich vor dem Annapurna-Massiv erstreckt. Der Annapurna 1 ist einer der vierzehn 8000er und mit 8091 m der zehnthöchste Berg der Welt. Unser abwechslungsreicher Rundweg führte uns durch abgelegene Bergdörfer, in denen wir mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt kamen. Uns fiel generell auf, dass in Nepal bevorzugt Frauen für körperlich harte Arbeit, wie an Baustellen oder auf dem Feld eingesetzt werden. Teilweise sind sogar Kinder im Einsatz. Die Menschen, die uns begegneten, waren neugierig und fragten uns, wo wir herkamen. Später führte uns der Weg an Reisterrassen vorbei hinunter in die Sumpflandschaft um den Phewa Tal See. Einen Ablauf des Sees überquerten wir mit Hilfe einer Seilbrücke. Anschließend ging es auf der anderen Seite des Sees an selbigem entlang zurück nach Pokhara.

In Pokhara mieteten wir uns abschließend für eine Stunde ein Ruderboot und fuhren auf dem Phewa Tal See dem Sonnenuntergang entgegen.

31. Tag (03.11.2008): Sarangkot, Pokhara, Begnas Tal

Wir begannen den Tag mit einer Taxifahrt zum Aussichtspunkt Sarangkot, der uns einen nahezu wolkenfreien Blick auf die beiden 8000er Dhaulagiri und Annapurna 1 ermöglichte. Anschließend ging Martin in die Luft: Er hatte sich am Vortag eine einstündige Paraglidingtour gebucht. Ich spazierte derweil am Phewa Tal See vorbei bis zum späteren Landeplatz der Paraglider. Dort nahm ich einen kleinen Snack ein und filmte anschließend die Gleiter vor der verschneiten Bergkulisse und Martin mit seinem Piloten Serge bei derLandung. Der Veranstalter hatte zweifelsohne gutes Material im Einsatz, doch auch hier kamen als erstes wieder logistische Schwächen zum Vorschein: Auf und um den kleinen Landeplatz tummelten sich mehrere Veranstalter und die Landungen erfolgten recht unkoordiniert, so dass das Tandem mit Martin beim Landeanflug beinahe mit einem anderen Gleiter zusammengeprallt wäre. Man kann sich leicht vorstellen, was eine Kollision in mehreren 10 m Höhe bedeuten würde.

Nachmittags fuhren wir noch mit einem der örtlichen Busse zum Begnas Tal See, wo wir bei einem kühlen Getränk den Ausblick über den See genossen. Die Rückfahrt nutzten wir, um wie die Einheimischen auf dem Dach eines Busses mitzufahren. Für Personen unserer Größe gestaltete sich das ganze als nicht ganz ungefährliches Unterfangen, da wir permanent darauf achtgeben mussten, nicht mit tief hängenden Strom- oder Telefonleitungen in Berührung zu kommen.

32. Tag (04.11.2008): Fahrt von Pokhara nach Kathmandu

Heute wiederholte sich das Programm vom 29. Tag, lediglich in anderer Richtung. Wieder brauchte unser Bus für die etwa 200 km geschlagene 7 Stunden.

33. Tag (05.11.2008): Kathmandu, Bhaktapur, Changu Narayan

Nach einem leckeren Frühstück bei Big Belly’s in Thamel (wie sollte es anders sein!?), fuhren wir mit einem öffentlichen Kleinbus vom Ratna Park aus nach Bhaktapur. Bhaktapur ist eine ehemalige Königsstadt und hat ihren Reichtum der damaligen Handelsroute nach Tibet zu verdanken. Zentrales Highlight der Stadt war für uns der Durbar Square (Königsplatz). Hier reihten sich Tempel und Schreine mit kunstvollen Holzschnitzereien aneinander. Der Taumadhi Tole („Tole“ bedeutet „Platz“ im nepalesischen) bot neben interessanten Tempeln und einem quirligen Platz wieder ein Roof Top Café, von dem aus wir das Treiben bei einem kühlen Getränk genießen konnten. Auf dem später besuchten Khalna Tole wurde gerade im großen Stil Getreide getrocknet und gewendet. Anschließend durchstreiften wir noch die Hinterhöfe und abgelegeneren Gassen des Ortes – hier fühlte man sich um mindestens ein Jahrhundert zurück versetzt.

Nachmittags fuhren wir noch mit einem Bus zum Hindu-Tempel Changu Narayan, bevor wir nach Kathmandu zurückkehrten.

34. Tag (06.11.2008): Kathmandu, Patan, Buddhanilkhanta

Heute fuhren wir mit einem Minibus in die viertgrößte Stadt Nepals, Patan (oder auch Lalitpur). Auch hier gab es neben einem Goldenen Tempel einen Durbar Square zu bewundern. Bevor wir nach Thamel zurückkehrten, machten wir noch einen Abstecher zur Hindustätte Buddhanilkhanta. Den Abend im Touristenviertel nutzten wir für günstige Einkäufe, wie z. B. einer „Northface“-Fleecejacke für 6 EUR, einen Fleecepullover gleicher „Marke“ für 2 EUR, mehrere wunschgemäß bedruckte T-Shirts für je 3 EUR, etc.

35. Tag (07.11.2008): Kathmandu, Swayambunath, Rückflug

Da heute unser letzter Tag war und abends unser Flieger ging, ließen wir alles etwas ruhiger angehen. Nach einem ausgedehnten Frühstück (der Begriff Brunch wäre hier besser angebracht gewesen) gingen wir in einem etwa 45-minütigen Spaziergang zum Affentempel Swayambunath. Der Aufstieg über die steilen, von Affen bevölkerten Treppen, kostete uns bestimmt eine weitere Viertelstunde. Auf dem Plateau angekommen, hatten wir einen letzten, diesmal eher diesigen Überblick über Kathmandu. Um die auf dem Hügel zentral gelegene Stupa saßen jede Menge Frauen, die Blumenkränze bastelten.

Nachmittags packten wir dann langsam unsere Sachen und machten uns mit dem Taxi auf den Weg zum Flughafen. Warten – Einchecken – Warten – Boarding – Flug nach Abu Dhabi – Umsteigen – Weiterflug nach Frankfurt. Am Morgen des 08.11.2008 kamen wir dann in Frankfurt an und ließen uns zuallererst einen Burger bei McDonalds schmecken. Anschließend fuhr ich per ICE nach Köln – diesmal benötigte ich für die 180 km weniger als eine Stunde!