Reisebericht Mexiko – Mittelamerika – Argentinien/Chile – Antarktis 2009/2010

6. Teil: Costa Rica

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31. Tag (28.12.2009): Transfer nach San José

Hinter der Grenze tauschten wir zunächst mal ein paar US-Dollars in costa-ricanische Colones um. Innerhalb weniger Stunden nach der Einreise wurden wir in Costa Rica gleich dreimal verarscht, was uns vorsichtig werden ließ. Zunächst wurden uns beim Geldtausch 700 Colones unterschlagen, anschließend wurde uns beim Kauf einer Cola das falsche Wechselgeld zurückgegeben (und trotz Hinweis nicht mehr korrigiert) und zu guter letzt wurde der zuvor vereinbarte Preis der Minibusfahrt nachträglich um 1000 Colones erhöht. Auf den Minibus mussten wir zurückgreifen, da die preiswerteren Busse von Transportes Deldu bereits für die nächsten Stunden ausgebucht waren. Die Fahrt zeichnete sich durch chaotische Fahrweise aus, und die Straßen waren deutlich voller als in den anderen zentralamerikanischen Staaten – insbesondere mit Schwerlastverkehr. Angeblich rangierte Costa Rica in puncto „Anzahl Verkehrstoter“ ganz weit oben. Sobald wir in San José angekommen waren, gingen wir zur Alamo-Fahrzeugvermietung, wo wir unseren gebuchten Peugeot 206 entgegennahmen. Da dieser alleine auf den folgenden 10 km mehrere Male eine elektronische Bremsenwarnungen anzeigte, fuhren wir kurz vor Geschäftsschluss zurück, um das Fahrzeug umzutauschen. Da es kein anderes Fahrzeug in der Klasse mehr gab (schade, gell?? 😉 ), „mussten“ wir einen größeren Wagen zum gleichen Preis akzeptieren. Der Toyota der Mittelklasse verfügte über deutlich mehr Platz und Motorleistung. Abends checkten wir im Hostel JC&Friends ein, nachdem wir das Fahrzeug nach Warnung des Hostelbesitzers auf einem bewachten Parkplatz abgestellt hatten.

32. Tag (29.12.2009): Transfer zum Corcovado Nationalpark

Heute lag eine lange und weite Fahrt vor uns. Nachdem wir auf der gestrigen Minibusfahrt einen Eindruck von der Verkehrsdichte und den Straßenverhältnissen bekommen hatten, brachen wir bereits um 05.40 Uhr auf, um die 380 km zu schaffen. Bis San Isidro verlief die Fahrt dann auch recht zäh. Nebel, kurvige Bergstraßen in z. T. über 3000 m Höhe, starker Verkehr und plötzlich aus dem Nichts auftauchende Baustellen, die auf eine Spur verengten, ließen uns nur langsam vorankommen. Immerhin schafften wir die 130 km bis San Isidro in etwa 3 Stunden. Von da an wurde es deutlich weniger Verkehr und wir kamen zügig voran. Vielleicht ein bisschen zu zügig, als uns ein Polizist, der tatsächlich über eine Laser-Pistole verfügte, herauszog, da wir mit 98 km/h statt der erlaubten 40 km/h auf der Landstraße unterwegs waren. Als Martin nach der Strafe fragte, entgegnete er uns, dass wir 20.000 Colones – umgerechnet 32 US-Dollar – zu zahlen hätten. Was für uns lächerlich erschien, war für die Mehrheit der Leute hier natürlich eine ungeheure Summe. Und genau das spiegelte sich auch auf der Straße wider: Die arme Bevölkerung, die sich mit Mühe und Not ein Auto leisten konnte, fuhr immer angepasst, vermutlich sowohl aus Angst vor einer Strafzahlung als auch, weil das meist voll beladene Fahrzeug nicht mehr hergab. Die wenigen Reichen des Landes donnerten mit schweren SUVs durch die Gegend ohne irgendwelche Geschwindigkeitsbegrenzungen zu beachten. Als wir nun dem Polizisten das Geld aushändigen wollten, merkten wir, wie er sichtlich mit sich rang und dann sagte, dass das Geld nicht an ihn gehe, sondern auf einer Bank eingezahlt werden müsse. Als wir ihm klarmachten, dass wir die Zeit dazu nicht hätten, gewährte er uns einfach so die Weiterfahrt. Costa Rica war im Gegensatz zu den anderen Staaten Mittelamerikas recht erfolgreich im Kampf gegen Korruption: Überall hingen Plakate mit einer zentralen Telefonnummer, die im (Verdachts-)Fall von Korruption angerufen werden konnte.

Die verbleibenden 250 km legten wir dennoch in etwa 3 1/2 Stunden zurück. Wir kamen somit frühzeitig in Puerto Jimenez am Corcovado Nationalpark an, um uns für die kommenden beiden Tage zu rüsten, für die wir eine Wanderung durch den Nationalpark geplant hatten. Wir kauften ein, erkundigten uns nach den Ebbe-/Flutzeiten (wichtig für die Wanderung, da einige Flüsse bei Niedrigwasser durchquert werden mussten) und erkundigten uns nach der Ortschaft, ab der wir morgen mit unserer Wanderung starten wollten. Da dieser Ort (Carate) offiziell nur per Offroader erreichbar sein sollte und die Offroad-Taxis dorthin rund 1 1/2 Stunden benötigten und 70 US-Dollar kosten sollten, machten wir eine kleine Testfahrt mit unserem Toyota, um festzustellen, ob die Fahrt mit einem normalen PKW tatsächlich unmöglich ist. Die Strecke war in der Tat relativ holprig und wir mussten fünf Flüsse bzw. Furten durchqueren. Das Fahrzeug überstand diese Querungen zwar, jedoch hatten wir nach 50 min mit 20 km gerade erst mal die Hälfte der Stecke geschafft. Außerdem hatte sich eine der Radhausabdeckungen gelöst und begann zu schleifen. Da wir das Fahrzeug noch für die Rückfahrt nach San José benötigten, entschieden wir uns schweren Herzens, umzukehren und morgen das eigene Mietfahrzeug stehenzulassen und auf einen teuren Offroad-Taxi zurückzugreifen. Es gab zwar auch 4WD-Sammeltaxis von Puerto Jimenez nach Carate, die ersten starteten aber erst um 06.00 Uhr, was wegen der morgigen Ebbezeiten zu spät für uns war – außerdem wollten wir einen Sonnenaufgang an der Pazifikküste erleben. Immerhin gelang es uns, einen 4WD-Taxifahrer für morgen zu engagieren, der uns für 50 US-Dollar fahren wollte.

33. Tag (30.12.2009): Corcovado Nationalpark

Aufstehen um 03.25 Uhr (!), das 4WD-Taxi wartete um 04.00 Uhr vor unserem Hotel. Und das alles an Martins Geburtstag! Aber es sollte sich lohnen und ein ganz besonderer Geburtstag werden: Das 4WD-Taxi fuhr uns zügig nach Carate, unterwegs bekamen wir sogar einen jungen Ameisenbär, eine Eule und einen Kaiman zu sehen. um 06.00 Uhr starteten wir am Pazifikstrand des abgeschiedenen Örtchens Carate unsere Wanderung – gerade rechtzeitig, um einen beeindruckenden Sonnenaufgang mitzuerleben. Auch die sich in der Früh über dem Strand erhebenden Nebelschwaden trugen zu einer mystischen Atmosphäre bei.

Um etwa 07.00 Uhr erreichten wir die am Strand gelegene La Leona Rangerstation, die die letzte Gelegenheit bot, Wasser o.ä. zu kaufen. Ab dann verlief der spektakuläre Weg zeitweise am Strand vorbei und zeitweise durch den direkt am Strand angrenzenden Dschungel.

Es galt mehrere Flüsse zu durchqueren, was aufgrund der Krokodil- und Hai-Gefahr nur bei Niedrigwasser empfohlen wurde. Die ersten Flüsse stellten kein großes Problem dar, da uns das Wasser bis maximal zu den Oberschenkeln stand. Im Dschungel bekamen wir zahlreiche Affen und eine ganze Horde Nasenbären zu sehen, auf den Palmen am Strand saßen farbenprächtige Papageien. Ansonsten gab es Leguane, Krebse und Pelikane zu bestaunen. Trotz unseres zügigen Tempos erreichten wir den letzten zu querenden Fluss, den Rio Claro, etwa 2 Stunden vor der Flut, was dazu führte, dass uns das Wasser dort im wahrsten Sinn des Wortes fast bis zum Hals stand. Aber mit dem Rucksack auf dem Kopf schien uns hier eine Durchquerung gefahrlos möglich. Nach etwa 30 min weiteren Fußwegs wies uns ein Schild auf die Sirena Ranger Lodge hin, die ein paar hundert Meter vom Strand weg in Richtung Dschungel lag. Wir verweilten noch etwa 1 Stunde am Strand und picknickten, bevor wir uns zur Ranger Station begaben.

Nach insgesamt 20 km Fußweg und 6 Stunden reiner Gehzeit war es dann geschaft. Die Station war sehr einfach gehalten und verfügte über mehrere Mehrbettzimmer, einen Zeltplatz sowie eine Küche. Da wir uns für das Abendessen aber nicht vorangemeldet hatten, blieben uns nur die mitgebrachten Raviolis aus der Dose.

34. Tag (31.12.2009): Corcovado Nationalpark

Ursprünglich hatten wir geplant gehabt, den Rückweg nach Puerto Jimenez durch den Dschungel zu wählen, was jedoch nur noch mit Guide möglich war und sehr matschig sein sollte. Dies bestätige uns auch ein Pärchen, das gestern abend über diesen Weg zur Ranger Station gewandert war – ihre Schuhe und restlichen Klamotten waren reif für die Mülltonne. Also machten wir uns um 07.15 Uhr nach etwa 12 1/2 Stunden Schlaf auf zur Rückwanderung auf dem gleichen Weg. In der Ranger Station gab es leider nur filtriertes Wasser, das in der Vergangenheit wohl nicht alle immer gut vertragen hatten. Da ich kein Interesse an einer Magenverstimmung hatte, füllte ich zwar eine Flasche ab, nahm mir aber vor, diese nur im absoluten Notfall anzubrechen. Wie befürchtet, wurden auf dem langen und heißen Rückweg meine Wasservorräte knapp, aber ich hielt es bis zur La Leona Station durch, wo ich nach insgesamt 4 1/2 Stunden Gehzeit eine überteuerte Cola und eine Flasche Wasser „hinunterstürzte“. Nach weiteren 45 Minuten Fußweg nach Carate, fuhren wir von dort aus per Sammeltaxi wieder zurück nach Puerto Jimenez. Dort merkte ich, dass ich wohl doch stark dehydriert war – innerhalb der nächsten 2 Stunden nahm ich mehr als 4 Liter Flüssigkeit zu mir. Anschließend war nur noch Duschen, Internetcafé und Abendessen angesagt.

35. Tag (01.01.2010): Transfer nach San Gerardo de Rivas

Nachdem wir vom Nationalpark-Büro in Puerto Jimenez aus noch zwei Betten im Basislager des Cerro Chirripo, des höchstens Berges Costa Ricas, für übermorgen buchen konnten, stand heute die Anreise nach San Gerardo de Rivas, dem Ausgangsort für Besteigungen des Cerro Chirripo auf dem Programm. Um 07.45 Uhr brachen wir auf, in der ersten Stunde schafften wir 60 km, in der zweiten 90 km und in der dritten 80 km – so waren wir nach drei Stunden in San Isidro, von wo aus eine unscheinbare Schotterpiste, die mit heftigen Schlaglöchern durchsetzt war, nach nach San Gerardo abzweigte. In San Gerardo erwarben wir ein Permit zur anstehenden Bergbesteigung und mieteten uns im kultigen Hotel Roca Dura ein. Der Besitzer hatte sich erfolgreich Mühe gegeben, dass Hotel im rustikalen Stil ursprünglich wirken zu lassen. Da der Nachmittag noch nicht alt war, entschieden wir uns für die nächsten 2 1/2 Stunden für den Besuch eines Thermalbads. Dort trafen wir eine Familie aus dem Raum Stuttgart, die mit sämtlichen Kindern ausgewandert war, um in Costa Rica ein Indianerprojekt voranzutreiben.

36. Tag (02.01.2010): Cerro Chirripo

Aufstehen war heute für 05.00 Uhr angesetzt. Unser Hausherr war so freundlich, uns nach einem Frühstück mit seinem Jeep zum Beginn des Wanderweges zu fahren, so dass wir um 06.15 Uhr mit der anspruchsvollen Besteigung beginnen konnten. In den folgenden 6 Stunden quälten wir uns auf 14,5 km Wegstrecke 1510 Höhenmeter auf etwa 3400 m hoch – natürlich nicht ohne hervorragende Ausblicke auf die Umgebung.

Als wir am frühen Nachmittag am Crestones Base Camp ankamen, zogen langsam Wolken auf. Diesmal stimmte das Timing. Wir kamen mit anderen Wanderern ins Gespräch, verspeisten unsere mitgebrachten Nahrungsmittel und gingen um 18.00 Uhr ins Bett. Wir hatten uns zuvor jeweils einen Schlafsack und eine dicke Decke geliehen, da die Nacht bitterkalt wurde. Aber wir schliefen eigentlich ganz gut – bis 03.00 Uhr in der Frühe.

37. Tag (03.01.2010): Cerro Chirripo

Nach einer kurzen „Katzenwäsche“ ging es um 03.15 Uhr los in Richtung Gipfel – schließlich wollten wir einen Sonnenaufgang vom höchsten Punkt Costa Ricas miterleben. Für die verbleibenden 420 Höhenmeter, auf 5,1 km Wegstrecke verteilt, benötigten wir etwa 2 Stunden. Auf dem Gipfel war es eiskalt und es blies ein scharfer Wind. Nichtsdestotrotz harrten wir aus und beobachteten den Sonnenaufgang. Der Gipfel des Cerro Chirripo war zu dieser Tageszeit noch komplett wolkenfrei und wir hatten eine gute Sicht. An besonders klaren Tagen war es sogar möglich, von hier oben gleichzeitig Pazifik- und Atlantikküste einzusehen – dazu war heute aber die Bewölkung in der Ferne zu stark.

Der Abstieg ging mit über 2300 m Höhendifferenz auf die Knie. Wir benötigten 5 1/2 Stunden (06.15 Uhr bis 11.45 Uhr), um vom Gipfel auf 3819 m zum Wegesbeginn auf 1510 m zu gelangen. Mit den dann noch folgenden 2 km Schotterstraße zum Hotel Roca hatten wir für diesen Tag ein Laufpensum von 27 km absolviert.

Nach einem Mittagessen in San Isidro setzten wir unsere Autofahrt über den serpentinenreichen Abschnitt der Panamericana fort. Die Straße verlief z. T. auf 3300 m und geradewegs durch die Wolken. In San José angekommen, standen ein Einkauf und ein Abendessen auf dem Programm, bevor wir in den Vorort Alajuela weiterfuhren und dort nächtigten.

38. Tag (04.01.2010): Vulkan Poas, San José

Um 07.00 Uhr brachen wir zum Poas Nationalpark auf, der den gleichnamigen Vulkan als Hauptattraktion beherbergt – wohl einen der wenigen Vulkane, zu dessen Krater man mit dem Auto fahren kann (nun ja, zumindest fast). Hauptproblem sind jeden Tag aufs Neue die Wolken, die sich im Lauf des Vormittags an den Vulkankegeln sammeln. Wir warteten bereits um 07.40 Uhr vor den Toren des Nationalparks, der jedoch erst pünktlich um 08.00 Uhr seine Pforten öffnete. Schade eigentlich. Wir waren nämlich zwei der wenigen Besucher heute, die den Vulkankrater gerade noch bei halbwegs klaren Verhältnissen einsehen konnten, eine Viertelstunde später war der Krater für den Rest des Tages völlig zugezogen und für die Besucher unsichtbar. Zumindest konnten wir den frustrierten Besuchern, die brav ihre 10 US-Dollar Eintritt bezahlt hatten, ein paar selbstgemachte Fotos zeigen, so dass sie wussten, was sie hätten sehen können 😉

Nachmittags gaben wir unseren Mietwagen zurück und nahmen die Hauptstadt Costa Ricas, San José, unter die Lupe: Catedral La Merced, Parque Central mit Catedral Metropolitana, Fußgängerzone Ave 4, Iglesia de Soledad, Plaza de la Cultura, Museo Nacional am Plaza de la Democracia, usw.

Das Restaurant El Patio lud uns zu einer Kaffeepause ein.

Zum Abendessen nahmen wir eine leckere Pizza in einem der einheimischen Lokale ein.

39. Tag (05.01.2010): Transfer in den Tortuguero Nationalpark

Um 06.00 Uhr stand unser angefragtes Taxi vor der Tür unseres Hostels, um uns zum Terminal Caribe zu fahren. Von dort fuhr um 06.30 Uhr unser Bus nach Cariari. Dort mussten wir 3 Stunden auf einen Anschlussbus nach La Pavona warten – in Gesellschaft eines permanent hustenden Deutschen um die 50 Jahre, der von dort an bei uns nur noch „Husten-Horst“ hieß 🙂

Der 11.30 Uhr-Bus nach La Pavona parierte der Schotterpiste, so dass wir um 13.00 Uhr von La Pavona aus motorisierte Langboote nach Tortuguero nehmen konnten – die einzige Möglichkeit, diesen kleinen Ort im Regenwald zu erreichen.

Der Tortuguero Nationalpark war gleichermaßen für seine Tierwelt wie für seine tropischen, oft tagelangen Starkregenfälle bekannt. So kamen wir dann auch schon während unserer Bootsfahrt in den zeitweisen Genuss von tropischen Regenschauern. In Tortuguero angekommen mieteten wir uns für zwei Nächte im Hotel Miriam’s am Sportplatz ein, das durch ein schönes Zimmer überraschte. Außerdem buchten wir eine Bootsrückfahrt für übermorgen und eine Wildlife-Tour für den nächsten Morgen um 05.30 Uhr. Ansonsten regnete es sich langsam ein und wir genossen Cola und Bier beim draußen prasselnden Regen. Es machte Spaß, die vorbeigehenden Menschen zu beobachten.

40. Tag (06.01.2010): Tortuguero Nationalpark, Transfer nach Puerto Viejo de Talamanca

Es regnete unbarmherzig und die Wildlife-Tour wurde zu einem feucht-fröhlichen Ereignis: Tiere sahen wir so gut wie keine und das Regenwasser lief uns ins Strömen durch die Regenjacke. Nach immerhin 90 min merkte unser Bootsführer, dass wir nicht so richtig Spaß an der Sache hatten und brach die Tour ab. Ich fror und freute mich auf die Dusche im Hotel. Da die Wettervorhersage für die nächsten Tage für das Regenwaldgebiet ununterbrochenen Regen ankündigte, entschieden wir uns spontan, so schnell wie möglich weiterzureisen, um wieder in sonnigeres Gebiet zu gelangen. Wir stornierten die bereits bezahlte zweite Nacht im Hotel und buchten die Bootsrückfahrt für heute um. Beim vormittäglichen Warten auf das Boot im Schutz einer Bambushütte passierte das Unvermeidliche an solch einem abgeschiedenen Ort: Wir trafen zwei Kollegen von Audi!

Die anschließende Schnellbootfahrt hatte diesmal das Ziel Moin und dauerte 3 1/2 Stunden. Die meiste Zeit über regnete es, gegen Ende wurde das Wetter aber etwas besser und wir konnten ein paar Reiher und sonstige Vögel vom Boot aus beobachten.

In Moin begann es dann wieder zu regnen und wir nahmen einen Bus nach Puerto Limón, um dort auf einen weiteren Bus umzusteigen, der uns letztlich nach Puerto Viejo de Talamanca an der Atlantikküste brachte. Als wir am frühen Abend dort eintrafen, hatte sich der Regen tatsächlich verzogen und wir waren erfolgreich aus der Schlechtwetterzone geflüchtet. Wir nahmen ein ausgiebiges Abendessen in dem kleinen Partyort zu uns, natürlich nicht, ohne vorher noch ein paar Sonnenuntergangsfotos am Strand zu machen.

41. Tag (07.01.2010): Weiterreise nach Panama

Wir standen um 05.30 Uhr auf, um den 06.30 Uhr-Bus in Richtung panamaische Grenze zu erwischen. Aija aus Lettland, die wir bereits gestern im Boot von Tortuguero nach Moin getroffen hatten und die im selben Hotel wie wir genächtigt hatte, entschied sich, uns anzuschließen. In Sixaola, dem costa-ricanischen Grenzort, gab es ein paar Formalitäten zu erledigen, und dann ging es zu Fuß über eine mit Holzplanken verstärkte alte Eisenbahnbrücke nach Guabito in Panama. Ab und an wurde die Brücke dann auch mal evakuiert, so dass ein großer Truck passieren konnte.

Fazit: 

Costa Rica hat viel zu bieten – von Vulkanen, über Regenwald, Pazifikstrände, hohe Berge bis hin zu einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt. Ob Costa Rica – wie von vielen behauptet – tatsächlich das am weitesten entwickelte der zentralamerikanischen Länder ist, konnten wir nicht eindeutig für uns beurteilen. Zumindest wird hier (scheinbar) verstärkt Front gegen Korruption gemacht.

Hier geht’s weiter:  7. Teil: Panama