Reisebericht Frankreich (mit Andorra und Monaco) 2021

1. Teil: Frankreich

Reisedetails

Reisedatum:   09.07.2021 bis 25.07.2021

Reiseverlauf:  1 Tag Transfer nach Frankreich

                            15 Tage Frankreich incl. 1 Tag Andorra und 1 Tag Monaco

                            1 Tag Transfer nach Deutschland

Organisation:  selbst organisiert, mit dem eigenen Fahrzeug

Personen:  Kenn, Juliet; Kenn, Thea; Kenn, Christoph

Freitag, 09.07.2021 – Anreise Reims [Grand Est] – Wolken & Regen

Kurz nach 13 Uhr brachen wir nach einem leckeren Mittagessen nach Frankreich auf. Während die Fahrt durch Bayern staufrei verlief, verloren wir im Ländle locker 45 min durch stockenden Verkehr und kleinere Staus. Mit dem Grenzübertritt nach Frankreich hinter Saarbrücken wurde die Fahrt dann total entspannt: Wir hatten uns für die Mautstrecke entschieden, was bedeutete, dass wir über nahezu leere Autobahnen dahingleiten konnten. Kurz vor 20 Uhr hatten wir unser heutiges Etappenziel Reims erreicht. Da Reims für seine riesige gothische Kathedrale bekannt war, machten wir zunächst noch einen kurzen Abstecher in die Innenstadt, um zumindest noch bei schönem Licht ein paar Fotos von der Kathedrale zu machen und diese zu umrunden.

Geöffnet war sie zu diesem Zeitpunkt leider nicht mehr. Rund um die Kathedrale und den Hauptplatz waren ein paar nette Cafés angesiedelt, in der sich einige Einheimische tummelten. Die sich daran anschließenden Wohngebiete machten allerdings einen eher abgerissenen und weniger einladenden Eindruck. Gegen 21 Uhr waren wir in unserem Hotel, wo wir wenig später an unserer Matratze horchten.

Samstag, 10.07.2021 – Etretat [Normandie] – 18 °C, Sonne & Wolken

Nachdem wir schon vor 7 Uhr wach waren, begaben wir uns bereits gegen 7.15 Uhr zum Frühstücksbuffet – was für deutsche Verhältnisse zwar eher mager war, aber immerhin mit Toasts, Marmelade, Nutella, Apfelmus, Säften und Heißgetränken aufwartete. Kurz nach 8 Uhr waren wir wieder auf der Piste – mit Ziel Etretat. Da wir früh dran waren, entschieden wir uns für die mautfreie Route, was eine sehr gute Wahl war: Wir fuhren zwar sicherlich etwa eine Stunde länger als wir bei Nutzung der Autobahn benötigt hätten, sparten uns so aber über 25 EUR Mautgebühren und kamen mit einem Durchschnittsverbrauch von 5.5 l/100 km auf herrlich leeren Landstraßen und einer im Vergleich 25 km kürzeren Strecke durch schnuckelige Normandie-Dörfer. Hier trafen sich negativ behaftete Adjektive wie „menschenleer“, „zerfallen“ oder „perspektivlos“ mit positiv assoziierten Begriffen wie „idyllisch“, „authentisch“ oder „nett“. Kurz vor 13 Uhr hatten wir den Ort an der atlantischen Steilküste erreicht. Hatte es unterwegs immer mal wieder leichte Schauer gegeben, lockerte die Bewölkung nun zunehmend auf. Zunächst genehmigten wir uns einen leckeren Kebab beim ortsansässigen Dönermann, dann durchstreiften wir die kleine aber gemütliche Fußgängerzone. Diese führte uns direkt an den Kiesstrand, der zu seiner Linken vom Felsentor Porte d´Aval und zu seiner Rechten vom Falaise d´Amont und dessen vorgelagertem Felsenstor begrenzt wird. Ein ca. 5-minütiger Aufstieg auf den Falais d´Amont belohnte uns mit einem herrlichen Blick über die Küste.

Ferner gab es hier oben eine Kapelle und bot die Anhöhe einen guten Blick auf das unter uns liegende kleinere Felsentor. Außerdem nutzte ich die tolle Gelegenheit für einen Drohnenflug. Anschließend bogen wir auf halber Abstiegshöhe links in einen kleine Park ab, der einen Spielplatz mit angeschlossenem Mini-Jahrmarkt bot. Thea nutze die Gelegenheit zum Trampolinspringen. Später genossen wir am Strand noch etwas die inzwischen stärker werdende Sonne. Ein paar Hartgesottene gingen sogar Schwimmen. Gegen 16 Uhr brachen wir wieder auf und fuhren weiter nach Saint-Quentin-sur-le-Homme. Beim hiesigen Lidl, der sich inzwischen auch in Frankreich als ernstzunehmender Gegner gegen Carrefour entwickelt hatte, deckten wir uns für heute abend und den nächsten Vormittag ein. An dem kleinen Flüsschen Selune, das Saint Quentin durchzog, fanden wir einen herrlichen Picknickplatz, an dem wir unsere Salate und Wraps zu uns nahmen.

Gegen 20.30 Uhr waren wir an unserem Hotel, wo wir Thea schnell in den Schlaf entließen.

Sonntag, 11.07.2021 – Mont Saint Michel [Normandie], Dinan [Bretagne] – 20 °C, meist bewölkt

Wir waren wieder relativ früh dran – aber heute galt mehr denn je „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Wir verließen unser Hotel gegen 08.00 Uhr und waren gegen 08.30 Uhr auf dem noch fast leeren Parkplatz, ab dem die Shuttlebusse zum Mont Saint Michel abfuhren. Der nächste Bus nahm uns mit und so erreichten wir gegen 08.45 Uhr die im Wolken-Sonnen-Spiel liegende Insel. Der Shuttlebus faszinierte uns, da er sowohl in der Front als auch im Heck über eine Fahrerkabine verfügte. Schnell wurde klar, warum das so war: Der Bus fuhr nicht komplett bis auf die Insel, sondern überquerte die Brücke über das Watt nur zu etwa 2/3. Dann wurden alle Fahrgäste rausgelassen und der Fahrer wechselte von vorne nach hinten, um anschließend die Fahrt wieder in umgekehrte Richtung vornehmen zu können. Wir schlenderten bequem die letzten paar Meter über die Brücke – immer mit dem prominenten Fotomotiv des hoch über den Insel aufragenden Klosters vor uns. Die Kulisse der hohen steinernen Festungsmauern und dazu das Gekreisch der über uns kreisenden Möwen verliehen der Klosterinsel eine ganz besondere Atmosphäre. Dann schlenderten wir mit noch wenigen anderen Touristen zusammen die engen steinernen Gassen rund um das Kloster entlang.

Da wir einen Besuch des Klosters nicht vorgebucht hatten, entschieden wir uns gegen 09.30 Uhr mal nachzufragen, ob noch ein spontaner Besuch möglich war – und tatsächlich, es gab noch Plätze. So verbrachten wir die nächste knappe Stunde in dem großen Klosterkomplex – mit Säulengang, Krypta, Speisesaal, Gärten, etc. Der Preis war mit 11 EUR pro Person nicht gerade günstig, lohnte sich unseres Erachtens aber.

Anschließend besuchten wir noch die anderen Aussichtspunkte auf der Insel und nahmen in einem kleinen Park ein kleines Mittagessen aus unserem gestern gekauften Proviant ein.

Gegen 11 Uhr fielen die Touristen in Horden ein, so dass wir froh waren, frühzeitig alles gesehen und insbesondere das Kloster besucht zu haben und gegen 11.30 Uhr wieder einen Shuttlebus in Richtung Parkplatz nahmen. Dort war inzwischen die Hölle los, unendliche Schlangen an Touristen standen für die Shuttlebusse an. Wir machten uns gemütlich auf unsere Weiterfahrt nach Dinan, wo wir noch vor 13.00 Uhr einen kostenlosen Parkplatz in der Rue de la Madeleine ergatterten. Von dort führte uns unser Fußweg zunächst an den Hafen, wo die Kneipen und Restaurants brechend voll saßen. Wir überquerten den Fluss über die alte steinerne Brücke und gingen die steile von toll geschmückten und herausgeputzten Altbauten gesäumte Rue du Petit Fort zur Altstadt hinauf.

Dort ging es weiter mit sehenswerten Bauten, insbesondere die Kirche Saint Malo, das Chateau, der Tour d´Horloge und die Basilica Saint Sauveur seien genannt.

Als wir gegen 15.00 Uhr nach etwas Essbaren in einem Restaurant suchten, mussten wir feststellen, dass zwischen 14 und 19 Uhr quasi nur Getränke und Snacks, wie Crêpes oder Eis verkauft wurden und mit warmem Essen erst wieder danach zu rechnen war. Schade, hatten wir doch eines der angepriesenen Tagesmenüs ausprobieren wollen. So schlenderten wir gemütlich zurück zum Hafen, wo inzwischen alle Ufer des Flusses einschließlich der Brücke durch Tausende Menschen belagert wurden. Wir wurden Zeuge einer lustigen Flussschlacht, in der immer zwei Ruderboote im Zweikampf dicht aufeinander zufuhren bzw. aneinander vorbeifuhren und der jeweils am Bug stehende „Steuermann“ mit einer langen Stange den „Steuermann“ des gegnerischen Bootes in die kalten Fluten zu stoßen versuchte. Das ganze ging mit entsprechender Verkleidung einher und wurde von den umstehenden Einheimischen mit entsprechenden Anfeuerungsrufen untermalt. Um 16 Uhr verließen wir das sehenswerte Örtchen wieder, nicht ohne noch ein Foto von der hoch über dem Hafen liegenden Brücke zu schießen

und machten uns auf den Weg nach Vannes, wo unser nächstes Hotel auf uns wartete. Vor Ort nahmen wir ein Fast Food-Abendessen zu uns und checkten gegen 19 Uhr in unserem Erste-Klasse-Hotel ein 😉

Montag, 12.07.2021 – Carnac [Bretagne], Schlösser Brissac und Montreuil-Bellay [Centre-Val de Loire]– 21 °C, Sonne & Wolken

Wir standen gegen 07.30 Uhr auf und machten uns nach einem kleinen Frühstück auf den Weg ins ca. 30 min entfernte Carnac – quasi das französische Stone Henge 😉 Da wir bereits um 9 Uhr dort waren, fanden wir bequem einen der ersten Parkplätze. Aufgrund der überschaubaren Entfernungen der einzelnen Steinfelder zueinander, entschieden wir uns, die beiden Gebiete Menec und Kermario zu Fuß zu besuchen. Ein Betreten der Steinfelder selbst war inzwischen nur noch gegen Gebühr möglich. Da der Weg allerdings direkt an den Steinformationen vorbeiführte, reichte der zum Teil durch den Wald und zum Teil über Holzplanken geführte Pfad für eine Besichtigung aber vollkommen aus.

Um 10.40 Uhr hatten wir eine schöne Runde hinter uns und verließen den inzwischen gnadenlos überfüllten Parkplatz. Im Ort Carnac kauften wir im Lidl noch etwas für unser Mittagessen ein und suchten noch eine Apotheke auf. Dann steuerten wir einen netten Picknickplatz an, den wir bereits zuvor bei unserem Spaziergang gesehen hatten. Gesättigt brachen wir gegen 11.40 Uhr zu unserer Weiterfahrt ins Loire-Tal auf. Unterwegs buchten wir ein Online-Ticket für das Chateau Brissac. Diese besuchten wir als erstes unmittelbar nach unserer Ankunft um 14.15 Uhr. Leider wurden die Führungen nur in Französisch angeboten, so dass wir uns auf eigene Faust mit einer deutschen „Anleitung“ auf Erkundungstour begeben mussten… bzw. durften. In herrlichem Sonnenschein erhob sich eines der höchsten Schlösser Frankreichs vor uns.

Die Außenanlage waren ansprechend gestaltet.

Auch die einzelnen Säle im Innern des Schlosses konnten sich sehen lassen – der Speisesaal mit üppig gedecktem Tisch sowie das Jagdzimmer mit pompösen Wandteppichen waren nur zwei von zahlreichen Zimmern, die der Öffentlichkeit zugänglich waren.

Zum Schluss ging es in den Keller, wo neben einer mittelalterlichen Küche der Wein des Hauses gelagert wurde. Wir nahmen an einer Weinprobe teil und ließen es uns nicht nehmen, zwei Flaschen Rosé einzukaufen.

Um 16 Uhr fuhren wir nochmal eine knappe halbe Stunde weiter, um das Schloss Montreuil-Bellay aufzusuchen. Wir durchstreiften die schöne Gartenanlage, in der zahlreiche Blumen blühten und von der aus man einen tollen Blick auf das Schloss und die benachbarte Kirche hatte. Auch hier gab es u.a. die Küche, das Wohnzimmer und den Weinkeller des Schlosses zu sehen. Vom Übergang zwischen zwei der Türme hatte man einen tollen Blick auf die Dächer und Turmspitzen. Um 17.20 Uhr machten wir uns auf den Rückweg nach Angers. Vom Place Imbach aus schlenderten wir noch etwas durch die Fußgängerzone von Angers, bevor wir uns in einem thailändischen Restaurant niederließen und Pat Thai und rotes Curry schmecken ließen. Anschließend suchten wir bei immer noch milden Temperaturen unser Hotel auf.

Dienstag, 13.07.2021 – Nantes [Bretagne] – 20 °C, meistens wolkig

Nachdem es in den frühen Morgenstunden zu regnen begonnen hatte und für das Loire-Tal für den gesamten Tag keine Besserung in Aussicht stand, änderten wir spontan unsere Pläne. Eigentlich hatten wir heute vor, nach Amboise zu fahren und von dort per Fahrrad das Chateau Amboise und das Wasserschloss Chenonceau, das sich bei Sonnenschein im zugehörigen See spiegelt, zu besuchen. So aber fuhren wir nach Nantes, wo wir von ca. 10 bis 13 Uhr aufgrund des noch unbeständigen Wetters zunächst ein Schwimmbad aufsuchten. Im Piscine du Petit Port gab es alles, was das (Kinder-)Herz begehrte: eine Indoor-Wasserrutsche, eine lange Röhrenrutsche „Black Hole“, ein großes Schwimmbecken, ein Wellenbecken sowie ein Spaßbecken. Anschließend nahmen wir mit herauskommender Sonne unweit des Schwimmbads ein spätes Mittagsmenü in einem französischen Restaurant zu uns. Böse Zungen mögen behaupten, dass französisch Essen bedeutet, etwas nicht genau Definierbares für teuer Geld zu sich zu nehmen und anschließend einen Burger nachzuschieben, um satt zu werden 😉 Das Essen machte zumindest einen gesunden Eindruck, wenngleich die Portionen tatsächlich (zu) klein und (zu) teuer waren 😉

Anschließend fuhren wir noch ins Stadtzentrum, wo wir im Parkhaus an der Kathedrale für 2.80 EUR/h einen Parkplatz ergatterten, und schauten uns die Kathedrale sowie das Chateau des Ducs de Betragne an.

Da es inzwischen schon fast 16 Uhr war, verzichteten wir auf die Kunstausstellung „Les Machines de l´Île“ und machten uns auf den Weg ins ca. 330 km entfernte Bordeaux. Da wir die Autobahn benutzten, dauerte die Fahrt zwar nur gute 3 h, jedoch mussten wir dafür auch happige 30 EUR Maut berappen. Wie zuvor war abgesehen von den Straßen um Nantes und Bordeaux alles frei, so dass man quasi durchgehend mit Tempomat 130 km/h fahren konnte. In Bordeaux bezogen wir unser Ibis-Hotel und fanden glücklicherweise genau vor dem Hotel am Straßenrand einen Parkplatz, wo wir das Auto gleich für heute und morgen kostenlos verräumt hatten. Im hinter dem Hotel gelegenen Carrefour stellten wir uns ein leckeres Abendessen zusammen, das wir anschließend im Hotelzimmer zu uns nahmen, bevor wir zum gemütlichen Teil übergingen.

Mittwoch, 14.07.2021 – Bordeaux [Nouvelle-Aquitaine], 22 °C, vormittags wolkig, nachmittags z.T. sonnig

Da wir den ganzen Tag für Bordeaux eingeplant hatten und das Wetter für den Vormittag noch unbeständig gemeldet war, ließen wir uns Zeit mit Aufstehen und Frühstücken. Gegen 9 Uhr kauften wir zunächst noch ein paar Fertiggerichte für mittags, dann brachen wir in die Stadt auf. Da unser Hotel nur 1.4 km vom Stadtzentrum entfernt war, liefen wir über die Pont de Pierre zu Fuß in die Stadt. Wir begannen im Süden der Altstadt und liefen quasi im Uhrzeigersinn in den Norden und dann über die Promenade wieder zurück. Es war erstaunlich wenig los, was entweder am Wetter oder an der frühen Uhrzeit oder an der Tatsache, dass heute französischer Nationalfeiertag war, gelegen haben könnte. Da es gegen Mittag leicht zu nieseln begann, beendeten wir um 12 Uhr für´s Erste unsere Stadtbesichtigungsrunde und nahmen in unserem Hotel ein Mittagessen aus den gekauften Nudel- und Reisegerichten zu uns – dank der vorhandenen Mikrowelle eine leckere Alternative. Dann legten wir erst mal eine ausgedehnte Mittagspause ein. Um 15.30 Uhr brachen wir dann bei immer besser werdendem Wetter erneut auf. Diesmal liefen wir die Route in etwa umgekehrt: Zunächst über die Promenade an der Garonne entlang in Richtung Norden, was durch die ankernden Schiffe, die Freiflächen, Plätze und Skulpturen kurzweilig war.

Auf Höhe des Riesenrads auf der Esplanade des Quinconces überquerten wir die Quai-Hauptstraße in Richtung Innenstadt – über Girondistendenkmal, Theater, Notre Dame, Place de la Bourse, Porte Cailhau und Place du Palais bahnten wir uns den weiteren Weg.

Dann nahmen wir im „100 Montaditos“ Bier, Sangria und mehrere Tapas zu uns.

Weiter ging es über den Tour Pay Berland, die Kathedrale Saint Andre und den Rohan Palais sowie den Uhrenturm Grosse Cloche und die Basilika Saint Michel.

Im Gegensatz zu heute Vormittag war jetzt Leben in der Stadt, das ausgedehnte Netz der Fußgängerzonen war stark frequentiert und die Bars und Restaurants saßen voll. Als wir am Abend wieder in unserem Hotel ankamen, nahmen wir noch ein warmes Abendessen zu uns, bevor wir den Tag gemütlich ausklingen ließen.

Donnerstag, 15.07.2021 – Dune du Pilat, Issigeac [Nouvelle-Aquitaine]– 24 °C Sonne & Wolken

Nach dem Aufstehen fuhren wir zu Europas größter Wanderdüne, der Dune du Pilat. Unterwegs kauften wir noch für den heutigen Tag ein – Lidl sei Dank 😉 Gegen 9.30 Uhr nahmen wir am Strand unterhalb der ca. 100 m hohen, 2.7 km langen und bis zu 500 m breiten Düne unser Frühstück ein. Die anschließenden drei Stunden verbrachten wir mit Relaxen, Sandburgen bauen und natürlich einer Besteigung der Düne, von der man einen tollen Blick auf den Strand, die vorgelagerten Sandinseln, die Bucht und den auf der anderen Seite liegenden Wald hatte.

Auf dem Kamm der Düne wurden wir regelrecht erschlagen von den Menschenmassen, die sich vorwiegend von der Ostseite einen schnellen Zugang zur Düne verschafft hatten, während wir aus dem Norden über den Strand aufgestiegen waren. Dennoch hatte sich der geschätzt 20 min dauernde Aufstieg gelohnt.

Umso schneller ging es wieder bergab – laufend, rutschend oder rollend 🙂 Zum Abschluss flog ich noch mit der Drohne über den Nordteil der Düne. Dann ging es wieder weiter in Richtung Osten nach Issigeac. Die Fahrt zog sich etwas länger als erwartet, da wir erstmals ein paar nennenswerte Verkehrsstörungen zu verzeichnen hatten. Unterwegs passierten wir unzählige weite Wein- und Sonnenblumenfelder.

Gegen 15.15 Uhr schlenderten wir durch Issigeac, das uns den Eindruck vermittelte, in einem Freilichtmuseum zu sein. Die mittelalterlichen Häuser aus dem 13.-16. Jahrhundert mit z.T. schon durchgebogenen Decken und Wänden waren teilweise baufällig, was dem Ganzen aber einen tollen Charme verlieh.

Nachdem wir eine gute Stunde durch die engen verwinkelten Gässchen der 700-Seelen-Gemeinde gelaufen waren, fuhren wir zu unserer unweiten Unterkunft – diesmal einem privaten Anwesen. Wir genossen den Abend am Pool bei Spiel, Bier und dem Verzehr unserer gekauften Lebensmittel. Das abendliche Licht lud einmal mehr zu einer Umrundung des Grundstücks mit der Drohne ein.

Freitag, 16.07.2021 – Castelnaud-la-Chapelle [Nouvelle-Aquitaine], Rocamadour [Okzitanien] – 25 °C, meist Sonne

Unser Tag begann mit einem leckeren Frühstück der Gastgeber, dass wir im netten Wohnzimmer zu uns nahmen. Diesmal ging das Frühstück über Toast und Nutella hinaus, es gab Baguette, Croissants, diverse Honigsorten, diverse Marmeladen sowie Orangensaft, Kaffee und Kakao. Gegen 9 Uhr brachen wir auf, um gegen 10 Uhr das Örtchen Castelnaud-la-Chapelle zu besuchen. Hoch über der Dourdogne erhob sich das historische im Hang liegende Dörfchen mit seinem alles dominierenden Kastell. Wir fuhren den Ort von oben an und durchschlenderten vom Parkplatz aus die Gassen nach unten, um sie später bei warmen Temperaturen wieder hinaufzugehen.

Anschließend spazierten wir noch zu einem ca. 10 Minuten entfernten Aussichtspunkt, der einen tollen Blick über die Ebene zuließ.

Um 11.20 Uhr setzten wir unsere Fahrt durch die Dourdogne fort – u.a. entlang des gleichnamigen Flusses, wo sich ein sehenswertes Örtchen an das andere reihte, wo Kirchen und Burgen zu wetteifern schienen und sich viele Kanuten auf dem Fluss befanden. In Souillac nahmen wir in der kleinen Fußgängerzone ein schmackhaftes Mittagessen ein. Das Mittagsmenü bot Gaspacho als Vorspeise und ein Thunfischsteak mit Quinoa als Hauptgang.

Das das Örtchen sehr schnuckelig war, nahmen wir uns noch die Zeit, es zu durchstreifen.

Anschließend ging es weiter nach Rocamadour, das unsere Erwartungen bei weitem übertraf. Im auf dem oberen Plateau gelgenen Café nahmen wir Eis, Bier und Crêpes zu uns, bevor wir hinabstiegen. Im Prinzip ist das Örtchen auf 3 „Hauptebenen“ verteilt: Unten befindet sich die Altstadt. Von dort aus kann über Treppen bzw. einen Lift ein Komplex aus Kirchen und Kapellen erreicht werden – die heilige Stadt aus dem 12. Jahrhundert, die spektakulär in den hoch aufragenden Fels gebaut sind.

Von dort aus geht es über einen in Serpentinen angelegten und nah am Fels verlaufenden Weg, der gleichzeitig ein Kreuzweg ist, hinauf zur auf dem Fels befindlichen Burg des Ortes aus dem 14. Jahrhundert.

Insbesondere die in den Fels gebauten Sakralbauten fand ich persönlich beeindruckend. Um 16.30 Uhr brachen wir ins 2h 45min entfernte Carcassone auf, wo wir noch einkauften und unser Ibis-Hotel in Gehdistanz zur Altstadt bezogen.

Samstag, 17.07.2021 – Carcassone [Okzitanien], Andorra-la-Vella – 28 °C, sonnig

Nach Aufstehen um 7.30 Uhr und Frühstück aus Proviant im Hotelzimmer starteten wir um 8.30 Uhr zu unserer Stadtbesichtigung. Nach ca. 15 min Fußweg hatten wir die die Altstadt umgebende Stadtmauer erreicht. Bereits gestern von der Autobahn aus hatte man einen tollen Blick auf den komplett erhaltenen Stadtmauerring erhaschen können. Wir durchquerten die kleinen Gassen und gemütlichen Plätze und genossen es, noch vor den Touristenmassen unterwegs zu sein.

Lediglich die LKWs und Kastenwagen, die sich zwecks Anlieferung an der ein oder anderen Stelle durch die eigentlich für Fußgänger gedachten Gassen quetschten, störten mitunter etwas. Erst um 10 Uhr öffneten die Pforten für eine Besteigung der Stadtmauern (in der Nebensaison erstaunlicherweise schon um 9.30 Uhr), was wir direkt nutzten. So hatte man die Möglichkeit, die Altstadt auf der gut erhaltenen Stadtmauer mit ihren zahlreichen Türmen vom Chateau Comtal bis zum Tour Saint Martin gegenüber der Kathedrale zu umrunden.

Wie wir bereits vorher beim Durchqueren des ein oder anderen Stadttores festgestellt hatten, konnte man von oben besonders gut erkennen, dass es sich um einen doppelten Stadtmauerring handelte, von dem wir auf der inneren Mauer schritten. Nach gut einer Stunde auf der Mauer machten wir noch ein paar Fotos in der Altstadt,

bevor wir um 11.30 Uhr im Le Bistro Fruit Restaurant auf dem Place Marcou ein Tagesmenü für 12.50 EUR zu uns nahmen, das ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bot.

Als Vorspeise gab es gemischten Salat bzw. Salat mit Pastete, als Hauptspeise eine Pizza bzw. Spaghetti mit Hackfleischsauce und als Nachspeise Crêpes bzw. Eis. Auch hier waren wir den Franzosen glücklicherweise wieder eine gute Stunde voraus, so dass wir nicht zu lange auf unser Essen warten mussten und dieses gemütlich zu uns nehmen konnten. Eine Stunde später sah das schon anders aus, da waren quasi alle Sitzgelegenheiten auf dem Platz besetzt und die Parkplätze vor den Toren waren gänzlich voll. Gegen 12.45 Uhr schlenderten wir gemütlich zurück zu unserem Hotel, wo wir unser Auto kostenlos hatten stehen lassen können.

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