Reisebericht Mexiko – Mittelamerika – Argentinien/Chile – Antarktis 2009/2010

1. Teil: Mexiko

Reisedetails

Reisedatum:   28.11.2009 bis 02.03.2010

Reiseverlauf: 

15 Tage Mexiko (von Mexico City nach Cancun), Rundreise mit Mietwagen

5 Tage Guatemala, Erkundung mit öff. VM

2 Tage El Salvador, Erkundung mit öff. VM

2 Tage Honduras, Erkundung mit öff. VM

7 Tage Nicaragua (incl. Corn Islands und Isla de Ometepe), Erkundung mit öff. VM

9 Tage Costa Rica (incl. Tortuguero), Rundreise mit Mietwagen und öff. VM

5 Tage Panama (incl. Bocas del Toro), Erkundung mit öff. VM

35 Tage Argentinien & Chile incl. Abstecher nach Iguazu/Itaipu in Brasilien/Paraguay, davon

18 Tage Argentinien (Patagonien, Seengebiet, Pampas), Rundreise mit Mietwagen und öff. VM,

15 Tage Chile (Patagonien, Chiloé, Osterinsel), Rundreise mit Mietwagen und öff. VM,

1 Tag Brasilien (Iguazu),

1 Tag Paraguay (Itaipu)

15 Tage Kreuzfahrt durch die Antarktis incl. Falkland-Inseln und Montevideo (Uruguay)

Organisation: Bis auf die Kreuzfahrt selbst organisiert, individuell

Personen:       Pfeil, Martin  und  Kenn, Christoph

Airlines:         

Lufthansa:  Frankfurt – Mexico City und Buenos Aires – Frankfurt

Taca/Aviateca:  Cancun – Flores und Flores – Guatemala City

Taca:  San Pedro Sula – San Salvador – Managua

La Costena:  Managua – Big Corn Island und Big Corn Island – Managua

Air Panama:  Bocas del Toro – Panama City

Copa Air:  Panama City – Buenos Aires

Aerolineas Arg:  Buenos Aires – El Calafate – Ushuaia

                                El Calafate – Bariloche

                                Buenos Aires – Iguazu

                                Iguazu – Buenos Aires

LAN Chile:  Santiago – Hanga Roa (Osterinsel) und Hanga Roa (Osterinsel) – Santiago

Die Karte zeigt unsere Route durch Mexiko und Mittelamerika, beginnend in Mexico City und endend in Panama City mit dem Weiterflug nach Ushuaia. Zum Vergrößern auf die Karte klicken.

blau = Landweg                              gelb = Luftweg                                 grün = Wasserweg

1. Tag (28.11.2009): Flug nach Mexico City

Mit Flug LH498 ging es direkt von Frankfurt nach Mexiko City. Steward G. Treide servierte Lachs in Senfsauce – der Service stimmte. Enttäuscht waren wir vom nicht vorhandenen Seat-Entertainment und der bescheidenen Beinfreiheit des Lufthansa-Fliegers! Nach abendlicher Landung in einer der größten Städte der Welt und etwa 60 min Wartezeit bei der Einreise in Mexiko holten wir unseren Mietwagen, einen roten Chevrolet Matiz, am Flughafen ab.

Anschließend wagten wir uns in den nicht allzu vertrauenserweckenden Großstadtsumpf. Die Straßen sind rasterförmig angeordnet, dennoch machten die fehlende Beschilderung und die unübersichtliche Anordnung von Einbahnstraßen die Fahrt zum Hotel recht abenteuerlich. Die Hotelangestellten versicherten uns, dass die Umgebung relativ sicher sei und wir parkten unseren Wagen auf einem 2-3 Blöcke entfernten bewachten Parkplatz. Auf den ausgestorbenen nächtlichen Straßen türmte sich der Müll. Gegen 23.30 Uhr fanden wir unsere wohl verdiente Bettruhe.

2. Tag (29.11.2009): Mexiko City

Heute stand den ganzen Tag eine intensive Stadtbesichtigung auf dem Programm. Um nur einige Sehenswürdigkeiten zu nennen: Iglesia de Santo Domingo, Plaza 23 de Mayo, Palacio de la Inquisicion, Catedral Metropolitana, Plaza de la Constitucion, Portal de Mercaderes, Iglesia de Jesus, Palacio de las Bellas Artes, Postamt, Plaza Tolsa mit Museum, Templo de Santa Veracruz und der gleichnamige Plaza, Park Alameda Central, Plaza de la Republica, Park und Schloss Chapultepec, Plaza Seminario, Palacio Nacional, usw.

Nachdem früh morgens die Müllabfuhr durch die Straßen gefahren war, sahen diese unter den ersten Sonnenstrahlen gleich wesentlich angenehmer aus als gestern nacht. Besonders eindrucksvoll empfand ich das Schloss Chapultepec, das nebenbei einen tollen Blick über Mexiko City (oder zumindest einen Teil dessen) bot. Die zahlreichen Plätze lockerten das Stadtbild auf, so dass trotz der großen, mehrspurigen Straßen nicht der Eindruck eines hässlichen Molloch entstand. Insgesamt ein anstrengender, aber lohnenswerter Rundgang.

3. Tag (30.11.2009): Teotihuacan, Puebla

Heute vormittag stand ein Abstecher zur etwa 50 km nordöstlich von Mexiko City liegenden Aztekenstätte Teotihuacan auf dem Programm. Die weitläufige Anlage beherbergt die bekannte Mond- und Sonnenpyramide, die durch die „Straße der Toten“ miteinander verbunden sind. Die im Zentrum der Anlage liegende, 65 m hohe Sonnenpyramide ist die zweitgrößte Pyramide Amerikas und die drittgrößte der Welt. Die Sonnenpyramide sowie die 46 m hohe Mondpyramide wurden beide um 100 n. Chr. aufgebaut. Desweiteren findet sich hier die Pyramide Quetzalcoatl, die dem gleichnamigen Gott gewidmet wurde.

Gegen Mittag ging es dann weiter nach Puebla, der Millionenstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Aufgrund (sau)mäßiger bzw. fehlender Beschilderung benötigten wir auch für diese Strecke länger als erwartet. Die unweit des Vulkans Popocatepetl gelegene Stadt war zumindest bis 2003 Produktionsstätte des VW Käfer und beherbergt Volkswagen als größten Arbeitgeber. Wir machten es uns am späten Nachmittag und Abend am Hauptplatz der Stadt, dem sog. Zocalo, gemütlich.

4. Tag (01.12.2009): Monte Alban, Oaxaca

Nach frühem Aufstehen um 06.00 Uhr und kurzem Imbiss an einem Supermarkt fuhren wir heute nach Oaxaca (gesprochen „Oa-haka“), im gleichnamigen Bundesstaat gelegen. Gegen Mittag bezogen wir unser sehr gutes Hostel La Villada Inn, das toll auf einer Anhöhe mit lohnendem Blick über die Stadt gelegen war. Das Hostel verfügte über einen großen Pool und die Zimmer waren in rustikalem Stil eingerichtet.

Anschließend stand ein Besuch der Anlage Monte Alban auf dem Programm, deren erste Besiedlung auf 300-800 v. Chr. zurück geht. Im 5. und 6. Jahrhundert lebten hier etwa 30.000 Menschen! Nachdem im 10./11. Jahrhundert die Zapoteken die Anlage aufgegeben hatten, wurde sie anschließend von den Mixteken bzw. Azteken besiedelt und durch entsprechende Weiterentwicklung geprägt.

Am späteren Nachmittag fuhren wir dann nach Oaxaca hinunter, wo wieder ein Hauptplatz „Zocalo“ mit umgebenden Kirchen (Alamada de Leon Catedral und Iglesia de Santo Domingo) einen zentralen Versammlungsort bildete.

5. Tag (02.12.2009): Mitla, Fahrt über Tehuantepec nach Tuxtla Gutierrez

Nach einem Frühstück im Hostel mit tollem Blick über Oaxaca starteten wir zur langen Tagesetappe nach Tuxtla Gutierrez in der Nähe des Sumidero Canyons. Unterwegs machten wir Halt am Palast in Mitla. Die Ausgrabungsstätte wird durch zapotekische und mixtekische Einflüsse geprägt.

Weiter ging es in rasanter Fahrt über die stark gewundenen Serpentinenstraßen in Richtung Tehuantepec. Die etwa 200 km fuhren wir in sportlichen 3 Stunden – unser kleiner roter Flitzer hatte nichts zu lachen. Das Autofahren hier in Mexiko war je nach Gebiet recht chaotisch, die Masse der Autofahrer machte es einem Fluss gleich, dessen Wasser sich immer einen Weg bahnt: Ist die Straße gesperrt, wird eben über den Bordstein oder die benachbarte Rasenfläche ausgewichen. Die Benutzung der Hupe ist quasi Gesetz. Wenn man sich dem Fahrstil angepasst hatte, machte das Autofahren hier richtig Spaß! Man musste sich allerdings darüber im klaren sein, dass durch die z. T. riskanten Überholmanöver und vorliegende Untermotorisierung bzw. Überladung der einheimischen Fahrzeuge auf den Bergstraßen das ganze bei weitem nicht so sicher war wie in Europa. Polizeikontrollen hatten wir während unserer gesamten 2 Wochen hier in Mexiko nicht erlebt. Nach kurzem Essens- und Tankstopp in Juchitan ging es dann mit einbrechender Dunkelheit weiter nach Tuxtla Gutierrez. Die Straßen wurden zu Pisten, und da die Beleuchtung gänzlich fehlte und sich die Schlaglöcher mehrten, wurde das Fahren zunehmend anspruchsvoller. Hinzu kam die Unart der mexikanischen Straßenbauer, die Straßen mit sog. Reductores (Speed Bumps) und unrealistisch niedrigen Geschwindigkeitsbegrenzungen (40 km/h o.ä. auf Landstraßen) zu versehen. Die Reductores gestalteten sich als derart „hart“, dass die Geschwindigkeit beim Überfahren nicht größer als 15 km/h sein sollte!

Tuxtla selbst hatte mit Mexiko bzw. der mexikanischen Lebensart nichts zu tun. Die Stadt war im typischen Straßenraster aufgebaut und quoll über an amerikanischen Fast Food Restaurants, Supermärkten und Motels. Wenn wir nicht gewusst hätten, dass war in Mexiko waren, hätten wir auf die USA getippt. Somit diente uns diese Stadt neben einem kurzen Abstecher zum Marktplatz auch nur als Essens- und Schlafort.

6. Tag (03.12.2009): Sumidero Canyon, San Cristobal de las Casas

Heute ging es früh von Tuxtla nach Chiapa de Corzo – dem Ausgangsort zur Besichtigung des Sumidero Canyons. Eine der schönsten Möglichkeiten, den Canyon zu erleben, ist per Schnellboot. Somit meldeten wir uns zu einer Bootsfahrt an. Da die etwa 20 Personen fassenden Langboote immer erst dann ablegen, wenn sie (nahezu) voll sind, mussten wir als einer der ersten Interessenten eine knappe Stunde warten, bis es losgehen konnte. Umso lohnender war dann die etwa 2 1/2 Stunden dauernde Fahrt durch den Canyon, während der wir kleine Wasserfälle, Vögel verschiedener Art und sogar ein Krokodil zu sehen bekamen.

Anschließend fuhren wir mit dem Auto in den Sumidero Nationalpark, der aus einer einzigen, gewundenen Panoramastraße bestand, die sich oberhalb der Klippen vorbeischlängelte. Ebenfalls eine gute Sache, da wir hervorragende Blicke in die Tiefen des Canyons genießen konnten.

Nachmittags fuhren wir dann weiter nach San Cristobal de las Casas, wobei sich die Fahrt dorthin als sehr langwierig hinzog, da z. B. in Tuxtla aufgrund des verhältnismäßig hohen Verkehrsaufkommens alle Straßen verstopft waren. Dafür wurden wir dann durch eine tolle, in großen Teilen restaurierte Stadt mit Fußgängerzone belohnt, in der sich durchaus auch die Mädels sehen lassen konnten. Es waren sowohl einheimische als auch sehr viele europäische Mädels unterwegs, die San Cristobal wegen seiner zahlreichen und guten Spanisch-Sprachschulen besuchten – alle sehr natürlich und ungestylt, einige fast schon eher alternativ. Hier fiel uns auch erstmalig eine vorhandene Backpacker-Szene auf. Nach ein paar Bierchen und einem leckeren Roastbeef fielen wir müde ins Bett.

7. Tag (04.12.2009): San Cristobal de las Casas, Transfer nach Ocosingo

Aufgrund des positiven Bildes, das wir bei unserem gestrigen Aufenthalt in San Cristobal bekommen hatten, stand der größte Teil des heutigen Tages für eine intensivere Stadtbesichtigung zur Verfügung. Nach einem Frühstück bei TierAdentro folgte ein Stadtrundgang mit Besichtigung des interessanten Marktes (Mercado Municipal), der Catedral Caridad, der Iglesia de Santa Lucia und der Kathedrale am Plaza 31 de Mayo, des Hügels Cerro Guadelupe mit Kirche und des Rathauses.

Nach einem leckeren Mittagessen fuhren wir weiter nach Ocosingo, einem ebenfalls im Bundesstaat Chiapas gelegenen kleinen Ort. Im Gegensatz zum eher touristischen San Cristobal erwartete uns hier aber eher ein Kulturschock: Die Stadt war vergleichsweise einfach, es gab quasi nur ein brauchbares Restaurant und Hotel und man merkte deutlich die Armut der Leute in diesem ehemals bürgerkrieggeschädigten Bundesstaat. Wir nutzten den Ort für ein gutes Abendessen im Restaurant und eine Übernachtung im Hotel Margarita. Das Restaurant verfügte über einen relativen großen LCD-Fernseher und war damit Magnet für zahlreiche Kinder und Jugendliche, die scheinbar dort die einzige Möglichkeit hatten, fernzusehen.

8. Tag (05.12.2009): Toniná, Agua Azul, Palenque Stadt

07.00 Uhr Aufstehen, 08.00 Uhr Frühstück, anschließend Fahrt nach Toniná. Diese weniger populären Mayaruinen dienten als Wohnort von ca. 400 bis 900 n. Chr. und verfügen unter anderem über eine 60 m hohe Pyramide. Im Vergleich zu den anderen Ruinenstädten ist Toniná kleiner und unscheinbarer, jedoch hat man hier die Möglichkeit, selbst auf die höchste Pyramide ganz hinauf zu klettern, was einem ein schöne Rundumsicht beschert. Am Himmel waren erstmalig drohende dunkle Wolken zu sehen, es regnete vormittags jedoch noch nicht.

Das änderte sich nachmittags bei der Weiterfahrt zum sehenswerten Wasserfall Agua Azul, wo es leicht zu regnen begann.

Da sich der Regen anschließend zu einem richtigen tropischen Schauer verstärkte, verzichteten wir auf einen Besuch des Wasserfalls Misol-ha und fuhren geradewegs weiter nach Palenque, wo wir im Hotel Shalom Quartier bezogen. Da es ununterbrochen stark regnete, standen nachmittags Einkäufe, ein Bankbesuch, Tanken, der Besuch eines Internetcafés, Relaxen in einem Eiscafé und ein Abendessen auf dem Programm.

9. Tag (06.12.2009): Yaxchilan, Bonampak

Morgens hingen überraschenderweise immer noch dunkle Wolken über Palenque, weswegen wir uns entschieden, heute nicht die Palenque Ruinen zu besuchen (gute Fotos brauchen Sonnenlicht ;-)), sondern weiter nach Süden in Richtung Yaxchilan, der an der guatemaltekischen Grenze im Dschungel gelegenen ehemaligen Mayastadt. Dazu starteten wir um 06.45 Uhr und fuhren mit randvollem Tank über die an der Grenze entlang führende Carretera Fronteriza, die durch von Lancadonen besiedeltes Gebiet führte. Wir bekamen interessante Einblicke in die einfachen Behausungen und Lebensweisen dieser Indianer. Einmal kam uns ein Auto gefährlich nahe, in dem Kinder am Steuer saßen!

Das Wetter wurde zunehmend besser – wir hatten die richtige Entscheidung getroffen. Je weiter wir fuhren, desto dünner wurde die Besiedlung. Die zweite Hälfte der Fahrzeit waren wir nahezu alleine unterwegs. Was uns wach hielt, waren die zum Teil aus heiterem Himmel auftauchenden Speed Bumps, die wir aufgrund der wechselnden Lichtverhältnisse zum Teil erst sehr spät wahrnahmen und die uns manches Mal zu einer Vollbremsung zwangen. Ab und an gab es auch verwitterte Schilder „vibrador“, „tope“, „reductor“ oder „poblado“, die zwar alle von verschiedenen Begriffen geziert wurden, aber allesamt die für Achsen und Lager gefährlichen Speed Bumps ankündigten. 

Nach insgesamt gut 2 Stunden Autofahrt erreichten wir den Ort Frontera Corozal, der am mexikanisch-guatemaltekischen Grenzfluss Usumacinta gelegen ist. Einzige Möglichkeit, die mitten im mexikanischen Dschungel gelegene Maystätte Yaxchilan zu erreichen, ist per ca. 60 Minuten dauernder Bootsfahrt über den Fluss. Da wir alleine unterwegs waren und aufgrund der frühen Uhrzeit (noch) keine anderen Touristen in Sicht waren, mussten wir zu zweit ein ganzes Boot buchen, was mit ca. 17 EUR pro Person ein vergleichsweise teures Unterfangen war. Aber es sollte sich lohnen: Unser Bootsführer fuhr uns sicher über den Usumacinta zur entlegenen Dschungelstätte Yaxchilan. Als wir dem Boot entstiegen und als erste Touristen des Tages die Stufen vom Fluss in den Dschungel hinaufstiegen, wurden wir von grollenden unheilvollen Dschungelgeräuschen empfangen. Unser Bootsführer versicherte uns, dass es lediglich Brüllaffen seien – blieb allerdings im Boot sitzen, um die nächsten zwei Stunden auf uns zu warten…

Durch die einzigartige Lage, die vielen vermoosten Bauten, die Lianen, Baumbestände und Affen vermittelte die Anlage echtes Indiana Jones-Feeling!

Insbesondere der mayestätische Templo Mayor demonstrierte die Macht, die die Stadt ehemals ausgestrahlt hatte.

Nach zwei Stunden abenteuerlicher Besichtigung ging es wieder per Boot zurück nach Frontera Corozal, von wo aus wir noch einen Abstecher nach Bonampak machten. Diese Mayastätte punktete durch gut erhaltene Wandmalereien, war sonst aber vergleichsweise teuer und unscheinbar. Nachmittags machten wir uns dann wieder auf den Weg durch die einsamen Weiten der Grenzregion zurück nach Palenque. Inzwischen hatte die Sonne auch Palenque erreicht…

10. Tag (07.12.2009): Palenque Ruinen, Campeche

Heute ließen wir es etwas ruhiger angehen. Nach einem guten mexikanischen Frühstück besichtigten wir die Maystätte Palenque. Die erste Besiedlung dieser ehemaligen Stadt ging auf das 4. Jahrhundert n. Chr. zurück. Die Anlage beeindruckte durch gut erhaltene und zahlreiche Tempel, wie z. B. den Palast (dessen gesamte Bauzeit mit 120 Jahren angegeben wird) oder die Pyramide der Inschriften. Hier war natürlich auch schon bedeutend mehr los, als in den bisherigen Anlagen. Zahlreiche Touristen liefen umher und Heerscharen von Händlern verkauften Souvenirs, was wir nutzten, um je eine Holzmaske zu kaufen.

Nach dem Mittagessen ging es dann weiter nach Campeche, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates am Golf von Mexiko. Hauptsehenswürdigkeit der Stadt war einmal mehr der Hauptplatz (Zocalo) mit angrenzender Kathedrale. Nach einem leckeren Abendessen ließen wir den Tag auf dem Zocalo ausklingen, wo wir einfach nur den Einheimischen zuschauten…

11. Tag (08.12.2009): Uxmal, Merida

Nach einem Frühstück und kurzem erneuten Abstecher zum Zocalo, um vollständigkeitshalber noch einen Eindruck des Platzes und der Kathedrale bei Tag zu bekommen, machten wir uns auf den Weg nach Uxmal. Die im Bundesstaat Yucatan liegende Mayastätte hatte ihre Blütezeit im 9. Jahrhundert nach Christus. Mich überzeugten insbesondere Bauten, wie der Gouverneurspalast, die Hauptpyramide, die Rundpyramide oder die Pyramide des Zauberers. Hinzu kamen interessante Wandmalereien, Figuren wie der doppelte Jaguar und herumlaufende, nahezu krokodilsgroße Leguane, die der gesamten Umgebung etwas Mystisches verliehen.

Nach einem späten Mittagessen in einem Restaurant innerhalb der Anlage führte uns unser weiterer Weg nach etwa 75 min Fahrt nach Merida, wo wir am späten Nachmittag im frisch renovierten Hotel Santa Lucia eincheckten. Ein abendlicher Spaziergang entlang der Calle 60 bis zum Zocalo und zurück zeigte einmal mehr das für die hiesigen Städte typische Stadtbild auf. Merida war bzw. ist mit etwa 750.000 Einwohnern die Hauptstadt des Bundesstaates Yucatan.

12. Tag (09.12.2009): Chichen Itza, Cenote Dzitnup, Transfer nach Tulum Stadt

Heute vormittag stand die von vielen als Highlight bezeichnete Ruinenstätte Chichen Itza auf dem Programm. Die 30 m hohe Stufenpyramide des Kukulcan, auch als El Castillo bezeichnet, ist wohl eine der bekanntesten Mayabauten Mexikos. Weitere sehenswerte Monumente waren die Venus-Plattform, der Kriegertempel Templo de los Guerreros, der Ballspielplatz, die Halle der 1000 Säulen, der Templo de las Mesas sowie zahlreiche weitere Tempel und Gräber. Chichen Itza war jedoch auch die am stärksten von Besuchern frequentierte Anlage in Mexiko. Hier erwarben wir ein weiteres Souvenir, nämlich einen Mayakalender aus Ton.

Mittags machten wir auf unserer Weiterfahrt noch einen Zwischenstopp an der Cenote Dzitnup, einer mit Wasser gefüllten Tropfsteinhöhle, die jedoch entgegen vorheriger Erkundigen aufgrund des modrigen Geruchs und des kaum hineinscheinenden Tageslichtes nicht wirklich zum Schwimmen einlud. Wir begnügten uns mit einer kurzen Besichtigung und fuhren weiter zum Ort Tulum, den wir am Abend erreichten. Wir bezogen das bisher beste Hotel iTour (am Highway gelegen) und ich ging früh ins Bett, in der Hoffnung, die seit mittags vorherrschenden starken Kopfschmerzen über Nacht loszuwerden.

13. Tag (10.12.2009): Tulum Stadt, Cenoten-Tauchen, Transfer nach Cancun

Da sich meine Kopfschmerzen trotz Paracetamol nicht verzogen hatten und mein Gesamtbefinden nicht allzu gut war, entschied ich mich, bis mittags liegenzubleiben und auszukurieren. Martin nahm derweil an einem Tauchtrip in einem bei Tulum gelegenen Höhlensystem teil. Die schön am Atlantik gelegene Mayastätte Tulum besuchten wir diesmal nicht, da wir diese bereits in einem unserer letzten Urlaube gesehen hatten. Nachmittags kamen wir auf die glorreiche Idee, unsere recht sperrigen Souvenirs (Holzmasken und Mayakalender) per Paket nach Hause zu schicken, da uns diese auf der weiteren Tour durch Mittelamerika im Rucksack stören würden. Was wir vorher nicht wussten, war, dass das Paket über 40 EUR kosten und einer der Mayakalender als Ton-Puzzle in mehreren Stücken daheim ankommen würde. Nach der Paketaktion fuhren wir weiter nach Cancun, wo wir das Fahrzeug in einer Seitenstraße parkten und per Fähre auf die Isla Mujeres übersetzten. Außer einem Abendessen in der kleinen Fußgängerzone des Ortes, dem Aufsuchen eines Hotels und einem kurzen Fußweg stand für heute nichts mehr an.

14. Tag (11.12.2009): Isla Mujeres

Heute stand ganztägig eine Erkundung der zwar touristischen, aber lange nicht so wie die Isla Holbox überlaufenen Isla Mujeres auf dem Programm. Wir verzichteten auf die Miete eines Fahrrads bzw. motorisierten Golf-Mobils und entschieden uns, die Insel zu Fuß zu erkunden. Auf einem über 18 km langen Fußweg umrundeten wir die Insel gegen den Uhrzeigersinn. Auf der Cancun zugewandten Inselseite befanden sich einige nette Sandstrände, im Süden an der Punta Sur fanden wir einen Leuchtturm und einen netten Aussichtspunkt, und an der Cancun abgewandten Seite gingen wir vorwiegend an einer schroffen, recht steil abfallenden Küste entlang.

Mittags machten wir Halt in einem netten Gartenrestaurant, wo es Guacamole und Bier zum Vorzugspreis gab, nachmittags stoppten wir in einer herrlich an der Steilküste gelegenen Open Air Bar. Am späten Nachmittag hatten wir dann die Nordspitze Punta Norte erreicht, wo wir abschließend baden gingen. Irgendwie hatte der lange Fußweg in den offenen Schuhen seinen Preis: Wir hatten uns Blasen gelaufen und etliche Insektenstiche abbekommen. Nichtsdestotrotz hatten wir einen tollen Eindruck von der Insel bekommen und schlossen den Tag mit einem schmackhaften Abendessen in einem Einheimischen-Restaurant ab.

15. Tag (12.12.2009): Isla Mujeres, Cancun

Nach einem leckeren Frühstück im Restaurant von gestern abend setzten wir wieder nach Cancun über. Unser Chevi stand noch brav in der Seitenstraße, wo wir ihn abgestellt hatten. Wir düsten zu unserem vorgebuchten Vier-Sterne-Hotel Park Royal Cancun in der Zona Hotelera von Cancun. Als Abschluss der Mexiko-Rundreise stand ein Tag incl. Übernachtung in diesem All-inclusive-Resort auf dem Programm. Das Hotel verfügte über zwei schöne Außenpools incl. Cocktailbar, zwei tolle Restaurants mit großer Auswahl an Speisen und direktem Strandzugang.

Die Hotelgäste waren vornehmlich US-Amerikaner und Mexikaner, alles war eher ruhig, da es bis zur Hochsaison noch etwa zwei Wochen hin waren. Ein Stück weit draußen im Meer konnten wir ein Schiff beobachten, dass Sand vom Meeresgrund ansaugte und über eine Art Pipeline an den Strand von Cancun blies. Dort wurden die schönen weißen Sandmassen per Bagger gleichmäßig verteilt. Scheinbar versucht man so, gegen den Schwund des natürlichen Sandstrands anzukommen.

16. Tag (13.12.2009): Weiterreise nach Guatemala

Nach dem Frühstück brachen wir zum Flughafen in Cancun auf. Nachdem wir unseren roten Flitzer vollgetankt zurückgegeben hatten, warteten wir auf den etwa 90 min verspäteten Flieger der Taca / Aviateca nach Flores in Guatemala.

Fazit:

Mexiko ist ein tolles und dazu noch preiswertes Reiseland. Insbesondere kulturbegeisterte Menschen kommen auf der Yucatan-Halbinsel mit den zahlreichen, z. T. weltbekannten Maya- und Aztekenruinen voll auf ihre Kosten. Auch Strandbegeisterte bekommen einiges geboten, die Strände auf der Karibikseite sind empfehlenswert. Hinzu kommt eine interessante Küche mit Tapas, Burritos, Tortillas & Co.

Die Einheimischen verfügen über wenig bis gar keine Englischkenntnisse und sind nicht besonders gut auf die US-Amerikaner zu sprechen. Am besten also als Europäer/Deutscher outen und zumindest versuchen, ein wenig spanisch zu sprechen – das kommt immer gut an!

Hier geht’s weiter:  2. Teil: Guatemala