Reisebericht Namibia 2009

Reisedetails

Reisedatum:   17.05.2009 bis 01.06.2009

Reiseverlauf:  15 Tage Namibia, Rundreise per Geländebus

Organisation: Marco Polo Young Line

Personen:       Pfeil, Martin  und  Kenn, Christoph

                            in einer Kleingruppe aus 19 Personen (8 M, 11 W)

Airlines:           Air Namibia:  Frankfurt – Windhuk und Windhuk – Frankfurt

1. Tag (17.05.2009): Flug nach Windhoek

Da heute traumhaftes Wetter in Bayern war und unser Flug erst um 22.40 Uhr ab Frankfurt ging, begannen wir den Urlaub mit einem Frühstück im Café Mohrenkopf – ganz gemütlich um 10.30 Uhr. Anschließend gingen wir noch für eine gute Stunde in den Biergarten „Mo“. Pünktlich um 14.59 Uhr stiegen wir dann in unseren ICE und die Zugfahrt führte uns über Würzburg (Umsteigen) mit deutlicher Verspätung, die durch Demonstationen im Frankfurter Hauptbahnhof verursacht worden sind, zum Frankfurter Flughafen. Wir checkten fast 4,5 h vor Abflug ein – so früh waren wir noch nie dran! Somit hatten wir noch Zeit für ein Abendessen bei McDonalds, bevor ese pünktlich zum Boarding ging und der Flieger schließlich nach fast 30 Minuten „Taxi“ abhob. Gott sei Dank hatten wir uns Plätze am Notausgang organisiert – so wurde der etwa 10-stündige Nachtflug etwas erträglicher.

2. Tag (18.05.2009): Windhoek, Rehoboth

Unser Flieger landete pünktlich um 07.45 Uhr Ortszeit – die gegenüber unserer Zeit aufgrund der fehlenden Sommerzeitumstellung lediglich 1 h betrug – auf dem Flughafen der Hauptstadt. Nachdem sich die Gruppe zusammengefunden hatte – wir waren insgesamt 19 junge Leute -, wurden wir von unserem 3-köpfigen Reiseleitungsteam in Empfang genommen: Jörn (29), unser Reiseleiter; Eduard (23), unser Truck-Fahrer und Maretha (Frauen fragt man nicht nach ihrem Alter), unserer Köchin.

Vor dem Flughafen stand bereits unser Truck bereit, ein „Ungetüm“ mit Kuhfänger (oder Antilopenfänger oder wie auch immer), das ein Mittelding zwischen Bus und riesigem Truck verkörperte. Für die Pisten in Namibia genau das richtige. Dumm nur, dass ich einer von denen war, dessen Rucksack nicht in die im Truck befindlichen, vorgesehenen Schließfächer passte. Machte aber nichts, die Betroffenen haben ihr Gepäck dann einfach im hinteren Bereich des Fahrzeugs gelagert.

Zunächst fuhren wir in die City, wo uns ein heimischer Guide in einer ca. 2-stündigen Stadtbesichtigungstour die Sehenswürdigkeiten zeigte: Christuskirche, Reiterstandbild, Alte Fest, Tintenpalast, etc. Die verbleibende Freizeit vor der Weiterfahrt nach Rehoboth nutzten Martin und ich für einen Snack im Fast-Food-Restaurant „Hungry Lion“ – afrikanischer Name, amerikanische Burger!

Gegen Nachmittag erreichten wir unser erstes Zeltkamp, das nahe der kleinen Ortschaft Rehoboth an einem See lag. Wir bauten unsere Zelte auf und hatten anschließend die Möglichkeit, an einer vor Ort angebotenen Safaritour für ca. 15 EUR teilzunehmen. Was wir auch nutzten: Die Jeeptour führte uns ins benachbarte Reservat und bot ein phantastisches Preis-Leistungs-Verhältnis: Wir bekamen Giraffen, Zebras und Strauße aus unmittelbarer Nähe zu sehen und es gab reichlich Getränke, die im Preis inbegriffen waren. Ein toller Einstand!

Abends gab es Salat, Brot und eine afrikanische Spezialität aus Hackfleisch und Gemüse, deren Name mir leider entfallen ist. Unsere Köchin Maretha hatte ganze Arbeit geleistet.

Die Sonne ging recht früh unter (ca. 18.00 Uhr) und keine Stunde später machte sich dies durch einen relativ großen Temperatursturz bemerkbar. Die Nacht war relativ kühl, wobei aber ein normaler Schlafsack und ein Pullover genügend Wärme boten. 

3. Tag (19.05.2009): Kalahari-Wüste und Fahrt nach Sesriem

Wir brachen zeitig auf zur Weiterfahrt durch die Kalahari-Wüste, die Schauplatz für eine besondere Begegnung wurde, nämlich mit Buschmännern vom Stamm der San. Zunächst machten wir einen Toilettenstop in der Intu Africa Lodge, die eine komfortable Unterkunft für besser zahlende Touristen bot. Anschließend trafen wir uns mit vier Buschmännern (zwischen 24 und 30 Jahre alt) und einem Dolmetscher, der uns die vornehmlich aus Klicklauten bestehende Buschmannsprache in verständliches Englisch übersetzte. In den folgenden 2-3 Stunden präsentierten uns die Buschmänner ihren Lebensraum, den gewöhnlichen Tagesablauf und verschiedene Überlebenstricks.

Unter anderem erklärten sie uns, wie vielseitig ein einziger Busch sein konnte: Beeren, die als Zahnpasta verwendet werden können, anders dosiert aber auch zu Verstopfung führen können. Die Blätter des selben Busches werden entsprechend bearbeitet als Abführmittel benutzt. Dass die Buschmänner, die uns herumführten, selbst nicht mehr traditionell leben, sondern den Brauch nur den Touristen gegenüber aufrechterhalten, zeigte sich, als sie sich blitzschnell entfernten, als Jörn eine große Puffotter aus dem Gras zog. Die Puffotter gehört neben der Schwarzen Mamba zu den gefährlichsten Schlangen der Welt. Nichtsdestotrotz bekamen wir einen Einblick in das oftmals beschwerliche Buschmannleben, das zu einem großen Teil aus Jagen besteht, um den täglichen Nahrungs- und Flüssigkeitsvorrat zu decken. Ein u. U. lebensrettender Brauch ist das Vergraben von mit Wasser gefüllten Straußeneiern, die die Buschmänner im Fall der Fälle ausgraben können, um sich mit ein paar Schlucken im wahrsten Sinn des Wortes „über Wasser halten“ zu können. Nach einem Dankestanz, der einem nahrungsspendenden Tier gewidmet war, verabschiedeten wir die Jungs und machten uns weiter auf den Weg in Richtung Sesriem – natürlich nicht ohne Mittagessen. Dies nahmen wir am Rand der Piste im Teilschatten eines Baumes in gemütlicher Runde ein…

Nachmittags machten wir kurz Halt in Mariental, wo wir bei „Spar“ (ja, diese Einkaufskette gibt es auch hier) ein paar private (Getränke-)Vorräte kauften. Abends erreichten wir unseren Zeltplatz in Sesriem, wo wir uns nun in der Disziplin „Zeltaufbauen ohne natürliches Licht“ üben konnten. Hier hätte eine Stirnlampe Sinn gemacht… Nach leckerem Abendessen mit Spaghetti und Tomatensauce ging es früh ins Bett, um für das umfassende Programm des nächsten Tages gewappnet zu sein.

4. Tag (20.05.2009): Sossusvlei mit Düne 45 und Dead Vlei, Sesriem Canyon

Um 04.15 Uhr (!) standen wir auf, um pünktlich um 05.00 Uhr unsere Fahrt zur ca. 40 km entfernten Düne 45 anzutreten. Ziel war es, vom Kamm der bis 170 m hohen Düne den Sonnenaufgang zu beobachten. Und so traten wir nach Ankunft am Fuß der Düne den nicht unbeschwerlichen Weg auf die Höhen derselben an – 2 Schritte rauf, 1 Schritt runtergerutscht, 2 Schritte rauf, 1 Schritt runter, 2 Schritte rauf, usw. Mit einem deutlich erhöhten Gesamtgewicht (verursacht durch den Sand, den man sich in die Schuhe „schaufelt“) standen wir rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf der Düne. Wir wurden mit tollen Farben und unbeschreiblichen Rottönen belohnt!

Nach dem anschließenden Abstieg wartete Maretha bereits beim Truck auf uns – mit Würstchen, Eiern, Tomaten, Speck und Brot.

Die folgende Weiterfahrt führte uns in die weitläufige Dünenlandschaft.

Dort wartete Francis, ein auf solche Touren spezialisierter Guide auf uns. Er zeigte uns, dass „die Wüste lebt“ und erläuterte uns die zwar dürftige, aber durchaus vorhandene Tier- und Pflanzenwelt.

Er zeigte uns Bauten von Spinnen, die tief unter der Erde Unterschlupf suchen, folgte den Spuren einer Echse, um sie anschließend zielsicher aus dem Sand zu fischen und führte uns letztlich zum Dead Vlei, einer „Salz-Ton-Pfanne“ mit zahlreichen abgestorbenen Bäumen, die aufgrund mangelnden Wasser abgestorben sind.

Zurück im Zeltcamp von Sesriem gab es Brot, Nudelsalat, Obstsalat und Gemüse zum Mittagessen. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, die Martin und ich für ein (oder waren es zwei?) Mittagsbierchen und zum Schreiben von Postkarten nutzten.

Gegen 16.00 Uhr fuhren wir dann zum nahe gelegenen Sesriem Canyon, einem bizarren Canyon, der 1 km lang und bis 30 m tief war. Wir stiegen hinab und durchquerten ihn, um anschließend – wieder vom Top aus – einen herrlichen Sonnenuntergang zu beobachten. Dazu wurden Cracker, Weißbrot, Käse, Oliven und Sekt gereicht (ehrlich!)…

Die Nacht war wärmer als erwartet und der Schlafsack war eigentlich überflüssig.

5. Tag (21.05.2009): Namib Naukluft Park mit Olive Trail

Gegen 07.30 Uhr brachen wir auf zur Fahrt von Sesriem zum Namib Naukluft Park. Diesen erreichten wir gegen 12.00 Uhr, wo es einmal mehr galt, die Zelte aufzubauen. Anschließend gab es Mittagessen: Kartoffelsalat mit Würstchen, Sauerkraut und diversen Saucen sowie Brot. Gegen 13.30 Uhr brachen wir zur anspruchsvollen Halbtageswanderung auf dem ca. 9 km langen Olive-Trail auf, der uns anfangs durch Busch- und Grasland auf ein Hochplateau und später durch eine Art Canyon über steinige und eine verseilte Passage zum Ausgangspunkt zurückführte.

Gerade mit Einbruch der Dunkelheit erreichten wir wieder unseren Truck. Nach einem leckeren Abendessen ging es wieder relativ früh ins Bett (bzw. ins Zelt).

6. Tag (22.05.2009): Namib Wüste, Walvis Bay, Swakopmund

Zeitig um 06.45 Uhr verließen wir den Naukluft Park. Bei der Ausfahrt bekamen wir ein paar Paviane (oder wenn es nach unserem Guide ginge: „Poviane“) und Antilopen zu sehen. Der Vormittag führte uns durch die Weiten der Namib. Einen Stopp machten wir im Mini-Ort („Kaff“) Solitaire inmitten der Namib, der immerhin neben Kakteen und Squirrels ein paar Autowracks, ein Toilettenhäuschen, einen Supermarkt, eine Tankstelle und ein Imbiss, dass herrlichen Apfelstrudel verkaufte, zu bieten hatte.

Weitere Stopps erfolgten bei einem Köcherbaum und einer auffälligen Gesteinsformation.

Gegen Mittag erreichten wir den Ort Walvis Bay (oder Walfischbucht), dessen Tiefseehafen eine wichtige Bedeutung für das südliche Afrika hat. Wir machten ein Picknick an der Promenade, bevor es weiterging nach Swakopmund. In Swakopmund buchten wir im „Desert Explorer Adventure Center“ individuelle Aktionstouren für übermorgen – ich entschied mich für eine 2-stündige Quadtour für umgerechnet etwa 40 EUR. Mutigere (Tanja, Alexandra und Simon) buchten eine Skydiving-Tour. Nach Einquartierung in der Swakop Lodge mit angeschlossenem Restaurant „Zum grünen Kranz“ nutzten Martin und ich die verbleibenden 2 Stunden zu einer individuellen Stadtbesichtigung bei relativ wolkenfreiem Himmel, was eher ungewöhnlich ist.

Um 19.15 Uhr trafen wir uns mit der ganzen Gruppe zum gemeinsamen Abendessen in Kücki’s Pub.

7. Tag (23.05.2009): Wüstentour bei Swakopmund, Moon Valley Tour

Der Tag begann so richtig gegen 08.00 Uhr mit einer spektakulären Wüstentour durch die benachbarte Dünenlandschaft. Unser Guide Tommy erläuterte uns Vegetation und Tierwelt und mit 4 geländetauglichen Allradfahrzeugen ging es durch die Dünen. Wir legten zahlreiche Stopps ein, bei denen uns Tommy was zu zeigen hatte. Die ersten Stopps verliefen recht erfolglos, außer Plastikmüll fanden wir nichts. Dann jedoch steigerten wir uns und bekamen eine Sandviper und giftige Spinnen zu sehen. Kleines Highlight war in meinen Augen die Beobachtung eines Chamäleons (zunächst eines kleinen, später eines großen). Spätestens jetzt war klar, warum Tommy ein Glas voller Käfer, Würmer und Heuschrecken mit sich führte. So konnten wir den Chamäleons genüsslich beim Essen zusehen. Außerdem wurde uns demonstriert, dass Eidechsen auch als Ohrclip geeignet sind (gell Tanja)! Ferner zeigte uns Tommy, dass die schwarzen Färbungen im Sand durch Magnetit bedingt sind und sammelte jede Menge Eisenspäne mit einem starken Magneten.

Über steile Dünenabgänge und durch spektakuläre Fahrmanöver erreichten wir (nicht, ohne auch mal im Sand steckenzubleiben) mittags wieder Swakopmund, wo wir bei „Burger Den“ ein leckeres Burgergericht zu uns nahmen.

Nachmittags stand das in der näheren Umgebung befindliche Moon Valley auf dem Programm, das – wie der Name erwarten lässt – einer Mondlandschaft gleicht. Außerdem gab es dort Welwitschien zu sehen, Wüstenpflanzen, die nur sehr wenig Wasser benötigen und mehrere hundert Jahre alt werden (können). Nach tollem Sonnenuntergang erreichten wir abends wieder Swakopmund.

Nach einem nicht unanstrengenden Tag begnügten sich Martin und ich mit einem geldbeutelschonenden Snack bei KFC und läuteten früh die Nachtruhe ein.

8. Tag (24.05.2009): Swakopmund

Heute war (vergleichsweise) Ausschlafen angesagt, um 10.00 Uhr erst begann die organisierte Stadtbesichtigung. Heute war für die Westküste typisches Wetter, mit um die 15 °C recht kühl (verursacht durch die Strömungen aus der Antarktis) und nebelverhangen. Die Qualitäten unserer eigens für diesen Stadtrundgang bestellten Touristenführerin wirkten sich ebenfalls eher negativ auf das Gemüt aus. Neben langen Monologen und auf uninteressante Weise vermittelte geschichtliche Daten, befasste sich die gute Frau, die sich selbst als „Catwoman“ vorstellte, nebenbei mit zahlreichen streunenden Katzen, die ähnlich verwahrlost aussahen, wie sie selbst. Nichtsdestotrotz bekamen wir einen Einblick in den Ort und seine Sehenswürdigkeiten; außerdem war es eine gute Gelegenheit, mit dem ein oder anderen Mitreisenden ein nettes Gespräch zu führen.

Nach einem individuellen Mittagessen in einer Kleingruppe, wurden Manja, Stefan, Tom, Martin und ich um 14.30 Uhr zu unserer Quadtour abgeholt. Ich entschied mich für ein Quad mit Halbautomatik und hatte vermutlich aufgrund unterschiedlicher Reifendrücke auf den beiden Seiten zunächst etwas mit der „Schlagseite“ des Vehikels zu kämpfen. Ich gewöhnte mich aber mehr schlecht als recht an dieses eigentümliche Fahrverhalten und wir brausten mit bis zu 80 km/h unseren Anführern hinterher über die Dünen. Es war dabei natürlich zu beachten, nicht in der mit hoher Geschwindigkeit durchfahrenen Schräge der Düne anzuhalten, sondern den Schwung mitzunehmen, um genügend Anpressdruck zu haben. Nach zwei nicht unanstrengenden aber erlebnisreichen Stunden beendeten wir die Quadtour und wurden zum Hotel zurückgebracht. Heutiger kulinarischer Ausklang erfolgte um 19.00 Uhr im Hotel Europa-Hof, wo ich mir neben Salat und Bratkartoffeln ein 500g-Rumpsteak (alles in allem ca. 8 EUR) gönnte. Es schmeckte klasse und ich musste mir die neidischen Blicke von Tom gefallen lassen, der mit seinem Wildteller weniger Erfolg hatte 😉

9. Tag (25.05.2009): Cape Cross, Fahrt zum Camp Aba Huab

Um 08.00 Uhr früh ging’s los – zunächst zum Cape Cross, an dem uns eine laute und stinkende Pelzrobbenkolonie erwartete, die in Spitzenzeiten bis zu 250.000 Tiere aufweist. Weiter ging es vorbei am Brandberg in den kleinen Ort Uis, wo mal wieder Einkäufe für den persönlichen Bedarf auf dem Programm standen. Anschließend führte uns unsere Weiterfahrt durch Damaraland und das Land der Hereros. Wir hatte das Glück und begegneten einer kleinen Herd von seltenen Wüstenelefanten, die allerdings durch unseren Truck irritiert schienen und uns recht aggressiv begegneten. Da wurde trompetet, mit dem Rüssel rotiert und mit den Ohren gewackelt, was das Zeug hielt. Es entstanden herrliche Filmaufnahmen und Fotos. Nicht minder interessant war die Begegnung mit den Hereros, deren Frauen durch tolle viktorianische Tracht beeindruckten. Lediglich die verkauften Souvenirs waren ein wenig kitschig und überteuert.

Am frühen Abend erreichten wir unser Zeltcamp Aba Huab, in dem wir mit mittlerweile bestechender Routine in Windeseile unsere Zelte aufbauten. Anschließend folgte einmal mehr ein toller Sonnenuntergang und ein nahrhaftes Abendessen. Später kam dann meine Reiseapotheke zum Einsatz, u. a. ein Antibiotikum – es hatte sich also gelohnt, die Medikamente mitzunehmen, obgleich es glücklicherweise nicht mich getroffen hatte.

10. Tag (26.05.2009): Twyfelfontein, Organ Pipes, Petrified Forest, Outjo

Nach früher Abfahrt um 07.00 Uhr besuchten wir als erstes für diesen Tag die Anlage von Twyfelfontein, wo es Felsmalereien, vermutlich vornehmlich Buschmannzeichnungen, zu bestaunen gab. Die Malereien und Gravuren zeigten Tiere und Jadgszenen. Aufgrund des hohen historischen Wertes gehört die Anlage zum UNESO-Weltkulturerbe. Nebenbei bekamen wir auf den warmen Felswänden interessante Echsen zu Gesicht.

Einen zweiten Zwischenstopp legten wir bei den Organ Pipes ein, wie Orgelpfeifen aussehende Basaltsäulen, die vor ca. 150 Millionen Jahren entstanden sind.

Der dritte Zwischenstopp führte uns in den Petrified Forest / versteinerten Wald. Dieser enthält 50-60 fossile Baumstämme, die bis 300 Millionen Jahre alt sind und z. T. noch gut erkennbare Jahresringe aufweisen.

Einen vierten und letzten Zwischenstopp legen wir in Outjo ein, wo wir einmal mehr an einem Supermarkt unsere Vorräte auffüllen, die Gelegenheit haben, Souvenirs zu kaufen (alleine die Verkäuferin des Souvenirladens lohnt ein Betreten desselben) und durch den Besuch einer deutschen Bäckerei mit Schwarzwälder Kirsch & Co ein Stück Heimat genießen können.

Mit der Dämmerung erreichen wir das Camp am Anderson Gate vor den Toren des Etoscha Nationalparks. Hier haben u. a. zwei Südafrikanerinnen ihr Zelt aufgeschlagen, die durch ein auffälliges Fahrzeug bestechen: Einem nagelneuen Audi Q5 mit KFZ-Kennzeichen „Audi 555 WP“. Nach einem kurzen Gespräch stellt sich heraus, dass die beiden dieses in Südafrika gerade frisch auf den Markt gekommene Fahrzeug für eine Auto-Zeitschrift auf Herz und Nieren testen – und zwar im Gebrauch als Alltagsfahrzeug bei einer Reise durch Südafrika und Namibia. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als die beiden Damen das Fahrzeug als „ingenieursmäßige Meisterleistung“ lobten und insbesondere das tolle Handling auf den hiesigen Pisten positiv hervorhoben.

Nach dem Abendessen erwartete uns die kälteste Nacht dieser Reise – Pullover, Decke und Schlafsack waren diesmal notwendig.

11. Tag (27.05.2009): Etoscha Nationalpark

Eine heiße Dusche ließ die frische Nacht vergessen, und um 07.00 Uhr brachen wir zur Safaritour durch den Etoscha Nationalpark auf. Auf diesen und den Folgetag hatte ich mich besonders gefreut! 5,5 h ging es nun auf Pirschfahrt, auf der wir zahlreiche Tiere aus z. T. nächster Nähe zu sehen bekamen: Zebras, Adler, Falken, Flamingos, Oryx Antilopen, Tokos, Springböcke und Elefanten.

Gegen 12.30 Uhr checkten wir im Camp Halali ein und es folgten ein leckeres Mittagessen und Freizeit bis etwa 15.00 Uhr. Dann ging es erneut auf Safari. Diesmal bekamen wir u. a. Giraffen, die an einem Wasserloch tranken, Springböcke, die gegeneinander kämpften, Strauße, verschiedenste Antilopen und zum guten Schluss auch ein Rudel Löwen mit ihren Kleinen zu sehen. Die Löwen waren allerdings recht träge, spazierten doch Springböcke in nicht allzu großer Entfernung an den faul im Steppengras liegenden Löwen vorbei.

Nach einem delikaten Abendessen, u. a. bestehend aus Kudu-Steak und Springbock-Wurst, spazierten wir abends zu mehreren zum nahe gelegenen Wasserloch, wo wir nach Sonnenuntergang die vornehmlich nachtaktiven Spitzmaulnashörner und Tümpelhyänen beobachten konnten. Auf dem Rückweg zum Zelt sah ich drei Honigdachse, die sich über die Mülltonnen der Camps hermachten.

12. Tag (28.05.2009): Etoscha Nationalpark

Um 06.45 Uhr brachen wir zu einer kurzen Sonnenaufgangstour auf, bei der wir erneut Löwen und Springböcke beobachten konnten.

Nach dem etwa eine Stunde später folgenden Frühstück starteten wir dann zur ca. 3,5-stündigen, vormittäglichen Safaritour. Neben „alten Bekannten“, wie Straußen (diesmal mit ihren Küken), Oryx Antilopen und Giraffen bekamen wir Gnus, Riesentrappen, Gackeltrappen, Sekretärvögel, Impalas und Kudus vor die Linsen unserer Kameras.

Gegen 11.30 Uhr fuhren wir das Camp Okokuejo an, das sogar über zwei Pools verfügte und in dem es von Erdmännchen und Squirrels nur so wimmelte.

Es gab Mittagessen und um 14.30 Uhr starteten wir zur diesmal weniger erfolgreichen Nachmittags-Safari. Jörn und Eduard durften ihre Hilfsbereitschaft unter Beweis stellen und zwei mit ihrem Mietwagen liegengebliebenen deutschen Mädels bei ihrer Autopanne behilflich sein. Keine 10 Minuten später war der platte Reifen fachmännisch gewechselt.

Vor dem Abendessen schauten wir noch zum Wasserloch vor, dass neben diesem Camp gelegen war, und konnten Elefanten beim Trinken und Baden beobachten.

Nach dem Abendessen gesellten sich mit der Dämmerung auch Schakale, Nashörner und Giraffen um das Wasserloch.

13. Tag: (29.05.2009) Outjo, Waterberg

Gegen 07.15 Uhr verließen wir nach zwei erlebnisreichen Tagen den Etoscha Park und seine Salzpfanne wieder und machten uns auf in Richtung Waterberg. Stellvertretend auch für alle übrigen Tage muss mal festgehalten werden, dass ich selten einen Studenten mit 23 Jahren kennengelernt habe, der so souverän einen derartig großen Truck durch derart unwegsames Gelände steuerte, wie „unser“ Eduard. Zügig aber dennoch vorausschauend und rücksichtnehmend auf unsere z. T. nervigen Fotografierwünsche transportierte er uns von Anfang bis Ende sicher und komfortabel.

Bevor wir mittags an unserem Zeltcamp am Waterberg ankamen, legten wir zuvor nochmal einen Stopp in der Bäckerei in Outjo ein, um eine Art zweites Frühstück genießen zu können. Nachdem wir auf dem Zeltplatz zum letzten Mal unsere Leichtbehausung errichtet und ein Mittagessen eingenommen hatten, ging es auf Pirschfahrt in zwei großen, offenen Jeeps. Leider kam diese Jeep-Safari für uns erfolgsverwöhnte Touristen nicht an die bisherigen Safaris heran. Wir bekamen aber immerhin eine Puffotter, eine Elenantilope, eine Säbelantilope (oder Rappenantilope), Klippschliefer und Giraffen mit ihren Jungen zu sehen. Außerdem wurde die Zufahrtsstraße von zahlreichen Termitenhügeln gesäumt.

Zum Abendessen hatte Maretha leckeren Rindereintopf zubereitet. Diesmal war ich vor Tom am Buffet!

14. Tag (30.05.2009): Waterberg, Okahandja, Windhoek

Heute morgen war zur Abwechslung nochmal „Ausschlafen“ bis etwa 09.00 Uhr angesagt. Anschließend besuchten wir den Friedhof, auf dem die gefallenen Deutschen und Hereros der Schlacht am Waterberg begraben liegen. Einen Mittagsstopp legten wir in Okahandja ein, wo wir der dortigen Holzmarkt besuchten. Einige kauften kräftig Souvenirs ein. Nach einem letzten Mittagessen am Truck, dessen Reste (also die des Mittagessens, nicht die des Trucks) die einheimischen Kinder bekamen, fuhren wir dorthin, wo alles begann, nämlich nach Windhoek.

Gegen 14.30 Uhr bezogen wir die dortige Windhoek Lodge. Ich fragte mich kurz, wie wir die verbleibenden 1,5 Tage Freizeit sinnvoll füllen würden – schließlich gab Windhoek, wie bereits am Ankunftstag gesehen, nicht allzuviel her. Leider gab es keine Direktflüge zu den Victoria Falls, ansonsten wäre dies ein toller Tagesausflug geworden. So verbrachten Martin und ich den Nachmittag in der großen Windhoek Mall, die westlichen Einkaufszentren in nichts nachsteht. Wir tranken (Eis-)Kaffee und Bier und beobachteten die Leute, die durch die Mall schlenderten. Um 18.45 Uhr trafen wir uns mit der Gruppe und fuhren gemeinsam zu Joe’s Beerhouse, wo wir beim gemeinsamen Abschlussessen den Tag ausklingen ließen.

15. Tag (31.05.2009): Windhoek, Daan Viljoen Park mit Roibush Trail

Zusammen mit Tanja, Tom und Martin brach ich früh per Taxi auf zum Daan Viljoen Park. Zunächst bekamen wir einen Schreck, als die überhaupt nicht an Touristen interessierte Dame am Eingang des Wildparks uns zunächst nicht passieren lassen wollte, da sämtliche Einrichtungen, wie Restaurants, etc. geschlossen seien. Aber nachdem wir sie darauf hingewiesen hatten, dass uns das nicht an einer Wanderung hindere und wir die Taxikosten nicht umsonst gezahlt haben wollten, zahlten wir den stolzen Eintrittspreis und durften schließlich passieren. Der ca. 9 km lange Roibush Trail begann in einer Art weitem Canyon, wo wir Paviane und Antilopen zu sehen bekamen. Mit Übergang des Canyons in eine unendlich weite grasbewachsene Hügellandschaft verlor sich leider auch die Markierung des Trails und wir fanden uns zeitweilig an „Open Water“ (oder besser „Open Desert“) erinnert. Nachdem wir uns beraten und die Himmelsrichtungen überdacht hatten, fanden wir aber schließlich die Markierungen des ursprünglichen Pfades wieder.

Am frühen Nachmittag ließen wir uns dann nach einer lohnenden Wanderung in die Mall zurückfahren, wo wir zu viert ein leckeres Mittagessen einnahmen. Anschließend ging’s zurück zur Lodge, wo wir kurz duschten und anschließend gemeinsam in Richtung Flughafen aufbrachen. Wir verabschiedeten uns von unseren drei Begleitern und unser Flieger der Air Namibia hob pünktlich zum Nachtflug nach Frankfurt ab.

16. Tag (01.06.2009): Ankunft in Deutschland

Landung, Verabschiedung von der Gruppe, Rückfahrt mit dem Zug